Veranstaltungstechnik in China

In China spielten wir nicht mit unserer Tourtechnik aus Deutschland, sondern mit örtlich gestelltem Material, das mal mehr und oft weniger nach unseren Vorgaben gebaut wurde. Hier seht Ihr ein Lastcore (also ein Kabel, mit dem viele Scheinwerfer verkabelt werden können) chinesischer Bauart. Erde ist Luxus, dafür kann man ja mehr Lampen anschließen. Auch sowas wie einen Potentialausgleich für die Traverse sucht man vergebens. In Asien ist der Mensch halt eine nachwachsende Resurce.

Sehr lustig auch die Pultverkabelungen. Multipins gibt es eher nicht, dafür viele bunte, im Zweifelsfall auch im Dunkeln leuchtende Kabel. So stolpert man wenigstens nicht über den Wust, was wenigstens hier einen Sicherheitsaspekt hat.

In China gilt es übrigens als besondere Auszeichnung, wenn man etwas nachbaut. Man drückt so die Bewunderung für das Originalprodukt aus. Dinge, von denen man meint, daß man sie vielleicht noch besser machen könnte, implementiert man oft direkt. In diesem Fall gab es keine Verbesserungen, allerdings eine wirklich exakte Kopie des Martin Mac 2000. Die Lampe heißt in China FineArt 2000 und kann mit den gängigen Mac – Fixtures der Lichtpulte ohne weiteres und ohne Umstellungen angesteuert werden. Mich wundert, daß das die Dänen mit sich machen lassen.

Reifenwechsel

Auch wenn man nicht fliegt kann man interessante Dinge sehen. Hier wird beispielsweise mit Vorschlaghammer und Brechstange ein Pneus von der Felge geprügelt. Dieser Reifenwechsel fand auf dem Beschleunigungsstreifen einer Autobahn direkt vor einem Tunnel statt. „Wat mut dat mut“ würde der Norddeutsche dazu sagen.

Wenn einem die Decke auf den Kopf fällt ……

Auch wenn wir mit unserer kleinen Reisegruppe natürlich schon viel weiter sind, so gibt es doch noch eine Menge aus China zu erzählen. Wie von diesem Inlandflug mit China Eastern, bei der die Deckenverkleidung der Boeing 777 schon auf halb acht hing, ohne das irgendjemanden gekümmert hätte. Ich gehöre deutlich nicht zu den Menschen mit Flugangst, aber in solchen Momenten denkt man schonmal darüber nach, in welchen Bereichen der Service auch noch schlampig ist.

Kroaten lieben’s groß

Für alle Fleischfreunde ist Kroatien ein wahres Paradies, wie man dieser Speisekarte des äußerst empfehlenswerten Restaurants, in dem wir unser Mittagessen einnahmen, entnehmen kann. Nicht nur, daß man es im Balkan generell versteht, ein Stück Fleisch so auf einen Grill zu legen, daß es danach hervorragend mundet, auch die Preise sind äußerst übersichtlich. Für einen Euro bekomme ich 7,5 Kuna, ein Kilo Lamm kostet also im Restaurant 20,00€. Da kann man nicht meckern.

Lustig ist es auch, im Supermarkt vertraute Biersorten in der 1,5l PET – Flasche wiederzutreffen. Johannes und Thomas sind sichtbar begeistert. Interessanterweise fanden wir Beck’s nur im 0,25l – Fläschchen. Gilt das als Babynahrung ?

Handwerkervertrauen

Beim Stadtbummel durch Osijek fiel mir dieses Handwerkergespann auf. Ich wäre ja durchaus mißtrauisch, wenn mein Kollege mit einer Säge herumfuhrwerken würde, während ich auf einer Leiter stehe, aber diese zwei scheinen ein eingespieltes Team zu sein und sich zu vertrauen. Lustig fand ich das Bild aber trotzdem, was sich mir da bot.

an

Zur Zeit sind wir in Kroatien und spielen mit örtlicher PA. In Osijak haben wir heute dann echte Bässe. 2m hoch. Sieht schon gefährlich aus und in Deutschland würden direkt bei Einlaß des Publikums Heerscharen an Besuchern sich über die zu hohe Lautstärke beschweren; aus rein psychologischen Gründen. Hier in Kroatien steht man bewundernd daneben und läßt mal kommen. Andere Mentalität eben.

