Wurstbahn

Morgen und übermorgen bin ich bei einem volkstümlichen OpenAir in Entenhausen am Brombeersee. Ehrlich jetzt. Und weil ich noch nicht so richtig weiß, ob das auch mit dem örtlichen Catering vernünftig klappen wird, haben wir eben direkt mal den großen Schwenkgrill in den Auflieger gepackt, der im Lager noch herumlag. Es soll mir keiner vorwerfen, ich würde meine Jobs nicht anständig vorbereiten.

Dieses Schild hier hat übrigens unsere neue Dekofrau, Annette Zicker, aufgetan. Verwendet sie für irgendeine Grillveranstaltung. Ich weiß gar nicht, ob sie an einer Autobahn ißt ist. Jedenfalls gefiel mir das Schild und es paßte ja auch zum Grillladen.

Nur mit dem Bier während der Arbeit …… schade.

Taschenkontrolle

Eben bekam ich die Bühnenanweisung zu einem Konzert mit einem deutschsprachigen Künstler zur Bearbeitung auf den Tisch, in der sich auch dieser Passus hier findet. Wir sind ja zum Glück nur Technikdienstleister, aber wenn wir die Ausschreibung gewinnen sollten, dann stelle ich mich mal für zehn Minuten an den Eingang, um mir die Taschenkontrolle anzuschauen. Das wird bestimmt sehr lustig.

Bon Jovi — Nachgang

Elektriker auf dem Catwalk des Volksparkstadions Hamburg
Dieses Photo schoß ich gestern noch, als ich eigentlich schon zusammengepackt hatte. Ihr seht zwei Lichttechniker im Catwalk des Stadions, die gerade Notbeleuchtung installieren. Normalerweise hat das Stadion selbstverständlich eine normgerechte Notbeleuchtung — komplett für alle Sitzplätze in HSV – Blau. Beides gefiel uns nicht. Zum einen ist die blaue Farbe bei Fußballspielen sicher sehr stimmungsvoll, sie paßt aber nicht zu dem, was da auf der Bühne passiert. Und zum anderen ist die Standardbeleuchtung flächig über das komplette Stadion, wir wollen aber nur die reinen Fluchtwege beleuchtet haben und nicht alle Sitze. Also mußte da eine Horde Techniker ran, von denen Ihr zwei stellvertretend seht. Das alles mußte gestern noch fertig und eingeleuchtet werden, weil heute Abend der Gutachter zur Abnahme kommt. Denn natürlich muß auch die temporäre Beleuchtung den Vorschriften entsprechen.

Dann möchte ich mich an dieser Stelle auch noch bei meinen ganzen Kollegen bedanken. Ich habe selten mit so entspannten und kooperativen Amis zu tun gehabt. Es hat richtig Spaß gemacht, mit ihnen zu arbeiten. Auch auf örtlicher Seite war die Zusammenarbeit sehr konstruktiv, so daß ich es sehr bedauere, nicht auch die letzten Tage mit dabei zu sein. Ich hoffe, man sieht sich wieder.

Bon Jovi — Aufbau in Hamburg, Tag 3

Per Kran in den Rang

Hier seht Ihr eine Aktion nach dem Motto: „Man kann ruhig faul sein; man muß sich nur zu helfen wissen.“. Die Spotplattformen befinden sich hier in den Rängen, damit die Künstler nicht so von frontalem Licht geblendet werden. Um sie zu bauen, müßte man jetzt das ganze Material hochschleppen — oder man nimmt den Teleskopkran, der hier durch den Bühnenbau sowieso herumsteht.

Stand zur Mittagspause

Im Laufe des Vormittags nahmen wir weiteren Platz auf dem Rasen ein: die Vorbereitungen für den Mixer- und Kameraplatz liefen an. Wir werden auch nur ein Grundgerüst bauen, denn der Rest kommt erst morgen mit dem ersten Material der Produktion. Auch wurde das Dach der Bühne hochgezogen und die seitlichen Planen eingehängt. Allmählich wird’s eine richtige Bühne.

