Wunschpunsch

Es ist Offday, man stolpert aus dem Nightliner direkt zum Hotelfrühstück und sieht dann diesen Spruch auf seinem Tisch. Das verführt ja schon dazu, das Hauspersonal zu testen. Ob die Hotelwerbestrategen wissen, was sie ihren Kollegen an der „Front“ da angetan haben ?  Egal welchen Wunsch Sie haben …… na, dann mal los.

Blauzeit

Wenn man auf Kirchentour ist, dann ist manches anders, als auf einer normalen Tour durch normale Hallen. Beispielsweise gibt es in den wenigsten Kirchen Duschen. Die braucht man aber, wenn man nach dem Abbau nicht stinkend in den Nightliner steigen möchte. Also bucht der örtliche Veranstalter in einem Hotel in der Nähe ein sogenanntes Duschzimmer.

Heute ging das etwas daneben, weil die Rezeption des Hotels schon geschlossen hatte, als wir mit dem Abbau fertig waren; wir kamen also nicht in unser Zimmer. Also telephonierte ich mit Chris, unserem Tourmanager, ob wir nicht im Künstlerhotel ein Zimmer haben könnten. Nun war das Haus ausgebucht und Chris bot uns an, einfach in seinem Zimmer zu duschen (thanx Mate). Brauchten wir also nur noch Handtücher. Und hier scheidet sich nun ein gut Rezeptionist von einem schlechten. Im Hotel Blauzeit (http://www.blauzeit.com/) stießen wir eher auf die letzte Sorte. Die Produktion hatte dort 14 Zimmer gemietet, trotzdem war es ein echtes Problem, vier Handtücher und die Genehmigung, mal eben duschen zu dürfen, zu bekommen. Statt dessen wurden Chris und wir ziemlich angegangen. Letztlich hat dann alles geklappt und die Hausdame war sehr nett und hilfsbereit, trotzdem bleibt ein sehr komischer Geschmack.

… aber immerhin duften wir jetzt alle wohl.

Gute Nacht.

Waidmannsheil !

Es gibt Dinge, die man auf Reisen nicht will. Zum Beispiel Amerikanische Großschaben im Viersterne – Hotelzimmer auf der 15. Etage. Ich rühme mich, dieses Exemplar eben mit einem geworfenen Schuh erledigt zu haben, was bei einer Laufgeschwindigkeit von 1,5m/s keine so schlechte Leistung ist. Wenn allerdings ein solches Tier bei heller Zimmerbeleuchtung in aller Seelenruhe durch die Gegend läuft, dann ist das ein sicheres Zeichen dafür, daß es noch ein paar Brüder und Schwestern in der Nähe hat. Auf der anderen Seite fürchte ich, daß ein Zimmerwechsel nicht allzuviel bringen wird. Trotzdem werde ich jetzt mal in Richtung Rezeption gehen. Vielleicht springt ja eine Suite in der 23. Etage dabei heraus.

Nachtrag, 1 Stunde später: der Umzug in eine Juniorsuite in der 21. Etage brachte dieses Ergebnis nach wenigen Minuten. Wir haben also hier im Ocean Hotel in Goangzhou ein echtes Schabenproblem. Das an sich ist schon unschön. Unschön ist außerdem, wie das Rezeptionspersonal mit meiner neuerlichen Beschwerde umging: ich solle mich mal nicht so anstellen, immerhin könne man die Tiere auch frittieren und essen; die Schaben seien also als besonderer kulinarischer Service an mich zu verstehen. Ich deutete der Rezeptionistin an, daß sie sich in diesem Punkt nicht von der Schabe unterscheide. Auch sie könne man sicher frittieren und essen; ich würde aber auf beides keinen Wert legen.

DERAG Hotel Maximilian, Nürnberg

Nach den sehr angenehmen Erfahrungen in der Kirchengemeinde ging es im Hotel Maximilian direkt recht angenehm weiter. Auch hier war das Personal aller Schichten und Positionen auffällig freundlich und hilfsbereit. Außerdem fand ich das Zimmer ziemlich klasse. Ja, ein klassisches Einzelbett will man heutzutage eigentlich nicht mehr sehen, aber ein großer, freier Schreibtisch, ein moderner Fernseher, eine komplette Küche (incl. Herd, Mikrowelle und großem Kühlschrank mit je zwei Wasser und Bier gefüllt, die Teil der Zimmermiete sind und nicht extra bezahlt werden müssen), freiem WLAN und einem Balkon mit Möbeln machen das Zimmer zu einer guten und äußerst bezahlbaren Entscheidung auch und gerade für längere Nürnbergaufenthalte.

