Andreas Müller

Andreas Müller

Der Weg von Köln nach Siegen ist ja nicht so weit, darum fahren wir die Strecke nach einer Nacht im Hotel eben selbst. Grund genug, mal jemanden zu erwähnen, der das sonst für uns macht: Andreas Müller war nämlich auf unserer Tour unser Nightlinerfahrer. Andreas ist 36 Jahre alt und wohnt in Hamburg Ottensen. Eigentlich wollte er mal Hubschrauberpilot werden; das hat nie geklappt und nach 20 Semestern verschiedener Studiengänge mußte es mal was Handfestes werden, also ist er Busfahrer geworden — das ist ja fast wie Hubschrauberpilot. Die ersten zwei Monate seines Busfahrerlebens hat er Rentner durch die Gegend geschaukelt, die beliebten Kamelhaardeckenkaffeefahrten lassen grüßen. Dann kam er durch Zufall (und weil wir damals einen für Tourneen ungewöhnlich kleinen Bus haben wollten) als Bandbusfahrer zur Annett – Tour 2005. Daß er damals noch neu im Tourgeschäft war, hat die Band ziemlich schnell gemerkt — er hat sich nämlich regelmäßig verfahren und die Hallen nicht gefunden. Da er aber ein begnadeter Fußballspieler ist, konnte die Verfahrerei schnell verziehen werden und als er zwischen zwei Blöcken seitens seines Unternehmens getauscht werden sollte, begehrte die Band auf; einen anderen, wohlmöglich keinen fußballspielenden Fahrer wollte man nicht haben.

Das Tourleben hat Andreas damals so gut gefallen, daß er spontan den Betrieb gewechselt hat und jetzt nur noch Tourneen fährt; eben für Red Car als Nightlinerfahrer. Der Nightliner ist ein Bus, in dem die Techniker und manchmal auch die Band leben. Es gibt eingebaute Betten, 2m lang und 80cm breit, eine Lounge mit Fernseher, DVD, Playstation, eine kleine Küche, meist noch eine zweite Sitzecke, eben alles, was man auf Tour so braucht. Entgegen der ersten Reaktion der meisten Leute, die das erste Mal von Nightlinern hören, ist ein Nightliner echter Luxus und Lebensqualität. Die Alternative zum Nightliner heißt Hotel und normaler Bus. Das heißt: nach dem Abbau ins Hotel, da schnell schlafen, früh aufstehen, mit dem Bus in die nächste Halle fahren, arbeiten. Bei längeren Strecken kommt man so nie zu vernünftigem Schlaf. Bei einem Nightliner geht man nach dem Abbau gemütlich in den Bus, setzt sich noch ’ne Dreiviertelstunde zum Feierabendbier zusammen und klönt, geht dann ins Bett und wenn man morgens aufsteht, ist man schon vor der Halle und ausgeschlafen. Sehr schön.

In dem Jahr als Fahrer war er unter anderen schon mit Megadeath unterwegs (15.000 Kilometer in knapp 5 Wochen), mit Wir sind Helden und mit Rammstein. Bei uns ist er nicht nur Nightliner-, sondern auch Spotfahrer. Das hatte er vorher noch nie gemacht und Andreas ist ein Naturtalent. Seit der ersten Show liefert er einen extrem sauberen und ruhigen Spot ab; klasse !

Seine Hobbys sind Fußballspielen (klar) und Computern und er freut sich, wenn er im Bus nicht hinter den Leuten herräumen muß (an dieser Stelle möchte er sich ganz besonders bei Uli bedanken, ohne daß wir jetzt hier den Hintergrund erzählen möchten).

Philharmonie Köln

Nach ein paar Tagen Annettpause geht’s dann heute in der Philharmonie Köln weiter. Die Anfahrt heute morgen ist wegen einer Baustelle und Straßensperrungen für ein Radrennen nicht ganz einfach. Speziell unser Truck mußte ein ganzes Stück einen extra wegen ihm für den Verkehr gesperrten Tunnel rückwärts reinfahren. Von der Straßenebene aus geht es dann zwei Etagen in den Keller. Der Lift ist groß genug, es gibt genug Platz, alles fein.

Vorschau Philharmonie Köln blick ins Publikum
Vorschau Philharmonie Köln mit Blick auf die Bühne

Bei den beiden Panoramabildern kann man wie immer draufklicken und erhält dann eine große Ansicht.

Hier in diesem Saal sitzt das Publikum wieder recht weit um die Bühne herum, vorne gibt es fast so etwas wie einen Steg ins Publikum (da wo normalerweise der Dirigent steht). Aus diesem Grund bauen wir heute wieder nur eine Backtruss und nehmen das Frontlicht vom Haus. Das ist zwar ein wenig Gestricke für Dennis, weil unsere Lampenadressen mit denen vom Haus abgeglichen werden müssen, aber nach dem Gebastel in Österreich und der Schweiz kann ihn ja gar nichts mehr schocken. Dafür hat Dennis heute ein für meinen Geschmack recht witziges Shirt an; vielleicht empfinde ich das aber auch nur, weil ich zu lange keinen Sex hatte….. ok., vielleicht too much information…

Dennis Nähr mit Shirt

Auch beim Ton haben wir uns für recht viel Material vom Haus entschieden, weil es einfach perfekt hängt und das System ja auch ganz amtlich ist. Nach dem Konzert loben übrigens die Haustontechniker die Arbeit von Peter. Sie hätten selten so guten Sound gehabt. Ist schon ein Guter, unser Peter.

