In den nächsten Tagen wird es teilweise recht wenig Schlaf geben und weil es deutlich praktischer ist, habe ich mir deshalb gerade die Haare geschnitten. Dabei fiel mir auf, daß meine Haarpracht nicht nur seit 10 Jahren immer grauer wird, sondern daß sie sich die Schläfen deutlich vergrößern. Ich bekomme richtige Geheimratsecken. Das soll ja Weisheit symbolisieren und bei den Frauen gut ankommmen. Wenigstens etwas.
Autor: Markus Sorger
Vorbesichtigung Messe Frankfurt

Am Wochenende stand eine Vorbesichtigung für einen Industriejob im nächsten Sommer auf der Messe Frankfurt an, wo zur Zeit der Abbau zur IAA – Ausstellung läuft. Vor kurzem noch waren es prunkige Stände und nun ist es nur noch ein nacktes Stahlgerüst. Es ist für mich immer wieder faszinierend, wie viel Kohle für einen einzigen Stand von den großen Firmen rausgehauen wird. Da könnte man die ein oder andere schicke Tournee von ausstatten. Aber ich will mich nicht beklagen: auch ich lebe ja davon, es entstehen so eine Menge Arbeitsplätze und darum ist es völlig ok.

Auch in der Festhalle geht es noch gut zur Sache, wie man hier sieht. In dieser Halle wird nächstes Jahr unsere Veranstaltung im wesentlichen stattfinden; sie ist für Kongresse und ähnliches hervorragend geeignet, auch wenn man das gerade nicht wirklich erkennen kann.
Aber natürlich habe ich in dieser Halle schon häufiger gearbeitet und darum ist das derzeitige Chaos in der Festhalle kein Problem; ich nehme einfach die Unterlagen der vergangenen Veranstaltungen als Planungsgrundlage.

Für mich neu sind die beiden Etagen des Forums direkt neben der Festhalle. Im Erdgeschoß sollen die Gäste ankommen, Garderobe, Bars und Fingerfood finden.

Im Panorama – Saal des Forums wird es einen Ausstellungsbereich geben. Das Forum gibt es noch nicht so lange und so ist dieses Gebäude noch sehr schön und auch für uns sehr gut ausgestattet. Es gibt genug und ausreichend belastbare (>1,5t) Hängepunkte, ausreichend Strom und die Ladesituation ist einfach. Hier werden wir sicher gut zurechtkommen.

In der für mich auch neuen Halle 1.2, die ebenfalls direkt neben der Festhalle liegt, soll es nächstes Jahr das Catering für die 5.000 Gäste geben. Ich bin sicher, daß gerade durch die Dachkonstruktion sich die Halle richtig schön herrichten läßt, auch wenn hier das Rigging nicht ganz so einfach ist, wie im Forum. Aber irgendwo müssen die Herausforderungen ja liegen :-)
Hotel Drei Raben, Nürnberg
Unser Hotel in Nürnberg war das wunderschöne Hotel Drei Raben, ein Themenhotel rund um Nürnberger Mythen, in dem in den individuell gestalteten Zimmern ein wenig über die Stadt erzählt wird. Daß dieses Haus ohne Schwimmbad und Restaurantbetrieb trotzdem vier Sterne abstauben kann, erzählt ganz viel über den Service, den es drumherum gibt. Ich habe nur wenige Häuser erlebt, in denen das Personal durchgängig so freundlich und serviceorientiert ist.

Auch in Details überzeugt das Haus: so gibt es beispielsweise im Zimmer nicht diesen typischen Begrüßungstext auf dem Fernsehschirm, sondern eine handbeschriebene kleine Schultafel. So etwas freut mich immer sehr. Insgesamt ein Haus, in dem ich mich sehr wohl fühlte und das ich wärmstens empfehlen kann.
Spatenstich

Heute gibt es mit Annett einen Gala – Auftritt; oder besser: einen Baustellen – Auftritt. Denn in Nürnberg gibt es heute für eine Großbaustelle den feierlichen ersten Spatenstich und auf dieser Veranstaltung gibt es eben auch ein halbstündiges Live – Set mit Annett. Als wir hier mittags ankamen waren die Mädels der ausführenden Agentur sehr besorgt, ob denn alles gut genug für uns wäre. Ich konnte sie beruhigen: wir wären froh, wenn es in allen Hallen so liebevoll eingerichtet wäre, wie auf dieser Baustelle. Toll.

