Angriff auf die freiheitliche Grundordnung

Sagt mal…… kann man Schäuble nicht anzeigen ? Wegen Planung eines Angriffs auf die freiheitliche Grundordnung dieses Staates ? Vor ein paar Wochen schon frug ich mich, ob unsere Demokratie denn so schwach sei, daß man sie mit totalitären Mitteln schützen müsse. Das was ich nun heute an Plänen aus dem Innenministerium lese ist tatsächlich eine offene Kriegserklärung an die im Grundgesetz verbrieften Grundrechte des Einzelnen. Das ist Überwachung durch den Staat ohne weitere Kontrolle und in einer Effizienz, wie es Nationalsozialisten & Sozialisten zwischen 1933 und 1989 nicht hinbekommen haben.

Jetzt ist der Moment, in dem auch diejenigen, die bisher die These vertraten, daß alle, die sich nichts zuschulden kommen lassen, auch nicht gefährdet sind, aufwachen müssen. Denn das Einbeziehen unverdächtiger und unschuldiger Personen wird im vorliegenden Gesetzesentwurf einfach toleriert.

Klar ist mal, daß Schäuble und seine Mannen den Bezug zu Wirklichkeit und Verhältnismäßigkeit absolut verloren haben. Und das mit der Anzeige meine ich Ernst. Den Mann muß man stoppen. Mit allen rechtmäßigen Mitteln. Jetzt.

Das erste Promokonzert und dann direkt live im Radio

Ü-Wagen des RBB

Annett Louisans dritte CD ist in wenigen Tagen im Handel erhältlich und natürlich gibt es auch eine Promotour dazu. Heute haben wir unser erstes Konzert im Foyer 101 des Admiralspalasts, den ich Euch ja schon vorstellte (1, 2). Präsentator ist Radio 1 und das Konzert wird LIVE übertragen. Ihr könnt Euch vorstellen, daß alle ein wenig nervös sind; die Stücke wurden noch nie live gespielt und schon beim ersten mal steht ein Ü-Wagen vor der Türe. Nebenher: ob da regelmäßig einer zum Parkscheinautomaten laufen muß ?

Im Ü-Wagen des RBB

Bei der Ü-Wagen – Crew gibt es dann auch bekannte Gesichter. Schon vor zwei Jahren gab es ein Radiokonzert mit den neuen Stücken der zweiten Platte; damals allerdings im Sendesaal in Potsdam.

Foyer 101 des Admiralspalasts vor dem Auftritt Annett Louisans; Bild größerklickbar

So sieht’s nun aus, wenige Minuten vor Einlaßbeginn. Nebenher muß ich mal bemerken, daß ich es schon befremdlich finde, daß das Theater, nun seit einem Jahr wiedereröffnet, immer noch nicht wirklich fertig ist; hinter den Kulissen wird immer noch gebaut und es ist immer noch überall dreckig. Echt schade.

Annett Louisan beim Radio Eins - Radiokonzert im Admiralspalast Berlin

So ein Radiokonzert ist immer nur begrenzt lang. Nämlich 50 Minuten. Es muß live ja zwischen Verkehrsnachrichten und Werbung passen. Die Stimmung war aber in diesen 50 Minuten hervorragend und es gab sogar jemanden im Publikum, der passend zu Annetts neuem Single – Song eine Flasche Prosecco mit dabei hatte. Damit ihr gewissermaßen die Liedtexte nicht ausgehen. So ist’s recht.

Nicht nur für’s Publikum, auch für uns war’s schön und wir freu’n uns auf die kommenden Termine. Am Samstag beispielsweise für 30 Minuten beim MediaMarkt in Hamburg Nedderfeld. Vielleicht kommt ja jemand vorbei.

Nebenher: Unser Abendessen nahmen wir im Restaurant San Nicci ein, das im vorderen Gebäude des Theaters gelegen ist; ein typischer Vertreter der Betriebe, die sich in direkter Umgebung eines Theaters ansiedeln: schick & teuer. Die Atmosphäre ist ganz sicher sehr schön, die Kellner ein wenig zu blassiert, und das Essen nicht ganz so, wie Preis, Kellner und Atmosphäre es erwarten lassen. Ich würde da — zumal für den schnellen Happen vor der Show — andere Häuser in der Umgebung deutlich vorziehen.

