prolight + sound — erster Tag

Immer im Frühjahr des Jahres gibt’s in Frankfurt die prolight + sound, die weltweit führende Messe für Veranstaltungstechnik. Entstanden ist sie aus der Musikmesse, der weltgrößten Messe für Musikinstrumente jeglicher Coleur. Aber auch die prolight + sound hat schon ein eigenes Kind geboren, die Media Systems, in der es um Medientechnik und Systemintegration für den Bereich der Festinstallationen geht. Alle drei Messen laufen parallel, ihnen sind zahlreiche Weiterbildungen und Kongresse angeschlossen und so ist hier in Frankfurt die Hölle los. Zehntausende von bekloppten Menschen, die sich irgendwie rund um Show ernähren. Und ich mittendrin.

Auf so einer Messe gibt es immer vieles zu sehen, einiges wird sich nie etablieren, manches zum Welterfolg. Euch möchte ich ein paar Dinge präsentieren, die mir aufgefallen sind. Aber glaubt nicht, daß das hier ein ernsthafter Messerundgang wird.

Der Stand von Ultralight

Eine Messe im Bereich Veranstaltungstechnik müßt ihr Euch so vorstellen: da stehen ganz viele Kerle mit heruntergelassenen Hosen herum und man kann entscheiden, wer denn den längsten hat. Beim Thema Rigging ist das Ergebnis ganz klar. Was die hier aufgebaut haben ist unfaßbar; ein irres Gebilde mit allen wirklich nur denkbaren Winkeln und Formen. Habt Ihr ganz toll gemacht Jungs. Und jetzt geht wieder in den Sandkasten, spielen.

Gerüstbau von Layher

Die Firma Layher stellt eigentlich Gerüstbaumaterial her. Ganz normal für jede Baustelle. Aber weil man das Material auch ganz toll zum Bau von wirklich großen OpenAir – Bühnen, Tribünen und FOH – Towern brauchen kann, sind im Laufe der Zeit einige Sonderteile speziell für unsere Branche dazugekommen und nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Oben seht Ihr beispielsweise das neue Protect – System, mit dem man sicher abgeschlossene Räume bauen kann. Eigentlich sind sie, wie links zu sehen, mit Stahlplatten, aber stattdessen kann man natürlich auch Glas einsetzen und hat so eine hervorragende VIP – Lounge.

Auch nagelneu von Layher ist ein eigenes Traversensystem. Richtige, schöne Vierpunkttraversen mit einer Schenkellänge von 30 und 40 Zentimetern. In einem unterscheiden sie sich aber von allen anderen Traversen im Markt: die Binder sind nicht 50mm im Durchmesser, sondern 48mm und passen so perfekt zu den sowieso immer benutzten Layher – Schellen, ohne die Traverse zu beschädigen. Eine sehr gute Idee.

Am Stand traf ich außerdem Johny Lechner, mit dem mich gemeinsame Abenteuer verbinden. Wenn sein neues Projekt was wird, dann stellt das sicher alles bisher dagewesene in den Schatten und ich werde hier davon berichten. Dir ganz viel Glück !

Auch Deko gibt's auf der Messe

Auf der Messe gibt’s nicht nur ernsthaft zu gebrauchendes Zeug, sondern auch ganz viel Scheiß. Wie beispielsweise diese traumhaft beleuchteten Bäume. Zugegeben, die sind wohl eher für Diskotheken gedacht. Wer’s mag…

Auffällig ist auch, was es alles für einen Schrott rund um das nun auch im Showbereich aufkommende Thema LED gibt. Jeder, wirklich jeder, der einen Lötkolben halten kann, hat für die Messe was zusammengebrutzelt und das hängt jetzt hier fröhlich blinkend und wartet auf Käufer. Lieber Gott, mach‘, daß ich mit sowas nie arbeiten muß.

Neue Ruflampe von ASL

Etwas sinnvolles gibt es von ASL: statt der bisher recht klobigen Ruflampen für’s Intercom gibt es jetzt diese kleine Lampe, die faktisch in einen XLR – Stecker eingebaut ist. Vor allen Dingen kann man bei der nicht mehr vergessen, den Buzzer auszuschalten und so gibt es an der ruhigsten Stelle eines Konzertes auch kein Mööp-mööp-mööp mehr. Außerdem kostet sie nur noch ein Bruchteil der bisherigen Call – Lampen.

Das neue XL8 von Midas

Midas baut jetzt auch endlich eine Digitalkonsole mit Namen XL8, ersten Berichten nach soll sie auch tatsächlich zu gebrauchen sein, nur das Design …… irgendwie erinnert mich das ein wenig an die Farbenfreude der beleuchteten Palmen zwei Bilder weiter oben.

Nein, das ist nicht das, was Ihr glaubt

Neinnein, das ist nicht das, was Ihr glaubt. Schaut mal genau hin. Sieht aber auch wirklich den Originalen SM57 und SM58 von Shure verblüffend ähnlich. Es sind aber Billigmikros von Adam Hall. Dabei sind die Originale schon äußerst bezahlbar. Das gibt es hier auf der Messe auch zuhauf: billige und billigste Kopien von guten Originalen. Es gibt unglaublich viele Stände mit asiatischem Personal, die vor einem Haufen … sorry … Ramsch sitzen und wahrscheinlich hier doch das Geschäft ihres Lebens machen. Hoffe ich mal für sie. Denn die Standmiete steht den Hotelzimmerpreisen sicher in nichts nach. Auf der anderen Seite hoffe ich einfach für die Käufer, daß niemand sein Geld für sowas ausgibt.

Diskokugel mit Lautsprecher

Zum Schluß noch was Versönliches: eine Diskokugel mit eingebautem Lautsprecher. Das hat schon wieder Charme. Und damit beende ich meinen heutigen Rundgang. Morgen gibt’s die zweite Ladung.

5 Gedanken zu „prolight + sound — erster Tag“

  1. moin…

    sehr schöner artikel, freue mich auf mehr… ich kann leider nur einen tag auf der musikmesse sein und hoffe das ich möglichst viel mitnehmen kann :) den rest werde ich in den diversen blogs nachlesen… danke dafür :)

    lg andi

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