Vor einigen Wochen unkte ich noch, daß ich beim Gesundheitszustand Michael Jacksons  Bedenken habe, daß er überhaupt zehn Minuten einer Show durchstehe, geschweige denn einen ganzen Konzertblock. In den vergangenen Tagen erfuhr man, daß er von den bisher 45 angesetzten Proben zu seiner Show ganze zwei besucht habe. Und nun ist er tot. Was die Frage nach seinem Gesundheitszustand eindeutig beantwortet.
Ich will hier nicht falsch verstanden werden: sein Ableben erfüllt mich nicht mit Hähme, sondern mit tiefem Mitgefühl. Michael Jackson war seit seinem fünften Lebensjahr ein Getriebener des Showbusiness. Nur wenige sind unter so erbarmungslosen Bedingungen aufgewachsen wie er und konnten dem System bis zum Ableben nicht entkommen. Er hat es als einer der ersten schwarzen Künstler geschafft, in die weiße TopTen aufzusteigen, wer wurde in weißen Radiostationen gespielt und er schuf unter Anderen (ja, zugegeben, auch unter ganz Anderen) den Soundtrack meiner Jugend; er ist oder war also tatsächlich eine echte Größe. Ich finde sehr bedauerlich, daß er keine Gelegenheit hatte, in Würde alt zu werden und ich hoffe, daß er jetzt zur Ruhe kommen kann.
Rest in peace.
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Nachtrag: mittlerweile gibt es genauere Infos zu den jetzt ausfallenden Shows. Die bisherigen Produktionskosten belaufen sich auf etwa 30.000.000,00€. Von den 50 geplanten Shows (bei denen er pro Show übrigens vertraglich mindestens zwölf Minuten persönlich anwesend sein mußte) waren nur die ersten zehn gegen Ausfall versichert, für die weiteren Shows fand sich kein Versicherer. Da wird der Konzertveranstalter AEG (nicht verwandt oder verschwägert mit dem Waschmaschinenhersteller) tief in seine Tasche greifen müssen. Ein zusätzliches Loch in den Arsch werden sich auch diejenigen ärgern, die teilweise zum 15fachen des Ausgabepreises Tickets für eine der Shows auf dem Schwarzmarkt gekauft haben und sie jetzt wahrscheinlich gar nicht zurückgeben können (der Weiterverkauf war verboten).