Nackte Männer

Das heutige Annett – Konzert führt uns in den Maxipark Hamm, wo wir Aufgrund des Wetters in der Kaue spielen und nicht draußen. Neben der Tatsache, daß dieses Gebäude natürlich auch seinen architektonischen Reiz hat, schwingt aber auch noch etwas anderes mit: hier waren früher beim Schichtwechsel Hunderte gutgebaute, nackte Männer; kein Wunder, daß Annett und die weiblichen Besucher den Gedanken besonders genossen…

Das Konzert lief dann erwartungsgemäß sehr gut und rund; das auch, obwohl der Westfale an sich ja ein recht ruhiger Typ ist. Besonders erwähnen möchte ich hier auch das wieder einmal hervorragende örtliche Catering backstage. Kein Wunder, daß mein Bauch nicht kleiner wird, oder ?

Das was da aussieht wie ein landendes Ufo ist der Blender. Und dieses Photo ist das letzte Konzertbild mit meiner alten Ixus 50. Hurra. Nachdem ich zuletzt so viele unscharfe Photos hatte, ist die neue Kamera bestellt. Es kann nur besser werden.

Schloßmusik

Heute spielen wir mit Annett bei einem Festival auf einem richtigen Schloßplatz. Schloß Kapfenburg, ein Haus mit alter Deutschorden – Tradition und heute Musikakademie in Lauchheim, läd neben den unzähligen Konzerten im Jahr mit Teilnehmern der Akademie ein Mal im Jahr zum OpenAir in den Schloßhof. Dem Ort entsprechend geht es dort natürlich ein wenig edler zu; die Gäste sitzen an langen, geschmückten Tafeln mit individuell handbemalten Tischdecken.

Es ist bei unserer Ankunft alles gut vorbereitet und so bleibt uns neben der Aufbauerei nur eines zu tun: Daumen drücken, daß das Wetter hält.

Daß das Haus der Musik stark verbunden ist merkt man beispielsweise an der Wegebeleuchtung: in den Boden sind Lampen eingelassen, die mit verschiedenen Zitaten aus der Musik beschriftet sind. Eine sehr schöne Idee.

Das Konzert fing dann auch wirklich sehr idyllisch an, wie ihr hier sehen könnt. An den Tischen gab es Kerzen, die Leute lauschten, es war schön.

Leider hielt sich das Wetter nicht bis zum Konzertende, wie dann jetzt hier zu erkennen ist. Was der Stimmung mal wieder keinen Abbruch tat. Immer wieder erstaunlich, wie positiv sich so ein starker Schauer auf den Partywillen der Leute auswirkt…

Noch ein Zelt

Das ZMF in Freiburg; Bild größerklickbar

Auch am nächsten Tag spielten wir in einem Zelt: beim Zelt Musik Festival in Freiburg. Auch wenn alles ein wenig kleiner ist als in München, so ist es doch nicht weniger liebevoll. Eher im Gegenteil: gerade da das Festival etwas kleiner ist als das Tollwood hat man die Möglichkeit, es noch schöner zu gestalten.

Backstage beim ZMF in Freiburg; Bild größerklickbar

Zumindest Backstage ist das auch wirklich komplett gelungen. Der Hinterbühnenbereich ist liebevoll mit alten Radios, Fernsehern, Musiktruhen und sonstigen Dingen dekoriert. In den Containergarderoben gibt es alte Sofas & Sessel und draußen sogar sehr bequeme Hängeschaukelsessel. Sehr, sehr, sehr schön. Zusammen mit dem tollen Wetter und dem liebevollen Service rundherum war das fast ein Tag Urlaub. Danke !

Kinderschlafanhänger

Daß nicht nur wir, sondern auch das Kind des Betreiberpaares verwöhnt wurden, sieht man an diesem genialen Kinderbettundwickeltischanhänger, der etwas abseits stand. Ich finde, das sagt schon ganz viel über die Philosophie vor Ort aus.

Martin Gallop beim ZMF in Freiburg

Weil das so ein relaxter Urlaubstag für uns Techniker war (für die Musiker zum Teil nicht, weil sie auf der Autobahn in einer Vollsperrung steckten), hatte ich auch Muße, mal ein wenig mehr zu photographieren, als ich das in den letzten Tagen tat. Hier nun Martin Gallop mit seiner Band. Die Truppe ist bei den folgenden Sommerterminen unsere Vorband und sie bringen auf jeden Fall schon mal gute Stimmung in die Bude.