Kamera

In den letzten Tagen gibt es laut Serverstatistik einige Besucher, die in meinem Blog herumirren und suchen, mit welcher Kamera ich denn diese Panoramabilder mache. Zwar kann ich hier verraten, daß es eine Canon Ixus 850 IS ist, mit der ich auch sehr zufrieden bin; allerdings tut das nichts zur Sache, denn durch die AntiVerwackelElektronik bekomme ich zwar halbwegs scharfe Photos auch in dunklen Konzertsituationen hin, die Panoramen entstehen jedoch nicht damit, sondern im Rechner. Zum Stitchen nutze ich die mit 35,00€ recht günstige Software PanoramaStudio. Zwar gibt es auch Shareware – Programme, aber die sind entweder deutlich komplizierter zu bedienen, oder aber nicht so gut. Für meine Zwecke hat sich dieses Programm als ideal herausgestellt.

Ansonsten kann ich übrigens empfehlen, die eMail – Adresse aus dem Impressum zu nutzen. Wenn man Infos nicht findet bin ich sehr gerne bereit, auch auf Mails zu antworten. Oder eben lange genug suchen. Dann merke ich es anhand der Statistik vielleicht auch ;-)

Tourabschluß in Köln

Blick über die Kölnarena; Bild größerklickbar

Samstag war dann der große Tourabschluß von Roger Cicero in der Kölnarena; oben seht Ihr ein Photo, das ich mal bei anderer Gelegenheit schoß. Klar ist aber mal, daß wir mit unserem normalen Bühnen-, Licht, und Tonset hier gar nicht aufzulaufen brauchen. Das sähe zu puppenstubig aus. Also wurde extra für dieses Konzert ein größeres Set herangekarrt. Und es ist ja auch klar, daß alle besonders nervös sind — zumal außerdem drei neue Songs Premiere haben sollten.

Roger Cicero in der Kölnarena; Bild größerklickbar

Das Konzert fing auch direkt hervorragend an. Roger und die Band hochmoviviert und in bester Spiellaune, das Publikum alles rheinische Frohnaturen, da konnte es nur ein gigantischer Tourabschluß werden. Als Überraschung war auch Jens Kröger gekommen, der wegen eines Unfalls ausgefallen war und den ich ja vertrat. Wir hatten ihm heimlich einen Platz in der ersten Reihe besorgt (er ist oben auf dem Photo auch zu erkennen) und Roger war deutlich überrascht, als er ihn da mit seinem Rollstuhl sitzen sah.

Roger Cicero in der Kölnarena

Wie Ihr seht war bei der Größe der Halle auch für die hinteren Plätze gesorgt; rechts und links von der Bühne gab es Videoleinwände, auf die das Geschehen übertragen wurde.

Roger Cicero in der Kölnarena

Hier bekommt man mal ein wenig Ahnung von der Größe der Halle. Im Vordergrund seht Ihr den FOH (Front of House), an dem die Kollegen mit den Licht- und Tonmischpulten sitzen. Beim Ton gab es beim Aufbau ein paar Problemchen. Moderne Tonmischpulte sind letztlich auch nichts anderes mehr als komplexe Rechnersysteme. Leider paßte die Firmware des Pultes nicht zu den abgespeichterten Daten der Show, die Ingo, unser Tonmann, mitbrachte. Nach Aufspielen einer neueren Software gab das Pult dann äußerst merkwürdige Fehlermeldungen von sich, so daß kurzfristig noch ein anderes Pult besorgt werden mußte. Sowas geht natürlich immer auf die Vorbereitungszeit. Letztlich konnte das Problem aber natürlich gelöst werden; schließlich haben wir gute Leute dabei.

Roger Cicero in der Kölnarena

Auch extra für diese Show wurde ein großer Sternchenvorhang angemietet, der bei „Fachmann für Anna“ zum Einsatz kam. An der richtigen Stelle genutzt sieht sowas immer wirklich wunderschön aus und Dennis hat halt ein gutes Händchen dafür.

Roger Cicero in der Kölnarena; Bild größerklickbar

Daß es ein wirklich gigantischer Abschluß war, ist hier wohl eindeutig zu sehen. Die neuen Songs kamen hervorragen an (auch wenn sich Roger bei einem textlich etwas verhaspelte; ist halt noch neu der Song), es gab mehr Zugaben, als geplant und ich glaube, daß alle glücklich nach Hause gingen.

Für mich geht die Zeit mit Roger jetzt wohl zu Ende; bis zum Tourstart nächstes Jahr wird Jens wieder fit sein und seinen Job selbst machen können. Ich möchte mich bei meinen Kollegen ganz herzlich für die tolle Zusammenarbeit bedanken, es hat mir großen Spaß gemacht. Bedanken möchte ich mich auch bei den Musikern; ihr seid ein wirklich netter Haufen. Und wenn Jens mal wieder nicht kann (dann aber natürlich nur, weil er einen anderen Job hat, oder einen privaten Termin), dann komme ich sehr gerne noch einmal vorbei.