Der Aufbau lief so glatt und reibungslos ab, daß wir sehr frühzeitig fertig waren und niemals so was wie Streß aufkam. Sehr schön.

Bei der Show kam dann das berühmte reinländische Naturell unseres Publikums durch. Tolle Stimmung, ein nahtloser Anschluß an die guten Shows in Österreich und der Schweiz. So woll’n wir’s haben.

Annett Louisan in Köln

Der Abbau ging dann zügig — wir hatten ja wenig eigenes Material. Außerdem waren die Hands ziemlich angespornt, weil ich bei den Konzerten in Dortmund und Düsseldorf hier im Blog ja nicht ganz so begeistert war (ohwohl sich Düsseldorf eher auf die Ladewege des Hauses und nicht auf die Hands bezog) und sie nicht schon wieder hier erscheinen wollten. Jetzt erscheinen sie doch, aber positiv ;-)

Nach dem Abbau dann ins Hotel, denn in der Bar wartete schon Friedrichs Geburtstag auf uns…..

Renaissance Hotel Köln

Vorschau auf ein Zimmer im Renaissance Hotel Köln
Und wieder einmal habe ich das Glück, in einem Viersternehaus zu wohnen, das die Sterne auch verdient. Das Renaissance Hotel hat vernünftige Zimmer, unterteilt in Raucher- und Nichtraucheretagen, guten Service, Restaurants und eine Bar im Haus (aber mal ganz ehrlich, das braucht man in diesem Falle eigentlich nicht, weil 100m weiter die große Nachtmeile Kölns beginnt), Pool, Fitnessbereich, Massage. Ja, ich bin zufrieden hier und hatte auch schon mal das Glück, hier vier Wochen wohnen zu dürfen. Gerne jederzeit wieder.

Ostern

Blume

Die Arbeit für heute ist gemacht, hab‘ noch ein paar eMails rausgehauen, gespült und meine Wohnung auf Fordermann gebracht und jetzt ist Ostern angesagt. Ich werde gleich zu meinen Eltern und meiner Tochter nach Duisburg fahren und ein wenig relaxen. Ob ich mich blogmäßig melden werde ist mehr als unsicher. Erst Sonntag Abend werde ich nach Köln fahren; Montags spielen wir mit Annett ja in der Philharmonie.

Das Blumenbild habe ich bei Stolen Pixel geklaut.

Euch allen wünsche ich schöne Ostern, ein Lachen im Gesicht und einen Sonnenstrahl im Herzen.

Loundromat

Waschsalon

Ich hab‘ mich in meinem Leben viel in Waschsalons herumgetrieben und wenn ich mich an die letzten Male vor knapp einem Jahr erinnere, dann wird mir mein Herz ganz weich. Dieses Bild sieht so wunderschön 50er Jahre – mäßig aus. Ich hab’s bei Chuprina Studios gefunden.

Videotheke

Jetzt an den Ostertagen hat man ja mehr Zeit und darum möchte ich hier mal ein wenig Werbung für ein recht neues Blog machen, das in der einen Woche, in dem es jetzt besteht, mir schon sehr viel Freude gemacht hat: die Videotheke. Die Kollegen dieses Blogs streifen durchs Netz und linken zu wirklich guten Videos, die man in den Tiefen des Webs finden kann. Damit meine ich jetzt nicht Sonnenlischt & Co, sondern George Kuchar, Hans Richter, David Lynch, Bruce Conner, alte Superman – Folgen, oder Aufklärungsfilme von Disney. Also unbedingt hinsurfen !

infrarot

mit Infrarotfilm photograpierte Bäume

Infrarotfilme bilden die Wirklichkeit ganz klar und doch leicht irritierend ab. Es ist nicht wirklich ein Negativ von unserem gewohnten Bild, aber ein einfaches Schwarzweißbild ist es auch nicht. Dieses Photo von Andrew finde ich wirklich toll und es sähe in s/w oder Farbe bestimmt auch gut aus. Aber eben durch die Verschiebung des Wahrnehmungsraums in den infraroten Bereich gewinnt es noch einmal an Faszination. In Andrews Photoblog gibt es auch noch ein zweites Bild in infrarot.

Hurra ich hab‘ ’n Auto

mein neues Auto

Manchmal muß es ja auch Vorteile haben, in meinem Job zu arbeiten. Einer der Vorteile ist, daß ich seit heute und bis zum Ende der Fußball – WM ein Dienstauto habe, das wir zu Promozwecken nutzen. Das Lüneburger Autohaus Stein stellt uns mehrere Fahrzeuge zur Verfügung; mir einen nagelneuen Nissan Note. Ich werde also jetzt immer besonders auffällig parken, damit möglichst viele Leute die Beschriftung lesen und uns besuchen kommen.

Während der Veranstaltung kann man auch Autos gewinnen, wenn man es beim Torwandschießen schafft, fünf von sechs Schuß erfolgreich zu versenken. Vielleicht ja ein Grund, schon mal mit dem Üben anzufangen und dann später bei uns vorbeizukommen.

Ansonsten heute wieder viel Kleinkram vom Internetanschluß für den Abendkassencomputer bis zur Mikrophonie für die bis zu vier Bands pro Abend.

Abends dann noch lecker essen gewesen und die äußerst charmante Kellnerin bewundert ;-)