Annett Louisan beim ZMF in Freiburg

Annett Louisan beim ZMF in Freiburg

Auch Annetts Konzert lief natürlich bei toller Stimmung ab. Witzig fand ich, daß die „Schwarzhörer“ draußen vor dem Zelt auch immer klatschten, obwohl sie ja nichts sahen und auch nicht gesehen werden konnten. Aber ihnen scheint es auch gefallen zu haben. Martin Hornung hatte die Möglichkeit, auf einem ziemlich langen Flügel zu spielen; ich glaube, von der Größe her war das bisher einsamer Rekord.

Annett Louisan beim ZMF in Freiburg

Insgesamt fühlten wir uns alle so sauwohl, daß wir gerne noch mal wiederkommen, wenn wir denn dürfen. Auch von der Technikbetreuung paßte nämlich alles. So macht der Festivalsommer Spaß.

Tollwood – Besuch

Annett Louisan beim Tollwood - Festival in München

Direkt am nächsten Tag, also am Dienstag, waren wir dann in München beim Tollwood – Festival. Unser Backlinetransporter wurde freundlicherweise nachts noch durch Konte, einem Kollegen aus der Max Raabe – Crew, nach München geschaukelt; wir Techniker schliefen nachts und flogen dann morgens in den Süden.

Das Tollwood – Festival ist eine Veranstaltung, mit der die Tollwood – Initiative, eine Umweltorganisation, finanziert wird. Es gibt Kleinkunstzelte und alte Handwerker und Essen & Trinken — eben alles, was man auf einem gut zweiwöchigen Festival so braucht. Und alles ist mit dem Umweltschutzgedanken vereinbar. So hatten wir beispielsweise ein tolles Catering, voll mit frischen Sachen.

Annett Louisan beim Tollwood - Festival in München

Wir hatten den ersten Termin mit Vorband — Martin Gallop spielt vor Annett — und dementsprechend hektisch lief der Tag. Leider bin ich nicht so richtig zum photographieren gekommen. Außerdem nervt mich die alte Ixus komplett, weil sie einfach beschissene Bilder macht. Die neuere ist leider im Frühjahr auf Malle den Sandtod gestorben. Das Zelt ist auf jeden Fall toll dekoriert und die ganze Location wirklich schön. Es macht großen Spaß, dort zu sein. Auch das Konzert ist super gelaufen, es war also ein sehr angenehmer Tag.

Annett auf dem Gendarmenmarkt

Gendarmenmarkt Berlin

Jetzt will ich den freien Sonntag mal nutzen und nachtragen, was alles in der letzten Woche passierte. Am Montag spielte Annett Louisan auf dem Berliner Gendarmenmarkt. Das ist schon eine garz schöne Kulisse, vor der da seit 15 Jahren eine Festivalwoche stattfindet.

Annett Louisan auf dem Gendarmenmarkt Berlin; Bild größerklickbar

Eingerahmt von Konzerthaus und zwei Kirchen stand die OpenAir – Bühne, die interessanterweise über kein übliches OpenAir – Dach verfügte, sonder eine Leimbinder – Konstruktion aufwies. Das habe ich ehrlicherweise zuvor für einen Temporärbau noch nie gesehen; zumal die Konstruktion für den Layher – Unterbau so schwer ist, daß man dann nichts an Licht hineinhängen kann; die Beleuchtung kommt seitlich.

Annett Louisan auf dem Gendarmenmarkt Berlin

Neben der normalen Band hatten wir noch ein wenig Verstärkung mit dabei: das Deutsche Filmorchester Babelsberg war in voller Stärke aufgefahren, um Annett zu unterstützen und bot eine einmalige musikalische Atmosphäre. Wirklich interessant, welche Facetten Stücke wie Ende Dezember plötzlich noch einmal zusätzlich bekommen.

Annett Louisan auf dem Gendarmenmarkt Berlin; Bild größerklickbar

Manchmal stehen Klassiker leider mitten im Weg. Auf dem Gendarmenmarkt ist es so, daß die Künstler das ganze Konzert über immer auf den Hintern von Friedrich Schiller schauen, weil seine Statue genau mittig vor der Bühne steht. Das Publikum sitzt rechts & links davon.

