Das Pack

Als Vorband des gestrigen Abends spielte Das Pack, ein … Punkfunpop – Duo. Oder sowas. Handwerklich war gerade der Gitarrist schon absolut ok, die Musik sagte mir allerdings nicht unbedingt zu und die Texte, nun ja, hätte ich als Jugendlicher bestimmt recht witzig gefunden. Mittlerweile sind sie mir dann doch deutlich zu pubertär.

Durch den Humor und die deutliche Selbstironie der Beiden, gepaart mit der Lust an der eigenen Musik, kam dann aber auch für mich doch Spaß an der Sache auf. Und so lieferten die Zwei ein Set ab, das mich jetzt zwar nicht dazu verführt, Konzerte von Das Pack zu besuchen, aber doch amüsiert zurückläßt. Das beste Stück war dabei fast sogar eine Nummer, die Aufgrund technischer Pannen sowas von daneben ging, aber durch Improvisation absolut gerettet wurde.

Straßenmusik

Auf dem Weg zum gestrigen Konzertabend schlenderte ich auch über den Kiez. Aufgrund des schönen Wetters haben die Gastronomen noch mal auf lauschigen Sommerabend gemacht und sogar Livemusiker gab es in den Straßencafes. Eine gute Einstimmung für das, was noch folgen sollte.

2,5 Millionen Schallplatten

Bei Marco fand ich heute ein Video, das mich doch sehr berührte. Da hat ein Mann im Laufe seines Lebens rund 2,5 Millionen Schallplatten gesammelt, hat uralte Scheiben aus dem 19. Jahrhundert und ganz rare Anpressungen zusammengetragen. Und dann wurde er diese Sammlung im Alter nicht los. Schaut Euch den Film an und kramt Eure alten LPs raus.

Alter Mann

Gerade fällt mir noch eine Episode zur letztwöchigen Firmenpräsentation ein. Wir hatten da verschiedene Lautsprechersysteme aufgebaut, damit man die auch mal im direkten Vergleich hören kann. Mittels Galileo waren die auch so eingerichtet, daß sie alle gleich laut schallerten und so konnte man bequem hin und her schalten. Die anwesenden Kunden waren in etwa 5-köpfige Gruppen aufgeteilt und eine dieser Gruppen bestand aus jungen, attraktiven Frauen. Natürlich fängt man als Mann dann an, ein wenig zu posen. Und natürlich fliegt man dann sowas von auf die Schnauze……

Ich habe auf meinem Rechner eine recht ansehnliche Zahl von Songs. Zur Zeit etwa 55GB. Ja, alle legal. Und großspurig sagte ich den Mädels, sie sollen sich mal ihren Lieblingssong wünschen und den würden wir dann mal zum Vergleich der Boxen hören. Die nannten mir dann reihenweise Interpreten, von denen ich noch nicht mal ansatzweise gehört hatte. Nach dem fünften oder sechsten Vorschlag fragten sie dann mitleidig, was ich denn als alter Mann so anzubieten hätte. Zu ärgerlich. :-)

ALARM !

Nach einer kreativen Pause schlägt nun Der Fall Böse wieder im Livegeschehen und mit einer neuen Scheibe auf. Wurde auch Zeit. Der passende Name der CD: Treibstoff. Die Termine:

  • 04.09. Hamburg – Mandarin Kasino; Support: Das Pack
  • 06.09. Rheda-Wiedenbrück – Roadhouse; Support: Tobi Tadday
  • 08.09. Hamburg – Schmidts Tivoli/Hamburg Sounds
  • 10.09. Luxemburg – D:qliq
  • 12.09. Lüneburg – Wunderbar; Support: Pensen Paletti (Monsters Of Liedermaching)
  • 13.09. Idar-Oberstein – Kama Festival
  • 26.09. Berlin – Lovelite
  • 03.10. Hamburg – Markthalle; special guest Oxmox Band Contest Finale
  • 10.10. Klanxbüll – Der Charlottenhof/Lausch Lounge
  • 25.10. Lüneburg – Stadtgespräch/Nacht der Clubs
  • 31.10. Lingen – Alter Schlachthof
  • 07.11. Hamburg – Fabrik; special guest 15 Jahre Hinz & Kunzt

