Flug nach Wien

Vom Flug mit Air Berlin nach Wien läßt sich erzählen, daß es auch magersüchtige Stewardessen gibt. Junge, war die dünn. Außerdem war ich extrem enttäuscht, weil die Sicherheitshinweise als Video kamen und nicht vorgeturnt wurden. Ich finde, das ist eine extreme Schmälerung des Fluggenusses !  Darüber hinaus verstehe ich die Entwicklung der Flughafenstandorte nicht. Der Wiener Airport ist so weit draußen, daß ich auch nach Bratislava hätte fliegen können; von der Shuttlezeit in die Wiener Innenstadt hätte es kaum einen Unterschied gemacht. Schwachsinn. Zum Glück gibt es recht günstige Shuttlebusse.

Auf nach Hause

Am Tag nach der AVO – Session dann der Heimritt. Gut 850 Kilometer mit Zoll, Ausladen bei Sound Linear und Ossy und anschließendem Fallen ins eigene Bett. Toll !  Am nächsten Morgen dann noch Instrumente zu Hardy, Jürgen und ins Peer – Studio gebracht, Deko bei tour-house im Lager ausgeladen, zu guter Letzt meine Kiste Mithilfe einer Freundin in meinen Keller geschleppt und den Transporter mit 3.250km mehr Kilometern als bei der Abholung auf dem Tacho zur Mietwagenstation zurückgebracht. Tourende. Was bleibt ist das Kassenbuch, das noch zu führen ist und ein wenig Nachbereitung. Und dann einfach mal ein paar Tage frei, bevor ein paar Tage später schon wieder Max in Wien ansteht.

Frei in Luzern

Nachdem wir zwar vorgestern spielfrei hatten, den Tag aber zur Reise von Graz nach Luzern nutzten, haben wir heute tatsächlich mal einen Offday, den ich zum Ausschlafen und Spazierengehen nutzte. Luzern liegt ja direkt am Vierwaldstättersee und so kann man hervorragend bei wunderschöner Aussicht laufen; gut vier Stunden hab‘ ich das gemacht und es war sehr entspannend. Endlich mal was anderes sehen als Hallen, endlich mal nicht im Transporter den Arsch plattsitzen.

Luzern
Die Berge bei Luzern
Luzern

Leider verreckte der Akku meiner Kamera, so daß ich Euch keine weiteren Photos meines Spaziergangs bieten kann. Für die gelegentlich hier ja doch vorbeikommenden neuen Leser: alle Panoramen kann man auf meiner Seite immer größerklicken.

Abends sind wir dann noch mit alle Mann essen gewesen. Christoph, unser Drummer, empfahl uns die Taube, was sich als Glücksgriff herausstellte. Superleckere lokale Küche, sehr nette Bedienung, für Schweizer Verhältnisse akzeptable Preise. Es wurde ein lustiger, geselliger Abend und an dieser Stelle noch mal ein liebes „Danke“ an Annett, die den Deckel übernahm.

Fahrt von Graz nach Luzern

Graz war die letzte Stadt unserer kleinen Österreichtour und so ging es weiter nach Luzern, wo wir den ersten von zwei Schweizterminen haben. Wenn man die Strecke in gleich welchen Routenplaner eingibt, dann schlägt er einem immer die Fahrt über München vor. Wer mal quer durch München gegurkt ist (es gibt im Süden keinen Autobahnring) weiß, daß das keine gute Idee ist. Also haben wir uns die touristisch schönere Variante über’s Dachstein, Zell am See, Kitzbühel, Insbruck und Lichtenstein ausgeknobelt, die uns auch über 1.200m hohe Paßstrecken führte. Eine gute Entscheidung.

Fahrtimpressionen

Zwischendurch fühlte ich mich weit in meine Kindheit zurückversetzt. Ich war ewig nicht mehr im Winter in den Bergen. Frischer Schnee riecht einfach toll und ich erinnerte mich während der Fahrt an Winterurlaube, bei denen ich erst sehr mühsam (oh Gott, ich glaube, meine erste Skistunde war wirklich peinlich) und dann vielleicht etwas zu forsch (mal eben in der Skischulenmittagspause einen kleinen Abstecher auf die schwarze Piste gemacht) auf den Brettern stand.

