Vorbesichtigung Admiralspalast Berlin

Anfang nächsten Jahres werden wir mit Max Raabe vier Wochen lang im vor wenigen Wochen wiedereröffneten Berliner Admiralspalast spielen und im Oktober auch mal einen Tag mit Annett Louisan. Während Annetts Produktion da schon ohne weiteres reinpaßt — wir sind sehr flexibel — macht mir unsere Zeit mit Max schon Kopfschmerzen und darum bin ich heute nach Berlin gedüst, um mir das Gebäude mal anzusehen.

Detailansicht im Foyer des Admiralspalasts in Berlin

Im Foyer erst mal Entzücken; ich mag einsockelige Linestras (so heißen diese Leuchtmittel) ja sehr und hier gibt es direkt ganze Wände voll davon. Herrlich.

Der Berliner Admiralspalast von innen

Auf der Bühne aber dann das befürchtete Erwachen: eigentlich, also jetzt so ganz ehrlich, ist das Haus für unsere Produktion nicht so ganz geeignet. Zu eng, zu niedrig, keine echte Z-Brücke (Lichtposition über dem Publikum). Aber wir werden uns was basteln, ich weiß auch schon, wie. Das wird im Zweifelsfall etwas personalintensiver als normal, aber spielen wird’s schon.

Der Hof des Admiralspalasts in Berlin

Dann ist es tatsächlich schon interessant, daß das ganze Haus, welches ja seit ein paar Wochen täglich mit der Dreigroschenoper bespielt wird, ehrlicherweise noch eine komplette Baustelle ist. Überall wird noch geschraubt, gebohrt, verändert, Kabel gelegt. Man ist aber ganz zuversichtlich, daß bis zu unserem Erscheinen im Januar alles fertig ist. Na dann.

Rockpalast

Rockpalast

Dieses Logo begleitet mich schon seit früher Jugend an. Es gab mal Zeiten, da war es fest an der Essener Grugahalle montiert und ein Garant für immer mitreißende Konzerte. Mittlerweile veränderte sich einiges, die Lokation wechselt und wirklich große Acts sah ich unter dem Namen Rockpalast ewig nicht mehr auftreten. Was vielleicht auch daran liegt, daß ich nicht mehr im Einzugsgebiet lebe und nicht allzuviel fernsehe. Trotzdem war ich sofort gefesselt, als ich dieses Bild bei Moritz sah.

Bevor Nachfragen kommen: nein, es hat nicht geklappt.

Sonnentag

Heute nichts gemacht.

Nur spazieren gewesen, Rad gefahr’n, in der Sonne Bionade getrunken.

Gelebt.

Nachgedacht über mein Leben. Die letzten Wochen und die kommenden. Über das was ich will und was ich ändern muß. Über mein Verhältnis zu Menschen; allgemein und ganz bestimmten. Über Liebe.

Nach finsteren Monaten fühle ich mich wieder besser. Ich kann die Sonne, die Stadt, Musik, Gerüche und das Leben genießen. Muß mich nicht nur ablenken, sondern kann Dinge der Dinge wegen tun. Zwar manchmal noch mit Rückfällen, aber immerhin.

Zwei Menschen haben mir dabei geholfen. Ohne daß sie wirklich was getan hätten. Sie kreuzten einfach nur im richtigen Moment (wieder) mein Leben. Ein warmes Danke an diese zwei.

Auf dem letzten Drücker einkaufen gewesen und festgestellt, daß die zotterlose Zeit vorbei ist. Sehr lecker. Außerdem wohl die letzten deutschen Erdbeeren des Jahres gekauft; direkt Eis mit dazu. Das wird der Nachtisch.

Bei meinem Abendspaziergang quer durch den Kiez eine „neue“ Nachttischlampe gekauft. Alt, schraddelig und deshalb schön.

Ich weiß, daß die nächsten Wochen wieder hektisch werden und ich lange nicht zuhause bin. Daß ich bestimmte Menschen zu wenig sehen werde. Trotzdem freue ich mich.

Auf mein Leben.

So, genug philosophiert. Jetzt erst mal was kochen.

