InWest – Hotel, Crailsheim

Durch den neuen Standort der Firma wird auch ein neues Hotel in Crailsheim fällig. Ich bin ja ohne Auto unterwegs. Das InWest – Hotel liegt mitten in dem Industriegebiet, in dem auch das neue Lager liegt und gehört zu einem Gabelstaplerhandel. Es ist das erste Hotel, das eben nicht nach Hotel, sondern nach einer Mischung aus Hydrauliköl und Amor all riecht. Sehr lustig. Die Gäste des Hauses sind Handwerker und Techniker der umliegenden Betriebe, am Wochenende war ich der einzige Gast. Es ist ein echtes zweisterne – Garni, hat allerdings in der ersten Etage eine Gästeküche mit einem großen Tiefkühlmahlzeiten – Angebot.

Das Haus ist erst mal soweit ok., der reguläre Preis ist allerdings im Vergleich zu ähnlichklassigen Häusern im Ort zu teuer. Wenn man ohne Fahrzeug ist und mehrere Tage bleibt ist auch etwas nachteilig, daß es in der näheren Umgebung nichts gibt; kein Kino, keine Kneipen, kein Restaurant. Darum überlege ich tatsächlich, ob ich zukünftig nicht einfach in der Stadt wohne und mit dem tagsüber fahrenden Bus zur Firma fahre. Mal seh’n.

Renaissance – Hotel, München

Den gestrigen freien Tag verbrachten wir im Renaissance Hotel München, einem Viersternehaus, daß einen äußerst zwiespältigen Eindruck hinterließ. Fangen wir mit der leider recht langen negativen Liste an: ein paar Tage vor der Anreise verschicke ich immer eine Mail an die Hotels, in der eine genaue Zimmeraufteilung mit allen Wünschen (Raucher/Nichtraucher, Dusche/Wanne, etc.) und unsere Ankunftzeit angegeben ist. Außerdem kündige ich unseren Bus mit Hänger an und daß er Strom braucht. Ich bitte dann um eine kurze Bestätigung. Da die Bestätigung nicht kam, rief ich am Samstag noch mal an, man versprach mir, mich zurückzurufen und nach etwa einer Stunde bekam ich dann die Nachricht „Alles kein Problem“. Schön, denkt man sich dann und fährt entspannt dorthin.

Vor Ort stellten wir dann fest, daß es doch Probleme gab. Die Zimmer waren nämlich zum abgesprochenen Zeitpunkt nicht bezugsfertig, wir wurden mit dem Argument, man hätte uns den early CheckIn zwar zugesagt, aber nicht garantiert, abgekanzelt. Außerdem waren angeblich ausschließlich Nichtraucherzimmer gebucht. Also sind wir dann erst mal im „Nightlinerzustand“ zum Frühstück, das gut und reichhaltig war.

Gut zwei Stunden nach unserer Ankunft konnten wir dann auf unsere Zimmer. Zumindest meines war so schnell saubergemacht worden, daß ich im Bad ganz locker noch feststellen konnte, wie denn Haupt- und Schamhaar meines Vorbewohners aussah. Das gibt deutliche Abzüge in der Bewertung, zumal alle Ecken des Bades so aussahen.

Insgesamt war das Bad deutlich abgewohnt…

… und auch der Teppich im Flur hatte bereits bessere Tage gesehen. Wenn man dann noch bemerkt, daß an der Rezeption noch der Mitarbeiter des Monats September gepriesen wurde, dann kommt man schon ins Grübeln.

Auf der anderen Seite gibt es einen guten Spa – Bereich, laut Kollegen sind die angebotenen Massagen auch gut & bezahlbar und wie schon geschrieben ist das Frühstück klasse. Die Zimmer sind ausreichend groß und auch in Ordnung. Lustig ist, daß in den Unterlagen des Hauses die Rezeption als das „Delighted to Serve“ – Team bezeichnet wird. Nun. Für das Viersternegefühl sollte man dann doch noch etwas mehr delighted sein.

Dorint – Hotel Charlottenhof, Halle an der Saale

Den gestrigen Offday verbrachte ich also im Hotel Charlottenhof, einem familiengeführten Viersternehaus, das recht zentrumsnah liegt. Mein Zimmer war ausreichend groß, das Personal sehr freundlich und vor allem der Spabereich sehr angenehm. Ich hatte eine sehr gute Massage, es gibt außerdem noch Whirlpools und Sauna, also schön entspannend für eine recht anstrengende Tour wie die unsrige. Angeblich soll es das Lieblingshotel von Genschmän sein; als Lieblingshotel würden mir noch eher ein paar andere einfallen, aber grundsätzlich ist es erst mal ein gutes Haus, das sich hervorragend als Tourhotel eignet.