Das Frühstück war ok, das Personal dort ausnehmend freundlich und aufmerksam und es gab eine wunderschöne Terrasse, auf der man das Frühstück einnehmen konnte. Das hauseigene Restaurant testete ich nicht, wohl aber den Biergarten, auch da alles gut & schön.

Das Haus liegt keine zehn Fußminuten von der Altstadt entfernt, hat ausreichend Parkplätze für PKW in einer Tiefgarage und bekommt auch Busse und lange Sprinter unter. Außerdem gibt es sehr leckere Brausebonbons an der Rezeption :-)  Ich war also zufrieden.

Sehr lustig fand ich übrigens diesen Feuerlöscherhelm im Hotelflur. Da scheint jemand begeisterter Feuerwehrmann zu sein.

Holiday Inn Berlin Rohrdamm

Das Berliner Hotel war das Holiday Inn am Rohrdamm, das ja recht nah an der Zitadelle liegt, in der wir spielten. Der leichte Retro – Look des Zimmers gefiel mir erst einmal recht gut, auch sonst gibt es oberflächlich an diesem Haus nichts zu meckern, alles ist so wie man es bei einem Holiday Inn erwartet …… aaaaaaber, ich fand die Leute an der Rezeption sowohl beim Ein- als auch beim Auschecken einfach zu geschult, zu professionell, zu unpersönlich. Das geht herzlicher, auch bei einer amerikanischen Kette.

Immer netter im Hotel Zum Vetter

In Finsterwalde wohnte ich übrigens im Hotel Zum Vetter, einem kleinen, gemütlichen Zweisternehaus direkt in der Innenstadt. Das Zimmer war erstaunlich groß, die Betreuung freundlich und das Frühstück reichhaltig — mehr kann man von einem solchen Haus doch nicht verlangen. Da die Übernachtung auch noch recht günstig war kann ich das Hotel also empfehlen, wenn es einen mal nach Finsterwalde verschlagen sollte.

Hotel Zamek, Malbork, Polen

Nach dem Flug komme ich direkt zum zweiten negativen Punkt, in diesem Fall: zum deutlich negativen Punkt unserer Reise. Das Hotel Zamek hat zwar drei Sterne, ich glaube allerdings, daß das ein Fehler ist und es drei Totenköpfe haben muß. Aber da muß ich erst mal ausholen. Malbork, oder deutsch Marienburg, ist eine historisch bedeutende Stadt. Hier war seit dem 13. Jahrhundert der Stammsitz des Deutschritter – Ordens, es gibt eine große, wirklich imposante Burg (da erzähle ich dann noch später von) und im Wirtschaftshof dieser Burg ist nun das Hotel Zamek. Da wohnt man also schon historisch wertvoll und dann kommt man in ein Haus, das ernsthaft eine echte Katastrophe ist.

Das Zimmer stinkt beim Betreten und ist durch und durch ranzig. Ich möchte wirklich nicht wissen, was alles in diesem Teppich, in diesen Sesseln und vor allem in diesem Bett wohnt. Daß da etwas wohnt sehe ich während der zweiten Nacht. Es gibt sehr eindeutig Mitbewohner. Die Reinigungsfrau macht das Zimmer zwischen erster und zweiter Nacht so … rudimentär … sauber, daß mich tatsächlich nichts wundert.

Im Hotel gibt es keinen Internetzugang. Nirgends. Zwar hat die Hotelverwaltung selbst einen Zugang, der ist für Gäste aber nicht zugänglich. Das erklärt mir Abends die Rezeptionistin gelangweilt, während sie sich weiterhin völlig ungeniert die Fingernägel reinigt. Die Leistungen im Restaurant, in dem auch das Frühstück eingenommen wird, sind in der Küche mäßig, beim Personal unterirdisch.

Hier noch mal ein Blick ins Bad, die Ausstattung ist gefühlt etwa aus den Fünfzigern (da wir im ehemaligen Ostblock sind, wahrscheinlich aus den Achtzigern). Das wäre fast schon wieder kultig, wenn nicht alle Metallteile komplett angelaufen bis angefressen wären. Immerhin ist das der einzige Fleck, an dem der Boden betretbar aussieht.

