Basta !

Copyright: Robert Lechtenbrink

Gestern Abend war ich in den Hamburger Kammerspielen, um mir Pasta e Basta anzuschauen. Was ist das für ein Stück …… nun …… es hat eigentlich keine Handlung, keinen Tiefgang und statt dessen ist es …… schön blöd. Herrliche Unterhaltung. Boulevard auf Italienisch.

Die Geschichte ist tatsächlich sehr schnell erzählt: sie spielt in der Küche eines italienischen Restaurants, in der zwar auch gekocht wird (jeden Abend kocht hier ein richtiger Hamburger Koch für einige der Gäste), ansonsten die Küche aber doch ziemlich ins Hintertreffen gerät und statt dessen gesungen wird. Unter der Anrichte steht ein Flügel. Das kann natürlich nur so lange gutgehen, bis die gestrenge Dame vom Gesundheitsamt kommt, die allerdings durch italienischen Schmelz letztlich alles durchgehen läßt und großer Fan des Restaurants wird. Fertig. Fertig ?  Ja, fertig, das ist die ganze Handlung. Die wird allerdings so gut, so witzig und so unglaublich motiviert gesungen vorgebracht, daß es auch gar nicht weiterer Handlung bedarf. Die würde nur die pointierten Dialoge, die Gesten und eben die hervorragend ausgewählten Gesangsparts stören. Ihr könnt sicher sein, daß jedes italienische Klischee, jede italienische Schnulze gekonnt und mit Schwung durch den Kakao gezogen wird.

Alle Beteiligten spielen ihre Rolle herrlich übertrieben, alle singen hervorragend und alle nehmen sich dabei nicht Ernst.

Ein toller Abend also, den man nur noch am heutigen Samstag und dann erst wieder im Oktober erleben kann. Unbedingt Karten sichern !

37 Jahre her und doch präsent

Gestern nacht dudelte der Fernseher nebenher, während ich noch ein wenig aufräumte und plötzlich erklang da eine Melodie, die mich sofort aufhorchen lies, die ganz, ganz starke Emotionen hervorrief. Hört sie Euch unten mal an.

Das war die Olympia – Fanfare der Spiele in München 1972. Ich kann mich tatsächlich noch ganz genau daran erinnern, wie aufgeregt ich als Siebenjähriger war. Die ganze Familie saß vor dem Saba – Schwarzweißfernseher. Olympia !  In Deutschland !  Der Moderator mit vor Aufregung zitternder Stimme, Blacky mit würdiger Stimme im Stadion. Der Läufer mit der Fackel in der Hand. Die vielen Sportler mit den bunten Fahnen, die in das Stadion einliefen und eine Bigband spielte passende Musik zu den Ländern (damals tatsächlich LIVE; das würde heute kein Mensch mehr verantworten wollen). Die Wettkämpfe in den nächsten Tagen. Ich durfte fernsehen (das gab es in meiner Kindheit sonst eher nicht). Vom tragischen Ende der Spiele bekam ich dann weniger mit. Meine Eltern schützten mich davor. Aber ich weiß noch als sei es gestern gewesen, daß ich als Kind maßlos enttäuscht und verständnislos war, wie man etwas so …… heiliges und großes wie die Olympischen Spiele so zerstören konnte. Und ich weiß gar nicht, ob die Fanfare nach dem Anschlag überhaupt noch gespielt wurde. Ich verbinde sie ausschließlich mit dem heiteren Teil, mit meinem kindlichen Mitfiebern, mit meinem …… Stolz, an so etwas teilhaben zu dürfen.

All‘ das kam da gestern Nacht hoch.

Und dann hörte ich mit der Aufräumerei auf und sah die Sendung konzentriert zu Ende. Sie war über Bert Kaempfert und in Teilen eben auch über seinen Mitautor Herbert Rehbein, von dem diese Fanfare geschrieben wurde.

Wer wie ich noch ein wenig in Erinnerungen schwelgen will, der kann das hier ganz gut tun.

Das Copyright für die Fanfare liegt bei Herbert Rehbein und dem NOK. Da ich diese Fanfare mehrfach ganz leicht und auch an offiziellen Stellen im Internet fand, gehe ich davon aus, daß die Nutzung freigegeben ist. Sollte dem nicht so sein, bitte ich um eine kurze Nachricht, dann entferne ich das Stück sofort wieder.