Der Vorplatz des Volksparkstadiums

Die hier schon erwähnte extra zu installierende Notbeleuchtung muß ja auch installiert werden. Dazu mußten wir hoch bis ins Dach des Stadions. Natürlich nutzte ich die Gelegenheit, Euch ein paar Bilder mitzubringen; hier beispielsweise auf den Produktionsparkplatz, auf dem schon ein Teil der Fahrzeuge stehen.

Das Volksparkstadion von innen; Bild größerklickbar

Oder hier einen Blick von oben auf Spielfeld und Bühne.

Das Volksparkstadion von innen; Bild größerklickbar

Und auch mal ein hochkant gestelltes Panorama. Wie immer sind die Panoramen natürlich größerklickbar. Auf jeden Fall gewinnt man so mal einen ganz guten Eindruck des Stadions.

Blick über die Bon Jovi - Bühne; Bild größerklickbar

Am Ende des dritten Tages ist die Bühne fertig, morgen kommt die Produktion mit dem ersten Material und baut es hier ein. Mein Job ist damit erledigt, Kollegen übernehmen die Baustelle und ich kann Euch leider nicht weiter berichten. Aber ich denke, daß Ihr trotzdem einen ganz guten Eindruck gewinnen konntet. Auf mich warten aber in den nächsten Tagen andere Aufgaben.

Bon Jovi — Aufbau in Hamburg, Tag 2

Aufbau zu Bon Jovi in Hamburg

Hier im Volksparkstadion geht es natürlich auch am Sonntag weiter. Oben seht Ihr zwei Kollegen aus der kletternden Abteilung bei der Montage eines der PA – Tower. Unten noch mal eine andere Ansicht, um die Höhen besser einschätzen zu können.

Aufbau zu Bon Jovi in Hamburg

Neben dem Bühnenbau halten uns noch ein paar andere Dinge beschäftigt: Büro- und Garderobenausstattung, Publikumsführung und die Notbeleuchtung. Es soll ja nicht langweilig werden.

Aufbaustand am Mittag

Zur Mittagspause war die Bühne dann so weit und in der Pause besuchte uns sogar ein italienischer Eiswagen im Stadion. War schon recht witzig, als er bimmelnd durch’s Tor fuhr. Mittlerweile sind auch die meisten Details geklärt und wenn nicht noch irgendwas richtig schief geht, sollte es einen runden Aufbau geben.

Tagesende

Zum Tagesende war nicht nur das Dach auf der Bühne, sondern auch Regen da. Letzteres ist schon ein wenig ärgerlich. Auf der anderen Seite soll es lieber Nachts regnen, als tagsüber.

Bon Jovi — Aufbau in Hamburg, Tag 1

Das Volksparkstadion von innen; Bild größerklickbar

Heute morgen um 08:00 Uhr ging es dann mit dem Aufbau im Hamburger Volksparkstadion weiter. Das Photo ist morgens vom Mittelpunkt der Rasenfläche aus entstanden; schon ein ganz imposanter Eindruck. Wie immer können die Panoramen größergeklickt werden.

Aufbau zu Bon Jovi im Volksparkstadion; Bild größerklickbar

Im Gegensatz zu Schalke können wir hier leider nicht mit unseren Trucks ins Stadion fahren; dazu sind die Tore zu niedrig. Schade eigentlich. So müssen wir alles mit Gabelstaplern und mit 7,5 – Tonnern ins Rund shutteln, was eben länger dauert. Oben seht Ihr den Stand zur Mittagspause um 13:00 Uhr.

Der Himmel über dem Volksparkstadion in Hamburg

So ein erster Tag ist immer geprägt von vielen kleinen Dingen, die man klären muß und die dann später in der großen Hektik erst untergehen und dann unangenehm werden können. So ist es auch heute: Spotpositionen, Ladewege, Telephonanschlüsse, Kabelwege, Garderobeneinteilung und -einrichtung, Notbeleuchtung, etc.

