Alida in Hannover

Ausschnitt aus Alida Gundlachs Show "Zeit"

Ich bedauere ja immer wieder, daß ich während der Show nicht ernsthaft nach vorne komme, um richtige Photos zu machen. Gerade die Tanzszenen bergen so schöne Bilder.

Die meisten von mir zu photographierenden Perspektiven zeigen dann zwar beispielsweise die Band bei ihrer Arbeit (und die Tatsache, daß es auf der Bühne relativ leise ist, weil alle Musiker mittels InEar – Monitoring versorgt werden), aber eben nicht die Optik.

Vorgestern war mein Chef Micha da. Mal sehen, was er an Bildern schießen konnte und was ich davon hier veröffentlichen darf.

Komm

In meinem weiblichen Bekanntenkreis gibt es schon die ersten Damen, die von „Obi“ reden, wenn sie den zukünftigen Präsidenten der USA meinen. Bei Obi habe ich ganz andere Assoziationen, ziehe ich doch einen gutsortieren Baumarkt ganz eindeutig jedem Erotikmarkt vor. Diese ganzen Maschinen, das Werkzeug …… aaaahhh …… das löst in mir wahre Glücksgefühle aus. Ich bin halt Techniker.

Und so war ich heute tatsächlich in einem Baumarkt, ergötzte mich an den Auslagen und erblickte beim Hinausgehen dieses Plakat. Huch. Habe ich da etwas verpaßt ?  Ist das ein Versprechen ?  Hätte ich Baumarktfachverkäufer werden sollen, weil die netten Kassiererinnen so verführerisch – lockend „Komm“ sagen ?  Jungejungejunge, da gewinnen die Begriffe schrauben, nageln, poppen und Schlitzfräse ja ganz neue Dimensionen. Mich hätte allerdins so ein Weib als Sechzehnjähriger völlig verschüchtert. Mag sein, daß da eher die Phantasie des zuständigen Werbeagenturmenschen beflügelt wird, als der Wunsch der Jugend, unbedingt im Baumarkt anfangen zu müssen. Obwohl …… bei all‘ diesen Maschinen, diesem Werkzeug……

too much information

Im Hauptbahnhof Hannover läuft ein elektronisches Ansagesystem, mit dem Informationen über einfahrende und verspätete Züge bekanntgegeben werden. Dabei sind die einzelnen Ansagen aus verschiedenen Bausteinen zusammengesetzt und werden in Deutsch und Englisch abgefeuert. Durch die Synthese klingt alles recht gleich und nervt beim Zuhören schnell; zumal sie recht oft wiederholt werden.

Heute gab ein wohl ein größeres Problem, faktisch alle Züge hatten rund zehn Minuten Verspätung und so lief diese Ansagerei permanent; zumal auch noch Gleisänderungen verkündet wurden. Ich saß rund 20 Minuten am Gleis 7/8 und in dieser Zeit lief vielleicht zusammengenommen zwei Minuten keine Ansage.

Der Erfolg war durchschlagend: bei der Abfahrt meines Zuges saßen mehrere Leute im falschen Zug, weil die ganzen Ansagen und Wiederholungen die Leute einfach kirre gemacht hat. Scheint ja ein überzeugendes System zu sein…

Be happy

Es gibt in Hamburg nicht viele katholische Kirchen und an einer kam ich am Sonntag während eines Spaziergangs vorbei. St. Bonifatius liegt in Eimsbüttel und ist den ganzen Tag über geöffnet. Die Kirche selbst finde ich ganz schön, es riecht stark nach Weihrauch, was auch für eine katholische Kirche heutzutage selten ist. Wenn nur dieses Kreuz nicht wäre. Die Aufschrift. Jungejunge. Was da dem Seelsorger wohl durch den Kopf gegangen ist.

Spenden !

Nun habe ich gestern schon über Tod und Friedhof geschrieben, da liegt dann das nächste Thema nicht mehr weit. Nachdem es in Deutschland schon immer zu wenig Organspender gab, nimmt die Zahl in letzter Zeit auch noch deutlich ab. Das ist fatal. Im Zweifelsfall schon bald auch für Dich und mich. Weil wir alle in Zukunft auf Organspenden angewiesen werden sein können. Darum hier mein Appell: erklärt Euch aktiv zur Organspende bereit. Laßt diese Entscheidung nicht irgendwann Eure Nachfahren treffen und sich darüber entzweien, entscheidet Euch selbst. Jetzt. Einen Organspendeausweis zum runterladen, ausdrucken, ausfüllen und zum Personalausweis legen gibt es hier. Ich weiß, daß manche arge Bedenken haben, ob sie dann im Zweifelsfall nicht einfach abgeschaltet statt wiederbelebt werden; ich kann Euch aber versichern, daß zumindest hier in Deutschland und Zentraleuropa die Vorschriften so streng sind, daß man diese Befürchtung nicht haben muß. In Afrika, Asien, oder Südamerika ist das vielleicht noch etwas anderes. In Deutschland könnt Ihr diesen Ausweis ohne Bedenken bei Euch tragen.

