Schild zwölf

Auch am letzten Tag trudelt hier noch ein Beitrag zum Geh wech – Wettbewerb ein. ker0zene, der ja bereits schon zwei Entwürfe ins Rennen geschickt hatte, hat noch eine dritte Idee, die völlig ohne Worte auskommt:

Der dritte Vorschlag ker0zenes

ker0zene schreibt dazu: Die nette Schabe wird für den Einsatz im wirklichen Leben dann natürlich auf transparente Folie gedruckt, um vor jeder Tür bestehen zu können. Hab den Hintergrund jetzt – passend zu dem in Deinem Blog – auf weiß gesetzt und mit etwas Schatten die Umrisse des Schildes angedeutet. Als Alptraum jedes Zimmermädchens sollte eine Schabe wohl erstmal abschrecken und Dir die Nachtruhe verlängern. Hauptsache, Du bist ausgeschlafen, wenn der Kammerjäger dann mit schwerem Gerät anrückt.

Du bist der Meinung, Du hättest eine noch viel ausgefallenere Idee ? Dann nicht labern, sondern flugs eingereicht; der Wettbewerb endet heute Nacht.

mixed pickels

Der gestrige Tag war geprägt von Trägkeit. Es war superschwül, zwischendurch mal kurze Abkühlung durch Regen, danach nur noch schwerere Luft. Puh. Zwischendurch der Versuch des Shoppens. Ich hatte in den vergangenen Tagen Abends mal ein paar nette Klamotten in ’nem Schaufenster gesehen, aber es gab sie entweder nicht in meiner Größe oder sie waren, wenn man sie dann mal in die Hand nahm, von so minderer Qualität, daß ich da auch keine Lust drauf hatte. So bin ich dann ohne Einkauf wieder ins Hotel.

Abends bei der Show hat Uli, unser Gitarrist, bei einem Auftritt im Dunkeln erst mal ’n Stuhl umgeschmissen. Ein Höllenlärm in absoluter Stille. Und ein Totalschaden. Unsere Stühle sind einfach nicht dafür gebaut, von 1,2m herunterzufallen :-)

Das Publikum war komisch. Erst kamen sie so richtig gar nicht aus dem Quark und man hatte den Eindruck, die Hälfte der Leute wäre einfach weggerazt. Zu den Zugaben hin tauten sie dann voll auf und haben tatsächlich, trotz bereits eingeschalteten Saallichts, die fünfte Zugabe noch erklatscht. Hätte keiner mit gerechnet.

Nach der Show hatte Baß – Bernd zur Geburtstagsreinfeierparty ins Goldfinger auf der Friesenstraße geladen. Hinter der eigentlichen Bar gibt es noch einen sehr gemütlich eingerichteten Hinterhof, in dem wir es uns bei Tischfäßchen Kölsch und Prosecco auf Eis haben gutgehen lassen. Beim polnisch vorgetragenen Geburtstagsständchen unserer Ballettmädels haben wir in kleiner Runde erst mal gelästert, daß sie jetzt natürlich auch viele böse Dinge singen könnten, weil es eh keiner verstehen würde. Aber sie versicherten glaubhaft, daß dem natürlich nicht so gewesen, sondern es ein bekanntes polnisches Geburtstagslied sei.

Später, als ich frühmorgens dann auf mein Zimmer kam, fand ich noch einen verbalen Beitrag zum Türschildcontest bei meinen eMails: Wenn ich Zeit hätte würde ich ja einen Entwurf basteln: Türschild üblicher Art, dahinter eine Batterie und zwei Drähte zur Klinke…. Nein, ich bin nicht gewalttätig, aber obwohl ich mich für einen ungeheuer toleranten Menschen halte, kann ich’s gar nicht leiden, wenn man mich im Hotelzimmer in meiner Privatsphäre stört oder mir meine Sachen vermeintlich wieder aufräumt. Dazu muß man wissen, daß die Freundin, die mir dies schrieb, selbst aus der Hotelbranche kommt. In dem Zusammenhang: liebe Grüße nach Berlin.

