ärgerlicher Anlaß, schönes Auto

Bevor ich jetzt gleich zu einem Meeting fahre, will ich Euch noch schnell vom gestrigen Tag berichten. Da war ich gewissermaßen beim Resteessen einer konkursgefahrenen Produktion, bei der wir die Technik stellten (und natürlich nun auf übel viel Geld verzichten müssen). Wenige Teile unseres Equipments waren in die Konkursmasse geraten und die galt es gestern gegen Nachweis auszulösen. Immer ein trauriger Anlaß, wenn reihenweise Leute da stehen, die alle ihr Geld nicht bekommen haben.

Aber immerhin bekam ich von Europcar statt des gebuchten Polos einen Nissan Micra Cabrio. Bei dem Wetter — perfekt. Erst hatte ich ja Angst, daß der Kofferraum doch etwas klein sei, aber es reichte für alles, was da noch im Konkurslager lag und so konnte ich nicht nein sagen. Für alle, die sich so ein kleines Auto zulegen wollen, hier mal ein paar erste Eindrücke: ich empfand den Wagen als kleines, schönes Stadtauto für maximal zwei Personen. Zwar gibt es hinten zwei Notsitze, Kinder älter als acht finden dort aber keinen Platz mehr, Erwachsene erst Recht nicht; außerdem braucht man die Notplätze bei längeren offenen Reisen für’s Gepäck.

Während die Front ganz schön aussieht, ist das Heck in meinen Augen recht häßlich geraten; aber das ist ja Geschmackssache. Keinesfalls nur Geschmackssache ist die Tatsache, daß die Kopfstützenhalterung der beiden Frontsitze nicht vernünftig in den Sitz eingebaut ist: lehnt man sich mit dem Kopf gegen die Stütze, merkt man das deutlich im Rücken. Ich will nicht wissen, was das bei einem Unfall bedeutet. Auch den Verbrauch fand ich mit über achteinhalb Litern bei durchschnittlich 140km/h etwas viel für die Fahrzeuggröße.

Trotzdem macht es großen Spaß, das Auto zu fahren. Bis 150km/h funktioniert die Windabweisung sehr geräuschlos und man sitzt gemütlich hinterm Lenkrad. Danach wird es aber dann laut und ab 180km/h ist es eigentlich unerträglich. Mit geschlossenem Hardtop läuft der Wagen 195km/h laut Tacho. Mein Auto hatte einen Tempomaten und ein Autoradio mit Bluetooth – Anbindungsmöglichkeit für Handys. Hiermit läßt sich die Freisprecheinrichtung des Micras mit jedem Handy nutzen. Schön. Ich jedenfalls kam gutgelaut trotz ärgerlichen Anlasses wieder in Hamburg an. Ob ich für das Auto jedoch mindestens 17.600,00€ ausgeben würde…

die ersten Hafenbilder

Gangwaywache der Sedov beim Hamburger Hafengeburtstag

Mittlerweile sind auch meine analogen Bilder des Hamburger Hafengeburtstags eingetrudelt. Zwar werde ich erst am Wochenende dazu kommen, Euch einen breiten Querschnitt hier vorzustellen, zwei Bilder möchte ich Euch aber schon mal vorab zeigen: oben seht Ihr die Gangwaywache der russischen Sedov; man kann sicher sein, daß hier niemand vorbeikommt, der das nicht soll.

Gangwaywache der Emden beim Hamburger Hafengeburtstag

Dies ist der Kollege an gleicher strategischer Position auf der deutschen Emden. War wohl ’ne lange Nacht auf der Reeperbahn, was ?

nachdenklich

Am Wochenende ist eine Kollegin von mir zusammengeklappt. Überarbeitet. Das macht mich ja nachdenklich. Gerade jetzt, wo ich an fünf Projekten gleichzeitig arbeite(n müßte). Die Gute ist keine 30 und wenn ich ehrlich bin, dann gibt es durchaus auch bei mir Momente, in denen ich von einem BurnOut nicht so weit entfernt bin. Also habe ich trotz des durchhängendes Schreibtischs heute um 20:00 Uhr Feierabend gemacht und mich zum gemütlichen Abendessen mit einer Flasche Prosecco in den Garten gesetzt, obwohl beispielsweise eine (andere) Kollegin ganz dringend noch auf Unterlagen von mir wartet.