Teufels Werk und Gregorians Beitrag

Wie schon bei unserem letzten Aufenthalt in Kroatien, so hat es auch am Sonntag wieder eine bischöfliche Predigt gegen unsere kleine Tour gegeben. Wir würden Satan verehren und deshalb könne und dürfe der aufrechte kroatische Christ unsere Show nicht besuchen. Eigentlich ganz schön viel Ehre, daß eine Show, eine ganz normale (fast hätte ich geschrieben: gottverdammte) Show nun zum zweiten Male bischöfliche Aufmerksamkeit auf sich zieht. Letztlich mache ich mir aber keine großen Sorgen darum, denn beim letzten Mal sorgte diese Mahnung für einen rasanten, vierstelligen Ansturm auf unsere Abendkasse. Allerdings halte ich diesen Ausfall für symptomatisch bei der Institution Kirche.

Letztlich, das muß man sich in Ruhe auf der Zunge zergehen lassen, geht es doch um Glauben. Es geht nicht um Wissen, um absolute Gewißheit, sondern nur um Glauben. Aber wie so oft verteidigt man das mit allen Mitteln, an das man nur glauben kann, es aber nicht mit Gewißheit weiß. Dabei propagiert die Bibel (wie alle abrahamitischen Glaubenslehren) auch die Toleranz. Aber eben mit der Toleranz hapert es dann oft sehr. Leider eben auch bei Teilen aller abrahamitischen Religionen. Juden, Christen und Muslime verehren den selben alten, weisen, weißbärtigen Mann als Gott, teilen sich weite Teile der Schriften (Thora, Altes Testament, Koran) und metzeln sich doch gegenseitig nieder. Das sogar ja innerhalb der Glaubensrichtungen (Christen gegen Christen, Musilime gegen Muslime), bloß weil man sich in Details uneinig ist. Ganz schön dumm eigentlich.

Zurück also zu Satan in uns: ja, ich hatte bei den Vorbereitungen zur „The dark side of the chant“ – Tour tatsächlich mal vorgeschlagen, Kreuze verkehrt herum aufzustellen, mit Brandgel einzuschmieren und anzuzünden (eine Idee übrigens, die dann vom Produzenten verworfen wurde), allerdings sehe ich in mir sehr deutlich keinen Satanisten und ich bin weit entfernt von Faust’schen Verträgen. Es geht … um Spaß, um ein Augenzwinkern, um Show eben. Gerade das sollte ein Vertreter der katholischen Kirche, die doch so viel mehr als die Lutheraner auch auf Showelemente setzt, verstehen können.

In diesem Sinne: Allahu Akbar

Eis, Eis, Baby !

Normalerweise bedeuten Trockeneisnebelmaschinen eine Menge Arbeit und sind deshalb nicht so richtig beliebt; es gibt heutzutage eine Menge andere Methoden, um Bodennebel zu erzeugen, wobei ehrlicherweise eben Trockeneis (neben dem noch besseren, aber deutlich teureren Flüssigstickstoff) mit das beste Ergebnis erziehlt — und genau deshalb setzen wir das hier bei uns auf der Tour auch ein. Immerhin fast 200kg verballern wir während der Show.

Heute vergaß der Caterer rechtzeitig das Feierabendbier zu kühlen. Ein böser Fehler, der ebenso bösen Unmut nach sich gezogen hätte …… wenn mir nicht eingefallen wäre, daß da ja das Trockeneis ist. Knapp fünf Minuten braucht man für eine Palette von raumwarm zu trinkkühl. Ein echtes Argument für Trockeneis :-)

Amelia im Shoppingfieber

Wenn Frauen einmal im Shoppingwahn sind, dann kann sie nichts mehr stoppen. Nichts und niemand. Und so seht Ihr hier Amelia, unsere Sängerin, beim einchecken ihres Übergepäcks nach einem grandiosen Kaufflash in Shanghai. Ich kann sie ja verstehen: Preise sind wirklich günstig und die Auswahl ist groß. Und eine Dame ist eben eine Dame :-)