Die Nachricht, daß ich in wenigen Wochen ein Angestellter sein werde, scheint ja tatsächlich einige wirklich schockiert zu haben. Ich wurde bei gut einem Dutzend Telephonaten beispielsweise gefragt, ob ich krank sei, ob ich heiraten wolle und noch ein Kind bekomme, wie hoch denn das Gehalt sei, daß ich mich darauf einlassen würde. Nun. Nein, ich bin nicht krank, sondern sehr gesund, weder Kind noch Hochzeit stehen vor der Türe und die Kohle ist auch nicht so umwerfend viel, daß ich dafür Grundsätze verraten würde. Es gab in den vergangenen Monaten durchaus auch hier geäußerte Überlegungen, was zu verändern. Daß daraus eine Festanstellung werden würde, war zwar nicht Teil des Plans, aber ich finde das jetzt nicht soooo spektakulär. Neben ein paar Nachteilen birgt es ja auch durchaus ’ne Menge Vorteile. Ich bin auch ganz ehrlich zu sagen, daß ich mich nicht von jedem anstellen lassen würde. Aber in diesem Kontext glaube ich an ’ne Menge Spaß und darum ist mir das nicht schwergefallen.
Für die Klangschmiede/in.plan habe ich in der Vergangenheit ja schon häufiger als Freiberufler gearbeitet. Das Unternehmen deckt ein breites Spektrum von Tour bis Industrie ab, ist flexibel, neugierig und vor allem: hat nette Leute. Das finde ich wichtiger als Kohle. Klar, es wird ein paar Dinge geben, die ich so wie bisher dann nicht mehr machen kann. Aber ich glaube auch, daß ich zusammen mit einem starken Partner im Rücken dafür viele Sachen realisieren kann, die ich allein im Leben nicht gestemmt hätte. Und darauf freue ich mich.
Ihr werdet hier meine Metamorphose vom Freelancer zum Angestellten miterleben. Werdet sehen, wie ich Ver.di – Mitglied werde und für die 37,5 Stunden – Woche kämpfe. Quatsch ! Das war beispielsweise auch so ein Punkt, den mich mehrere Leute gefragt haben. Wie das denn dann mit der Arbeitszeit aussähe. Leute, es ist Rock ’n‘ Roll. Jeder, der anfängt ein Stundenbuch zu führen, sollte lieber beim Finanzamt anfangen. Und das, was Gewerkschaften in den letzten Jahren veranstalten ist eher Ausbremsung und Besitzstandwahrung (vornehmlich der Rechte der Funktionäre), als Innovation.
Macht Euch also nicht allzu große Sorgen oder Hoffnungen: ganz so viel wird sich für mich nicht verändern.