Kleiner Ausflug in die Rockhal

Gestern hatten wir nach unserer langen Reise von Budapest nach Luxemburg einen freien Abend. Was lag da näher, als einen kleinen Ausflug in die Rockhal zu machen, einer wirklich tollen Halle mit zwei Sälen. An dieser Stelle übrigens ganz herzlichen Dank an Arnd und Sascha für die Möglichkeit, uns frei zwischen den Sälen bewegen zu können.

Uns lockte K’s Choice, eine belgische Band, die ich durch Gastauftritte von Anouk kannte. Das Trio spielte in der akustischen Variante recht ruhige, aber sehr schön arrangierte Songs und vor allem hatten sie eine tolle, sehr stimmungsvolle und verwandelbare Deko. Das gefiel uns schonmal sehr.

Nebenan, im großen Saal spielte für uns überraschenderweise Brit Floyd, eine Pink Floyd – Coverband. Die Kopie ging so weit, daß da nicht nur mächtige Wedges statt InEar – Monitoring auf der Bühne standen, sondern das Publikum auch mit blauen Lautsprechern (Flashlight) beschallt wurde, was im direkten Übergang vom absoluten HiFi – Sound des kleinen Saals (dV-DOSC) doch deutlich gewöhnungsbedürftig war. Die Hörner keulten einen doch sehr an. Aber das ist ja auch Geschmacksache und auf der anderen Seite halt ein Teil der Kopie.

Interessanterweise fand nicht nur ich die kleine, leise Show von K’s Choise deutlich überzeugender, als die große, dick aufgetragene Show von Brit Floyd. Bei den Belgiern merkte man, daß sie mit Herzblut dabei waren, die Briten waren eben doch nur eine Coverband. Trotzdem, daß muß man nun ehrlicherweise schon zugeben, war die Floyd – Show gut gemacht.

Es war also ein sehr schöner und abwechslungsreicher Abend und wir haben uns fest vorgenommen, auch an den kommenden freien Tagen was zu unternehmen.

Funkmast

Wenn Stars wie unsere Truppe durch die Gegend reisen, dann brechen regelmäßig die Handynetze zusammen, weil bei Showbeginn natürlich alle Konzertphotos bei Facebook posten und bei Bekannten anrufen und damit angeben wollen, daß sie eben bei diesem Konzert sind. Heute in Luxemburg hat man vorgebaut und hinter die Halle einfach einen mobilen Handyfunkmast gesetzt, um zusätzliche Gesprächskanäle zu schaffen. Wie man das eben bei richtig großen Konzerten so macht.

Siffliner

Während das Thema Bubble – Fogger ja ein lustiges war, beschäftigt uns zur Zeit auch noch ein extrem unlustiges: unser derzeitiger Nightliner. Schon von außen wird die grobe Richtung gezeigt.

Innen wird es leider nicht besser. Hier ein kleines Detail aus der „gemütlichen“ Lounge ……

…… in der auch der Boden natürlich ausschließlich mit edelsten, hochflorigen Belägen ausgelegt ist.

Wie regelmäßig der Bus gereinigt wird, läßt sich auch ganz unschwer rund um den Fernseher beobachten (dessen Bildschirm während der Fahrt übrigens hin und her wackelt, weil die Halterung defekt ist).

Die komplette Verdrahtung ist elegant und höchst sicher teilweise quer durch den Raum gelöst. Das ist auch materialsparend, was bei den derzeitigen Rohstoffpreisen zeigt, wie zukunftsgerichtet der Bus eingerichtet wurde.

Extra für die etwas ruppige Fahrweise des ganz bestimmt offroaderfahrenen Fahrerduos (deren Motto, Originalzitat: „Wenn Du nicht richtig schlafen kannst, mußt Du Dich einfach ordentlich betrinken, dann klappt das schon.“) hat man hier ein besonderes Feature auf der Toilette in Kopfhöhe angebracht: wenn man mal umkippt, bleibt man mit dem Schädel in der Schraube hängen und kann so nicht umfallen.

Besonders lecker in optischer und olfaktorischer Hinsicht ist der Kühlschrank. Das ist auch nur aus gesundheitlichen Gründen so, denn wir haben uns entschlossen, ihn nicht zu nutzen, was bedeutet, daß das Bier warm bleibt, was wiederum bedeutet, daß man weniger davon trinkt. Und schon dankt die Leber dem Kühlschrank.