Im Garten dann ein wenig Entsetzen: heute Nachmittag war dort ein Kindergeburtstag; mit der Folge, daß die noch blühenden Tulpen alle umgetreten sind. Das Ganze unter Aufsicht der Eltern. Ehrlich gesagt finde ich das ziemlich respektlos. Die Kinder können ja nur mittelbar dafür. Wenn man ihnen nicht beibringt, daß man Blumen nicht aus Spaß einfach ummäht, dann wissen sie es eher nicht und haben ihren Spaß daran. Aber als Haufen Eltern in einem fremden Garten bei einer wahrscheinlich zu schüchternen Gastgeberin finde ich das komplett ignorant. Ich war ja schon immer gegen antiautoritäre Erziehung und hätte den Blagen wahrscheinlich eine gewatscht — Du tust der Blume weh, ich Dir.

Annett bei KulturPur

Annett Louisan bei KulturPur

Gestern Abend gab es das erste öffentliche Konzert Annetts seit der Tour im Winter. Alle waren froh, mal wieder zusammen auf der Bühne stehen zu können und ein wenig Nervösität war auch dabei: wird noch alles perfekt sitzen ?  Immerhin laufen ja schon die ersten Gedanken zur nächsten Platte.

Annett Louisan bei KulturPur

Die Ängste waren aber unbegründet, denn die Show im Rahmen des Festivals KulturPur lief perfekt und mit viel Spaß. In mancherlei Hinsicht war Annett nach wenigen Minuten sogar lockerer, als während der Tour. Das mag auch am perfekten Wetter gelegen haben.

Mirko Michalzik beim Auftritt von Annett Louisan bei KulturPur

Und nicht nur auf der Bühne gaben alle alles (wie hier Mirko bei einem Solo), auch hinter der Bühne lief alles extrem freundlich und kooperativ ab. Immerhin mußten wir uns die Bühne mit den Kollegen von Schandmaul teilen, die mit ihrem Set später am Abend dran waren. Das erforderte eine gute Organisation der örtlichen Kollegen, damit es dann so war wie es war: perfekt.

Schandmaul bei KulturPur

Nach unserer 90minütigen Show dann ein schneller Umbau: Publikum & Bestuhlung raus, unsere Backline auf Rollrisern hinter die Bühne, die Schandmaul – Instrumente nach vorne gerollert, Crashbarriers vor die Bühne, neues Publikum rein und 60 Minuten nach dem letzten Annett – Ton startete das nächste Konzert in komplett anderer Atmosphäre. Auch bei den Kollegen die Stimmung ab dem ersten Ton sehr gut. Also ein Festival, zu dem man gut noch mal fahren kann.

kaputt

Jürgen Kumlehn mit seiner neuen Martin - Gitarre

Jürgen Kumlehn, einer unserer beiden Gitarristen gestern Abend, hat eine neue Gitarre; eine Martin OMC Artingter 1. Leider ist sie schon kaputt, in der Zargenoberseite ist ein großes Loch. Zu ärgerlich.

Nein, das ist natürlich Quatsch. Das Loch ist da geplant und bietet für den Spieler selbst einen klareren, brillanteren und lauteren Sound. Schon interessant, worauf Gitarrenbauer nach so vielen Jahrzehnten immer noch kommen.

Hafengeburtstag

Blick über den Hamburger Hafen beim Hafengeburtstag; Bild größerklickbar

Heute morgen bin ich um 05:30 Uhr aufgestanden, um eine kleine Photosafari durch den Hamburger Hafen zu machen. Zur Zeit ist Hafengeburtstag, da liegen dort eine Menge Schiffe, die es sonst nicht zu sehen gibt. Um die Uhrzeit ist das Licht noch schön und die Stege leer. Später schieben sich so viele Menschen über die Kais, daß man nicht mehr in Ruhe photopraphieren kann. Außerdem war auch um 08:30 Abfahrt zum Annett – Termin.