Fahrtimpressionen

Außerdem mußte ich während der Fahrt nicht nur an die zahlreichen Touren mit volkstümlicher Musik denken (Grüße in die Runde), sondern auch unweigerlich an „Der Watzmann ruft“ einem Hörspiel – Musical, das ich früher häufig auf LP hörte und auch ein Mal live sehen konnte. Sehr schön.

Fahrtimpressionen

Zum Glück waren die Straßen alle trotz des in der letzten Nacht gefallenen Schnees hervorragend geräumt und so konnte ich mich auf die Landschaft und andere Dinge konzentrieren, die einem so auf der Strecke auffallen.

Fahrtimpressionen

Neben interessanten Hotelnamen war das beispielsweise die Tatsache, daß Diesel in Österreich mal locker 10 bis 15 Cent billiger ist als in Deutschland, daß es Straßen gibt, auf denen Viehtrieb ausdrücklich verboten ist und eine Käsiade, eine internationale Meisterschaft für Käsesorten. Jedenfalls hatten wir nach neun Stunden 720 Kilometer, davon viele auf Landstraßen, und eine gemütliche Pause hinter uns gebracht. Und die Erkenntnis, daß es ein Elektroinstallationsbetrieb mit dem Namen Schrott gibt.

Auf nach Wien

Morgens um 07:30 bei Sound Linear in Paderborn

Meine Nacht im Stadthaus war leider nur recht kurz, denn nachdem ich den (ungewaschenen und mit gerissener Frontscheibe sonderausgestatteten) Transporter für die Auslandstermine bei Europcar abgeholt hatte, bin ich zu Sound Linear, unserem Tontechnikausstatter bei Annett, weil dort die Nämlichkeitssicherung des Zolls zum Carnet für unsere Schweizer Konzerte sein sollte. Weitere Infos zu Carnets und allem was dazugehört hatte ich hier mal geschrieben. Im Gegensatz zur Beschau vor einem halben Jahr kam dieses mal ein jüngerer Kollege des Paderborner Zolls, der das Prozedere in knackiger Zeit (und so, wie ich es normalerweise gewohnt bin) über die Bühne brachte. Hervorragend. Danach Männer – Tetris, damit auch alle Kisten ins Auto passen und Abfahrt.

Guido Sehrbrock, einer der beiden Inhaber Sound Linears, ist bei Annett auch Monitormann und während der Auslandstour mein Beifahrer. Ich hatte mir noch überlegt, extra für die Tour mal endlich ein Navi zu kaufen, aber Guido meinte nur: „Wozu denn, Du hast ja mich.“ und so bin ich ihm jetzt auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. ;-)

Die Fahrt ohne Zwischenfälle und recht zügig, mit nur einer Pause bei Regensburg. In Wien angekommen war ich aber doch froh, endlich wieder aus dem Auto aussteigen zu können. Bin einfach zu viele zu lange Strecken gefahren in den letzten Tagen.

Wer rastet, der rostet

Unter dieses Motto könnte man den Montag stellen — obwohl ich ehrlicherweise auch nichts dagegen hätte, wenigstens mal ein wenig Flugrost anzusetzen; den kann man ja leicht wieder abwischen. Morgens kurz am Schreibtisch gekämpft, dann bei der Handelskammer das Carnet abgeholt und mich auf den Weg nach Paderborn gemacht, wo Dienstagmorgen der Zoll zur Abfertigung wartete. Da Bremen grob in der Richtung liegt, habe ich dorthin einen Abstecher gemacht, um mir die Show von Ina Müller im Pier 2 anzusehen.

Auch wenn ich Ina selbst nicht kenne, so ist mir doch die Produktion sehr vertraut. Hardy Kayser, Inas Gitarrist, ist auch MD bei Annett, Sascha war die letzten beiden Touren bei uns Ton-SysOp, Helge Zumdieck hilft bei Annett am Schlagzeug aus, wenn Christoph Buhse nicht kann, Melanie Schlitter drückt auch bei Max das Licht (bei Ina ist sie Lichtdesignerin) und Jens Kröger vertritt mich sowohl bei Annett als auch bei Max, wenn ich mal anderweitig beschäftigt bin. Ihr seht, viele nette Leute, die es zu besuchen lohnt. Außerdem hatte ich schon Vieles über die Show gehört und wollte mir mal ein eigenes Bild machen.

