artgerecht

Gestern spielte Roger Cicero in der Color Line Arena Hamburg und da mußte ich natürlich hin. Weil ich die Tour mal betreuen durfte, weil ich die Musik sehr mag und weil man von Kollegen ja auch immer mal was lernen kann.

Der Setbau spielte sehr konsequent mit runden Formen, das fand ich schon mal gelungen; nicht nur die Podesterie, sondern auch alle Trussen waren rund; die obere ließ sich auch verfahren.

Natürlich gab es auch die bei Touren dieser Größenordnung mittlerweile faktisch unvermeidbare LED – Wand, allerdings erst nach ein paar Songs, vorher hing dort noch ein leicht durchscheinender, weißer Vorhang, der von hinten aber auch schon sehr dezent mit Mustern aus der Wand bespielt wurde.

Um auf diesem Screen auch Livebilder zeigen zu können, war ein bestimmter Teil mit höherauflösenden Elementen bestückt. Das sah immer dann gut aus, wenn dort Kamerabilder gezeigt wurden. Sollte jedoch die ganze Fläche mit einem Bild bespielt werden, so waren die unterschiedlichen Panels deutlich zu erkennen, was mich persönlich schon ziemlich störte. Ich sehe natürlich ein, daß man nicht die ganze Wand in hochauflösend bauen möchte, aber vielleicht hätte man einen etwas besseren Farbabgleich machen können. Das war übrigens der einzige Punkt, der mich technisch ernsthaft störte.

Roger und die Band zeigten sich gut in Form und in echter Spielfreude, es war also ein richtiger Genuß, sie alle auf der Bühne hören & sehen zu dürfen.

Nach dem Break geht es mit vielen Bildern weiter.

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Altes in der Neustadt und Blitzkurs

Am Donnerstag war ich bei einem Abend des XING – Photostammtischs Hamburg, bei dem es um das richtige Blitzen ging. Ehrlicherweise nutze ich faktisch nie einen Blitz, nur wenn ich ganz gezielt Effekte einsetzen möchte. Auf der anderen Seite habe ich auch nur einen fetten, alten Metz – Stabblitz und mehrere alte kleine Blitze, die ich über Optokoppler als Tochterblitze einsetzte, um ungewöhnliche Lichtsituationen zu schaffen. In den letzten Wochen überlegte ich mir, ob ich mir mal einen Systemblitz zulegen soll, schwankte zwischen zwei Modellen und darum war der Abend zur Meinungsbildung ganz hilfreich. Grundsätzlich finde ich es toll, daß Profis sich im Rahmen solcher Abende hergeben, um kostenlos (!) ihr umfangreiches Wissen und zahlreiche Tricks weiterzugeben. Und so konnte ich auch einiges an kleinen Kniffen und Ideen für Experimente mitnehmen.

Während ich auf dem Hinweg doch recht zügig unterwegs war, bummelte ich auf dem Rückweg nach Hause noch ein wenig in der Gegend herum. Der Phototreff war in der Hamburger Neustadt, einer Gegend, in der ich bisher kaum war — was sicher ein Fehler ist. Wo sonst kann man beispielsweise drei Schuster direkt nebeneinander finden. Mit Schuster sind in diesem Fall nicht diese Mister Minit – Derivate gemeint, sondern richtige, klassische Schuster, die einem auch noch Schuhwerk nach Maß an den Fuß bauen. Ein paar Meter weiter fand sich eine Autowerkstatt für Oldtimer. Ich glaube, dort muß ich noch mal ausführlich durch die Gegend streifen, zumal das Gängeviertel ja auch direkt um die Ecke liegt.

Noch mal Schnee

Am Dienstag fuhr ich von Hamburg nach Duisburg und während der Fahrt sah ich diese Wolke, die wegen Form und Beleuchtung schon sehr auffällig war. Photos bilden manche Dinge leider bei weitem nicht so spektakulär ab, wie sie in Wirklichkeit sind und ich kann Naturvölker schon verstehen, wenn sie in solchen Ereignissen göttliche Zeichen sehen.