Laith al Deen als Gast von Annett Louisan auf dem Gendarmenmarkt Berlin

Während des Konzerts gab es auch drei Duettpartner: Götz Alsmann, Laith al Deen und Martin Gallop. Leider hatte ich nur bei Laith die Gelegenheit, ein Photo zu schießen. Dabei gab es recht merkwürdige Wetterveränderungen: zu Beginn des Annett – Konzerts schien die Sonne. Mit Auftritt von Götz Alsmann begann es zu regnen. Der Regen stopte sofort, als Götz die Bühne wieder verließ. In der zweiter Hälfte wiederholte das sich bei Laith al Deen mit dem Regen bei seinem Auftritt auch — allerdings hörte es dann auch nicht mehr auf. Wahrscheinlich, weil Martin Gallop ja ziemlich bald danach kam…

Insgesamt ein toller Abend. Orchester, Gäste, eine schöne Location und natürlich die Musik von Annett schufen eine einmalige Stimmung. Auch wenn es ein anstrengender Tag war, so hat sich der Aufwand doch gelohnt.

Morgen, Kinder, wird’s was geben

Probe mit dem Babelsberger Filmorchester

Nein, kein Weihnachten, aber fast. Morgen spielt Annett Louisan zusammen mit dem Babelsberger Filmorchester und Gästen (Götz Alsmann, Laith al Deen, Martin Gallop) vor beeindruckender Kulisse beim Gendarmenmarkt – OpenAir in Berlin.

Annett Louisan, Laith al Deen und das Deutsche Filmorchester Babelsberg bei einer Probe

Heute ist noch mal Probe, damit auch alles glatt läuft und es ist schon ein tolles Gefühl, die Stücke auch mal im Orchestergewand zu hören. Nebenbei: es gibt noch ein paar wenige Karten…

Die Kulisse von GZSZ (Gute Zeiten, schlechte Zeiten)

Direkt nebenan steht diese Szenierie hier, die Ihr vielleicht aus dem täglichen Vorabendprogramm kennt: die Filmkulisse aus Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Was auf den ersten Blick erst mal ziemlich echt aussieht, ist aber wirklich nur Kulissenbau.

Die GZSZ - Kulisse von hinten; Bild größerklickbar

Dieses Photo beweist: hinter den Hausfassaden ist nichts, außer ein wenig Stahlbau. Und auch von vorn ist jedes Grafitti durch Graphiker geplant und ausgeführt, nichts dem Zufall überlassen. Sowas vergißt man ja gerne, wenn man sich Serien wie GZSZ oder Filme im Kino anschaut.

Konzert im Regen

Freilichtbühne Eisenhüttenstadt

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Freilichtbühne Eisenhüttenstadt; Bild größerklickbar

Am gestrigen Freitag gab Annett Louisan eine OpenAir Show auf der Freilichtbühne Eisenhüttenstadt. Bei den letzten beiden Terminen vertrat mich Jens und so war ich doppelt froh, wieder mit der Truppe unterwegs zu sein. Auch wenn der Weg von Hamburg aus recht stauig und auch die Adresse im Rider nicht korrekt war, so fand ich dann doch noch halbwegs in time dorthin und freute mich über eine recht gutgelaunte und gut arbeitende örtliche Crew.

Annett Louisan in Eisenhüttenstadt

Während es während Auf- und Abbau halbwegs trocken war, ist dieses Bild sehr bezeichnend für das Konzert: es regnete ausdauernd & konstant. Annett lies es sich aber nicht nehmen, den großen Abstand zwischen überdachter Bühne und Publikum einfach zu überspielen. Zwischendurch kurz mit Schirm, aber im Wesentlichen ohne. Wenn das Publikum naß wird, dann wird sie’s halt auch. Irgendsowas muß sie sich gedacht haben, denn tatsächlich war sie etwa die Hälfte des Konzerts nicht unter dem schützenden Bühnendach.

Annett Louisan in Eisenhüttenstadt

Die Stimmung im Publikum war ob der Regensolidarirät schlicht begeistert und so wurde es ein so schöner Abend, daß man später in der Band unkte, man spiele ab jetzt immer im Regen. Wir kommen also gerne wieder — und wenn es dann nicht regnen sollte … na gut … dann kommen wir auch.

Große Ereignisse…

Proben von Annett Louisan und das Babelsberger Filmorchester

…werfen ihre Schatten voraus. Und so ist es auch mit dem Konzert am 07.07.2008, das Annett Louisan zusammen mit Gästen und dem Deutschen Filmorchester Babelsberg auf dem Gendarmenmarkt in Berlin spielen wird. Heute ist Probentag mit Band, Orchester und einem der Gäste in den heiligen Hallen des Filmorchesters, mitten zwischen den Babelsberger Filmstudios.