Bela B. in der Freiheit

Bela B in der Hamburger Freiheit

Nach vier Wochen Max Raabe tut es — so schön die Show ja ist — mal ganz gut, sich die Ohren freiblasen zu lassen. Bela B. mit seiner Show in der knackevollen Hamburger Großen Freiheit 36 kam da wie gerufen. Ich selbst bin ja kein wirklicher Ärzte – Fan, die Texte sind mir in aller Regel doch zu pubertär, aber was Bela heute Nacht gespielt hat, war eine wirklich gute Show, die wohl allen Beteiligten großen Spaß gemacht hat.

Bilder und weitere Details nach dem Break.

„Bela B. in der Freiheit“ weiterlesen

Man sollte auf sein Horoskop hören

„Meiden Sie Menschen, die Sie bevormunden, gängeln, oder hemmen wollen.“ steht heute in meinem Horoskop in der Mopo. Das hätte ich mal rechtzeitig lesen sollen. Aber der Reihe nach.

Nachdem wir gestern unsere Show nach der Theaternacht wieder eingerichtet hatten, erlebten wir eine knackige letzte Vorstellung ohne Pannen. Interessant war allerdings, mal den Unterschied zwischen unseren beiden Lichtfrauen direkt hintereinander in der selben Stadt zu erleben. Wir haben zwei Mädels, die bei uns die Show am Lichtpult fahren: Birte und Melanie. Normalerweise macht eine der beiden immer einen kompletten Block durch; Wechsel innerhalb einer Stadt gibt es nicht. Nur hier in Hamburg konnte Melanie ausgerechnet am letzten Tag nicht und darum wurde sie von Birte vertreten. Tatsächlich ist ein Unterschied, obwohl die Show im Pult programmiert ist, zu erkennen. Finde ich witzig.

Nach der Show dann Abbau und Verladen. Ursprünglich sollte der Zoll ja nachts zu uns ins Theater kommen, um die Beschau für die Reise nach Basel vorzunehmen. Aus personellen Gründen ging dies nicht und darum waren wir schon um 01:00 komplett fertig.

Morgens um 07:00 dann mit den beladenen LKW zum Zoll; wir haben die Autos erst mal etwas abseits abgeparkt, um die Lage zu sondieren und nicht im Weg zu stehen. Die Abfertigung am Schalter ging aber sehr schnell, und eine Beamtin kam mit raus, um sich die Laster anzusehen. Nun standen sie nicht direkt vor der Türe, sondern etwa 150m weiter weg. Ihr Kommentar: „Die Waren stehen ja gar nicht zur Beschau bereit; das ist eine Ordnungswidrigkeit.“ Aha. Also schnell die Trucks rangeholt. Dann geht sie die Listen durch und bemängelt, daß unsere Kostüme keine eingenähten Seriennummer – Zollplomben hätten. Hä ? Noch nie gehört (und ich bin schon oft mit Kostümen über Grenzen). Ja, wenn diese Plomben nicht eingenäht seien, könne sie die LKW nicht abfertigen. Sprachs, drückte mir die unabgefertigten Carnets wieder in die Hand und verschwand mit zuknallender Türe wieder in ihrem Büro.

Ich also wieder zurück zum Schalter und versucht zu erklären, daß ich das noch nie brauchte, daß es doch in unserem Interesse läge, wenn alle Ware wieder mit zurück kommt, weil wir das Stück ja noch spielen wollen und daß bei einem beladenen LKW ich doch gar keine Chance mehr habe, diese Dinger einzunähen. Schließlich hätten wir ja auf Wunsch des Zolls auf eine vor-Ort – Beschau verzichtet. Nein, so ginge es nicht, sie würde das Carnet nicht abfertigen. Damn.

Was macht man in solchen Fällen ? Genau, man geht den Weg nach oben. Und zwar nicht Schritt für Schritt, sondern direkt nach ganz oben. Das ist viel einfacher und erspart lange Diskussionen. In diesem Fall war es der Dienststellenleiter, mit dem ich auch wegen des Termins im Theater telephoniert hatte. Der konnte sich sofort an mich erinnern, sah sich meine Papiere an und meinte, daß die doch ganz toll aussähen. Diese Kleiderzollsiegel würde man normalerweise bei Modenschauen für diese superteuren Klamotten verwenden, aber hier seinen die eigentlich nicht nötig. Und so wurden wir dann vom Chef persönlich abgefertigt. Zügig und sehr freundlich. Geht doch. ;-)

