Hotel Zamek, Malbork, Polen

Nach dem Flug komme ich direkt zum zweiten negativen Punkt, in diesem Fall: zum deutlich negativen Punkt unserer Reise. Das Hotel Zamek hat zwar drei Sterne, ich glaube allerdings, daß das ein Fehler ist und es drei Totenköpfe haben muß. Aber da muß ich erst mal ausholen. Malbork, oder deutsch Marienburg, ist eine historisch bedeutende Stadt. Hier war seit dem 13. Jahrhundert der Stammsitz des Deutschritter – Ordens, es gibt eine große, wirklich imposante Burg (da erzähle ich dann noch später von) und im Wirtschaftshof dieser Burg ist nun das Hotel Zamek. Da wohnt man also schon historisch wertvoll und dann kommt man in ein Haus, das ernsthaft eine echte Katastrophe ist.

Das Zimmer stinkt beim Betreten und ist durch und durch ranzig. Ich möchte wirklich nicht wissen, was alles in diesem Teppich, in diesen Sesseln und vor allem in diesem Bett wohnt. Daß da etwas wohnt sehe ich während der zweiten Nacht. Es gibt sehr eindeutig Mitbewohner. Die Reinigungsfrau macht das Zimmer zwischen erster und zweiter Nacht so … rudimentär … sauber, daß mich tatsächlich nichts wundert.

Im Hotel gibt es keinen Internetzugang. Nirgends. Zwar hat die Hotelverwaltung selbst einen Zugang, der ist für Gäste aber nicht zugänglich. Das erklärt mir Abends die Rezeptionistin gelangweilt, während sie sich weiterhin völlig ungeniert die Fingernägel reinigt. Die Leistungen im Restaurant, in dem auch das Frühstück eingenommen wird, sind in der Küche mäßig, beim Personal unterirdisch.

Hier noch mal ein Blick ins Bad, die Ausstattung ist gefühlt etwa aus den Fünfzigern (da wir im ehemaligen Ostblock sind, wahrscheinlich aus den Achtzigern). Das wäre fast schon wieder kultig, wenn nicht alle Metallteile komplett angelaufen bis angefressen wären. Immerhin ist das der einzige Fleck, an dem der Boden betretbar aussieht.

Insgesamt kann man von einer Buchung in diesem Hotel nur sehr deutlich abraten. Leider ist das Haus ob seiner Lage sehr gut gebucht, aber eigentlich ist das echter Beschiß, weil alle Gäste sicher verärgert gehen und um Malbork in Zukunft einen großen Bogen machen. Das hat die Stadt aber so nicht verdient.