Darüber hinaus könnt Ihr auch als Lebende helfen. Geht Blut spenden. Auch hier ist Deutschland Importland, verbraucht also viel mehr Blutkonserven, als es selbst herstellt. Dagegen könnt Ihr etwas tun. Bei kommerziellen Blutbanken gibt es für Eure Spende sogar auch noch Geld. Über die Infoseite bei Wikipedia landet Ihr bei den verschiedenen Blutspendediensten.

Darüber hinaus könnt Ihr Euch auch in die Datei für Knochenmarkspender eintragen. Dabei geht es nicht um Rückenmark, so wie es oft fälschlich vermutet wird, sondern eben um Knochenmark, was ein großer Unterschied ist. Eine Knochenmarkspende ist oft die einzige Möglichkeit, um Leukämie zu heilen. Bei der DKMS findet Ihr ausführliche Informationen.

Das war jetzt vielleich für den ein oder anderen etwas viel auf einmal. Krankheit und Tod sind ja keine hippen Themen. Setzt Euch trotzdem damit auseinander. Und überlegt, wie sehr Ihr im Zweifelsfall auf Hilfe hoffen würdet. Enttäuscht also nicht die Hoffnung anderer.

Jüdischer Friedhof Warschau

So zwischen Allerheiligen und Allerseelen gehen ja viele von uns mal auf einen Friedhof, die Großeltern besuchen. Oder einfach, weil es auf so einem Friedhof ja auch schön ist. Mir gefallen besonders die jüdischen Friedhöfe, weil sie wahrhaft für die Ewigkeit gebaut sind. Im Gegensatz zu christlichen Grabstätten, die nach zwei, drei Jahrzehnten wieder eingeebnet werden, bleiben jüdische Gräber bestehen. Sie werden nach einer gewissen Zeit oft nicht mehr gepflegt, weil es keine Angehörigen mehr gibt und beginnen dann zu verfallen. Gerade das macht die Vergänglichkeit des Lebens noch einmal besonders deutlich und führt so zu Anlagen, die schon fast mystisch sind.

In fast allen Städten Europas gibt es mehr oder weniger große jüdische Anlagen. In Berlin Weißensee ist der größte jüdische Friedhof Europas, dicht gefolgt von dem in Warschau, den ich 2004 besuchte und von dem ich zahlreiche Photos mitbrachte.

Passend zur Jahreszeit möchte ich Euch hier nun einige Bilder zeigen, die Euch vielleicht die Faszination näherbringen und zu einem Besuch animieren können. Nach dem Weiterlesen – Link findet Ihr unkommentiert einige Bilder aus meiner Sammlung.

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Schwarz

Vieles in der amerikanischen Kultur stört mich. Manches massiv. Doch in einem sind sie uns weit voraus: da steht nun ein Schwarzer kurz davor, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika zu werden. Und so sehr die deutsche Mehrheit sich wünscht, daß Barack Obama die heutige Wahl gewinnen möge, so wenig können sich vorstellen, daß ein Schwarzer, oder gar ein türkischstämmiger deutscher Bürger Bundeskanzler würde. Schon beschämend.

Dein halbtoter Bahnhof

An diese Textzeile von Klaus Hoffmann mußte ich gestern denken, als ich auf dem Weg zu einem Vortrag in Berlin am Bahnhof Zoo vorbeikam. Klaus Hoffmann schrieb das Stück „Berlin“ lange vor dem Fall der Mauer, als der Bahnhof Zoologischer Garten noch der einzige Fernbahnhof im Westen Berlins war. Heute ist es wahrscheinlich noch ruhiger dort als zu Mauerzeiten. Die beiden Bahnsteige waren jedenfalls fast leer.

Ich lebte vor Eröffnung des Hauptbahnhofs mal zwei Jahre lang in der Hauptstadt und für mich war Zoo bei allen Reisen Start- und Zielpunkt. Er war immer voll, gerade durch die Tatsache, daß es nur zwei Bahnsteige gibt, aber mich störte das nie. Ganz im Gegenteil, ich fand es eher praktisch. Heute tut es mir fast weh, den Bahnhof so verwaist zu sehen.

Blowjob

In Zeiten, in denen die Gartenpflege nicht mehr durch Gärtner, sondern durch Facilitymanagement – Firmen erledigt wird (und das Wort „erledigen“ ist dabei durchaus Programm), wird so ein Garten auf Dauer nicht schöner. Wie soll so ein Mitarbeiter, der sonst Treppen wischt und Glühbirnen wechselt auch wissen, daß Laub um Strauch- und Blumenstämme beim Überwintern hilft, oder daß man schwere Abfallsäcke nicht über den Rasen schleifen kann, ohne tiefe Furchen zu hinterlassen (zumal, wenn er sowieso komplett vermoost ist).

Unsere Hausverwaltung entschloß sich vor einem Jahr, vom Gärtner auf die Komplettlösung umzuschwenken und der Unterschied ist nach einem Sommer schon deutlich sichtbar. Schade eigentlich. Wenn ich mehr zuhause wäre, würde ich das ja glatt übernehmen. Aber meine teilweise wochenlange Abwesenheit wäre auch keine Lösung.