Nachdem es tagsüber ja doch noch recht wüst auf dem Gelände aussah, war es Abends doch sehr einladend — wenngleich das Wetter leider nicht ideal war. Aber das hat man halt nicht in der Hand.
Auch im Zelt war es recht gemütlich und es gab neben dem ersten Spatenstich zum Baubeginn nicht nur leckere Verpflegung, sondern auch ein buntes Unterhaltungsprogramm, in dem eben auch Annett auftrat.

Wieder war es so, daß alle Gespräche verstummten, als das Programm los ging. Wir hatten es in den letzten Wochen ja schon ein paar Mal, daß auch Leute, die eigentlich wegen der Konversation (in diesem Fall: zum Verkaufen der entstehenden Wohnflächen) gekommen waren so in den Bann gezogen werden, daß sie tatsächlich zuhören und nicht einfach weiterquatschen. Auch der Kunde, der Chef der Bauträgerfirma ist Annett – Fan, war sehr begeistert.
Für uns sind solche Galaauftritte immer sehr interessant. Erst glaubt man, daß die Musik wohl nicht so richtig ankommt, weil die Zuhörer während der Stücke immer so still sind; viel stiller als das normale Konzertpublikum. Aber das liegt einfach daran, daß viele Zuhörer die Songs zum ersten Mal hören und dementsprechend aufmerksam sind. Später gibt es dann um so mehr Applaus und dann weiß man, daß doch alles richtig war.

Vor und nach Annetts Auftritt gab es unter anderem eine Modenschau mit sehr schönen, ausgefallenen und doch gut tragbaren Kleidern, die mir gut gefielen. Ich fand’s insgesamt einen gelungenen Abend, den wir später noch sehr nett in der Hotelbar beendeten.
Hotel Residenz in Hilpertsweiler
Das was hier erst einmal wie ein ganz gewöhnliches Hotel aussieht, ist es bei näherem Hinsehen nicht. Das Hotel Residenz in Hilpertsweiler, direkt am Autohof und am Spielcasino Feuchtwangen, ist nämlich ein recht esoterisch angehauchtes Hotel. Freifeldschalter versprechen Schlaf ohne Elektrosmog, Erdbohrungen rund um das Hotel helfen gegen schädliche Erdstrahlungen, geobiologische Gutachten schon vor Baubeginn sorgten für einen Standort ohne Wasseradern und auch das Wasser ist schwingungsbelebt. Aha.
Tatsächlich werde ich hier wohl ziemlich gut schlafen, weil es nämlich recht hochwertige Bandscheibenmatratzen gibt. Daß das Haus über eine Solaranlage und ein eigenes Blockheizkraftwerk mit goldenem Umweltsiegel der bayrischen Landesregierung verfügt, nehme ich mal einfach so zur Kenntnis. Allein reisende Herren werden positiv vermerken, daß das Programm, was man gemeinhin in Hotels als PayTV kennt, hier kostenlos zu haben ist. Ansonsten alles gut soweit.
Tag der offenen Tür beim NDR Landesstudio Kiel

Was macht man bei blendendem Wetter ? Am besten einen Tag der offenen Tür. Das dachte sich auch der NDR in Kiel und darum sind hier heute nicht nur viele Besucher, sondern auch eine ganz Reihe Künstler zu Gast. Unter anderem auch Annett, die Ihr hier beim Soundcheck seht.

Zwischen Soundcheck und Auftritt hatten wir über zwei Stunden Zeit, also perfekt, um sich mal ein wenig umzusehen. An diesen Kameratyp beispielsweise kann ich mich noch sehr genau aus meiner Jugend erinnern. Auch der im Hintergrund abgebildete Meßplatz war gewissermaßen eine wirkliche Wichsvorlage für Technikbegeisterte wie mich. Heute ist so was natürlich viel kleiner.