Studio des Deutschen Filmorchesters Babelsberg

Aus den benachbarten Filmstudios kann ich Euch leider keine Bilder liefern. Zwar stehen dort teilweise imposante Bauten, aber es ist ja klar, daß dort das Photographieren strengstens verboten ist. Trotzdem mal interessant, dort herumzuschlendern, denn das darf ich hier erstaunlicherweise. Oben noch ein Blick aus der Tonregie des Aufnahmesaals des Filmorchesters. Auf 72 direkt zugreifbaren Kanälen an der Neve – Konsole kann man sicher oft nicht mehr allein mischen.

Annett bei KulturPur

Annett Louisan bei KulturPur

Gestern Abend gab es das erste öffentliche Konzert Annetts seit der Tour im Winter. Alle waren froh, mal wieder zusammen auf der Bühne stehen zu können und ein wenig Nervösität war auch dabei: wird noch alles perfekt sitzen ?  Immerhin laufen ja schon die ersten Gedanken zur nächsten Platte.

Annett Louisan bei KulturPur

Die Ängste waren aber unbegründet, denn die Show im Rahmen des Festivals KulturPur lief perfekt und mit viel Spaß. In mancherlei Hinsicht war Annett nach wenigen Minuten sogar lockerer, als während der Tour. Das mag auch am perfekten Wetter gelegen haben.

Mirko Michalzik beim Auftritt von Annett Louisan bei KulturPur

Und nicht nur auf der Bühne gaben alle alles (wie hier Mirko bei einem Solo), auch hinter der Bühne lief alles extrem freundlich und kooperativ ab. Immerhin mußten wir uns die Bühne mit den Kollegen von Schandmaul teilen, die mit ihrem Set später am Abend dran waren. Das erforderte eine gute Organisation der örtlichen Kollegen, damit es dann so war wie es war: perfekt.

Schandmaul bei KulturPur

Nach unserer 90minütigen Show dann ein schneller Umbau: Publikum & Bestuhlung raus, unsere Backline auf Rollrisern hinter die Bühne, die Schandmaul – Instrumente nach vorne gerollert, Crashbarriers vor die Bühne, neues Publikum rein und 60 Minuten nach dem letzten Annett – Ton startete das nächste Konzert in komplett anderer Atmosphäre. Auch bei den Kollegen die Stimmung ab dem ersten Ton sehr gut. Also ein Festival, zu dem man gut noch mal fahren kann.

Rückfahrt

Aussicht während der Heimfahrt

Was bleibt einem nach dem letzten Konzert ? …… Genau, 1.100 Kilometer Heimfahrt. Das ist auch der Grund, warum ich die letzten beiden Nächte nicht mehr am Hotelbarprogramm teilnahm. Ich wollte nicht im Sekundenschlaf an der Leitplanke enden. Notwendig wurde die Fahrt, weil Instrumente wie der Kontrabaß weder im Truck, noch im Flieger gut reisen. Also nahm ich sie im Crewfahrzeug mit nach Hamburg.

Blick auf die Berge während der Heimfahrt

Die ersten paarhundert Kilometer gab es immer mal wieder die schöne Aussicht zu genießen. Dabei war ehrlicherweise schon befremdlich, daß man Mitte/Ende Februar auch auf 850m Höhe eigentlich keinen Schnee mehr hat. Nur die ein oder andere Skiabfahrt schlängelte sich kunstschneebeschneit so weit herunter. Insgesamt kam ich aber sehr gut durch; 11 Stunden brauchte ich mit ausgiebiger Pause bis nach Hause.

McCafe

Ich bin kein Freund amerikanischer Fastfoodketten. Wahrscheinlich gerade weil ich sehr gerne Burger esse. Auf einer Raste geriet ich dann doch hinein und war erstaunt: da versucht McDonalds sich ein zweites Standbein aufzustellen, in dem man nun auch in den Kaffeevertrieb mit einsteigt. Und das zugegebenermaßen gar nicht so schlecht. Immerhin sogar mit bequemen Sesseln vor einem echten (gasbetriebenen) Kamin. Das hatte fast Stil und zumindest für eine Autobahnpause könnte ich mir weitere Besuche vorstellen, zumal der Kuchen echt lecker war.

Auch die nächsten zwei Tage verbrachte ich im Wesentlichen im Auto: der VW – Bus wurde gegen einen 7,5 – Tonner eingetauscht (vor der Nutzung eines Mitsubishi Canter sei in diesem Zusammenhang eher gewarnt; kein schönes Auto, das können andere deutlich besser), die komplette Backline auf dem Hof von Rock’n Roll – Trucking abgeholt und den Musikern vor die Haustüre geschaukelt. Nach drei Tagen mehr oder weniger komplett im Auto habe ich jetzt für die nächsten Tage erst mal genug…