Abwechslungsreicher Tag

Der gestrige Tag war angefüllt mit vielen recht unterschiedlichen Dingen. Erst mal eine ausnahmsweise nachmittägige Palastrevue, bei der in der Pause bei uns hinter der Bühne passend zur Uhrzeit Kaffee & Kuchen gereicht wurde. Danke Maike. Danach Teilabbau, damit für die Theaternacht genug Platz für die drei unterschiedlichen Aufführungen war. Nachdem in der ersten Vorbereitungsphase erst von recht umfangreichem Abbau die Rede war, konnten wir das letztlich doch sehr reduzieren und so waren wir nach knapp ’ner Stunde fertig. Sehr schön.

Die Theaternacht selbst habe ich dann im Royal – Theater am Holstenwall verbracht, in dem sechs mal hintereinander Ausschnitte aus dem derzeitigen Programm Jukebox liefen. Das Programm kennt Ihr ja schon hierher. Mit jedes Mal bis zum letzten Platz besetztem Haus (es mußten mehrfach Leute draußen bleiben, weil der Andrang so groß war) konnte man sehr schön sehen, daß das Konzept der Show aufgeht. Es herrschte eine tolle Stimmung, die es den Schauspielern überhaupt erst ermöglichte, diesen Marathon ohne Sauerstoffzelt zu überleben.

Später bin ich dann zu Revue – Kollegen gestoßen, die meine Empfehlung Blaues Haus ausprobiert hatten und leckere Cocktails bei guter Musik schlürften. Nach zwei Caipies wollten wir dann was essen und noch weitere Kollegen treffen, darum fuhren wir in die Schanze. Von unserer unangenehmen Begegnung dort berichtete ich ja bereits. Es ist mir auch ausgeschlafen völlig unverständlich, welchen Sinn die von der Polizei veranstaltete Aktion in dieser Art haben sollte, als zusätzlichen Ärger zu provozieren. Keine Ahnung, was da alles im Vorfeld gelaufen war, bei unserer Ankuft waren die einzigen Agressoren jedenfalls die uniformierten. Nach dem Besuch des Grills International dann kurz ins Zoe 2, auch bekannt unter Sofabar, am Neuen Pferdemarkt und danach ins Mandarin Casino / Mojo.

Dort hatte gestern der Hamburg Homerun das Zepter in der Hand und schwang es äußerst groovy. DJ Marc Hype legte einen Mix auf, der mir sehr zusagte, dazu spielte Jim Dunloop live Keyboard. Alles sehr tanzbar und insgesammt ein sehr gelungener Abend. Einen ungefähren Eindruck der gespielten Musik könnt Ihr Euch dann jetzt hier machen:

Bullenprovokation

Gestern haben die Bayern gegen Pauli gespielt, erst in der Verlängerung gewonnen und wie das hier in Hamburg so ist, gab es danach „Schanzenfest“, also Straßenparty auf’m Schulterblatt. So heißt eine Straße im Schanzenviertel, einem Unterstadtteil von St. Pauli. Natürlich, man ist das in der Gegend gewohnt, war es nicht ganz friedlich. Was mich allerdings deutlich mehr erschreckt als das bißchen Revolte ist das Auftreten der Polizei. Deeskalierend ist deutlich etwas anderes. Wir kamen dort etwa um 01:30 Uhr an, eine Gruppe von sechs friedlichen Leuten, Ziel war der Grill International, eine Dönerbude. So wie die Bullen (und diesen Begriff nutze ich hier sehr bewußt) sich verhalten haben wundert es mich, daß es nicht großflächig eins auf die Fresse gab. Was in diesem Viertel auch durchaus üblich ist; es gab in der Vergangenheit schon böse Verletzungen auf beiden Seiten. Unmöglicher Ton selbst bei freundlicher Anrede, absolut sinnlose Absperrungen bloß um der Provokation Willen. Anders kann ich es mir nicht erklären. Das was ich da erlebt habe, hat dem Ansehen der „grünen Pest“ schwer geschadet. Braucht kein Mensch. Ich bin sicher, daß unter’m Strich wesentlich weniger passiert wäre, wenn die deutlich 200 Mann mal in ihrer Kaserne geblieben wären.