Kungfu

Wenn ich unterwegs bin habe ich ja nicht meine ganze CD – Sammlung mit dabei. Aber eine mit über 5.000 Titeln recht gut ausgebaute und tatsächlich legale MP3 – Sammlung meiner CDs auf dem Rechner, die ich im Zufallsprinzip abspiele. Vorhin war der Titel „Hallo Gott“ aus dem Album glasperlensammelbehälterkasten von kungfu an der Reihe, der mir ganz großen Appetit auf Musik der Nationalgalerie gemacht hat, die hier seit dem läuft. Ich hab‘ keine Ahnung, was Niels gerade so treibt; habe lange nichts mehr von ihm gehört. Aber die Musik war wirklich genial.

Schild elf

Schön, wenn man nach dem Aufstehen direkt vom nächsten Schildentwurf überrascht wird. Sushi69 von den Anonymen Cocacolikern las vom Designwettbewerb beim Hotelblogger und hat in nächtlicher Arbeit diesen Beitrag entworfen:

Julias Schildentwurf

Ich freue mich, daß der Wettbewerb bisher so viele gute und unterschiedliche Ideen hervorgebracht hat. Da wird die Entscheidung hinterher echt schwer. Wenn auch Du die Entscheidung noch schwerer machen möchtest, weil in Deinem Kopf ebenfalls eine tolle Idee steckt, dann laß sie raus und maile sie mir zu. Bis Freitag Nacht ist noch Zeit dafür.

37°C

……ist nicht meine aktuelle Körpertemperatur, sondern war die Temperatur hier in Köln. Im Schatten. Nachdem ich den Tag im Wesentlichen in wohltemperierten Hotelräumen verbracht hatte, war ich tatsächlich noch so wahnsinnig, trainieren zu gehen. Später während der Show waren wir dann alle fertig. Auch das Publikum und Max. Wir hatten noch nie so schlaffe Besucher. Aber ich hab‘ sogar Verständnis dafür.

Nach der Show traf ich mich dann noch mit Tina, einer sehr charmanten Kollegin aus einer namhaften Veranstaltungsagentur. Wir haben uns sehr nett unterhalten und hatten einen angenehmen Abend. Jetzt bin ich aber froh, daß ich in mein Bett sinke und habe das Thermostat auf 19°C gestellt….

Schild zehn

Nachdem es ja ein wenig ruhiger bei den Einsendungen geworden war, trudelte hier dann heute wieder ein Beitrag zum Zimmermädchenabschreckwettbewerb ein. Und dann noch von Branchenprominenz: Stefan R., der sich selbst (berechtigterweise) als Schrecken der deutschen Hotelerie bezeichnet, hat seinen Lieblingsspruch in ein Türschild gegossen.

Schild 10 von Stefan

Stefan ist „der freundliche Reiseleiter“ bei Tourneen verschiedenster Künstler, wir haben schon so manchen harten Monat zusammen verbracht und das Beste draus gemacht. Ich freue mich, daß ich einen Leidensgenossen hier in meiner bescheidenen Hütte als Teilnehmer begrüßen darf. In dem Zusammenhang: schick mir doch mal die Daily Reports und vielleicht das ein oder andere Döneken von Deiner letzten Tour; wir sprachen ja bereits drüber. Ich bin sicher, daß die Leser Dich als Gastautoren feiern werden.

Lieber Leser, Du denkst, daß diese Idee ein Schi.. ist gegen Deinen Designentwurf ? Schick ihn mir zu !

Vorhang

Vorhang

Schnell vor dem Schlafengehen noch ein mal wieder wunderschönes Bild von Julia zeigen. Es erinnert mich so sehr an die letzten Tage hier in Köln. In den ersten Tagen war die Markierung („der Termin“ würde man im Bühnendeutsch sagen) des Hauptvorhangs etwas zu hoch, so daß oft ganz leicht Licht unter dem Hauptvorhang durchschien. Mittlerweile ist das natürlich behoben.

Wochenanfang

Den gestrigen freien Tag habe ich sehr gemütlich verbracht. Natürlich war ich ein wenig „turnen“, dann jedoch hatte ich einen sehr interessanten Termin beim WDR. Mal seh’n, was daraus wird. Abends bin ich dann noch mit Dirk unterwegs gewesen. Wir haben in vor ’ner Kneipe zusammengesessen und lang geklönt. War schön.