Mittagspause im Volksparkstadion

Unser Glück: das Wetter ist gut. OpenAirs machen bei Regen nämlich überhaupt keinen Spaß. Und so kann man die Pause auch für ein kleines Sonnenbad genau dort nutzen, wo sonst um Bundesligapunkte gekämpft wird. Der Rasen sieht übrigens von Nahem deutlich geschundener aus, als er im Fernsehen wirkt.

Blick vom Oberrang des Volksparkstadions; Bild größerklickbar

Hier mal ein Blick von einer der beiden Spotpositionen ins Stadion. Das Schöne an Stadiongigs ist ja, daß man sich auf jeden Fall genug bewegt, weil man sich ja alle Positionen mal angeschaut haben muß. Pro Seite werden drei Gladiators stehen, das sind schon die etwas kräftigeren Modelle. Den Strom dazu klauen wir uns aus HotDog – Ständen.

Vor dem Stadion; Bild größerklickbar

So sieht es vor dem Stadion in der Zone aus, in der alles von den großen LKW auf die kleinen umgeladen wird. Außerdem habt Ihr einen Blick auf’s Cateringzelt und hinten auch auf den Truckparkplatz. Rechts im Bild unseren Bühnenbauchef Stef und den amerikanischen Sitecoordinator Ian.

Ende des ersten Tages

Und so sieht es am Ende des ersten Tages auf der Baustelle aus. Morgen geht es frohen Mutes weiter.

alles muß raus !

Abbau bei Bon Jovi; Bild größerklickbar

Nach der Show begannen wir dann flugs das einzureißen, was die Kollegen in den vergangenen Tagen mühsam aufgebaut hatten. Hier in Gelsenkirchen ist Tourbeginn der Europatour, darum mußte man erst mal schauen, wie man das denn am besten angeht. Letztlich, das kann ich hier schon verraten, war die Produktion aber trotzdem um 02:30 Uhr draußen.

Abbau bei Bon Jovi; Bild größerklickbar

Ich finde es immer wieder interessant und faszienierend, daß ein Ballett von deutlich über 100 Leuten so perfekt zusammenarbeiten kann — auch wenn ich es ja nun schon oft erlebt habe. Hier ist schon fast alles draußen, nur die Motoren hängen alle noch.

Abbau bei Bon Jovi auf Schalke; Bild größerklickbar

Hier ist es wieder ein wenig später (oder früher…), die ersten Trucks sind schon weg und der nächste Schwung rückt nach. Der Abbau läuft heute ohne den typischen 05:00 Uhr – Durchhänger, das ist sehr angenehm.

Rasen der Arena auf Schalke; Bild größerklickbar

Auf dem Weg ins Catering kommt man beim Fußballrasen vorbei, der bei Konzerten (und auch sonst wenn nicht gespielt wird) draußen lagert, damit er besonders schön wächst. Die ganze Spielfläche ist ein großes, rollbares Teil, das motorisch rein und raus gefahren werden kann. Schon imposant.

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Backstage bei Bon Jovi auf Schalke

Ein Teil der Stromkabel für die Bon Jovi - Show

Ein Haus mit etwa 45 Wohnungen könnte man mit diesen Stromkabeln versorgen — oder eben die Bon Jovi – Show. Genau genommen ist das der Strom, der zusätzlich zum Hausstrom noch durch Generatoren erzeugt wird. Insgesamt ist der Energiebedarf also noch einmal deutlich höher. Dabei fließt natürlich nicht die ganze Zeit so viel Strom; ehrlicherweise ist auch immer eine gewisser Reserve eingerechnet, damit es während der Show nicht zu unliebsamen Überraschungen kommt. Aber so hat man mal eine gewisse Vorstellung.