Hotel Crowne Plaza Helsinki

Wieder mal ein Hotel, in dem ich eigentlich nur schnell schlief. Das Hotel Crowne Plaza in Helsinki machte einen sehr schönen Eindruck, das Rezeptionspersonal ist besonders freundlich, was aber auch an meinen durch den vorherigen russischen Besuch gesunkenen Ansprüchen liegen kann. Ansonsten ist das Zimmer sehr geräumig und die Matratze besonders angenehm. Die vielen weiteren Vorteile des Hauses nahm ich nicht wahr — ich war keine 6h dort.

Atrium Palace Hotel, Ekaterinburg, Ural, Rußland

Das Hotel mit deutschem Generalkonsulat ist das Atrium Palace Hotel, das ausnahmsweise mal recht zentrumsnah im World Trace Center liegt. Es hat vier Sterne und ist ein im guten alten Reisenden – Stil geführtes Haus. Dicke Teppiche, Dicke Polster. Das ist auch alles soweit gut. Wir waren tatsächlich gar nicht so viel dort, es gab keinerlei negativen Auffälligkeiten und für die Details war einfach keine Zeit.

Sehr positiv in allen Hotels während unserer Reise durch Osteuropa war, daß es überall kostenloses Internet gab. Wenn wir tatsächlich jeweils mehr als sechs bis sieben Stunden dort gewesen wären, hätte man also was tun können. So blieb mir immer nur Zeit, das allernötigste eben zu machen und dann schnell zu schlafen, damit der nächste Tag auch noch überstehbar war. Allerdings war mir im Atrium Palace Hotel auch dies verwehrt, weil verschiedene eMail – Server den Zugang stumpf mit „This server is not aceptet“ ablehnten. Unser Admin meinte, daß aus der Gegend so viel Spam verschickt würde, daß sie einfach gesperrt sei. Ärgerlich wenn man da wohnt und seinen Freunden was schicken will.

Aquarium Hotel, Crocus City, Moskau, Rußland

Das im selben Gebäude wie die Halle liegende Aquarium Hotel ist ehrlicherweise vom Niveau her eher eine Jugendherberge als ein echtes Hotel. Obwohl erst vor kurzem erbaut, verfügt es nur über die klassische russische Temperaturregelung in den Zimmern: die Heizung bollert immer auf höchster Stufe und über das Fenster wird dann die Temperatur auf ein erträgliches Maß reduziert. Das es sowas bei Neubauten noch gibt, wundert mich dann doch. Auch bei den Wänden wurde sehr deutlich gespart: sie bilden zwar einen Sicht- aber absolut keinen Hörschutz zu benachbarten Zimmern. Das kann auch lustige Momente bergen; so bekomme ich beispielsweise mit, wie einer meiner Nachbarn per Skype nacheinander mit zwei unterschiedlichen Frauen telephoniert, Ihnen seine Liebe schwört und behauptet, daß er sie vermisse. Die zweite Dame war recht genervt, daß er immer so viel reise, die erste deutlich umgänglicher.

Die Aussicht ist nicht so berauschend und das deckt sich auch mit den Restaurantleistungen. Das Frühstück in der mensamäßig eingerichteten Lobby war karg mit steinharten Brötchen, das Abendessen im selben Raum wurde nicht nur von einer schon als unverschämt unfreundlich zu bezeichnenden Frau serviert, die darüber hinaus deutlich überfordert war, es war auch einfach schlecht. Ein als „medium“ bestelltes Filet kam durchdurch und hätte jedem Schuster ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert, die Beilagen waren pappig und schlecht gewürzt.

Wer also ein Hotel in Moskau nahe an der Crocus City Hall, direkt am Autobahnring, ohne vernünftiges Essen und fernab aller Sehenswürdigkeiten sucht, nun, der kann vielleicht darüber nachdenken, ein Zimmer hier zu buchen. Allen anderen sei empfohlen, es doch woanders zu versuchen.