Ina Müller im Pier 2

Sehr witzig ist die Mischung des Publikums. Ina Müller war lange mit einem plattdeutschen Programm unterwegs, war Teil der Comedytruppe Queen Bee, arbeitet als Moderatorin für den NDR und seit neustem hat sie halt ihre eigene hochdeutsche CD „weilblich, 40, ledig“ auf dem Markt, die sich auch sehr gut verkauft. Aus jedem Bereich waren Fans da (plattdeutsch sprechende Landfrauen, junge Schnösel, ergraute Mittvierziger), so daß das Pier 2 nicht nur restlos ausverkauft war, sondern auch ganz unterschiedliche Erwartungen im Raum schwebten — die Ina locker alle erfüllte.

Ina Müller im Pier 2; Photo von Melanie Schlitter

Natürlich lag der Schwerpunkt auf ihrem aktuellen Songprogramm, das mir live ehrlicherweise viel besser gefällt, als auf CD. Wer Ina aber mal erlebt hat weiß, daß sie unheimlich gerne moderiert. Und so war gut ein Viertel des Programms Moderation, immer sehr witzig, immer leicht zynisch, einfach gut gemachte StandUp – Comedy. Drei plattdeutsche Songs gab’s ebenfalls zu hören, so daß am Ende des Abends alle sehr zufrieden nach Hause gingen. Auch mir hat’s gefallen, ich kann die Show empfehlen; leider ging’s für mich nicht nach Hause, sondern weiter nach Paderborn.

Kurz und schmerzlos

Gestern war Mittwoch, aber warum auch immer habe ich den ganzen Tag gedacht, es sei Montag. Wahrscheinlich weil das Tourende sich wie Wochenende anfühlte; keine Ahnung. Ich habe ’ne Menge gemacht, aber wenig ist passiert. Waschen, Postberg abarbeiten, das Carnet für Annetts Schweiztermine beantragen.

Nachmittags dann mit dem Auto los nach Schwäbisch Hall, denn da ging’s heute los mit dem Aufbau bei Würth Solar.

frei zu haben ist auch sehr schön

So ein freier Tag ist wirklich herrlich. Auch wenn man ihn im Zweifelsfall zwischendurch bei einer befreundeten Produktion verbringt und ehrlicherweise auch nicht viel anderes macht als an Arbeitstagen. Aber es sind andere Gesichter, Abwechslung eben.

Auf der Zugfahrt nach Halle, wo es ja morgen weitergeht, das Buch „Fleisch ist mein Gemüse“ von Heinz Strunk gelesen, welches ich heute geschenkt bekommen hatte. Es ist schon interessant, wie sehr sich anscheinend die Welt der Partybands von der meinigen unterscheidet, obwohl wir ja erst mal in ähnlichen Wassern schwimmen. Die einzige Gemeinsamkeit scheint da teilweise die Hardware zu sein. Ein SM58 ist eben immer noch das weltweit am meisten eingesetzte Mikro, egal ob bei Tanzbands, Präsidentenreden, Punkbands, Revolutionsführern oder Popmusikern. Aber die Denke dahinter ist zumindest in diesem Fall eine ganz andere. Jedenfalls ist das Buch sehr unterhaltsam geschrieben, hat mich gut bis fast nach Halle gebracht und auf jeden Fall lesenswert.

Familienbrunch

Sonntag war Familientag. Meine Tante Lotte hatte Geburtstag und so hatten ihre Söhne im Goldschmidts Park für sie zum Brunch geladen. Wie in jeder Familie gibt es nette und weniger nette Teile, die Lorscher Abteilung gehört zum angenehmen Teil und darum habe ich meine Tourtruppe gerne mal für einen Tag verlassen und bin dorthin gedüst. Neben dem normalen gastronomischen Angebot hatten meine Cousins auch für Unterhaltung in Form eines sehr amüsanten Kellners gesorgt. Ingo Knito fiel erst mal gar nicht auf, entwickelte im Laufe des Morgens dann aber doch einige recht unterhaltsame Marotten, so daß dann irgendwann klar war, der ist nicht nur Kellner.

