Erholung

Seitengebäude der Oper Köln

Was aussieht wie ein leicht angeranztes Appartmenthaus irgendwo an der Küste ist in Wirklichkeit ein Seitentrakt der Oper Köln. Und leider ist die Aussicht von den Balkonen aus auch nicht auf den Rhein, sondern ganz langweilig gegen ein Shoppingcenter. Aber wenigstens sieht es ein bißchen wie Urlaub aus und erinnert mich daran, daß ich auch bald ein paar Tage frei habe. Und so habe ich heute auch Flüge und Hotels für eine kleine Rundreise gebucht, die ich zusammen mit meiner Tochter in kürze unternehmen werde. Außerdem habe ich heute tagsüber …… geschlafen. Es ist kühler geworden und da habe ich mich tatsächlich zwischendurch mal zwei Stunden hingehauen statt trainieren zu gehen. Das ist jetzt nicht ganz im Sinne des Ganzen, war aber trotzdem sehr erfrischend.

Während der Show hatte ich heute sehr talentierte Assistenz. Die beiden Kinder Svens (unseres ersten Saxophonisten) haben während der Show neben mir am Inspizientenpult gesessen und fleißig die Show gecallt. Dabei entwickelten sie eine schnelle Auffassungsgabe für’s Polnische und konnten innerhalb von wenigen Minuten Dinge wie pięć minut do przedstawienia [fünf Minuten bis zur Show] oder gotowość balet [Standby für das Ballett] sagen.

Heute während des Tages sind dann noch einige Stimmen für den Designwettbewerb eingetrudelt und die Führung des bisher eindeutigen Favoriten ist jetzt nicht mehr ganz so klar. Es bestehen gute Chancen für vier Designer, Ruhm und Ehre in ihr Haus zu holen. Darum für alle: stimmt noch schnell ab, damit auch der in Euren Augen Richtige gewinnt.

zwei Tage

Ich will Euch eben berichten, was den so in den letzten zwei Tagen noch passiert ist. Die Oper in Köln hat nur eine wirklich sehr rudimentäre Klimaanlage für den Zuschauerraum, die bei diesen Temperaturen deutlich an ihre Leistungsgrenzen kommt. Auf der Bühne gibt es nichts; auch wenn da durch die ganzen Scheinwerfer ziemlich viel Wärme entsteht leben wir von der Luft, die aus dem Zuschauerbereich zu uns schwappt. Und so ist es warm. Sehr warm. Und schwül. Letztlich sind unsere Hirne so verkocht, daß dadurch natürlich Schusseligkeiten entstehen. Oder Max mal eben den Liedtext zu einem Stück vergißt, das er schon geschätzte 685 Mal gesungen hat. Oder Birte völlig verschreckt auf dem Interkomkanal (Sprechverbindung zwischen den Technikern) zugibt, daß sie gerade aus Sekundenschlaf aufgewacht sei und sich erst mal neu orientieren mußte. Speziell gestern nach dem Regen war es hier in Köln so unglaublich schwül und warm, daß ich fast ’n Kreislaufkollaps bekommen habe. Ekelig. Dabei mag ich Sommer und will mich eigentlich gar nicht beklagen. 20% weniger Luftfeuchtigkeit wäre halt klasse.

Vorgestern Abend habe ich mich mit einer Exfreundin getroffen, wegen der ich seinerzeit nach Hamburg gezogen war (die unsere Beziehung dann nach erfolgtem Umzug nach 14 Tagen beendete) und die heute des Berufs wegen in Köln lebt. Nach so vielen Jahren ist der Streß natürlich vergeben und wir hatten eine schöne Zeit bei lekker Bier und guten Gesprächen. Vielleicht bin ich auch deshalb versöhnt, weil ihr erst vor kurzem etwas ähnliches passiert ist ;-)

Ansonsten gibt es nichts Berichtenswertes.

Shoppen

Wie ich ja gerade schon erzählte, war ich auf dem Weg vom Bahnhof zum Hotel noch ein wenig shoppen. Und machte eine fast unwirkliche Erfahrung: es gibt kaum noch Sommerklamotten. Der Saturn, in dem ich die CD kaufte, ist in der obersten Etage des Kaufhofs. Auf dem Weg hinaus machte ich in der Herrenabteilung halt. Dort hängen: Lederjacken, Mäntel, Pullover. Die Herbstkollektion. Bei 35°C im Schatten. Ich frug nach T-Shirts und kurzen Hosen. „Ja, da noch auf unserer Aktionsfläche.“ Wühltische. Ich hasse die Hektik und das Flair von Minderwertigkeit, welches von Wühltischen ausgeht. Wenn ich schon Geld ausgebe, dann doch nicht für Ware, die es nicht wert ist, präsentiert zu werden. Später, in einem kleinen Shop, noch ein paar witzige Sachen gefunden.

