In neuem Kleid: das Amphitheater in Hanau

Vor drei Jahren, also noch vor Blogbeginn, waren wir mit Annett schon mal im Amphitheater Hanau und damals muß es allen so gut gefallen haben, daß man uns dieses Jahr wieder einlud. Mittlerweile hat sich der Boden verändert. Wo früher Lehm war ist jetzt Stein. Ansonsten ist es aber immer noch eine regensichere Spielstätte im Freien.

Heute haben wir während des Soundchecks auch mal in die neue CD reingehört (Ätsch). Das was da auf uns zukommt wird wieder richtig gut. Ich freu‘ mich schon auf die Tour im nächsten Jahr.

Daß die Atmosphäre in so einem zeltüberdachten Amphitheater richtig schön sein kann ist hier unschwer zu erkennen. Es war ein gelungener Abend, der Annett Aufgrund der Bühnenstruktur auch sehr einfache Ausflüge ins Publikum ermöglichte.

Und natürlich ist die nachmittägliche NeueCDanhörerei nicht folgenlos geblieben: Annett und die Band entschlossen sich spontan, einem Song eine heimliche Vorabpremiere zu gönnen. Das erinnerte mich dann wieder an das Konzert von vor drei Jahren; genau hier „testete“ nämlich Annett zum ersten mal den Song „Wer bin ich wirklich“ öffentlich.

Nach der Show bekam ich sogar Blumen; das war gewissermaßen die zweite Premiere des Abends, das hatte ich nämlich auch noch nie. An Sabine ganz herzlichen Danke dafür; ich hab‘ mich sehr gefreut.

Damit ist unsere OpenAir – Saison für dieses Jahr (fast) zu Ende. Später an der Bar waren wir uns einig, daß wir alle Lust hätten, noch mal ein paar Tage dranzuhängen. Dann halt nächstes Jahr.

Hotel Maritim Bonn

Das Maritim in Bonn ist mal wieder ein Hotel, in dem ich zwar übernachtete, über das ich aber gar nicht viel sagen kann. Selbst über das übliche Rezeptionspersonal nicht, denn meinen Zimmerschlüssel bekam ich schon auf der Museumsmeile durch die Tourmanagerin. Das Zimmer in normalem Maritim – Standard, mir selbst ein Tacken zu dunkel, aber alles natürlich perfekt.

In unserer Übernachtung war ein Cocktailgutschein enthalten, den ich natürlich auch einlöste. Dabei waren die Cocktails auch in den Augen der Kollegen eher mäßig, der ebenfalls bestellte Burger kam nur lauwarm.  Der auch fließende Prosecco war aber lecker. Das Barpersonal war fix, jedoch auch nur anfänglich aufmerksam.

Ausstellungsstück

Wie schon angekündigt spielen wir heute mit Annett auf der Museumsmeile in Bonn ein Konzert, das live im Internet übertragen wird (ab 18:30 ein Interview, ab 19:00 das Konzert). Das Gelände ist ganz schön, weil es halb OpenAir ist, aber auch überdacht, so daß Regen keine Rolle spielt. Wobei uns das heute nicht sonderlich interessiert, denn das Wetter ist prächtig. Auch traf ich hier heute ein paar Kollegen, die ich lange nicht sah. So ist die interne Stimmung also perfekt.

Die Kollegen des Internetfernsehens sind auch schon da, haben aufgebaut und testen nun ihre Kameras und die Einstellungen, damit dann auch später beim Konzert alles klappt. Der Herr ganz rechts ist übrigens der, der im Chat zur Übertragung dann später den Namen aaa tragen sollte.

Mittlerweile ist es spätnachts. Das Konzert war richtig gut; das rheinländische Publikum versteht es zu feiern. Etwas schade war es, daß wohl der ein oder andere nicht richtig auf seine Karte geschaut hatte und dadurch den Showbeginn um 19:00 übersah. Dabei beginnen aus Lärmschutzgründen alle Konzerte dort um diese Uhrzeit. Hochinteressant der Chat, der parallel zur Konzertübertragung im Internet lief. Was die Leute so alles denken……

Jedenfalls war es sicher ein interessantes Experiment, das nach Aussagen des Portalbetreibers auch kräftig genutzt wurde.

Einen sehr gut geschriebenen, englischsprachigen Konzertbericht eines britischen Konzertphotographen kann man übrigens dort lesen.

