total bekloppt !

Daß die HSH Nordbank nach ihrem Finanzdesaster kein Geld für die Namensrechte am Volksparkstadion raushauen kann, ist mehr als verständlich. Und so wird das Fußballrund ab nächstem Jahr den dritten Namen seit drei Jahren tragen: AOL – Arena, HSH Nordbank – Arena und jetzt dann imtech – Arena. Total bekloppt. Das zeigt, daß der Verkauf der Namensrechte eine völlig bescheuerte Idee ist, die kein Mensch mehr ernstnehmen kann. imtech wäre gut beraten gewesen, den alten Namen Volksparkstadion finanziell zu unterstützen und diese Unterstützung positiv nach außen zu verkaufen. Das wäre beim Publikum sicher deutlich besser angekommen, als diese ständigen Umtaufereiaktionen, bei denen sich kein Mensch mehr den aktuellen Namen merkt. Setzen, sechs.

Anlage

Eigentlich war ich auf der Suche nach etwas ganz anderem, aber dabei fiel mit dieses Bild in die Hände, das „meine Anlage“ im Zustand etwa 1988 zeigt. Mit dem Mitec EX hatte ich ein für damalige Verhältnisse akzeptables Pult, das ich außerdem mit traffosymetrischen Ausgängen und rauscharmen ICs ausgestattet hatte. Im Laufe der Zeit sollte nicht nur die „Front“, sondern auch die Wedges (mit 15/2 Coax – Bestückung) mit einem analogen Controller bestückt werden. Auch der Pultrahmen wuchs auf 32/8/2, bekam ein richtiges Case und die Peripherie wurde deutlich besser.

Wenn ich diess Photo so sehe …… dann muß ich Beizeiten mal schauen, ob es nicht auch noch Proberaumbilder gibt. Der war nicht mit Eierkartons, sondern mit richtigem Noppenschaum im Schachbrettmuster beklebt, also eine Luxusvariante.

Sternenhimmel

Da wo man es nicht vermutet kann man ein Stück Himmel sehen: das Kunstwerk „Firnament“ steht in einer ungenutzten U-Bahn – Röhre unterm Hamburger Hauptbahnhof. Die Konstruktion des Tunnes erlaubt drei Ansichten, die jeweils ganz andere Perspektiven ergeben. Leicht abseits des Laufweges, mäßig beleuchtet und im Laufe der Jahre verdreckt und seitlich mit Umbauresten zugestellt, vermittelt es auf mich eher eine melancholische Atmosphäre. Hochfliegende Träume sind abgestürzt und rosten nun in der Realität vor sich hin.

Saal Maritim im Maritim Timmendorfer Strand

In den letzten Tagen machte ich einen kurzen Ausflug zum Timmendorfer Strand. Dahin zog mich leider nicht das traumhafte Wetter, sondern eine Vorbesichtigung. Für eine Produktion im Herbst suchen wir eine Probenlocation und so ein Hotelsaal hat zumindest schon mal den Vorteil, daß die Zimmer nah sind, man keinen Shuttle zwischen Venue und Hotel braucht und daß auch das Cateringproblem erst mal gelöst ist. Zudem ist der Timmendorfer Strand ja auch nicht der übelste Ort für Proben. Die Bühne im Seehotel Matitim ist schon mal groß genug, hat einen ausreichend großen Ladelift und auch Dickstrom fließt reichlich; allein die Hängesituation ist zumindest für unsere Produktion mal deutlich nicht ausreichend. Es gibt nur Haus – Theaterzüge und keine Möglichkeit, eigene Punkte zu setzen, was hier leider unumgänglich ist. Aber wie heißt es so schön: If you can’t find a solution, you are part of the problem.

Gefahr !

Während ich also in Ansbach auf den verspäteten Anschluß-Anschluß – Zug des Nachfolgezuges wartete fiel mir auf, daß der Aufenthalt auf Bahnsteigen eine todgefährliche Sache ist. Da ist es gut, wenn man davor mit eindeutigen Schildern gewarnt wird. Wenngleich die Schilder in etwa 3m Höhe hängen, also kein Mensch hinschaut. Oder heißt das hintere Schild: „Achtung, hier perfekte Gelegenheit, sich vor den Zug zu schmeißen“ ?  Man weiß es nicht.

Wenn Inkompetenz auf Lustlosigkeit trifft …

… dann ist man mit ziemlicher Sicherheit mit der Bahn unterwegs. Heute saß ich im ICE 883, der von Hamburg nach München fährt. Bis Göttingen ging auch alles gut, bei der Abfahrt von Göttingen machte der Zug, ein renovierter ICE 1, schon einige sehr irritierende Sprünge (Anfahrt, hartes Bremsen, weiter Beschleunigen, Bremsen … ) und schlich dann erst mal durch die Gegend. Später besserte sich der Fahrstil etwas. Kurz vor Kassel dann die Durchsage, daß die Fahrt in Kassel wegen eines Defekts enden würde, wir mögen doch bitte alle aussteigen. Wie es weiterginge könne man jetzt auch nicht so genau sagen.

