Geraffel

Neben Neubauten gibt es seit Kurzem auch ein sehr großes Lager an fertigem Dekomaterial, das bei Veranstaltungen eingesetzt werden kann. Seit einem Monat stehen nun beispielsweise verschiedene Figuren bei uns herum …

… Monster hängen an den Wänden …

… und selbst in den Schraubenkästen blüht einem gerade der Frühling entgegen.

Firmenfarbtor

Was ich an unserer Firma so klasse finde ist die Tatsache, daß wir eben nicht nur Technik haben und Kabel, sondern auch eine ziemlich gute Dekoabteilung. Wenn also ein Industriekunde für sein Event eine Torwand in Firmenfarbe haben möchte, dann wird das Ding halt gebaut. Es wird nicht eine bestehende Wand eben umgespritzt, sondern von der Pike auf komplett gebaut. Thor ist da der Held über Säge, Flex und gerade Pinsel und Spritzpistole.

Verneblungstaktik

Nebel spielt bei uns in der Showbranche schon eine ganz elementare Rolle. Ohne Haze und Nebel würde man vom tollen Lichtdesign nur ein Bruchteil sehen können. Und auch bestimmte Stimmungen lassen sich mit diesem Effekt viel besser darstellen. Grund genug, sich damit mal intensiver auseinanderzusetzen. Das hat Jens Mueller gemacht und herausgekommen ist ein kleines Büchlein, das man sich kostenlos entweder über seine Homepage, oder aber natürlich auch hier herunterladen kann. Darin werden sehr anschaulich die verschiedenen Nebeltypen und Maschinen erklärt, worauf man achten muß und auch über die optimale Beleuchtung des Nebels macht Jens sich Gedanken. Eine Lektüre lohnt sich also auf jeden Fall.

Case gepimpt

In den letzten Tagen habe ich mein Werkstattcase mit zusätzlicher Beleuchtung ausgestattet. Bislang sah man während der Show im Dunkel hinter der Bühne oft nicht richtig, was denn in den Schubladen ist; das wird nun besser. Mit der Oberfräse fräste ich einen Schlitz von unten in die Arbeitsplatte, in den ich dann die LED – Beleuchtung versenkte, damit sie optimal geschützt ist und doch perfekt alles erhellt. Es ist sehr schön geworden.

Danke übrigens an Thor, der mit Zauberhand einen Schönheitsfehler von mir wieder ausglich.

Leer

Zur Zeit bin ich bei meinem Arbeitgeber und bei einem Gang durchs Lager sieht es im allgemeinen so aus, wie oben gezeigt. Links sollten Dreierdosen liegen, rechts Sechserdosen und oft sind diese Gitterboxen auch voll. Dreierdosen sind nun gar nicht mehr da. So geht das im ganzen Lager und nun schon seit Wochen. Die Lagercrew fürchtet sich ein wenig vor dem Augenblick, in dem dann das ganze Material wieder zurückkommt — wohlmöglich gleichzeitig. Gestern jedenfalls wurden erstmal neue Kabel gekauft.

Lidl lohnt sich

Wenn man sich mal den Preis anschaut, dann sind das hier keine Kaugummiautomatenringe, sondern schon, na ja, etwas besser. Da frage ich mich doch, wer kauft sowas ?!?  Welche Frau will wirklich eine dann doch billige Kopie des britisch – königlichen Verlobungsrings tragen ?  Unglaublich, was es alles so beim Discounter zu kaufen gibt. Aber wenn es eben dort gibt, dann wird es dafür auch einen Markt geben.

Äh … hochinteressant.

Derweil scheint die bisherige Trägerin des Originalrings (seit dem Wochenende trägt sie ja nun ein anderes Modell) laut Aussage einiger britischer Zeitungen eigentlich nur noch eine Aufgabe zu haben: einen Nachfolger zu werfen gebären. Was für eine moderne Frau als mehr oder weniger alleinige Aufgabe sicher auch eine erstrebenswerte Karriere ist.

Feuer frei !

„Ich bin heute erst einmal hier, um zu sagen: Ich freue mich darüber, dass es gelungen ist, bin Laden zu töten.“

So äußerte sich heute unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel bei Ihrer Pressekonferenz zu diesem Thema. Und dieser Satz paßt genau zu der Entwicklung, die seit einiger Zeit bei unseren Regierenden zu beobachten ist: weit weg vom Grundgesetz.

Osama bin Laden mag beschuldigt sein, unter anderem die Anschläge vom 11.09.2001 in Auftrag gegeben zu haben. Allerdings befinden wir uns — man kann es bei einer solchen Äußerung kaum glauben — in einem Rechtstaat. Und da muß auch, muß gerade auch ein Mann wie bin Laden solange als unschuldig gelten, bis er rechtskräftig verurteilt ist. Sonst könnte man sich auch irgendwann mal darüber freuen, daß Mörder, Kinderschänder, Räuber, unfähige Politiker erschossen werden. Ohne Verfahren. Gerade von der Bundeskanzlerin als Cheffin des Berliner Kasperletheaters hätte man diese Sensibilität erwarten können. Auf der anderen Seite zeigt es leider einmal mehr, daß man von dieser Kanzlerin gar nichts mehr erwarten kann.