Auf den letzten Metern vor dem Hotel, ich ging einen anderen Weg als sonst, noch an einem Hutmacher vorbeigekommen. Das ist toll !  Richtige Handarbeit, auf den eigenen Dickschädel gefertigt. Lieferzeit zwei Wochen. Ich liebe solche Geschäfte.

Sommerregen

Sommerregen auf'm Prenzel

Gerade hat es hier geregnet und weil ich wie in Hannover auch hier in Köln wieder ein Vordach habe, auf das ich steigen kann, habe ich mich bestimmt zehn Minuten lang in den warmen Sommerregen gestellt. Wunderschön.

Da fiel mir direkt wieder ein Bild auf dem Photoblog von Luzie ein, daß ich vor ein paar Tagen gesehen hatte und Euch bei dieser schönen Erfrischung nicht vorenthalten will.

Schock

Ich hatte ja schon davon berichtet, daß Fitness, Training und all dieser Kram absolutes Neuland für mich sind. Gestern war ich trotz des warmen Wetters auch wieder was gegen meine Plautze tun und war ganz stolz, daß ich grob 750 Kalorien verbrannt hatte. Das hörte sich für mich erst mal total toll an. Während der Show (die unberichtenswert glatt lief) schaute ich zufällig mal auf das Etikett der Apfelschorle, die ich gerade trank und habe sie fast fallengelassen: ein Liter Apfelschorle hat 250 Kalorien. Ich trinke knapp 3 Liter davon am Tag. DAS IST DAS, WAS ICH MIR MÜHSAM ABTRAINIERT HATTE.

Bei Bernds Geburtstagsfeier hatte ich knapp ’ne Tüte Chips gegessen (jajaja, mir war schon klar, daß das jetzt nicht so sonderlich förderlich war, aber Chipse sind halt ’ne Droge), Birte berichtete mir dann kauend aus dem Stellwerk, daß 100g Chips 550 Kalorien habe. ‚Ne Tüte hat 250g. Der halbe Liter Orangensaft, den ich zum Frühstück schlürfe, hat 220 Kalorien, warf Konte, unser Videomann, ein.

Mir ist natürlich klar, daß atmen, essen, verdauen ja auch schon Energie verbraucht und ich habe jetzt auch nicht vor, manisch Kalorien oder Punkte zu zählen. Dafür esse ich einfach viel zu gerne. Aber als Neuling in diesem Metier war ich doch schon ganz schön schockiert, wie viel Energie so in den Dingen steckt, die man zu sich nimmt und wie weit man dann mit dieser Energie kommt.

mixed pickels

Der gestrige Tag war geprägt von Trägkeit. Es war superschwül, zwischendurch mal kurze Abkühlung durch Regen, danach nur noch schwerere Luft. Puh. Zwischendurch der Versuch des Shoppens. Ich hatte in den vergangenen Tagen Abends mal ein paar nette Klamotten in ’nem Schaufenster gesehen, aber es gab sie entweder nicht in meiner Größe oder sie waren, wenn man sie dann mal in die Hand nahm, von so minderer Qualität, daß ich da auch keine Lust drauf hatte. So bin ich dann ohne Einkauf wieder ins Hotel.

Abends bei der Show hat Uli, unser Gitarrist, bei einem Auftritt im Dunkeln erst mal ’n Stuhl umgeschmissen. Ein Höllenlärm in absoluter Stille. Und ein Totalschaden. Unsere Stühle sind einfach nicht dafür gebaut, von 1,2m herunterzufallen :-)

Das Publikum war komisch. Erst kamen sie so richtig gar nicht aus dem Quark und man hatte den Eindruck, die Hälfte der Leute wäre einfach weggerazt. Zu den Zugaben hin tauten sie dann voll auf und haben tatsächlich, trotz bereits eingeschalteten Saallichts, die fünfte Zugabe noch erklatscht. Hätte keiner mit gerechnet.

Nach der Show hatte Baß – Bernd zur Geburtstagsreinfeierparty ins Goldfinger auf der Friesenstraße geladen. Hinter der eigentlichen Bar gibt es noch einen sehr gemütlich eingerichteten Hinterhof, in dem wir es uns bei Tischfäßchen Kölsch und Prosecco auf Eis haben gutgehen lassen. Beim polnisch vorgetragenen Geburtstagsständchen unserer Ballettmädels haben wir in kleiner Runde erst mal gelästert, daß sie jetzt natürlich auch viele böse Dinge singen könnten, weil es eh keiner verstehen würde. Aber sie versicherten glaubhaft, daß dem natürlich nicht so gewesen, sondern es ein bekanntes polnisches Geburtstagslied sei.