Ich berichtete ja hier schon von der Truppe (1, 2) und werde mir den Termin im Mandarin auf jeden Fall geben. Komme, was da wolle. Ich zähl‘ auf Euch: zieht die Tanzschuhe an und macht die Konzerte voll. Wie schrieb ich nach meinem ersten Konzertbesuch: HipHop wohnt in Hamburg.

Darum ist es am Rhein so schön

Viele kennen ja Mallorca besser als den eigenen Stadtpark. Und natürlich muß ich vorwegnehmen, daß ich voreingenommen bin, fließt doch in meinen Adern Rheinwasser und nicht Blut. Aber eigentlich ist es bedauerlich, daß wir (und da schließe ich mich selbst ausdrücklich mit ein) unsere Heimat so schlecht kennen. Daß viele Ecken immer mehr in Vergessenheit geraten. Daß bei den Jüngeren Goa bekannter ist als St. Goar.

Wußtet Ihr beispielsweise, daß es am Mittelrhein direkt nebeneinander die Burgen Katz und Maus gibt und daß die Burgherren im 15. Jahrhundert sehr verfeindet waren ?  Oben und unten seht Ihr die Burg Katz, heute in Privatbesitz.

Bei meiner Fahrt zur Loreley und dann später auf dem Heimweg kam ich an einem wunderschönen Teil des Rheins vorbei, dem Mittelrheintal. Ich war hier seit ewigen Zeiten nicht mehr und habe es sehr genossen, bei traumhaftem Wetter gemütlich kilometerlang die Rheinuferstraße zu fahren; direkt neben der legendären Rheingold – Trasse.

Auf dem anderen Ufer sitzt die Burg Rheinfels; etwas größer als Katz und Maus und heute ein Hotel. Burg Maus ist leider nur recht klein bei den beiden Panoramen oben und unten jeweils rechts zu erkennen. Darin sitzt heute eine Falknerei.

Wenn man so im Mittelrheintal entlangfährt fällt einem auf, daß man ganz schön viele Hotels kaufen kann. Einheimische erzählten mir, daß die sogar recht günstig zu haben seinen. Die Generation meiner Großeltern (also die Geburtenjahrgänge so bis 1930) sei hier ja immer regelmäßig zum Weintrinken hingekommen, aber leider ausgestorben. Und nun käme halt kaum einer mehr, nur Ausländer. Die würden aber nicht bleiben, weil sie auf ihren „Ganz Europa in fünf Tagen“ – Touren halt keine Zeit hätten. Und so geht eine wunderschöne Gegend den Bach runter, weil sie einfach total uncool mitten in Deutschland liegt. Schade eigentlich.

Da sind sie nun vereint; oben die Maus, unten die Katz. Brücken gibt es im Rheintal übrigens nicht. Aber Fähren. Ganz viele; so alle fünf Kilometer. Die bringen einen samt Auto für 3,50€ über den Rhein. Da ist schon die Autofahrt Urlaub.

Übrigens gibt es für Moppedfahrer ganz tolle Bergstrecken in dieser Gegend und auch laufen kann man hier kilometerweit. Nur so mal als Tip. Und wenn mal wieder schönes Wetter ist: fahrt an den Rhein. Damit nicht noch mehr Hotels dichtmachen müssen. Es lohnt sich.

Schlampenpost

Dieses Photo entstand gestern Nachmittag um etwa 16:00 Uhr. Vor einer Post. An einem Sonntag. Erst 16 Stunden später wird dieses Postamt wieder öffnen und ich weiß nicht, wie lange diese Säcke da schon stehen. Schon ziemlich unglaublich, wie die Post mit den Sendungen umgeht, denn hier kann ja jeder Passant zwei komplette Säcke mitnehmen und öffnen.