Olfaktorisch …… ich möchte Euch weitere Details von Toilette und auch Bettzeug ersparen.

Ihr seht, ein echter Luxusschlitten, mit dem wir da unterwegs sind und darum zieren den Bus ja auch sieben (!) Sterne. Ein Traum.

This is not a toy

In gewissen Bereichen sind Dinge immer genau das Gegenteil dessen, was sie behaupten. Jeder kennt das: wenn man im Baumarkt Werkzeug in Profi – Qualität kauft, dann kann man sicher sein, daß es billiger Scheiß ist, der nach kurzer Zeit auseinanderfallen wird. Und ein wenig ist es so auch mit Geräten, die wir gestern erstmalig in der Show einsetzen. Da warnte die Bedienungsanleitung direkt auf der ersten Seite ausdücklich, daß wir kein Spielzeug vor uns hätten …… nun ja …… jedenfalls standen mittags eine ganze Horde erwachsener Männer um kleine Maschinchen und lachten herzhaft.

Es ging um diese Gerätchen. Bubblefogger. Die Idee ist, mit Nebel gefüllte Seifenblasen herzustellen, die effektvoll zerplatzen, wenn man mit dem Finger dagegensticht, oder sie auf dem Boden aufkommen. Das ist mit der Kombination herkömmlicher Geräte tatsächlich gar nicht so einfach zu realisieren, ohne daß es eine gigantische Sauerei gibt. Wir haben da einige Testreihen hinter uns. Im Halloween – Partybereich gibt es diese Teile als Chinaware (höhö) nun fertig zu kaufen. Mal abgesehen davon, daß sie tatsächlich billigst verarbeitet sind und man auch nicht davon ausgehen darf, daß alle Geräte spielen, ist das Ergebnis während der Show aber erstaunlich schön. Selbst Skeptiker mußten das gestern Abend zugeben. Und so nimmt die Show jetzt ein sehr romantisches Ende.

Gruselmarkt

Wo doch diese Nacht eine besondere ist: in China gibt es Märkte für alles, natürlich auch für gruselige Dekos; ist ja klar. Hier kann man das ganze Jahr über das ordern, was man dann zu ganz bestimmten Daten braucht. 10.000 aufblasbare Leuchtkürbisse beispielsweise. Aber auch Totenköpfe und ähnlichen Kram.

Wie immer gibt es dann nicht einen Laden mit solchem Zeug, sondern nebeneinander direkt mehrere. Das ist übrigens auffällig in China: Läden mit gleicher Ware sind immer direkt nebeneinander. Das ist ungemein praktisch, wenngleich es manchmal dann auch etwas viel werden kann. Ich werde in den nächsten Tagen noch mal ein paar Bilder zeigen: da gibt es dann nicht eine Straße, sondern direkt ein ganzes Viertel nur voller Läden für Maler (also Pinsel, Bilderrahmen, Leinwände und solchen Kram), ein ganzes Viertel nur mit Schuhen (naja, das mag den Mädels ja vielleicht noch gefallen) und auch ein komplettes Viertel nur mit Wäsche und BHs — was nach 100m selbst mir langweilig wird.

Wer dann im Jahresablauf noch ein bißchen weiter denkt, der wird natürlich ein paar Ecken weiter fündig: eine ganze Ecke nur mit Weihnachtsbeleuchtungsläden. Herrlich im asiatischen Stil (also augenkrebsbunt). Aber die Dekoleute werden hier sicher für günstiges Geld fündig. Und wieder eine Ecke weiter gibt es dann die guten Karnevalskostüme in Chinaqualität.