Und so stand dann die komplette Besatzung eines langen, natürlich ausgebuchten Ferienwochenende – ICEs orientierungslos auf dem Bahnsteig.

Da ich wenig Lust hatte, die Fahrt im eine Stunde später nachfolgenden Zug stehend zu verbringen, ging ich zum Schalter, um noch eine kostenlose Reservierung zu ergattern. Ich erklärte dem Kartenverkäufer am bahn.comfort – Schalter freundlich mein Begehr, er teilte mir mit, daß es keine Plätze mehr gebe. Ich wies ihn darauf hin, daß ich auch gern erster Klasse reise, schließlich sei ja nicht mein Zug kaputtgegangen. Nee, da sei nichts zu machen, ich habe ja kein Ersteklasseticket und wenn ich dann halt stehen müsse, das sei ihm völlig egal. Daß ich an dieser Stelle (und wirklich erst da) extrem zynisch wurde, half dann auch nicht mehr weiter.

Im nachfolgenden ICE 683/633 (ein völlig ranziger, versiffter, stinkender ICE 1) dann natürlich das Chaos in Dosen. Zum Glück fand sich ein Mädel, daß im Comfort – Bereich saß, ohne eine ebensolche Karte zu haben.

In Würzburg mußte ich dann umsteigen; wie viele andere auch. Auf dem Bahnsteig sah es plötzlich nach der Leichtathletik – WM aus, obwohl wir doch gar nicht in Berlin waren: überall rennende Menschen, schweres Gepäck im Schlepptau. Da dieser Zug natürlich auch Verspätung hatte, konnte wollte ein anderer nicht warten; eine große Traube an Menschen stand laut fluchend herum, weil der Zug losfuhr, als sie auf den Bahnsteig kamen. Die nächste Verbindung ging zwei Stunden später. Macht eine Gesamtreiseverlängerung von drei Stunden.

Meine Verbindung bekam ich zum Glück. Vielleicht sollte ich trotzdem meine bahn.comfort – Karte gegen ein BAHN.UNKOMFORTABEL – Modell umtauschen.

Nachtrag: Daß der Anschluß-Anschlußzug des Folgezugs dann auch noch mal eine halbe Stunde Verspätung hatte …… geschenkt.

Yihaw !

Manchmal besuche ich Konzerte von Künstlern, von denen ich keine CD habe und nur eine grobe Vorstellung davon, was die eigentlich so treiben. Das kann dann ganz fürchterlich, aber auch sehr geil werden. Gestern wurde es grandios, hatte ich doch die Gelegenheit The BossHoss im Stadtpark Hamburg zu sehen.

Auch wenn man es erst mal kaum glauben mag, aber im Grunde sind die Anfänge dieser Kapelle ganz ähnlich wie die von Texas Lightning: man coverte bekannte Songs im Countrystil, wenngleich eher im Stromgitarrencountrystil, also doch eine deutliche Nummer lauter. Im Laufe der Zeit kamen immer mehr eigene Songs dazu. Geblieben ist die Lust am Verkleiden und am Pathos, der dieser Musikrichtung ja ein wenig anhängt.

Erst war ich ja ein wenig irritiert, daß die beiden deutschen Heads alle Moderationen auf Englisch abliefern, aber dann begriff ich ganz schnell, daß es einfach Teil des Spiel ist, daß die Jungs da auf der Bühne spielen, Teil des Spaßes und eben auch Teil des zwinkernden Auges.

Daß da bei allen Musikern der national buntgemischen Combo eine deutliche Portion Spaß mit im Spiel ist, kann man ganz schnell erkennen. Und weil sie auch handwerklich ein gutes Ergebnis abliefern, springt der Spaß dann ganz schnell auf’s Publikum über. Auf die Fans sowieso, die in großer Zahl in Westernklamotten angereist waren, aber auch bei Nochnichtfans, wie ich es einer bin war.

Nach dem Break geht es mit vielen, vielen Bildern weiter.

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Böse Vorband

Die Hamburger Kapelle Der Fall Böse war hier ja schön häufiger Thema. Gestern war sie im Stadtpark Vorband von The BossHoss und konsequenterweise verlegten die Bösen die Bad Segeberger Festspiele auf diese Freilichtbühne. Das fand ich schon mal mutig und extrem witzig bei all‘ den Cowboys im Publikum.

Wie immer gaben alle Alles und so konnten weite Teile des Publikums zum Mitgehen motiviert werden. Im Grunde sind Vor- und Hauptband ja auch so weit gar nicht voneinander entfernt; ich bin überzeugt, daß sie sich hinter der Bühne sehr gut verstehen. Natürlich mal es den ein oder anderen gegeben haben, der bei der FunkPunkSoulHipHopRock – Mischung doch ein wenig den Country – Einschlag vermißt hat. Mir gefällt die Musik aber auf jeden Fall sehr.

Ihr könnt Euch Anhand der Photos sicher schon vorstellen, daß es eine gute Einheiz – Einheit war, die das Publikum da verpaßt bekam. Ich mag die Energie der Band, die Songs und eben den Humor. Der Abend fing also perfekt an.