Holiday Inn St. Petersburg – Moskovskye Vorota

Die erste Nacht in Rußland verbrachten wir im niegelnagelneuen Holiday Inn Moskovskye Vorota. Das Hotel war so neu, daß das Grand Opening noch bevorstand und wir gewissermaßen zu den Testgästen gehörten. Im Hotel erst mal alles gut. Neben ein paar Eckchen, die einfach noch nicht fertig waren, war alles auf den ersten Blick so, wie man es von einem Holiday Inn erwarten würde: Geschmackvoll und hochwertig eingerichtete Zimmer, gute Restaurants mit unglaublichen Kellnerinnen (keine Sorge, das Thema „die russische Frau“ wird hier noch einen eigenen Artikel bekommen), Bar, Spa, alles da.

Auch der Rohbau direkt gegenüber meines Hotelzimmerfensters konnte bei milder Herbstbeleuchtung meinen Eindruck vom Haus nicht trüben. Komisch war etwas anderes, ein Eindruck, der sich im Laufe der Reise noch verdichten sollte: schon bei Neubauten ist der Verfall mit eingebaut, ganz Rußland ist ein Staat, der im Verfall liegt. Nur Altbauten strahlen sowas wie eine unzerstörbare Robustheit aus. Es sind die Dinge auf den zweiten Blick, die mich stutzen ließen: die nicht ganz sauber verfugten Badezimmerfliesen, der kleine Wasserschaden an der Baddecke, der an einigen Stellen raue Putz im Flur. Kleinigkeiten bloß, aber doch symptomatisch für das ganze Land, in dem Neubauten nicht ganz fertig werden, schon aufgegeben sind, bevor sie vollendet wurden. Das ist eigentlich schade, denn im Grunde ist das Hotel, sind die anderen Bauten, die wir noch betraten, gute Entwürfe.

Und noch etwas ist mir aufgefallen: ich bin aus einer Generation, die von James Bond sozialisiert wurde. Der Agent im Dienste Ihrer Majestät hat in mir verankert, daß kyrillische Schilder immer den Atomtod bedeuten. Oder aber zumindest mal irgend eine andere Fiesheit. Keine Ahnung beispielsweise, was auf diesen Schildern im Hotelzimmerflur steht. Aber in meinen Augen geht es wenigstens um mit Atomsprengköpfen bestückte U-Boote, die den dritten Weltkrieg heraufbeschwören wollen. Mindestens !  Aber auch ein Arbeiter, der mit einem Schriftzug auf dem Rücken in seinem Blaumann steckt und wahrscheinlich nur einfacher Gaswasserscheiße – Monteur ist, steigt in meiner Phantasie sofort zum Geheimlaboraten von Mr. No auf, bloß weil ebendieser Schriftzug nicht in lateinischen, sondern kyrillischen Buchstaben aufgestickt ist. Paradox. Aber auch lustig, weil man diese Phantasien ja auch bewußt beflügeln kann.

Maritim Seehotel Timmendorfer Strand

Nachdem ich schon von den guten Probenmöglichkeiten schrieb, will ich auch noch was über das eigentliche Hotel erzählen. Das Maritim Seehotel am Timmendorfer Strand ist ein Viersternehaus, in dem ich mich ganz besonders wohl fühle. Natürlich ist das Haus selbst ok. und mein Zimmer ist besonders schön, aber vor allem liegt das am Personal. Egal wer und wo: alle Mitarbeiter des Hauses sind immer sehr engagiert, haben eine natürliche Freundlichkeit (nicht dieses gekünstelte Ichmußjetztfreundlichsein – Lächeln) und geben einem das Gefühl, wirklich willkommen zu sein. Das ist in vielen Häusern nicht selbstverständlich. Die Zimmermädchen halten das Zimmer natürlich sauber, aber in einer sehr dezenten Weise; der Raum wird nicht „resettet“, so wie man das in anderen Hotels kennt, sondern eben „nur“ in Ordnung gebracht. Die Mitarbeiter der Rezeption geben einem den Eindruck, daß sie sich tatsächlich darüber freuen, wenn man sie herausfordert und das technische Personal der Veranstaltungsräume ist auch gegen mich als Techniker so unglaublich serviceorientiert, wie ich es in noch keinem anderen Hotel erlebt habe. Toll !

Auch das Drumherum stimmt natürlich, es gibt einen sehr schönen Spa – Bereich, sogar ein Sternerestaurant (auch wenn ich dort nicht war), das Frühstück ist super, das Abendessen lecker, die Kellner aufmerksam — was will ich mehr. Das Seehotel ist also ein Haus, das ich ohne Einschränkungen empfehlen kann.