Hotel Schloß Engers, Neuwied

Auf dem Schloßplatz kann man nicht nur wunderschöne OpenAirs spielen, man kann im Schloß Engers auch wohnen. In den oberen Etagen sind nämlich Gästezimmer eingerichtet. Zwar sind diese eigentlich für die Teilnehmer der Akademie für Kammermusik gedacht, aber auch jeder andere Gast ist hier herzlich willkommen. Mein Zimmer war direkt unter’m Dach und sehr verwinkelt, so daß ich kein Panorama schießen konnte. Ihr könnt aber sehen, daß es wirklich urgemütlich war. Als Besonderheit gibt es keinen Schreibtisch, wohl aber einen massiven Notenständer, den man als Laptophalter umbauen kann. Neben den Zimmern im Schloß selbst gibt es auch noch ein Gästehaus. Die Zimmer dort verfügen auch über Fernseher, die man in den Schloßzimmern ganz bewußt nicht eingebaut hat (die Leute sollen üben). Dafür hat man aber Rheinblick. Das ist bestimmt genau so gut wie fernsehen.

Noch ein Schloßkonzert

Gestern begann mal wieder ein OpenAir – Wochenende mit Annett und es führte uns zum wunderschön direkt am Rhein gelegenen Jagtschloß Engers (Wikipedia) in Neuwied, in dem heute eine Akademie für Kammermusik beheimatet ist. Also gewissermaßen fast unser Musikstil.

Während das Drumherum wirklich hervorragend war und wir sehr liebevoll betreut wurden, konnte die technische Betreuung der örtlichen Firma leider diesem Standard nicht folgen. Der Eingeweihte entnehme dem obigen Photo einen passenden Eindruck, der sich auch über weite Teile des Personals ausdehnen läßt.

Nichtsdestotrotz gab es natürlich trotzdem ein tolles Konzert. Nachdem die Neuwieder im ersten Konzertteil sehr ruhig lauschten, gaben sie zum Ende hin dann doppelt Gas und erklatschten sich noch eine Zugabe nach Einschalten des Publikumslichts. Also unter’m Strich ein gelungener Abend, der durch ein imposantes Nachtmahl (nach dem sowieso schon leckeren Abendessen) gekrönt wurde.

Hotel Drei König, Crailsheim

Zimmer 7

Bei meinem letzten Crailsheimaufenthalt wohnte ich nicht im üblichen Bayrischen Hof, da dieses Haus Betriebsferien machte, sondern im Hotel Drei König. Das ist kein normales Haus, sondern ein Appartementhotel, welches sich auf längere Aufenthalte spezialisiert hat. Darum gibt es beispielsweise auch eine komplett eingerichtete Küche.

Zimmer 7

Neben der Küche gibt es noch ein paar andere Dinge, die längeres Wohnen angenehm machen. So kann man beispielsweise auch waschen & trocknen. Außerdem gibt es morgens ein für diese Hotelklasse ungewöhnlich reichhaltiges Frühstück. Das Zimmer ist sauber, der Schreibtisch ausreichend groß —  was will ich mehr.

Zimmer 27 unten

Nachtrag 23.06.2009: Mal wieder bin ich in diesem Haus, dieses Mal in einem anderen, etwas moderneren Zimmer über zwei Etagen. Sehr schön. Beim letzten Besuch übersah ich, daß es hier auch Sauna und Solarium gibt. Das heißt, daß das Hotel für den Preis ziemlich gut ausgestattet ist.

Zimmer 27 oben

In diesem Appartement gibt es zwei Toiletten (eine mit Dusche, eine mit Badewanne), außerdem zwei Fernseher (im Wohn- und im Schlafzimmer). Außerdem eine Küche mit Kühlschrank. Schon ziemlich klasse. Ich glaube, das Zimmer will ich häufiger.

Zimmer 12

Nachtrag 17.08.2009: und noch ein Zimmer; das Zimmer 12 ist wie beim ersten Besuch im Altbau; ich finde in Hotels im direkten Vergleich ja Laminatböden deutlich hygienischer als Teppich. Im Altbau ist zumindest im Schlafzimmer Teppich. Ansonsten ist auch dieses Zimmer geräumig und gut.

Zimmer 21

Nachtrag 18.09.2010: wieder einmal bin ich in diesem Hotel und da hier wirklich jedes Zimmer anders ist, zeige ich auch eben dieses hier. Immer wieder für die Hotelklasse und des Preis beachtlich finde ich das reichhaltige Frühstück und eben die Ausstattung drumherum: Waschmaschine, Trockner, Kopierer, DSL – Zugang, Sauna, Solarium und auch die Bstückung im Badezimmer ist mit Bademantel und Pantoffeln, aber eben auch Seifen und Gels wirklich gut.