Kastelruther Spatzen auf der Loreley

Die Kastelruther Spatzen werden bei ihren Hallentouren seit einiger Zeit durch unser Unternehmen betreut und seit kurzem liegt das Projekt bei mir. Zwar frühstückt die Truppe die Sommertermine im Wesentlichen mit eigenem Material und komplett mit eigenem Personal ab, auf der Loreley reicht aber die mitgeführte PA nicht aus und so stellten wir eine Meyer – Banane. Für mich war es dann auch mal interessant, das Phänomen „Kastelruther Spatzen“ mitzuerleben.

Bei Einlaßbeginn ist erst mal kein Unterschied zu einem Teenie – Konzert zu sehen: die Massen stürzen auf die besten Plätze. Im Dauerlauf. Und das selbst bei Jahrgängen, bei denen man das sicher nicht mehr erwartet hätte. Die Erwartung auf’s Konzert scheint also ein Jungbrunnen zu sein.

Dieses Jahr war bereits die zehnte Loreley – Show, ein kleines Jubiläum also. Bemerkenswert für mich: im Gegensatz zu Rockkonzerten wird hier schon im Vorprogramm ab dem ersten Song heftig mitgeklatscht und geschunkelt; die gute Laune ist einfach Programm und hält über fünfeinhalb (!) Stunden an.

Höhepunkt ist natürlich das Konzert der Kastelruther Spatzen selbst. Und am Ende bin ich doch beeindruckt. Ehrlicherweise nicht von der Musik. Ich stehe eher auf Soul und Funk. Aber von der Stimmung die entsteht und der man sich kaum entziehen kann. Und von der Tatsache, daß hier mit technisch einfachen Mitteln viele tausend Menschen begeistert werden, die auf Showeffekte pfeifen, sondern sich einfach von „ihrer“ Musik anstecken lassen. Letztlich also für die Zielgruppe ein tolles Konzert — und nur darauf kommt’s ja an.

Die Loreley

Da saß sie, kämmte sich ihr gülden Haar und all‘ die armen Schiffer, seit Wochen schon unterwegs und von ihren Frauen getrennt, schauten auf das wohlgeformte Mädel und dengelten mit ihren Schiffen gegen den Felsen. So sind sie, die Frauen. Und darum ist die Loreley bis heute weltberühmt.

Uns interessiert hier aber nicht die sagenumwobene Blondine, sondern die Freilichtbühne. In den 30ern von den Nazis (wie auch die Berliner Waldbühne oder auch die Bühne in Bad Segeberg) als Ort der Thingstättenbewegung gebaut, erlebte sie ab Mitte der 70er gewissermaßen eine Wiedergeburt als Rock ’n‘ Roll – OpenAir – Gelände. Unzählige legendäre Konzerte fanden dort statt und auch ich war als Jugendlicher mal bei einem Rockpalast dort.

Ich finde das Gelände wirklich schön gelegen und die Anlage ist insgesamt gut gelungen. Bei großen Produktionen muß man zwar auf Dachlasten und verfügungstehenden Strom achten, die Atmosphäre macht den Aufwand aber wieder wett.

Hier nun einen Blick in den Backstagebereich. Es gibt nur sehr begrenzt Garderoben, allerdings einen ausreichend großen Cateringbereich. Es kann immer nur ein Truck geladen werden, der dann leider auch nicht ganz gerade steht. Für größere Fahrzeuge gibt es keine Wendemöglichkeit, was zumindest nachts für Aufliegerzüge ein bißchen Gefrickel bedeutet.

Hier übrigens ein vorsinnflutlicher Dimmer (die Dimmerplatten dazu sind auch noch vorhanden) in der Elektrozentrale des Geländes. Dort wo heute der 630A – Geländeanschluß liegt und auch der Generator für die Notbeleuchtung steht, war schon früher die Schaltanlage des Lichts.