Zwinger

Der Dresdner Zwinger bei Nacht

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„Wenn Du nicht lieb bist, gehst Du in den Zwinger.“ Das war eine Drohung, die in meiner Kindheit manchmal ein Nachbarsjunge zu hören bekam. Die hatten hinter dem Haus einen ungenutzten Hundezwinger stehen. Ich kann mich daran erinnern, daß er auch hin und wieder für ein paar Stunden drinsaß. Dafür würde man heute wahrscheinlich direkt das Jugendamt anrufen; ich bin mir sicher, daß es ihm nicht ernsthaft geschadet hat. Wir waren die Chaoten des Häuserblocks und irgendwie mußte man uns ja beikommen. Egal. Auf jeden Fall wißt Ihr jetzt, warum ich vor dem Begriff „Zwinger“ latent bis heute Respekt habe.

Der Dresdner Zwinger ist dagegen nicht so erschreckend. Eher schön. Ich war gestern Abend dort und habe Euch ein Panorama mitgebracht.

Dopingstation

Dopingstation bei uns im Catering

Der absolute Renner bei uns im Catering ist diese Getränkestation. Mittels der beiden Entsafter werden die besten Säfte frisch mal eben selbstgemacht. Unsere beiden Köche Martin und Patrick von Delico verwöhnen uns eben nicht nur durch leckeres Essen, sondern auch durch geballte Vitaminladungen. Meine Lieblingsmischung ist Birne, Apfel, Orange, Banane.

Denunziantentum

In den letzten Tagen hat Altkanzler Schmidt in der Öffentlichkeit geraucht. Und ist prompt wegen Körperverletzung (!) angezeigt worden. Von einem Menschen, der zu diesem Zeitpunkt einige hundert Kilometer weit weg war. In diesem Zusammenhang kann man lesen, daß im Januar bereits rund 5.000 Anzeigen wegen Verstoßes gegen die Nichtrauchergesetze eingegangen seien. Der Nichtraucherschutzbund vermeldet stolz, über 1.000 davon durch ihn.

Sagt mal……

Ich sehe schon wieder urdeutsche Instinkte durchkommen. Ein Willkommen an alle Blockwarte.

Meine Meinung dazu: wer nicht den Arsch in der Hose hat, sich vor Ort von Angesicht zu Angesicht durchzusetzen, der soll doch einfach den Mund halten. Wer meint, einem der letzten Politiker, denen man überhaupt Profil nachsagen kann, von Ferne „abstoßendes Verhalten“ vorwerfen zu können, bloß weil er, von allen vor Ort akzeptiert, raucht, der soll doch mal schauen, ob sein Privatleben ausreichend erfüllend ist.

Noch mal zum richtigen Einsortieren: ich bin Nichtraucher.

Landhotel Klingerhof, Hösbach

Aussicht vom Hotel aus; Bild größerklickbar

In einigen wenigen Städten haben wir auch Doppelshows, also Shows an zwei aufeinanderfolgenden Tagen; in Frankfurt sogar in Verbindung mit einem Offday, so daß wir Techniker zwei Nächte hintereinander im Hotel haben. Klasse. Blöderweise ist in Frankfurt Messe, was horrende Hotelpreise bedeutet, so daß wir far off bei Aschaffenburg wohnen. Aber wenigstens die Aussicht ist schön.

Zimmer 211 im Landhotel Klingerhof, Hösbach; Bild größerklickbar

Das Landhotel Klingerhof befindet sich gerade im Umbruch; sprich: es wird gebaut. Bis Sommer 2008 soll der Anbau fertig sein und danach der alte Bestand renoviert werden. Ehrlicherweise werden also geschätzt bis Sommer 2009 Bauarbeiten im Haus sein. Auch wenn diese zumindest während unseres Aufenthalts nicht allzu laut waren, ist das am Offday, an dem man mal eine Ruhe haben will, echt sch……

Dabei muß man dem Hotel schon ein tolles sportliches Angebot bescheinigen; Schwimmbad, Sauna, Massagen, kostenloser Mountainbike – Verleih mit vielen ausgearbeiteten Strecken, eine 17m hohe Kletterwand und ein Klettergarten gehören zum Haus. Das ist schon toll. Auch das hauseigene Restaurant geht in Ordnung. Mein Zimmer war so weit ok, nur der Schreibtisch deutlich zu klein. Dabei hätte man ihn ohne Mühe größer machen können, wäre nicht der Fernseher genau mittig festgeschraubt.

Polittheater

Direkt vor unserer Türe, auf dem Platz vor der Alten Oper in Frankfurt, findet gerade die Wahlkampfabschlußkundgebung der hessischen CDU statt, live von Phönix übertragen. Hochinteressant ist zu beobachten, wie unterschiedlich Realität und Fernsehabbild sind. Vor Ort sind die Gegner von Merkel, Koch & Co. deutlich in der Überzahl und das Pfeifkonzert gellend. Im Fernsehen ist davon nichts zu sehen und kaum etwas zu hören.

Darüber hinaus ist das Ballett der Anhänger perfekt geprobt: wenn ein Stichwortgeber vor der Bühne sein Schild hochhebt, dann reißen etwa 60 Parteimitglieder ihre Schilder auch hoch; läßt der Vortänzer sein Schild fallen, sinken die anderen auch wieder. Blöderweise ist diese Choreographie nicht mit der Phönix – Bildregie abgestimmt, so daß man die auf Kommando hebenden und sinkenden Schilder auch in der Übertragung sieht.