Meeting in bescheidener Hütte

Gestern Abend hatte ich ein Meeting für eine Tour, die im Herbst ansteht; wir trafen uns im „Heimstudio“ des Produzenten, in das Ihr hier einen kleinen Blick werfen könnt. Ich stehe in der Gesangsbox, links und mittig seht Ihr die zwei „angemessen“ ausgestatteten Mischräume, ganz rechts geht es in den großzügigen Aufnahmeraum. Solche Studios gibt es leider kaum noch; heute werden viele Platten zuhause auf dem Rechner aufgenommen und maximal noch in einem echten Studio gemischt. Das alles natürlich zu einem Bruchteil des Preises, den der Betrieb einer solchen Installation hier kostet.

Daß es dieses Studio schon länger gibt, sieht man überall an den Wänden: nicht nur Gold- und Platin – CDs und LPs, sondern auch goldene CompactCassetten. Das hier ist nur ein kleiner Ausschnitt der beeindruckenden Sammlung.

Brütal Legend

Ich finde Jack Black und seine Projekte immer sehr lustig und sehr gut gemacht. So bin ich bekennender Fan seines Duos Tenacious D. Da ist es doch klar, daß ich mich sehr freute, als Oldschool mich in den Kommentaren auf das neuste Baby aufmerksam machte: ein Computerspiel, in dem ein Roadie (eben Jack) die Welt rettet. Mit dabei Legenden wie Lemmy und Ozzy. Das wird im Herbst sicher das absolute MustHave in jedem Nightliner.

Hier könnt Ihr nun ein Vorschauvideo bewundern und ich bedauere schon, daß ich absolut keine Konsole habe.

Flug zum Mars

Die derzeitige Tour von U2 ist ziemlich klasse für unsere Branche. Immerhin mit 120 Trucks ist die Kapelle unterwegs, um Bühne(n) und Technik durch die Welt zu fahren. Ob das angemessen ist, ist sicher Ansichtssache. Deutlichen Gegenwind bekommt die Combo jetzt allerdings von den Medien: der britische Guardian bezeichnete die Tour in seinen Ausmaßen als „ökologisch zunehmend inakzeptabel“, die New York Times bemerkt eine deutliche Diskrepanz zwischen ökologischen Aussagen und ökologischem Verhalten der Band. Die britische Umweltorganisation Carbon footprint errechnete, daß nur der Transport von Mensch und Maschine bei der kompletten Tour so viel Energie verbrauche, wie ein Flug zum Mars und wieder zurück, der Stromverbrauch so hoch sei, daß man eine (ab nächsten Monat ja nicht mehr erhältliche) klassische 100W – Glühbirne 159.000 Jahre brennen lassen könne.

There’s a light … burnig over Frankenstein’s place. There’s a Li-hi-hi-hi-hight…

Äh…… anderes Thema. Daß wir auf Tour nicht klassischerweise mit Energiesparlampen unterwegs sind, ist wohl tatsächlich so. Auch wenn der Anteil von LED – Lampen mittlerweile recht hoch ist. Allerdings werden es dann dafür eher mehr Lampen. Ich glaube eher nicht, daß der Stromverbrauch einer typischen Show durch die LEDs tatsächlich gesunken ist.

Hau weg, poor Babe

Die Weltwirtschaftskrise ist nun auch bei mir angekommen. Oder zumindest mal in meinem nächsten Umfeld. Der Hochbunker gegenüber meines Bürofensters war bislang immer mit Plakatwänden bestückt, die allerdings in den letzten Monaten nur noch weiß beklebt waren. Nun scheint DSR die Hoffnung auf bessere Zeiten zumindest für diese Wände aufgegeben zu haben, wurden sie doch heute einfach demontiert.

Wie lange die Plakate dort schon hingen läßt sich am jetzt zutage getretenen Hintergrund erahnen: der Bunker war bei meinem Einzug vor 13 Jahren schon deutlich nicht frisch gestrichen, nun sind noch ältere Schichten aus Zeiten zu sehen, in denen Sprayschriften noch mit Schönmädchenschrift liebevoll ausgeführt wurden. Ich bin mal gespannt, wie lange dieses karierte Bild nun bleibt.