Zimmer 24

Nachtrag 09.11.2010: das schöne am Hotel Drei König ist, daß jedes Zimmer wirklich anders ist und so kann ich Euch bei jedem Besuch ein anderes Zimmer zeigen. Tatsächlich sind die Zimmer aber in meinen Augen durchaus auch unterschiedlich schön. Zimmer mit Nummern ab 21 finde ich beispielsweise deutlich besser, als Zimmer mit kleineren Nummern. Darauf sollte man beim Buchen vielleicht achten. Ansonsten werde ich jetzt hier nicht immer noch etwas schreiben, wenn ich mal wieder in einem neuen Zimmer war, sondern die Bilder einfach anhängen. Ihr könnt Euch dann bei einem Besuch vorab das in Euren Augen schönste Zimmer aussuchen :-)  Alle Panoramen kann man wie immer größerklicken.

Zimmer 22

Zimmer 28 unten

Zimmer 28 oben

Zimmer 29

Zimmer 30

Zimmer 31

Sauerei

Von meinem Aufenthalt in Crailsheim habe ich jetzt gar nicht viel erzählt. Wir haben ein paar Projekte durchgesprochen und außerdem habe ich mich ausführlich mir den Meyer Sound M’elody und MICA – Systemen beschäftigen dürfen. Das wiederum war so spannend, daß ich ganz vergessen habe, Photos zu machen. Zusammen mit dem Galileo – Controler entstehen so wirklich hervorragende PAs.

Auf dem Rückweg saß ich dann im versifftesten ICE seit langem. Unschön.

Naivität

Im Urlaub hat man ja viel Zeit. In einer Husumer Buchhandlung stolperte ich über das Buch von Rochus MischDer letzte Zeuge“ und so las ich das Tagebuch eines der Menschen, die bis ganz zuletzt im Führerbunker Adold Hitlers aushielten. Der Bericht ist erstaunlich sachlich, hält sich recht hart an Fakten, schildert aber auch den ganz banalen Alltag im Führerhauptquartier.

Durch Eichingers Film „Der Untergang“ kennt man die Schilderungen Traudl Junges der letzten Tage im Bunker. Ihr Buch „Bis zur letzten Stunde“ las ich direkt im Anschluß. Zum einen, weil ich eben den Film kannte, zum anderen, weil Rochus Misch dieses Buch in seinem ausdrücklich erwähnt und anhand der Bunkerbauzeichnung und anderer Fakten zeigt, daß Traudl Junges Bericht zumindest in Teilen nicht ganz der Wahrheit entsprechen kann.

Für mich auffällig ist an beiden Büchern erst einmal, daß beide Autoren nicht Mitglied der NSDAP waren. Ich war ganz selbstverständlich davon ausgegangen, daß dies eine Grundvoraussetzung dafür war, um sich so dicht an Hitler bewegen zu können. Für mich auch interessant ist, daß beide Autoren davon berichten, wie naiv und unkritisch sie die Diktatur Hitlers als junge Erwachsene beurteilten. Während Misch vielleicht auch durch seine Kindheit als Vollwaise stets darauf bedacht war, „keinen Ärger“ zu machen und gewissermaßen nur zufällig bis in die höchsten Kreise des Reichs schlitterte, bewarb sich Junge ganz bewußt in die Reichskanzlei.

Auch wenn beide Bücher die selbe Zeit, die selben Ereignisse beschreiben, so sind sie doch äußerst unterschiedlich. Junge schrieb ihre Erinnerungen 1947 als 27-jährige; das Mädchen, das gerade in der Anfangszeit aufgeregt plappernd schreibt, ist deutlich zu spüren. Misch brachte seine Erinnerungen erst in den vergangenen anderthalb Jahren zu Papier, weil er merkte, daß das Interesse an der Zeit zunimmt, die Zeugen aber naturgemäß abnehmen. Dabei ist erstaunlich, wie präzise seine Schilderungen immer noch sind.

Ich selbst kann von Art und Tonfall mit dem Buch „Der letzte Zeuge“ mehr anfangen, als mit „Bis zur letzten Stunde“. Vielleicht, weil es mir dann doch zu voyeuristisch vorkommt, wenn die verschiedenen Kleider Eva Brauns diskutiert werden. Nebenher eine Persönlichkeit, die beide Autoren schwer beeindruckte. Es ist interessant zu lesen, wie profan letztlich das Leben Hitlers war, wie sehr er seine enge Umgebung täuschen konnte, wie sehr die Umgebung getäuscht werden wollte und wie sehr er überschätzt wurde.

Postzug

Auf dem Weg zurück nach Hamburg sah ich heute etwas, das es in diesen Tagen nicht mehr in Benutzung gibt: einen Postwaggon. Heute erzählen die Politiker zwar immer großspurig, daß Güter auf die Bahn gehören, früher aber wurde die Brief- und Paketpost nicht mit LKW durch Deutschland geschaukelt, sondern mittels Nachtzügen in solchen Bahnpostwaggons; dabei erfolgte auch die Feinsortierung während der Fahrt in diesen Zügen. Mithin war also die Postverteilung früher deutlich umweltfreundlicher — und ehrlicherweise auch nicht langsamer als heute.