Eher erschreckend finde ich das Niveau, mit der hier auf Stimmenfang gegangen wird. So viel Polemik, so viel verzerrte Wahrheit und, sorry, so viel Stuß auf ein Mal — wenn ich das sehe, würde ich diese Redner sicher nicht wählen. Wobei ich nicht weiß oder behaupten möchte, daß die Gegenseite da besser ist; ich habe Frau Ypsilanti nie bei einer Rede gesehen. Jedenfalls wird hier in meinen Augen keine Werbung für politische Kultur gemacht.

Insgesamt ist der Aufwand drumherum wirklich immens, man kommt mit den Fahrzeugen kaum ran und wir sind gespannt, ob unsere Gäste hier eigentlich unbehelligt heute reinkommen.

Rudolf Oetker Halle, Bielefeld

Rudolf Oetker Halle in Bielefeld; Bild größerklickbar

Es gibt ganz wenige Hallen, zu denen ich ein so gespaltenes Verhältnis habe, wie zur Rudolf Oetker Halle in Bielefeld. Wenn Ihr das Bild oben seht, dann kann man vielleicht schon ahnen, warum ich die Halle als Techniker hasse: fest eingebaute, unter Denkmalschutz stehende Bestuhlung, keine Riggingmöglichkeiten und feste, nicht ausbaubare Chorstufen. Was man nicht sehen kann: es gibt keinen Ladelift und der Saal liegt in der ersten Etage. Also: das Grauen.

Rudolf Oetker Halle in Bielefeld; Bild größerklickbar

Rudolf Oetker Halle in Bielefeld; Bild größerklickbar

Diese Bilder hier zeigen, warum ich die Halle nun doch sehr mag: sie ist einfach wunderschön. Eine tolle Architektur, gut gepflegt, Mitarbeiter, die ihr Haus lieben und schätzen. Und das ist der Grund, warum ich letztlich doch ganz gut in solchen Sälen arbeiten kann: sie bieten für den Zuschauer ein perfektes Ambiente und für die Show einen schönen Rahmen. Und ich sehe es eben als Herausforderung an; in einfachen Hallen bekommt jeder was hin.

kleiner Saal der Rudolf Oetker Halle in Bielefeld; Bild größerklickbar

Der kleine Saal diente bei unserer Show übrigens als Erfrischungsraum für die Zuschauer; ich kann mir hier aber auch wirklich schöne kleine Konzerte vorstellen, in der ganz schnell eine sehr dichte, intime Atmosphäre aufkommen.

Nach dem Break noch kommentarlos ein paar Detailbilder der Beleuchtung aus dem Gebäude.
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Bastelwoche

Diese Tourwoche ist geprägt von Hallen, die etwas anspruchsvoller als sonst sind. Es fing an mit der Rudolf Oetker Halle in Bielefeld, die zwar ein wunderschöner Bau ist (ich werde da noch drauf zurückkommen), aber mit einem etwa 1,5m x 1,2m großen Fahrstuhl nicht gerade ideale Ladebedingungen hat (beispielsweise so ein Flügel im Case in die erste Etage geschleppt muß man nicht unbedingt haben) und außerdem auf der Bühne über fest eingebaute Stufen verfügt, so daß wir das Set nicht bauen konnten. Daß es keine Riggingmöglichkeiten gibt — egal, da gibt es dann einen Groundsupport. Wir haben zum Glück eine Crew, die es jeden Tag echt schick machen will und so gab es auch dort natürlich eine schöne Show.

Beethovensaal der Liederhalle in Stuttgart; Bild größerklickbar

Weiter ging es in Stuttgart mit dem Beethovensaal, der absolut unsymmetrisch ist, keine echte Mitte hat, an der man sich orientieren könnte und in dem die Tonkollegen gut zu tun hatten, bis sie in die Unsymmetrie einen gleichmäßigen Sound gebastelt hatten. Hier muß ich mal speziell unseren Systemtechniker Florian Zander rühmen. Was der jeden Tag leistet ist wirklich beachtlich !

Stadthalle Limburg; Bild größerklickbar

In Limburg verbrachten wir dann einen Tag in der Puppenstube. Auf eine 12m breite Bühne ein 13,5m breites Set zu bauen… geht natürlich auch. Und es sah zumindest so gut aus, daß sich hinterher eine Zuschauerin bei uns mit den Worten bedanke: „Oft sieht man hier ja lieblos reingezimmerte Shows. Sie haben sich richtig Mühe gegeben; das finde ich schön.“ Gern geschehen.

Stadthalle Karlsruhe; Bild größerklickbar

Auch der gestrige Gig in Karlsruhe war nicht ganz einfach. Das Publikum sitzt hier an drei Seiten der Bühne. Fast alles, was man irgendwo hinstellt, erzeugt dann Sichtbehinderungen für die Zuschauer. Der Ladelift landet faktisch auf der Bühne, es gibt kein Storage für leere Kisten, sie müssen also wieder runtergefahren werden. Und dann blieb der Lift auch noch eine Stunde lang stecken. Egal. 20:00 ist Showtime und auch hier war es so gut, daß zwei Berufskollegen begeistert waren. Was will man mehr.