Störteblogger – Grillen

Wie schon ein paar Mal erzählt, ist am 15. eines jeden Monats das Störteblogger – Treffen, also ein zwangloses Beieinandersein der Hamburger Blogger. Dieses Mal ist es besonders zwanglos, weil wir uns nämlich zum Grillen treffen wollen — jedenfalls, wenn es nicht regnet. Treffpunkt ist am Samstag um 15:00 Uhr auf der großen Wiese am Altonaer Balkon (neben dem kleinen Biergarten). Sollte es regnen, so wird das Treffen ins Hafenbahnhof – Cafe, Große Elbstraße 276 verlegt.

Eingeladen ist jeder aus Hamburg und Umgebung, der blogt, oder darüber nachdenkt, mal bloggen zu wollen. Die letzten Treffen waren immer sehr interessant. Jeder der kommt möge bitte seinen eigenen Fleisch- und Getränkebedarf grob selbst decken; über Mitbringsel für die Allgemeinheit (Salate) freuen wir uns natürlich auch. Nicht vergessen sollte man auch eine Decke und Eßwerkzeuge.

Für Notfälle (ihr findet die Gruppe nicht oder seit Euch unschlüssig, ob nun Grillwetter ist oder nicht) könnt Ihr Nils ab 12:00 Uhr unter 0178 / 7844979 erreichen. Der hilft Euch dann weiter. Auch wäre es nicht schlecht, wenn Ihr Euch anmeldetet. Das ist keine Pflicht, macht aber vieles einfacher. Auch das ist bei Nils möglich.

Ich freu‘ mich auf Euch !

Das bestimmende Argument

Gerade buche ich zehn Kollegen für’s Kastelruther Spatzenfest, das im Oktober zum 25. Male stattfindet und bei dem wir das 15.000 Besucher fassende Zelt fünf Mal bespielen werden. Es ist schon harte Arbeit, es gibt keine Stagehands, die Bezahlung ist nicht übermäßig, aber trotzdem sagten bisher alle zu, deren Antworten ich schon habe. Drei davon mit der Bemerkung: „Das Essen ist da immer so gut und reichhaltig, da komme ich doch gern mit.“

Es sind eben die einfachen Dinge, die wirklich zählen und glücklich machen……

Domabend

Erinnert sich noch jemand an das unscheinbare Gestell, daß ich bei den Bildern vom Rundgang über den Aufbau des Doms ziemlich am Ende zeigte ?  Aus jenem häßlichen Entlein ist dieses schöne Kinderkettenkarusell geworden; das nach 23:00 Uhr allerdings schon geschlossen hatte. Überhaupt werdet Ihr in diesem Artikel hier über meinen samstagnächtlichen Dombesuch noch ein paar andere alte Bekannte treffen. Aber mal schön der Reihe nach.

Was ich am Dom mag ist der Kontrast zwischen modernen Fahrgeschäften und alten Traditionen, der hier sehr schön zum Ausdruck kommt.

An einem lauen Samstagabend ist überall gute Laune angesagt; das macht den Dom auch sympathisch.

Dafür sorgen auch die äußerst zahlreichen Junggesellenabschiede beiderlei Geschlechts, die über das Gelände ziehen. Eine neuere Tradition übrigens, die ich nicht so richtig nachvollziehen kann. Ich würde mich weigern, mich so zum Deppen zu machen; aber das ist ja auch Geschmacksache. Auf der anderen Seite konnte ich bei einer Mädelsgruppe für nur fünf Euro eine Plastikrose und einen äußerst gefühlvollen und langen Kuß (ich sach‘ nur: Verhandlungssache !) unter Gejohle der Begleiterinnen mit der attraktiven Braut erstehen. Da wird mir diese Tradition doch schon gleich viel sympathischer. Außerdem hatte ich schon immer Verständnis für das ius primae noctis bei einer schönen Braut. Und: nein, es war eine andere Gruppe, als die beiden Mädels, die oben zu sehen sind. Ich will ja hier kein junges Glück zerstören.

Da der Rundgang mit seinen vielen Bildern den Rahmen hier sprengen würde, geht es nach dem „Weiterlesen“ – Link ausführlich weiter.

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