Heute noch mit WMsuperlive – Nachwehen beschäftigt. Abends bei der Show hatten wir heute einen ganzen Pulk von Chinesen als Besucher. Max hat sie extra auf Chinesisch begrüßt, als er es mitbekam. Dadurch, daß er bis vor sechs Wochen ja in Japan und China auf Tour war, hatte er die Texte noch parat. Es ist schon faszinierend, wie einfach ihm Sprachen fallen.

Nach der Show dann noch gemütlich ins Päffgen. Dort den schlechtesten und unfreundlichsten Köbes des Aufenthalts erlebt. Fast wäre es dazu gekommen, daß morgen im Express die Titelzeile GÄSTE IN KÖLSCHKNEIPE VERDURSTET gestanden hätte. Unglaublich.

Gestern und heute gab es gar keine Türschildbeiträge. Ich bin ein wenig enttäuscht ! Leute, ran an die Ideen und fix zugeschickt ! Nicht nur auf die Ideen der anderen warten und sie dann schön bequem konsumieren; selbst designen !

Jetzt aber erst mal schlummern geh’n.

Leser aller Länder vereinigt Euch

Die Karte mit meinen Besuchern

Seit dem Wochenende habe ich eine(n) Leser(in) im Iran. Genau. Ich hätte gar nicht gedacht, daß man da so ohne weiteres ins Web darf und nach dem Begriff „Tokio Hotel“ suchen. Ehrlicherweise ist der Browser auf die englische Sprache eingestellt und vielleicht ist das ja eine Diplomatentochter oder so. Auf jeden Fall herzlich willkommen.

Und weil ich das echt interessant fand, habe ich die Logfiles mal durchsucht. Immerhin wird es dieses Blog Ende der Woche seit einem halben Jahr geben und da kann man ja mal ein wenig das eigene Blog beleuchten. Oben seht Ihr also die Länder, aus denen Lesezugriffe erfolgten. Dabei habe ich ehrlicherweise ein wenig gefiltert. Verzeichnet sind nur die Länder, bei denen es sich bei den Zugriffen nicht um Suchmaschinen handelte und bei denen eine halbwegs realistische Lesebewegung stattfand. Wenn beispielsweise aus Belize zwar ein Zugriff kam, der aber über die Startseite nicht hinausging, so habe ich ihn nicht gewertet.

Hier gibt es übrigens eine sehr einfache Software, mit der man eine solche Karte erstellen kann.

Wochenend‘ und Sonnenschein

Bevor ich jetzt in Richtung Offday gehe, will ich noch berichten, was in den letzten zwei Tagen showmäßig geschehen ist. Nicht daß mir jemand vorwirft, ich würde das vor lauter Türschildern vernachlässigen. Die gestrige Show lief fast rund. Nur fünf der acht Balletteusen kamen im Amerikablock die entscheidende Sekunde zu spät auf die Bühne. Angeblich hätten sie den Call nicht richtig gehört. Was mich wundern würde, denn drei Mädels waren durchaus zwei Minuten vor Auftritt an ihrem Platz. Wahrscheinlich haben sie oben in ihrer Garderobe einfach nur zu lange gequatscht.

Die Palastrevue des Palastorchesters mit Max Raabe in Köln

Heute dann etwas größere Aufregung: bei Showbeginn fehlte eine Violine auf der Bühne. Das ist schon richtig ärgerlich. Bei einem Stück spielen acht Musiker Violine (und einer Bratsche) und eine dieser Geigen fehlte. Ich habe tatsächlich so um 19:40 jemanden auf der Bühne gesehen, den ich nicht kannte und der relativ schnell verschwand, als ich dort aufkreuzte. Ich hielt ihn jedoch für einen Mitarbeiter des Hauses und habe mir nichts weiter dabei gedacht. Zum Glück gab’s dann noch ein Reserveinstrument; trotzdem darf sowas natürlich nicht vorkommen und es wird jetzt die Polizei eingeschaltet.

Ansonsten hatte Birte (unsere Lichtfrau) vom CSD noch ein regenbogenfarbenes Einstecktuch für Max mitgebracht, der sich aber weigerte, es heute zu tragen. Uli, unser Gitarrist, ließ sich jedoch erweichen. Dafür spendierten wir ihm bei seinem Solo einen rosafarbenen Spot. Er hat’s noch nicht einmal gemerkt :-(

Für uns ist morgen frei; mal seh’n, was ich so mache.