Schnipselzählen

Konzertveranstalter sind manchmal recht mißtrauische Leute. Hier werden beispielsweise die Abrisse der Eintrittskarten gezählt. So wird während der Show kontrolliert, ob die Zahl der entwerteten Eintrittskarten mit der der verkauften Karten übereinstimmt. Manchmal erlebt man dann interessante Überraschungen. Hier war aber alles korrekt.

Backstagetoilette

Apropos während der Show: dieses Ortchen steht hinter der Bühne und ist auch für während der Show gedacht. Bei dringenden Fällen. Denn im Stadion selbst gibt es ja keine Toiletten.

T-Shirt - Sortiererei

Hier ist’s mittlerweile deutlich nach dem Konzert; das Publikum ist schon lange wieder auf dem Weg nach Hause. Während wir abbauen zählen die Merchandiser die übriggebliebenen Fanartikel der verschiedenen Stände und hoffen, daß nicht allzuviel geklaut wurde.

Bon Jovi auf Schalke

Einlaßbeginn für Bon Jovi auf Schalke

Auch wenn mein offizieller Dienstbeginn erst nach der Show ist, war ich natürlich schon eher vor Ort, um noch mal Rücksprache über alle Details zu halten. Und so war ich rechtzeitig zum Einlaßbeginn im Stadion, genau dann, als die ersten Fans hineinrannten, um ganz vorne stehen zu können.

Arena auf Schalke; Bild größerklickbar

Die Arena Auf Schalke ist schon ein ganz besonderes Fußballstadion: komplett überdacht, mit rausfahrbarem Rasen und ziemlich groß. Wegen des Dachs ist das hier heute strenggenommen gar kein OpenAir, sondern gewissermaßen ein Hallenkonzert. Was vieles sehr angenehm macht. Allerdings wird man bei dem schönen Wetter nicht braun. Schade.

Gianna Nannini als Vorband von Bon Jovi auf Schalke in Gelsenkirchen

Opener des Abend mit einem knapp einstündigen Programm war Gianna Nannini. Mich wunderte schon ein wenig, daß sie als Support auftrat. Auf der anderen Seite erreicht sie so doch noch mal ein paar mehr Zuschauer, als wenn sie allein unterwegs wäre.

Bon Jovi auf Schalke

Nach dem Umbau dann Bon Jovi mit einem über zweistündigen Set. Im Laufe der fünfundzwanzigjährigen Karriere haben sich schon ein paar Hits angesammelt und so war das Programm bis auf wenige Ausnahmen fast ein Best Of.

Bon Jovi auf Schalke

Bon Jovi auf Schalke

Über 35.000 Besucher feierten und tanzten zur Musik, dabei fiel mir ein leichter Frauenüberhang auf — interessanterweise auch bei jüngeren Jahrgängen. Ich hatte immer gedacht, daß Bon Jovi ein Phänomen meiner Generation sei; damit lag ich aber zumindest bei diesem Konzert daneben.

Bon Jovi auf Schalke

Bon Jovi auf Schalke

Beim Bühnendesign gab es eigentlich nichts Neues. Grobpixeliges Video gewissermaßen als „Backdrop“, davor verfahrbare hochauflösende Wände. Im Gegensatz zur Indoor – Tour, bei der sich die Videowände nicht nur in der Vertikalen bewegen, sondern auch in der Horizontalen und sich sogar drehen, hat man bei der Outdoor – Variante aus Sicherheitsgründen auf solche Effekte verzichtet. Trotzdem ist das Erscheinungsbild natürlich schon recht gelungen.

Tag der Unterlagen

Ab übermorgen bin ich für ein paar Tage als SiteCoordinator bei Bon Jovi unterwegs. Und damit ich dann auch wirklich im Thema bin, habe ich dann heute noch mal alle Unterlagen gesichtet und sortiert. Ich bin ja mal gespannt. Mit Ami – Produktionen machte ich bisher immer recht unterschiedliche Erfahrungen; immerhin soll mein direkter Ansprechpartner ein Netter sein.