Insgesamt kann man von einer Buchung in diesem Hotel nur sehr deutlich abraten. Leider ist das Haus ob seiner Lage sehr gut gebucht, aber eigentlich ist das echter Beschiß, weil alle Gäste sicher verärgert gehen und um Malbork in Zukunft einen großen Bogen machen. Das hat die Stadt aber so nicht verdient.

Hotel Rixos, Dubrovnik, Kroatien

Während ich von zwei der drei kroatischen Hotel keine Bilder machte, kann ich Euch aber zumindest unsere Bleibe in Dubrovnik vorstellen: es war das fünfsternehaus Rixos, das direkt am Meer gelegen ist und über einen eigenen kleinen Strand verfügt. Die Zimmer sind alle erst mal recht schön und geräumig; meines gehört noch zu den kleineren, Kollegen hatten teilweise deutlich größere Zimmer. Als Duschfetischist freute ich mich natürlich über die Regendusche. Trotzdem hinterläßt das Haus für fünf Sterne nicht nur einen guten Eindruck.

Fangen wir ruhig mal mit der Regendusche an. Wenn ich sie nutzte, setzte ich damit automatisch direkt das komplette Bad unter Wasser, weil der Spritzschutz nur angedeutet war und der größte Teil des Wassers ungehindert hinausspritzen konnte. Gerade eine Regendusche will man doch genießen und dementsprechend etwas länger darunter stehen. Das verkniff ich mir aber, weil ich den See nicht noch ins Zimmer laufenlassen wollte. Schade. Anderer Kritikpunkt war die Klimaanlage. Draußen war es teilweise 38°C, abends 28°C, da hätte selbst ich mich manchmal über etwas Abkühlung gefreut (ich mache Klimaanlagen sonst immer komplett aus). Leider war es diesem Gerät völlig egal, welche Temperatur man am Thermostat einstellte, es kühlte immer unbeeindruckt auf 18°C herunter, was dann doch etwas kühl ist. Auch das Hauspersonal konnte daran nichts ändern.

Das Personal hatte ganz sicher keine amerikanisch geprägte Schulung hinter sich, es war nämlich insgesamt recht unfreundlich (wenige Ausnahmen strahlten vor diesem Hintergrund dann umso heller) und nicht wirklich servicebereit. Auch finde ich es schade, daß an zwei Tagen hintereinander die extra bestellte Tageszeitung nicht eintraf und das an der Rezeption auch mit einem Schulterzucken abgetan wurde.

Wie man sieht, ist die Anlage natürlich toll, das ist gar keine Frage. Das Frühstück ist auch reichhaltig und gut (wenn man erst mal alle Teile des Buffets gefunden hat), die Bar schließt aber für meinen Geschmack mit 24:00 Uhr zu früh, ab 22:00 Uhr gibt es dort auch keinerlei Knabbereien mehr.

Neben dem großen Freiluftbadebereich gibt es natürlich auch noch ein großes Schwimmbad und einen ebenfalls sehr großen Spabereich, in dem die Massagen laut Musikeraussage sehr gut sein sollen. Sensationell ist der Internetanschluß. In jedem Zimmer gibt es eine CAT-5 – Dose, aus der man mit 50MBit saugen und mit 16MBit uploaden kann. Ich war selbst höchst entzückt, als ich diese Werte maß.

Unser Hotel in Zadar war noch aus alten Jugoslawienzeiten, die Möbel mal übergestrichen, aber ansonsten original. Es roch merkwürdig. Aber da waren wir ja nur eine Nacht.

In Pula wohnten wir in einer Ferienanlage, auch nicht mehr ganz neu, aber soweit noch ok. Äußerst irritierend für mich aber die Anlage an sich: ein großes, eingezäuntes Arreal, alles drin, bewachte Schranke am Ausgang und man sollte es laut Rezeptionistenaussage am besten nicht verlassen. Hier gäbe es ja alles was man brauche. Das ist natürlich auch ein Konzept, um Geld zu verdienen. Ich bin Pauschalurlaube ja nicht gewohnt, machte das nie. Aber vor der Stadt wohnen und nicht mal raus dürfen …… so stelle ich mir Urlaub sicher nicht vor. Auf der anderen Seite scheint es ja Leute zu geben, denen das gefällt. Die Anlage war voll, auch mit vielen Deutschen. „Jeder Jeck is anders“ sagt man dazu in Köln.