Veranstaltungstechnik in China

In China spielten wir nicht mit unserer Tourtechnik aus Deutschland, sondern mit örtlich gestelltem Material, das mal mehr und oft weniger nach unseren Vorgaben gebaut wurde. Hier seht Ihr ein Lastcore (also ein Kabel, mit dem viele Scheinwerfer verkabelt werden können) chinesischer Bauart. Erde ist Luxus, dafür kann man ja mehr Lampen anschließen. Auch sowas wie einen Potentialausgleich für die Traverse sucht man vergebens. In Asien ist der Mensch halt eine nachwachsende Resurce.

Sehr lustig auch die Pultverkabelungen. Multipins gibt es eher nicht, dafür viele bunte, im Zweifelsfall auch im Dunkeln leuchtende Kabel. So stolpert man wenigstens nicht über den Wust, was wenigstens hier einen Sicherheitsaspekt hat.

In China gilt es übrigens als besondere Auszeichnung, wenn man etwas nachbaut. Man drückt so die Bewunderung für das Originalprodukt aus. Dinge, von denen man meint, daß man sie vielleicht noch besser machen könnte, implementiert man oft direkt. In diesem Fall gab es keine Verbesserungen, allerdings eine wirklich exakte Kopie des Martin Mac 2000. Die Lampe heißt in China FineArt 2000 und kann mit den gängigen Mac – Fixtures der Lichtpulte ohne weiteres und ohne Umstellungen angesteuert werden. Mich wundert, daß das die Dänen mit sich machen lassen.

5 Gedanken zu „Veranstaltungstechnik in China“

  1. Wahrscheinlich können die Dänen nicht viel machen, weil sie sonst ihren Fertiger verlieren. Womit sich dann auch die Frage des Reverse-Engineering und des Nachbauens erübrigt…

    Und sollten sie tatsächlich den Fertiger wechseln und den Alten verklagen, dauert die Anpassung der Qualität des Neuen Fertigers an die Erfordernisse eine ganze Weile (währenddessen noch SAP einführen und die Firma ist wirklich Pleite) und außerdem gibt es dann zwei chinesische Firmen, die die Martin-Geräte exakt nachbauen.

  2. Da kann man leider überhaupt nichts dagegen tun… Den Chinesen ist das total egal und sollte man das auf gerichtlichem Verfahren ändern wollen ist dies auch nicht gerade einfach.
    Das dreißteste was ich bisher erlebt habe war auf der Pro light &sound auf die frage wie denn die DMX belegung bei dem Head sei antworterte mir der nette Händler ich solle doch die Bedienungsanleitung von Robe herunterladen :D

  3. Gregorin in China, ich würd das selbst gerne miterleben! Schließlich unterscheiden sich chinesische und europäische Kultur und Geschmäcker sich doch sehr!

    Vielleicht erzählst Du mal wie die Reaktion von den Chinesen auf die Konzerte dort waren! Würde mich echt interessieren!

  4. Als Mitarbeiter bei dieser dänischen Firma kann ich dazu nur sagen: Es ist leider wirklich ein Kampf gegen Windmühlen…. Heute verklagt und dichtmachen lassen ist morgen der nächste da, der genau das gleiche macht…
    Leider helfen da auch Patente nicht wirklich… Im Gegenteil: Das spornt die Chinesen nur umso mehr an… Soll uns doch eigentlich eine Ehre sein, dass sie uns kopieren…
    YPOC Rückwärts heißt nicht umsonst COPY… ;-)
    Zum Thema produzieren in China: Die Movingheads der MAC-Serie werden in Dänemark produziert…

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