Zwischendurch nutzte ich eine kurze Pause, um noch mal einen kleinen Gang durch den Schnee zu machen. Auch wenn viele den Winter leid sind, so mag ich ihn doch sehr und ich wollte ihn noch mal genießen, bevor alles wegschmilzt.

Im Schnee kann man natürlich auch eine Menge Spuren sehen; hier ist vor nicht allzu langer Zeit ein Hase entlanggehoppelt. Gerade für Kinder ist so eine Schneespurensafari bestimmt spannend.

Ü50 – Party

Sehe ich das richtig, daß die Dame, die mich jetzt schon seit meiner Jugend lästig verfolgt und die man einfach nicht loswird, zur Ü50 – Party läd ?  Mag sein, daß das ihre Zielgruppe ist. Brrrr.

Beim Thema Ü50 – Party fällt mir ein, daß auf einem Branchenmeeting, das ich Anfang der Woche besuchte (und von dem ich noch unbedingt erzählen muß, weil es sehr interessant war) Mitarbeiter von Hallen berichteten, daß es bei ihnen im Hause keine Ü30 – Parties mehr gebe, weil es da ständig Ärger gegeben hätte; sehr häufig wären K.O. – Tropfen zum Einsatz gekommen und die Damen an Orten und in einem Zustand aufgewacht, den sie sich so nicht gewünscht hätten. Und ich dachte in meiner Naivität immer, die Tropfen seien so eine Art Urban Legend.

Frühlingsvorbereitungen

Es gibt Leute die der Meinung sind, ich würde manchmal die Dinge etwas übertreiben. Kann ich gar nicht verstehen. Das auf jeden Fall ist meine gestern und heute angelegte Blumenzucht für den Garten. Es kann ja nicht immer Winter bleiben.

Ich hatte im letzten Jahr einiges an Samen zusammengesammelt, bin sogar in fremde Vorgärten eingestiegen, um Samen von Blumen zu klauen, die mir gefielen und jetzt war die Zeit, meine Samenbank mal in Erde zu setzen, damit ich aufs Beste vorbereitet bin, wenn es wärmer wird. Über 300 Töpfchen habe ich angesetzt und ich hoffe, daß daraus auch was wird. Immerhin soll mein Gartenbüro im Sommer auch schön bunt werden.

Helgoland

Es ist schon interessant, wenn man durch den Kauf einer CD erfährt, daß der englische Name der Insel Helgoland Heligoland ist und das wiederum eine Entwicklung aus dem Namen „Heiliges Land“. In den Kritiken wurde die aktuelle Veröffentlichung von Massive Attack ja hochgelobt, ich kann mich dem nur zum Teil anschließen. Es gibt einige Nummern, die sich trotz aller zur Truppe gehörenen Düsternis nahtlos in die Brillanz älterer Werke einfügt, die den TripHop in die heutige Zeit portieren. Andere hingegen empfinde ich als langweilig und nur der Selbstbeweihräucherung dienend. Sowas gab es auch schon auf älteren Platten, hier ist die Quote in meiner Empfindung aber höher als früher. Und so bleibt ein zwiegespaltenes Gefühl. Vielleicht verändert sich das noch bei vielmaligem Hören.

Sade

In den letzten Tagen kaufte ich mir ein paar neue CDs, die ich Euch hier auch vorstellen möchte. Beginnen wir also mit Sades Soldier of Love. Mit dieser Scheibe hat sich Sade kein Stück weiterentwickelt. Was ich bei vielen Künstlern als bösen Vorwurf verstehen würde, ist hier nur ein kleiner. Die Platte bietet genau das, was man von Sade erwartet: perfekt und gefühlvoll dargebotene Musik, die man ohne weiteres im Hintergrund laufenlassen kann, ohne daß sie stört, die aber eben auch sehr gut bewußt hörbar ist und dann die ganze Tiefe der bis ins letzte Detail durchdachten Produktion offenbart. Genau dieser Spagat ist sicher das Problem der Veröffentlichung; es ist nicht so, daß man jetzt genau diese CD haben muß, wenn man schon eine der anderen hat. Auf der anderen Seite macht es aber trotzdem Spaß, sie zu hören und zusammen mit den Vorgängern auf dem MP3 – Player hintereinandergeschnitten ergibt sie nun einen verlängerten Soundtrack für schmusige Stunden. Das ist ja auch was.