Auch die hier gezeigten Nagras waren ein unerfüllter Traum meiner Jugend. Superkompakt und doch von exzellenter Qualität. Allerdings waren sie preislich völlig unerreichbar; selbst erwachsene Hobbyisten mußten dafür einen Monatslohn und mehr geben.

Und so sahen die ersten echten Fernsehkameras aus. Das war aber gewissermaßen vor meiner Zeit. Davor wurde auf herkömmlichem Film gedreht und der Film abgetastet und wiedergegeben. Das wurde in den Anfangstagen des Fernsehens teilweise für Sportübertragungen so sehr perfektioniert, daß der Film von der Kamera direkt in ein Entwicklungs- und Fixierungsbad lief, danach durch den Abtaster und dann erst auf die Spule. So konnten Übertragungen mit einer Verzögerung von nur wenigen Minuten realisiert werden.
Auf Dauer war es mir beim NDR aber echt zu voll und ich bin lieber an die Förde um die Sonne zu genießen, als mich stundenlang für Führungen anzustellen. Immerhin tummelten sich auf dem Gelände bis zu 50.000 Leute.

Um 16:30 Uhr war es dann endlich so weit: nach einem sehr schnellen Umbau war Annett an der Reihe und erspielte sich sofort deutlich mehr Beifall, als der direkt vor Ihr aufgetretene Lou Bega. Es gibt doch noch Gerechtigkeit auf dieser Welt.
Immer wieder erstaunlich finde ich, wie Annett es schafft, sich auch bei ruhigen Stücken in biergetränkter Seeligkeit Aufmerksamkeit zu schaffen. Bei den meisten anderen Künstlern geht sowas komplett in die Hose. Respekt.

Natürlich drehte der NDR aus alles Kameras mit und ich bin sicher, daß es heute Abend noch reichlich Berichterstattung geben wird. Wir waren genau so schnell wieder von der Bühne, wie wir draufgekommen sind, haben unser Zeug zusammengepackt und ich war noch bei Tageslicht wieder zuhause. So muß ein Job laufen.
was jetzt ?
Im letzten Beitrag stellte ich die große Variante des Panoramaphotos ja nicht wie sonst als 3000 Pixel breites JPG zur Verfügung, sondern als Apple QuickTime – MOV, damit man sich im Photo bewegen kann und ein richtiger 360° – Eindruck entsteht. Eigentlich wollte ich das so in Zukunft bei allen echten Rundumpanoramen machen (Teilpanoramen würden tendenziell weiterhin als JPG kommen). Nun beklagte sich in den Kommentaren bereits ein Leser, daß unter seiner Linux – Oberfläche es nicht möglich sei, die MOV – Datei anzusehen. Hm. Ich habe keine 4% Linux – Leser……
Da ich ja schon von Berufs wegen Dienstleister bin frage ich jetzt Euch: bitte schreibt mir in den Kommentaren, wie Ihr’s denn in Zukunft haben möchtet. Danke.
Passionskirchenkonzert

Heute spielen wir ein Konzert in der Passionskirche, zu dem die Plattenfirma wichtige Menschen und 100 Fans geladen hat. Bevor es dort aber richtig los ging, machten wir noch einen kleinen Abstecher in das Verlagsgebäude der Neues Deutschland, eine Zeitung, die zu DDR – Zeiten das Zentralorgan der SED war und es bis heute noch gibt. Was wir da gemacht haben ? Das kann ich leider noch nicht im Detail verraten. Vielleicht nur so viel: der im Gebäude vorhandene Paternoster spielte eine wichtige Rolle. Wenn das Ergebnis fertig ist, werde ich es Euch auch hier zeigen.

Keine Ahnung, ob es schon immer so war, oder ob sich das erst im Laufe des Bedeutungsverlusts der Zeitung so ergeben hat, auf jeden Fall gibt es im Verlagsgebäude nicht nur Redaktionsräume der Zeitung, sondern auch einige andere Firmen. Unter anderem die Firma Fiesfilm. Schöner Name.