Rigg der Krusenstern; Bild größerklickbar

Da ich im wesentlichen analog unterwegs war, kann ich Euch die Ladung Bilder erst in den nächsten Tagen hier präsentieren. Und auch wenn ich vier Filme vollmachte, so hätte ich auch noch gut ’ne Stunde dranhängen können. Nächstes Jahr.

private Nightlinerfahrt

DerFred erzählte in den Kommentaren, daß er bei seinem nächsten Geburtstag einen Nightliner mieten möchte, um mit all einen Freunden eine Wochenendtour zu machen. Das erinnert mich an eine Geschichte, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.

Ein Nightliner ist ein Bus mit eingebauten Betten, in dem die Tourcrew und manchmal auch die Künstler reisen. Während man schläft wird man schon in die nächste Stadt gefahren. Für die Crew oft die einzige Möglichkeit, zu ausreichend Schlaf zu kommen. Vor ein paar Jahren mieteten wir uns auch mit ein paar Leuten einen Nightliner; aber nicht, um damit eine Tournee zu fahren, sondern eine gemeinsame fröhliche Tour zum AC/DC – Konzert in Hannover. Wir dachten uns, daß es einfach praktisch sei, beim Konzert zu feiern, gemeinsam zu trinken und sich keine Gedanken über den Heimweg machen zu müssen. Der Nightliner sollte uns einfach wieder nach Hamburg fahren und da stiegen wir dann am nächsten Morgen nach dem Rauschausschlafen wieder aus.

In Hannover angekommen machte der Fahrer das, was so ein Nightlinerfahrer aus Gewohnheit immer macht: er fährt Backstage. Und die dicken Securities am Tor machten das, was sie immer machen, wenn ein Nightliner um die Ecke fährt: sie gaben flugs und ohne weitere Rückfrage den Weg frei. Und auch wenn man ohne sichtbaren Paß aus dem Liner steigt wird man von niemandem aufgehalten; wer aus so einem Bus kommt, der gehört schon dazu. Allein der spätere Rückweg war etwas beschwerlich. Auch wegen der zwischenzeitlich genossenen Gerstensaftschorle, aber auch, weil wir ja plötzlich gemeines Publikum waren, das wieder Backstage wollte. Nach einer kürzeren Diskussion riefen wir dann unseren Fahrer an und er pickte uns vor dem Stadion auf. Insgesamt ein netter Abend.

alt

Gestern ist mir aufgefallen, daß ich mit 43 Jahren der zweitälteste Bewohner meines 12 Parteien – Mietshauses bin. Und ebenfalls der, der mit 12 Jahren am zweitlängsten dort wohnt. Das war noch ganz anders, als ich dort einzog. Da war ich deutlich einer der Jüngeren. Mittlerweile ist die Generation der Mieter, die seit dem Bau des Hauses 1954 dort wohnen, einfach weggestorben. In den Nachbarhäusern sieht es ganz ähnlich aus, so daß man fast von einer „Verschanzung“ (im Sinne von „dem Schanzenviertel immer ähnlicher werdend“) des Viertels sprechen kann.

Ich sehe mich schon in wenigen Jahren aus dem Fenster brüllen. „Jetzt aber mal Ruhe hier !“ Huch.

vorsichtig

Blick in den Garten

Heute wurde ich aus meinem Gartenbüro vertrieben, die vom Vermieter engagierten Gärtner kamen nämlich, um den Rasen zu mähen und sich auch sonst um den Garten zu kümmern. Eigentlich rechnete ich ja damit, daß sie stumpf alles mähen, was auf der Rasenfläche wächst, aber weit gefehlt: fast mit Liebe legten sie jede einzelne Tulpe frei, die noch schöne Blüten hatte. Respekt. Da freue ich mich doch auf die nächsten Sonnentage.

Ansonsten biegt sich mein Schreibtisch gerade. Fünf neue Projekte wollen vorbereitet werden, eines davon haben wir seit gestern sicher: Alida Gundlach, im Norden als Fernsehmoderatorin bekannt, hat sich von Joja Wendt zu Gesang motivieren lassen und wird im Herbst auf Tour gehen. Die Produktion wird recht aufwendig und daran stricken wir gerade. Darüber hinaus bieten wir auf drei weitere Projekte und sind da in der heißen Phase. Zu guter Letzt will auch eine große Industrieveranstaltung Mitte Juni nicht vergessen sein.