Hotel Mercure, Regensburg

Während des Schloßfestes wohnte ich übrigens im Hotel Mercure in Regensburg, erstaunlicherweise ein Viersternehaus. Für mich fühlte es sich wie ein ganz normales, schon leicht in die Jahre gekommenes Dreisternehotel an. Deutlicher Kritikpunkt ist das Bad mit Pilzbefall, der teilweise ganz stümperhaft übergestrichen wurde. Auch die Amaturen zeigten durch zu starken Scheuermitteleinsatz schon deutlich ihren Messingkern.

Das Zimmer ist ansonsten ganz normaler Hotelstandard, die Lobby und die Bar allerdings eher ungemütlich. Ungemütlich war auch die  Barbedienung, die trotz vollem Betrieb sehr ruppig und nicht gerade in vollendeter Freundlichkeit um kurz vor 03:00 Uhr kassierte und schloß. Auch was das Thema Gepäckaufbewahrung angeht war man an der Rezeption nicht unbedingt so richtig entgegenkommend.

Insgesammt ein ganz normales, langweiliges Standardhotel ohne Atmosphäre, autobahnnah am Rande der Stadt (etwa 4 km vom Zentrum) gelegen.

Hotel Stadt Hamburg, Saarbrücken

Wenn der Eingang eines Hotels im Grunde nur aus einer Treppe in den ersten Stock besteht, dann bin ich aus Erfahrung skeptisch. Ach nee, falsch, das hatten wir ja gerade erst. Jetzt aber richtig: Wenn der Eingang eines Hotels im Grunde nur aus einem Lift in die dritte Etage besteht, dann bin ich aus Erfahrung erst einmal skeptisch. Im Falle des Hotels Stadt Hamburg in Saarbrücken ist diese Skepsis leider nicht ganz von der Hand zu weisen. Der Empfang an der Rezeption erst einmal wirklich äußerst zuvorkommend. Das ist deshalb so erwähnenswert, weil Nachtportiers bei kleinen Hotels in der Regel eher muffelig und unmotiviert sind. Im Zimmer dann schlagartig Ernüchterung: es gibt klassische Einzelzimmer und die sind wirklich sehr klein. So klein, daß man da eigentlich keinen Offday drin verbringen möchte. Das Grün der Wand sieht auf dem Photo schlimmer aus, als es in Wirklichkeit ist; tatsächlich finde ich die Farbgebung in der Realität gar nicht so schlecht. Dafür ist das Frühstück ganz gut.

Ich glaube sogar, daß ich letztlich halbwegs zufrieden mit dem Hotel gewesen wäre, wenn nicht im Gebäude ebenfalls eine radiologische Fachpraxis säße, die deutlich hörbar auch über ein gut ausgelastetes Gerät zur Kernsprintomographie verfügt. Jeder, der so eine Untersuchung schon mal mitgemacht hat, weiß, daß dieses MRT unglaublichen Krach schlägt, der sich durch Körperschall durch die Mauern weit verbreitet. So ist zwischen 07:30 und 22:00 (!) Uhr das Geratter der Maschine im Zimmer zu hören, was schon ziemlich nervig ist.

Wirklich schon lange habe ich eine solche Banderole in deutschen Hotels nicht mehr gesehen. Auch wenn es optisch nichts zu mäkeln gibt, macht mich ein solches Siegel immer eher mißtrauisch, als daß es micht beruhigt. Keine Ahnung, warum.

Das Haus liegt strategisch günstig mitten in der Stadt, gut zu Fuß vom Bahnhof zu erreichen und mitten in einer Fußgängerzone. Saturn, Karstadt und sonstige Läden sind direkt vor der Türe. Das wiederum macht das Hotel für Offdays natürlich ideal.

Auf dieser Fußgängerzone gab es heute Abend auch die wöchentliche Montagsdemo gegen Hartz IV und Arbeiterausbeutung: zwei Trommler, drei Plakatschwenker, zwei, drei Mitläufer und eine Frau mit Megaphon und einer unglaublich hysterischen Stimme. Das Ganze unter völligem Fehlen von Interesse bei den Passanten. Trotz  Aufgebots von reichlich Dezibel interessierte sich wirklich keine Sau für die Truppe. Das muß schon extrem frustrierend sein, wenn man das jeden Montag so durchzieht.