Memo an mich selbst

Nächstes Jahr um diese Zeit brauche ich unbedingt ein fettes Strobe, eine Nebelmaschine und einen kleinen Verstärker mit übelstem Hall bei mir zuhause, damit ich die „Süßes oder Saures“ schreienden Blagen stilecht empfangen kann. Hier war heute echt die Hölle los und warum soll ich dabei nicht auch mal meinen Spaß haben :-)

obskure Reise

Wenn man sich mal überlegt, wie unsere Reiseroute in den letzten Wochen aussah, dann kann man ob der unterschiedlichen Eindrücke, die da innerhalb kürzester Zeit auf einen einprasseln, eigentlich nur den Kopf schütteln. Abends in China los, morgens in Paris, frühstücken, dann weiter nach Hamburg. Dort mittags vom Flugzeug in den Nightliner gestiegen und nachmittags mit der Fähre nach Dänemark übergesetzt……

…… abends in Kopenhagen zu Abend gegessen. Völlig andere Kultur, andere Architektur, andere Temperatur als noch 24h zuvor. Über Nacht weiter nach Schweden. Da dann in den nächsten Tagen drei Shows gespielt und mit dem Nightliner von Schweden über Deutschland ……

…… und Österreich (hier ein Bild von unserer Pause in Wels) nach Kroatien und Slowenien. Dort dann wieder drei Shows und dann zurück nach Hause. Im Portemonnaie klimpern die ganzen verschiedenen Währungen, an die man sich kaum gewöhnen konnte, so schnell war man wieder weg.

Schon eine komische Welt, in der ich so lebe.

Morgen geht es nach Ungarn und von Ungarn fahren wir dann nach Luxemburg, nach Deutschland, in die Niederlande. Amsterdam. Da ben ik echt geck op. Hééééél lekker gaan eten.

Dann eine Woche „frei“.

Und dann vier Wochen lang „Oh Du fröhliche“ – singend durch die Kirchen ziehen. Letzte Show am 23.12. in Kroatien. Direkt am Mittelmeer.

Schon eine komische Welt, in der ich so lebe.

Mitten im Thema

Gerade habe ich mit meinem Rechner ein deutliches Sicherheitsproblem, das auch Auswirkungen auf unsere Firmennetzwerkstruktur hat. Das ist ärgerlich und man muß sich überlegen, wie man dieses Loch auch für die Zukunft stopft. Vom EDV – Unternehmen, das unsere Firmen – IT betreut kommen da Vorschläge wie: alle Mails von Freemailern blocken (dann können mich leider 2/3 der freiberuflichen Techniker nicht mehr anschreiben), oder Verbot der Internetverbindung im Ausland (…wtf).

Ich glaube, ich muß den Kollegen einfach mal eine Woche lang mitnehmen.

rasante Abfahrt auf der Mö

Die Mö, eigentlich Mönkebergstraße, ist eine die Einkaufsstraße in der Hamburger Innenstadt und da war ich gestern, shoppen. In meiner Verzweiflung — dunkelblaue Cargohosen sind mal wieder gerade aktuell nicht angesagt und daher nicht zu bekommen — war ich sogar bei Anson’s, bekam da aber auch nur diesen tragischen Wintersportunfall zu sehen. Hatte dieser coole Typ mit dem 250,00€ – Pullover doch glatt den Hang etwas zu sportiv angegangen und sich den rechten Arm so gebrochen, daß er in Einzelteilen durch die Gegend flog. Er (also eigentlich beide: Typ und Arm) nahm es gelassen.

Im Wundermarkt der Elektronik

In Deutschland kennt der Elektronikbastler vielleicht Conrad oder Völkner. In China ist das ganz, ganz, wirklich völlig ganz anders. Dort gibt es Elektronikmärkte in einer Größe und Diversität, die man in Deutschland noch nichtmal zu träumen wagt. Wie diesen Markt hier (nur einer von einigen in der Nachbarschaft), der mit einer geschätzten Grundfläche von 2.000m² daherkommt. Pro Etage. Das ganze auf sechs Etagen. Was in Deutschland irgendwo in die letzte Ecke verbannt würde, nimmt hier die komplette erste Etage und Teile der zweiten ein: Bauelemente. Du willst ein Kilo Elkos 4,7μF, 25V kaufen ?  Kein Problem, bekommst Du. Irgendwelche MiniXLR – Stecker für Beltpacks, für die man in Deutschland ein Vermögen hinlegt, liegen hier im Dutzend billiger, Netzteile, Widerstände, ICs, Prozessoren …… alles, wirklich alles da und in Mengen & Preisen verkaufsbereit, daß man gar nicht weiß, wo man hinschauen soll. Unfaßbar. Das obige Panoramabild kann man wie immer größerklicken.