Schon die Formulierung während Obamas Pressekonferenz (bin Laden wurde nicht „during“, sondern „after“ einem Feuergefecht erschossen) hatte mich stutzig werden lassen; mittlerweile melden die Agenturen ganz offen, daß der Einsatz ein Tötungskommando, eine Verhaftung sei nicht vorgesehen gewesen sei (beispielsweise hier). Das paßt zur amerikanischen Rambo – Mentalität und macht dieses Land, das immer voller Pathos von sich behauptet, „freedom and justice“ in die Welt bringen zu wollen, einmal mehr unglaubwürdig.

Ich verabscheue Terrorismus jeder Art aufs Tiefste. Wir können Terrorismus aber nur dann wirklich wirkungsvoll bekämpfen, wenn wir uns nicht der selben Methoden bedienen, wenn wir die Basis unseres Wertesystems nicht während des Kampfes preisgeben. Von daher hätte Osama bin Laden verhaftet und vor ein Gericht gestellt werden müssen und nicht einfach erschossen. Das ist einer westlichen Demokratie unwürdig.

Bin Laden war in der heutigen Welt des islamisch – orthodox – motivierten Terrorismus‘ zwar ein Vorbild, aber längst aus dem Tagesgeschehen herausgedrängt; er spielte nur noch eine untergeordnete Rolle. Selbst ein verstecktes Weiterleben hätte die Welt nicht wirklich unsicherer gemacht. Die Hinrichtung bin Ladens hingegen wird Hunderte verblendete Menschen motivieren, seinen Tod zu rächen. Somit war diese Mission der Startschuß für eine noch unruhigere Zukunft; sie war der dumme, unvernünftige, animalische Reflex einer Nation, die sich als unentwickelte Zivilisation gezeigt hat. Die Mission machte die Welt nicht zu „a better place“, sondern öffnete die Schleusen zu einer neuen Runde von Gewalt und Gegengewalt.

Schließen wir nun den Bogen wieder zu Frau Merkel. Meiner Meinung nach sollte diese Dame nach so einer euphorischen Äußerung vom Verfassungsschutz überwacht werden. Und mit ihr einige andere Politiker, die heute bewiesen haben, daß sie das Gerüst des Staates, den sie vorgeblich vertreten, schon lange nicht mehr ernstnehmen.

DUSlog

Zum Eurovision Song Contest kann man stehen wie man will und auch zu der Tatsache, daß in diesem Jahr wieder Lena für Deutschland singen wird. Ganz ohne Zweifel gibt es aber zumindest einen Punkt, an dem der ESC hochsehenswert wird und es auch eine echte Hinsurfpflicht gibt: das ist der DUSlog !  Ab heute wird es wieder jeden Tag eine brandheiße, hochinformelle Internetfernsehsendung geben, die alles tut, außer sich selbst und den ESC ernst zu nehmen. Wer diess Videoblog vom letzten Jahr noch nicht kennt (da hieß es natürlich Oslog), sollte es dieses Jahr nicht verpassen.

Handbuch Veranstaltungsrecht

Daß unsere Veranstaltungsbranche nicht mehr der quasi rechtsfreie Raum aus den 80ern ist, hat sich ja allmählich herumgesprochen (gut, vielleicht in Donaueschingen noch nicht). Tatsächlich gibt es mittlerweile eine Menge Gesetze zu beachten, die einem das Leben im Alltag extrem schwer machen können, zumal man ja leider doch noch immer wieder auf die „das machen wir hier schon immer so“ – Fraktion trifft. Im „wirklichen Leben“ sind viele Dinge lange Standard, an die sich bei uns … nun … sagen wir mal … noch nicht jeder hält — und die bei uns bisher auch noch nicht, oder nur sehr selten kontrolliert werden.

In dem kleinen Ort in dem ich aufwuchs gab es einen alten Dorfarzt und der verschrieb bei Schlafstörungen gerne: „Lesen Sie jeden Abend fünf Seiten Bürgerliches Gesetzbuch. Das schadet nicht, macht Sie zu einem besseren Menschen und läßt Sie danach garantiert tief schlafen.“ Aus genau diesem Grund hat keiner von uns wirklich Lust, sich durch dicke Gesetzeswälzer zu arbeiten; es ist also gar nicht so einfach zu wissen und zu verstehen, worauf es bei uns alles ankommt. Einen ganz gut zu lesenden Überblick bietet das Handbuch Veranstaltungsrecht von Christian Kuntze. Es ist ist so umfangreich, daß man einen sehr guten Überblick bekommt, so straff, daß es nicht allzusehr ermüdet und so gut geschrieben, daß es sich auch lesen läßt. Tatsächlich interessiert vielleicht nicht jeden alle Teile des Buches; ich selbst habe beispielsweise den Bereich mit den Künstlerverträgen nur überflogen. Auf der anderen Seite gab es aber auch durchaus Bereiche, die ich mit einem „Ooooops !“ zur Kenntnis nahm.

Für alle, die in verantwortlicher Position in der Veranstaltungsbranche unterwegs sind, ist dieses Buch eine gute Übersicht über den rechtlichen Hintergrund unserer Arbeit, das sich zu lesen lohnt.