Später, als ich frühmorgens dann auf mein Zimmer kam, fand ich noch einen verbalen Beitrag zum Türschildcontest bei meinen eMails: Wenn ich Zeit hätte würde ich ja einen Entwurf basteln: Türschild üblicher Art, dahinter eine Batterie und zwei Drähte zur Klinke…. Nein, ich bin nicht gewalttätig, aber obwohl ich mich für einen ungeheuer toleranten Menschen halte, kann ich’s gar nicht leiden, wenn man mich im Hotelzimmer in meiner Privatsphäre stört oder mir meine Sachen vermeintlich wieder aufräumt. Dazu muß man wissen, daß die Freundin, die mir dies schrieb, selbst aus der Hotelbranche kommt. In dem Zusammenhang: liebe Grüße nach Berlin.

CSD

In Köln findet dieses Wochenende der Christopher Street Day statt und es ist unmöglich, sich hier in der Innenstadt (und im Hotel) zu bewegen, ohne gewissermaßen daran teilzunehmen. Gäste aus ganz Europa sind angereist und versetzen die Stadt in einen ganz merkwürdigen Zustand, bei dem ich nicht weiß, was ich davon halten soll. Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: ich wohne in Hamburg und bewege mich auf der Langen Reihe und deren Kneipen völlig ungehemmt. Das was ich hier erlebe, hat aber nichts mehr mit der politischen Botschaft zu tun, die der CSD ja mal ursprünglich hatte. Es ist Karneval pur und hat hier in Köln (!) tatsächlich mehr Besucher als der Rosenmontagszug (!).

Mir ist völlig egal, wer mit wem ins Bett steigt. Ich halte Homosexualität nicht für pervers. Was mich stört ist das Überschreiten der Grenze des guten Geschmacks. Wenn ich im Hotelpool tagsüber nicht in Ruhe schwimmen gehen kann, weil dort gerade eine kleine Orgie stattfindet, ich auf der Straße Hosen mit (noch nicht mal knackigem) freien Hintern sehe, dann mögen das vielleicht manche total toll finden. Aber ich fühle mich belästigt.

Außerdem halte ich es für extrem fragwürdig, ob das Auftreten von großen Teilen der schwulen Bewegung in der hier stattfindenden Form tatsächlich zu einer höheren Akzeptanz der Homosexualität beiträgt; was ja mal Ziel des CSDs war. Ausdrücklich ausnehmen möchte ich hier übrigens die lesbische Fraktion. Während in Hamburg die Szene in weiten Teilen ja doch eher …… fundamentalistisch abgrenzend strukturiert ist, erlebe ich in Köln viele offene Gesichter.

get fit

Wie gestern schon berichtet hatte ich heute meinen ersten Fitness – Termin. Da wurden Blutdruck, Puls, Gewicht, BMI und ähnliches ausgewertet und eine erste kurze Einführung in das Fitnesskonzpt gegeben. Für mich wie auch das gestrige Gespräch sehr interessant, da ich mit einem Fitnessclub ja bisher nie Erfahrungen gesammelt habe. Bei mir liegt alles im grünen Bereich, trotz mittlerweile doch deutlichem Belly habe ich einen BMI von 24,7; soooo schlimm scheint’s also noch nicht zu sein. Trotzdem stört mich meine Plautze ja und darum werde ich auf jeden Fall was machen, BMI hin oder her. Meine Kondition ist nicht gerade berauschend (woher auch), auch daran werde ich also arbeiten. Morgen habe ich direkt den nächsten Termin, an dem ich dann eine genaue Einführung in ein für mich angepaßtes Trainingskonzept bekomme und mir auch alle Geräte erklärt werden, damit ich nichts falsch mache.

Die Trainerin heute machte einen erfahrenen Eindruck, war sehr sympatisch und kann so wundervoll motivierend lügen („das ist doch schon super“), daß es direkt doppelt Spaß macht. ;-)

Bauch weg

Ich werde alt. Und ich bekomme ’ne Wampe. Ätzend. Da paßte es ganz gut, daß ich vor ein paar Wochen eine kostenlose Jahresmitgliedschaft bei einem großen, deutschland- europa- weltweit arbeitenden Fitnessclub gewonnen habe. Heute war ich hier in Köln mich mal genau informieren. War sehr interessant. Morgen habe ich mein erstes Training. Ich werde berichten.