Und so sieht nun unserer heutiger Spielort von außen aus. Eine sehr offene, evangelische Kirche inmitten Kreuzbergs, in der so regelmäßig Konzerte stattfinden, daß es fest eingebaut auch Ton & Licht gibt — auch wenn wir das so heute nicht nutzen werden und für uns eigene Technik eingebaut wurde.
Die Panoramen hier im Blog erfreuen sich ja größerer Beliebtheit und darum gibt es ab sofort eine Neuerung: beim Klick auf das Bild startet ein Apple – Panorama, in dem man sich mit der Maus richtig 360° bewegen kann. Zugegeben: ganz optimal ist dieses Bild als Panorama noch nicht, aber ich arbeite dran.

Trotz der vielen geladenen Gäste fingen wir fast pünktlich an und schon nach wenigen Minuten war klar, daß ein Konzert in einer Kirche schon eine ganz besondere Atmosphäre hat, die den ruhigeren Stücken auf jeden Fall entgegenkommt (und den schnelleren nicht schadet).

Die anwesenden Fans sorgten mit bösen Blicken auch dafür, daß die wichtigen Menschen aus Musikindustrie und Politik nicht allzuviel quatschten, sondern tatsächlich mal zuhörten. Sehr schön :-)


Nach dem Konzert gab es für alle noch gut zwei Stunden geselliges Plauschen; erst dann konnte ich mit dem Abbau beginnen, was ja auch klar ist. Um so mehr habe ich dann reingehauen. Ich wollte ja auch ins Bett.
Die GEMA läd ein
Ab heute ist Popkomm, das ist die weltgrößte Messe für Musik. Nicht für Musikinstrumente, da ist die Musikmesse Frankfurt führend, sondern richtig für Musik. Hier werden also Bands, Verwertungsrechte, Aufnahmen gehandelt. Und darum gibt es wohl nirgends so viele Konzerte in kurzer Zeit, wie in Berlin zu Popkomm – Zeiten. Weil natürlich alle ihre Künstler präsentieren und damit potentiellen Kunden schmackhaft machen wollen. Außerdem gibt es nirgends sonst so viele Musikredakteure auf engem Raum wie hier; darum gibt es noch mehr Konzerte, damit dann später in den Medien etwas darüber steht. Und weil natürlich beim Handel von Musikrechten die GEMA auch eine große Rolle spielt, immerhin wahrt sie die Rechte der Autoren, gab es gestern auch eine GEMA – Eröffnungsparty der Popkomm. Und da waren wir mit Annett.

Neben Annett traten noch Jim Pansen, Jasmin Tabatabai, Nevada Tan, Knorkator, sowie der DJ Bozoo Bajou auf, moderiert wurde der Abend von Sarah Kuttner und Markus Kavka. Daß ich bei den anwesenden Künstlern ein Bild von Jasmin zeige, mögt Ihr mit bitte nachsehen. Ich find‘ sie ziemlich klasse. Zu weiteren Photos anderer Künstler bin ich auch ehrlicherweise nicht wirklich gekommen, denn Aufgrund der Enge auf der Seitenbühne hatten wir alle Hände voll zu tun, die Übergänge knackig so hinzubekommen, daß wir uns nicht gegenseitig selbst im Weg standen.

Der Abend beinhaltete auch eine Premiere für Annett: das erste Mal spielte die Band der kommenden Tour komplett zusammen. Insider werden sofort erkennen, daß neben Friedrich Paravicini, Mirko Michalzik, Christoph Buhse (der von Mirko verdeckt wird), Olaf Casimir und Hardy Kaiser ein zweiter Keyboarder auf der Bühne sitzt. Kai Fischer, einigen vielleicht schon durch die Band von Ina Müller bekannt, ist ab sofort der sechste Mann.
Roadiepedia
Vom absolut lesenswerten Blog des Red Hot Chilli Peppers – Tonmanns Dave Rat hatte ich Euch ja schon mal berichtet. Mein Kollege Christian wies mich jetzt darauf hin, daß Dave ein neues Projekt am Start hat: Roadiepedia, ein Nachschlagewerk für Tourtechniker. Dieses Wiki ist noch im Aufbau, aber die ersten Artikel lesen sich schon recht gut; es ist nicht alles bierernst geschrieben. Surft mal vorbei.