Ilsenburg im Harz

Bevor ich nun über diese Woche schreibe will ich erst mal die letzte abschließen. Wir waren am Freitag in Ilsenburg im Harz. Das wichtigste zuerst: trotz Schneesturm kamen wir gut hin und zurück. Und das, obwohl zwischendurch alle wichtigen Straßen wegen Unfällen und Schneeverwehungen gesperrt waren.

Der Schnee spielte nicht nur beim Parken, sondern auch beim Riggen eine Rolle. Er senkte nämlich die legal einzubringenden Lasten deutlich. Wir kamen aber mit ein wenig Bastelei trotzdem hin. Trotz Schnees gab es aber einen kleinen Zwischenfall: Kollege Basti arbeitete so sehr, lief so sehr hin und her, daß seine Schuhe in Flammen aufgingen. Seht selbst:

Browser

In den Medien konnte man vor ein paar Tagen lesen, daß Microsoft mit dem IE8 die Aufholjagt begonnen habe. Das kann ich zumindest bei meinem Blog so nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil: neben dem schon lange recht starken und mittlerweile deutlich über 50% liegenden Firefox nimmt Safari immer weiter zu. Im Laufe eines Jahres ist der Anteil von 8 auf 20% gestiegen.

Nichts als die Wahrheit

Nichts als die WahrheitIn diesen Tagen lief ich an einigen Filmplakaten zur aktuellen Filmproduktion „Nichts als die Wahrheit“ von Rod Lurie vorbei und die erinnerten mich an …… nein, nicht an das gleichnamige Buch von Pöbel – Dieter, da kam ich dann erst im Rahmen meiner Googleleien drauf, sondern an den 1999 entstandenen deutschen Film (Wikipedia / Amazon VHS und ab März auch als DVD) mit diesem Titel, den ich für die beste Rolle halte, die Götz George je spielte. Auf internationalen Festivals heimste er einige Preise ein, nur in Deutschland wurde er todgeschwiegen und auch von der Filmförderung boykottiert, was dazu führte, daß die Schauspieler statt Gage zu bekommen sich an den Produktionskosten beteiligten, weil sie an ihr Werk und die Botschaft des Films glaubten. Leider hatten sie da wohl die Selbstkritikfähigkeit des deutschen Publikums unterschätzt, der Film ging unter.

Die Geschichte handelt von der Fiktion, Josef Mengele sei nicht in Brasilien verstorben, sondern würde sich der deutschen Gerichtsbarkeit stellen, um seine Sicht der Dinge darzulegen, um sich zu rechtfertigen und um seine Unschuld zu beweisen. „Seine Unschuld ?“ wird man sich fragen, „wie soll das gehen ?“. Genau das ist die Kunst des Films und aller Beteiligten: er zeigt uns, wie gern wir uns verführen lassen von kleinen Rechtfertigungen und Verdrehungen, nur um uns reinzuwaschen von Schuld und Zweifeln. Und genau das ist es wohl, was diesen großartigen Film in Deutschland hat scheitern lassen. Daß wir uns bis heute nur allzugern verführen lassen von beschönigenden Worten. Daß wir bis heute lieber den „Wir haben ja nichts gewußt !“ – Sprüchen glauben wollen, als offensichtlichen Fakten. Daß wir uns bis heute lieber belügen, als der Wahrheit wohlmöglich unserer eigenen Familie in die Augen zu sehen.

Auch wenn Nichts als die Wahrheit kein Actionthriller ist, so bleibt er doch die gesamten 120 Minuten der Laufzeit packend. Dazu tragen nicht nur alle Schauspieler, sondern auch die hervorragende Kameraarbeit bei, die dicht an den Details bleibt, ohne das große Ganze zu verlieren. Ich habe mir das Video heute noch mal angesehen und kann auch Euch den Film nur ganz besonders empfehlen.

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