Penta Hotel Braunschweig

Mein Zimmer im Penta Hotel in Braunschweig; Bild größerklickbar

Nach dem Abbau in Braunschweig dann schnell ins Penta Hotel; da ich ja morgens schon weiter nach Köln mußte, war „Schnellschlafen“ angesagt. Dies ist mal wieder ein Dreisternehaus, zu dem es nichts zu sagen gibt. Es ist genau so, wie es soll; keine Auffälligkeiten im positiven wie im negativen Sinne. Aber mit dem LKW gab es ausreichend Parkplatz und das ist doch schon klasse.

Die Tour zu Gast bei Freunden

Die Feldschlößchen - Bühne in Braunschweig; Bild größerklickbar

Den heutigen Tag verbringen wir mit der Roger Cicero – Tour auf der Feldschlößchen – Bühne in Braunschweig und weil Flo der örtliche TL ist wußten wir schon vorher, daß alles perfekt vorbereitet sein wird. Und so ist es dann auch. Alles ist so wie es soll, die Helfer sind gutgelaunt & fit und das Catering …… ich werde weiter zunehmen. Es ist schön, daß es gute Kollegen gibt, auf die man sich einfach verlassen kann. Vielleicht auch, weil sie selbst touren und daher das ganze Spiel von beiden Seiten — örtlich und Tourcrew — kennen. Danke also schon mal in diese Richtung.

Kekse ?!?

Bei diesem Bild muß ich Sesamstraßenguckern aller Generationen doch nun gar nichts mehr sagen, oder ? Es sei bewiesen, daß Oskar und das Krümelmonster miteinander verwandt sind. Und heute hier sogar gewissermaßen als Stargast mit dabei. Super.

Roger Cicero auf der Feldschlößchenbühne Braunschweig; Bild größerklickbar

Und so sieht der Platz dann mit Besuchern beim vierten Song aus. Die Braunschweiger haben auf jeden Fall perfekte Laune mitgebracht. Die Stimmung ist so gut wie seit Bielefeld nicht mehr. Was mich darin bestärkt, daß das Wetter entweder schön, oder aber richtig sauschlecht sein muß.

Pause auf der Feldschlößchen - Bühne in Braunschweig; Bild größerklickbar

Natürlich weiß ich, daß ich schon ein paar Photos in dieser Art gemacht habe, aber ich finde die Perspektive immer wieder schön und deshalb muß es auch heute wieder sein. Schon deshalb, weil heute der Himmel so schön blau ist.

Roger Cicero auf der Feldschlößchenbühne Braunschweig

Für das ein oder andere Mädel geht hier gerade ein Traum in Erfüllung. Roger ganz nah. Und mit fast eindeutigen Angeboten.

Roger Cicero auf der Feldschlößchenbühne Braunschweig; Bild größerklickbar

Es war ein schöner Abend mit toller Stimmung bei sternklarem Himmel — was will man mehr.

Beim Abbau ist’s uns dann endlich gelungen: wir waren schneller als Roger mit der Autogrammstunde; strike :mrgreen:

Sommertränen

Sommertränen

Seit langem bin ich schon meiner Lieblingskröte ein Photo schuldig und endlich will ich das mal einlösen bevor sie meint, ich würde sie nicht mehr mögen. Schon im Winter gab es bei ihr im Blog die Aktion „Wintertränen“, bei der es um Photos mit Regentropfen ging. Sie bat mich, doch auch mal eins zu machen, aber alle meine bisherigen Ergebnisse gefielen mir nicht. Jetzt aber ist mir ein Bild gelungen, daß zwar nur wenig Tränen hat, aber mir ansonsten gefällt. Liebe Grüße nach Berlin.

alt

Seit einiger Zeit unke ich ja, daß ich alt werde; manchmal, wenn die Athroseknie sehr ziepen, glaube ich das wirklich, aber heute morgen hatte ich den Beweis: ich konnte Kleines nicht mehr lesen und mußte die Brille absetzen (ich bin kurzsichtig), um den Text entziffern zu können. Presbyopie nennt man das. Oder hart: Alterssichtigkeit. Trifft jeden zwischen 40 und 45. Mit 42,5 liege ich da ja noch ganz gut im Schnitt… und es war ja noch dunkel.