Neben Dingen, die eher der Bastler will, gibt es natürlich auch alle möglichen Gimmiks, beispielsweise Laserpointer. In Deutschland sind sie in Leistungen zwischen einem und fünf Milliwatt zu haben (also 0,001 – 0,005W), größere Leistungen sind unzulässig, weil einfach gefährlich. Hier kann man Laserpionter bis 2,2W (in Worten zwei Komma zwei Watt) kaufen. Das sind echte Waffen. Das ist jetzt kein Spruch, sondern eine ernsthafte Erfahrung. Johannes hat so einen Laser vielleicht eine halbe Sekunde auf seine Hand gerichtet und hatte danach eine böse Verbrennung. Nicht auszudenken, wenn man sowas in die Augen bekommt. In China wird sowas frei und ohne weitere Nachfragen zu zweistelligen Preisen verkauft.

Auch LEDs sind hier natürlich in allen möglichen und unmöglichen Variationen zu bekommen. Als Baustrahler, wie oben im Bild, als einzelner Chip bis 28W in weiß (auch hier nochmal in Worten: bis achtundzwanzig Watt in einem Chip)……

…… als Meterware auf Spulen in allen möglichen Farben und Farbkombinationen, gern auch selbstklebend ……

…… und auch als fertig montiere Straßenlaternen, die übrigens in China auch schon „in freier Wildbahn“ großflächig montiert werden und ein für Straßenbeleuchtung sehr angenehmes Licht machen.

Weil wir in China sind und die Asiaten es ja bunt lieben, gibt es hier natürlich auch den größten Kitsch. Den muß man als Europäer jetzt vielleicht nicht kaufen. Aber interessant ist es allemal.

Nur als ein Beispiel für die vielen interessanten Dinge, die es hier zu kaufen gibt, seien diese 19″ Steckdosenleisten mit eingebautem Meßgerät gezeigt. Preis unverhandelt 185,00¥, also umgerechnet etwa 22,00€. Sollte ich nochmal nach China kommen, werde ich sicher ein, zwei Tage Zeit mitbringen und einen Container vollmachen. Das lohnt sich sicher.

Ein anderes Beispiel: hier eine Etage eines anderen Ladens. Nur Handys. Geschätzte 1.500m² nur Handys. Originale und Nachbauten. Uns wurde, ja, zugegeben, mit einem Grinsen, bereits das iPhone 5 angeboten. Neben dem Grinsen bekamen wir auch direkt eine Erklärung dazu: Apple würde doch sowieso um die Ecke, in Shenzen, fertigen lassen und das seien halt die Vorserienmodelle zum Testen der Funktionen. Darum seien sie auch so günstig. So ein „iPhone 5“ sieht tatsächlich so aus, wie man sich das Telephon vorstellen würde. Haptik, Wertigkeit, Bedienoberfläche, alles so, wie’s muß. Daß unter der Haube dann Android läuft …… ist das wirklich wichtig ?

Wieder ein anderer Laden, dieses Mal nur vier Etagen, dafür aber verwinkelter und auf mehr Quadratmetern pro Etage. Im Erscheinen etwas ranziger. Hier werden Kleinserien direkt am Stand zusammengelötet. Und natürlich rechnen wir jetzt nicht mit in Deutschland vorgeschriebenen Absaughauben für die Lötdünste. Wir sind in China.

Was jetzt wie ein Bericht aus dem Paradies des Elektronikfreak klingt ist es auch fast. Fast. Vorsehen muß man sich vor allzu billigen Kopien. Bloß weil Neutrik auf dem XLR – Stecker draufsteht muß es kein echter Neutrik Stecker sein. Bloß weil der USB – Stick beim Reinstecken in den Laptop tatsächlich 756GB anzeigt müssen da keine 768GB draufpassen (das gilt natürlich auch für das 256GB – Modell). Vor dem Kaufen muß man immer prüfen. Und wenn man das in Ruhe und offenen Auges tut, dann werden einem die Ungereimtheiten schon auffallen. Man darf sich einfach nicht schnell begeistern lassen, denn sonst zahlt man trotz unglaublich günstiger Preise drauf. Wenn man aber in Ruhe und Besonnenheit Geschäfte macht, dann lohnt sich das hier ganz sicher sehr.