Meine Familie

Ansonsten gibt es von solchen Familienfeiern, wenn sie so harmonisch und locker ablaufen, nix zu berichten, als daß das Essen lecker, das Wetter sonnig (zwischendurch schön auf der Terasse gesessen) und die Gespräche unterhaltsam waren. Mitgebracht habe ich Euch ein Photo meiner engeren Familie; Ihr seht Frank, meinen Schwager, meine Schwester Monika, meine Eltern Gisela und Herbert und mein „Töchterchen“ Carina.

Beim Einchecken zu meinem Rückflug von Frankfurt nach Berlin dann kurzes Herzklopfen. Ein herrenloser Koffer steht herum, Sicherheitskräfte fragen, ob jemandem der Koffer gehöre, niemand meldet sich. Erst nach dreimaligem, recht kräftigen Rufen kommt ein Asiate aus ’nem Laden getippelt, ja der Koffer gehöre ihm. Wir rechneten schon mit ’nem Bombenkomando.

Ich hab‘ mal ’ne Zeit in Berlin gelebt und als der Flieger in Berlin runter ging war es schon sehr schön, die Stadt von oben zu sehen. Ich mag Berlin und hatte in dem Moment ein sehr starkes Gefühl von nach Hause kommen. Zugegeben, ich wohne tatsächlich lieber in Hamburg und es war ja eine bewußte Entscheidung, Berlin als Wohnung aufzugeben. Aber es ist eine Stadt, in der ich mich wohlfühle und in der ich mir Leben durchaus vorstellen kann.

Abends dann noch mit einer Freundin getroffen, ein wenig geklönt und leckere Cocktails getrunken. Ein schöner Tag.

Offday in Karlsruhe

Blick über Karlsruhe

Gestern hatten wir einen freien Tag, den wir in Karlsruhe verbracht haben. Über unser Hotel, dem Best Western Queens Hotel in Karlsruhe, kann ich gar nicht viel sagen, weil ich es nicht bewußt wahrgenommen habe. Ich war nur in meinem Zimmer, von dem aus ich obige Aussicht hatte. Weitere Dinge habe ich nicht genutzt. Es ist ein Viersternehaus, kann also so schlecht nicht sein. Jedenfalls hat der Parkplatz mit Strom für den Nightliner geklappt und die Leute an der Rezeption waren nett.

Mein Hotelzimmer im Best Western Queens Hotel in Karlsruhe

Vormittags brachte ich Hardys Verstärker zum Rock Shop, wo er endlichg mal in einer anständigen Werkstatt gecheckt und repariert wurde. Ganz herzlichen Dank für den spontanen Service; Reparaturen haben nämlich zur Zeit eigentlich eine Wartezeit von 1,5 Wochen. Nun spielt er wieder einwandfrei.

Abends wollten wir Techniker zusammen mit der Band essen gehen. Auf Empfehlung des Hotels gingen wir ins Restaurant Santa Lucia, Badenwerkstraße 1, Ecke Hermann Billing Straße, einem Edelitaliener. Dort waren vielleicht 16 Gäste, als wir mit 12 Leuten einfielen. Im Laufe der folgenden Dreiviertelstunde hat man uns erst durch geflissentliche Nichtbeachtung, später dann auch ganz offen gesagt, daß unser Besuch nicht wirklich erwünscht sei und daß wir in einem anderen Haus sicher besser bedient wären. Man sähe sich leider nicht in der Lage, uns zu bewirten. Natürlich wollte man die bis dahin bereits servierten drei Flaschen Mineralwasser auch bezahlt haben. Was für eine Arschlochsnummer.

Herzlich willkommen waren wir dagegen im Krokodil am Ludwigsplatz. Supernette Bedienung, die auch bei später 14 Leuten nie die Übersicht verlor, leckeres Essen, lockere Stimmung. Es wurde dann doch noch ein lustiger Abend, der beim ein oder anderen so um 03:30 Uhr geendet haben soll. Prost.