Land in Sicht

Hochzeitphoto und Cover des Buches; Copyright: Scherz Verlag

In den letzten drei Tagen las ich das Buch „Wohin Du auch gehst“, das mich sehr nachdenklich machte und darum möchte ich Euch davon berichten. Benjamin Prüfer, der zwei Häuser weiter wohnt und „fast“ mein Schwager ist, schrieb vor einiger Zeit einen Artikel in der Neon. Es war nicht irgendein x-beliebiger Artikel, sondern gewissermaßen sein ComingOut. Nicht als Schwuler, sondern als jemand, der sich verliebt hat. In eine kambotschanische Prostituierte mit HIV. Ich kannte ihn damals noch nicht, las den Artikel, dachte „kraß“ oder irgendsowas in der Richtung und blätterte weiter. Sehr wahrscheinlich hätte ich das gerade erschienene Buch auch nicht gelesen, hätte ich nicht zwischenzeitlich seine Schwester kennengelernt. Der Klappentext klingt einfach zu sehr nach Frauenroman. Dabei ist das Buch genau das nicht. Es enthält keine leicht lesbare Romantik. Es enthält Leben. Uberlebenskampf. Gedanken. Verzweiflung. Und auch viel Hoffnung.

Vor allem enthält das Buch zwischen den Zeilen sehr viele Gedanken über Verantwortung. In einer westlichen Welt Beziehungsprobleme nicht mit Trennung zu lösen, sondern damit, daß man sich diesen Problemen stellt, ist ja ein wenig aus der Mode gekommen. Doch genau das tat und tut Benjamin. Er ließ das Mädel nicht allein in Kambotscha zurück, flog nicht nach Hause und vergaß sie. Er stellte sich diesem Gefühl, der Verantwortung, der Liebe. Über die Zeit des ersten Kennenlernens bis zum ersten gemeinsamen Flug nach Deutschland handelt das Buch und es ist hervorragend zu lesen. Weil es in toller Sprache und wirklich ehrlich geschrieben ist. Weil es nichts beschönt und nichts vereinfacht. Und weil es anregt, über seine eigenen Standpunkte nachzudenken. Über seine eigene Abgestumpftheit, Faulheit.

Als ich Sreykeo und Benjamin in den letzten Monaten kennenlernte dachte ich im Stillen, daß ich den Zweien nicht allzulange gebe. Nicht wegen der Krankheit, sondern wegen des unterschiedlichen Intellekts. Nachdem ich nun das Buch las weiß ich, daß das bornierte Gedanken waren, daß es eine viel tiefere Verbindung zwischen ihnen gibt und vor allem, daß ich Benjamin maßlos unterschätzte. Da muß ich mich verschämt verneigen.

Und so kann ich Euch nur empfehlen: besorgt Euch das Buch, lest es und vor allem: laßt es an Euch heran. Wie es den beiden aktuell geht, könnt Ihr hier lesen; mittlerweile gibt es auch Möbel in der Wohnung ;-)

Zum Schluß möchte ich gewissermaßen als Leseprobe die letzte halbe Seite des Buches zitieren. Beide sitzen nach über drei Jahren zum ersten Mal gemeinsam im Flugzeug nach Deutschland, sie sind verheiratet, Sreykeo hat ein Visum.

Menschen denken in Geschichten. Jede Biographie vergleichen wir mit einem Film oder einem Buch, und dann kleben wir ein vorgefertigtes Etikett darauf und glauben, wir hätten sie begriffen. Für viele tragen Sreykeo und ich das Etikett „tragische, verzweifelte Liebe“; Geschichten, in denen die Abkürzung HIV vorkommt, können nur tragisch enden. Junge lernt ein Mädchen kennen. Sie hat AIDS. Sie leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Der Film ist aus. So was will doch keiner sehen. Das ist doch ein Scheißfilm.

Es scheint manchen Menschen, daß wir gegen ein ehernes Gesetz der Neuzeit verstoßen, weil wir uns weigern, uns auf Sreykeos baldigen Tod vorzubereiten. Es macht sie geradezu wütend, daß wir nicht vorhaben, ein Leben unter tragischen Vorzeichen zu führen und unser Unglück zu beklagen.

Sreykeo entdeckt gerade etwas Weißes an unserem Fenster. Sie hält es zuerst für Insekten. „No, that’s ice !“, sage ich zu ihr. Sie schaut mich an, als hätte ich den Verstand verloren. Sie kennt Eis bisher nur in Würfelform. Na, die wird sich wundern.

Ich glaube, da unten warten eine ganze Menge Menschen darauf, daß unsere Geschichte das zu erwartende traurige Ende nimmt. Aber den Gefallen tun wir ihnen nicht.

Sollen sie warten.