Chris wies mich auf ein Video hin, das uns Veranstaltunstechniker sicher vom Inhalt her vertraut vorkommt. Immer wieder passiert es, daß man sich plötzlich um einen großen Haufen völlig ineinander verwobener Kabel kümmern, diese wieder entwirren muß. Eine nervige Arbeit. Das Ganze gibt es jetzt als Sport mit eigener Meisterschaft: Speed – cabeling. Die Teilnehmer müssen ein großes Knäuel Kabel in möglichst kurzer Zeit entwirren. Schaut selbst.
Autor: Markus Sorger
Festhalle Frankfurt
Wie sich ja schon einige anhand der Umgebungsbilder gedacht haben, verbrachte ich die letzte Woche in der Festhalle Frankfurt, einem Gebäude, das rund 100 Jahre alt ist und dessen Architektur mir sehr gut gefällt — auch wenn die Akustik nicht zu dem gehört, was man sich als Techniker heute wünscht. Auch das Riggen außerhalb des Bühnenbereichs (da gibt es ein Mero – System) ist etwas sportlich, da man sich alle Punkte erklettern muß, was in der Kuppel schon eine gewisse Kondition erfordert.

Wenn man die große Glaskuppel verdunkelt, so kann man tagsüber einen Sternenhimmel simulieren, da die Konstruktion im Laufe der Jahre doch etwas löchrig geworden ist. Sieht aber gut aus.

Nachts kann man die Kuppel hinterleuchten, was auch ziemlich schön ist. Fast immer entsteht der Eindruck eines großen, landenden Raumschiffs. Mich erinnert die Konstruktion jedenfalls immer an „Die unheimliche Begegnung der dritten Art„.

1909 eingeweiht, brannte die Halle, die zu diesem Zeitpunkt als Wehrmachtslager genutzt wurde, 1940 komplett aus. Erst 1950 wurde sie aufwendig wieder aufgebaut, jedoch ohne Kaisertreppe und Loge. Die Loge ist aber natürlich noch baulich zu erkennen.
Sehr angenehm sind die Hauskollegen. Auch ist die Halle für größere Konzerte perfekt vorbereitet. Zwar kann man mit den Trucks nicht hineinfahren, aber direkt hinter der Bühne kann auf kompletter Breite geladen werden. So ist auch die Abfertigung von fünf Trailern gleichzeitig überhaupt kein Problem.
ausgebremst
Wenn ich am Schreibtisch sitze, dann kann ich 21 verschiedene W-LANs empfangen. Da ist also ganz schön was los bei mir in der Nachbarschaft. Das Interessante dabei: allein fünf Stationen funken auf Kanal 6, sogar acht auf Kanal 11. Die Kanäle 2, 4, 7, 10 und 12 sind völlig ungenutzt. Ich habe mir natürlich einen Kanal gesucht, den ich ganz für mich allein habe.
Auch bemerkenswert ist die Tatsache, daß 10 Stationen Namen wie default, ALICE-WLAN, oder FRITZ!Box tragen und zwei sogar offene Netzwerke sind. Immerhin zwei Stationen senden keine SSID.
Eine Station trägt den Namen eines benachbarten Paares und ist offen. Ob ich über deren IP mal Fetischspielzeug bestelle und an ihre Adresse schicke ? Würd‘ mich schon reizen.
Kung Foo Fighting

Die Errungenschaften moderner Technik müssen keine Verbesserung der Lebensqualität bedeuten. Manche zwingen einen sogar dazu, sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Beispielsweise diese vollautomatischen Wasserhähne, die es seit einiger Zeit in öffentlichen Toiletten gibt. Speziell dann, wenn sie auf superkurze Laufzeit eingestellt sind. Dann kommt man vor lauter Vordemsensorherumwedelei gar nicht zum Händewaschen. Blöd.
InterCity Hotel Frankfurt
In den letzten Tagen wohnte ich im InterCity Hotel direkt am Frankfurter Bahnhof. Das Haus ist so, wie InterCity Hotels halt sind. Zwar mit drei Sternen, aber dann doch … lieblos. Die Lobby ungemütlich und genau das ist auch das Bett: eine dünne Matratze auf Sperrholz. Hm. Ich verzeihe ziemlich viel, wenn das Bett nur gut ist — für’s Bett bin ich schließlich im Hotel. Ein schlechtes Bett kann man dann auch nicht durch andere Details wieder wettmachen. Hier ist es aber auch so, daß die Duschtüre defekt ist und die Lautsprecher des Fernsehers hinter der Holzverblendung stecken, was den Sound doch recht gewöhnungsbedürftig macht.

Dafür wartet das Zimmer mit ein paar lustigen Schildern auf. Beispielsweise dieser Hinweis in etwa 3,5m Höhe am Sprinkler. Aber man wird da seine Erfahrungen gemacht haben.

Auch zuvor noch nie gesehen habe ich den Hinweis im Bad, daß man nicht zu heiß duschen möge, weil es den Feueralarm auslösen könnte. Schon recht witzig. Dafür fehlte der obligatorische Hinweis, daß man die ganze Welt retten könne, wenn man nur das Handtuch mehrmals benutze (was dann vom Personal sowieso ignoriert wird und die Welt dann trotzdem untergeht).
Letztlich ist das Hotel verkehrsgünstig gelegen und in Fußentfernung zur Messe, also halbwegs erträglich…… wenn nur die Betten besser wären.
Fußballabend

Passend zum heutigen Fußballspiel mal die Flagge, die auf dem Dach des Gebäudes weht, in dem ich dieser Tage arbeite.
Stehtische

Am Rande einer großen Veranstaltung gibt es immer wieder schöne Ansichten, die sich einfach aus der scheinbar endlosen Wiederholung des Materials ergibt. Hier ein ganzer Sattelzug voller mit Hussen bespannter Stehtische, in zwei Lagen gestapelt. Durch die orange Dachplane des Hängers scheint die obere Lage der Tische in schönem Licht.
Schöne Aussicht
Ihr wißt ja schon, daß ich gerne auf die Dächer von Gebäuden klettere. Zugegeben, direkt nebenan steht ein wesentlich höherer Turm, aber dafür ist diese Halle altehrwürdig. Von der Mitte des Kuppeldachs entstand diese Frankfurter Rundschau, die man wie immer bei Panoramen hier auch größerklicken kann.
Danke !

Heute Morgen kam mir beim Öffnen der zweiten Ladung dieses kleine Päckchen entgegen. Das sind Kollegen ! Ich grüße auf diesem Wege die Lagernachtschicht ganz herzlich und bedanke mich sehr; für die Überraschung und auch für den Job, den Ihr nachts für mich hinlegt.
Für Insider

Soso, Müllcontainer bauen sie also…… Jetzt wird mir einiges klar.




