Huch !

Morgens, wenn man noch verschlafen und deutlich nicht auf Betriebstemperatur in eine Halle stolpert, wird man doch recht schnell wach, wenn man vor so ein Türschild läuft. Also… entweder konnte da jemand schlecht übersetzen, oder da war tatsächlich, was ich vermute, oder aber, meine Phantasie geht mit mir durch. Egal. Ich war auf jeden Fall mal wach.

Wenn ich mich dann mal weiter umschaue…… neige ich zur mittleren Variante.

Das animiert natürlich wieder für eine kleine Raterunde: in welcher durchaus seriösen Halle sind wir heute ?  Nachgoogeln ist doof.

Nachtrag 19:05 Uhr: zugegeben, das ist schwer. Darum ein paar Hilfen: die Stadt liegt in der Schweiz nahe der deutschen Grenze und hat sogar einen deutschen Bahnhof. In der Halle findet jedes Jahr im Herbst ein mit „Session“ bezeichnetes, zweiwöchiges Festival eines Zigarrenherstellers statt, das vom schweizerischen Fernsehen übertragen wird.

Nachtrag 21:40 Uhr: richtig, es ist der Festsaal der Messe Basel. Schild und Plakate haben allerdings nichts miteinander zu tun. Das Schild war tatsächlich noch von der letzten Veranstaltung, die Plakate hängen da schon länger. Aber heute paßten sie schon perfekt zueinander.

Sensationsgeilheit

Stefan Niggemeier schreibt in seinem Blog einen wirklich sehr lesenswerten Artikel über die Sensationsgeilheit der Medien und damit letztlich natürlich auch uns Verbrauchern; wir kaufen die Produkte ja schließlich. Diesem Wahn nach Neuigkeiten fallen in vielen Redaktionen bedenkenlos sämtliche Persönlichkeitsrechte zum Opfer, nicht nur bei der Zeitung mit den vier großen Buchstaben. Ich teile Stefans Ansichten diesbezüglich und möchte darum auch Euch diesen Artikel empfehlen; besser hätt‘ ich’s nicht schreiben können.

UMTS

Wo ich gerade im Ausland bin, die deutsche UMTS – Karte so elendig teuer ist und ich schon eMails mit Tips bekam: ich bin häufiger in Österreich, Schweiz und Italien. Bisher vermied ich es so weit wie möglich, mit meiner D2 – Karte außerhalb Deutschlands ins Internet zu gehen. Nun gibt es in Deutschland bei Fonic einen PrePaid – Tarif, bei dem ich einmalig eine Karte für 9,99€ kaufen muß und dann für 2,50€/Tag flat eine UMTS – Nutzung habe. Ganz bestimmt gibt es in den genannten Ländern so etwas auch. Könnt Ihr mir dazu Tips geben ?

Loungeleben

Schon häufiger erzählte ich hier, daß wir Techniker während einer Tournee in einem sogenannten Nightliner leben. Zur Zeit ist das ein langer Doppelstock von Lay. Wenn während des Aufbaus alles zügig läuft, dann bleibt vor dem Soundcheck noch ein wenig Zeit zum Entspannen. Auf dem Photo seht Ihr Marc und Schneider beim nachmittägigen Relaxen in der oberen Nichtraucherlounge. Unten gibt es auch noch eine Raucherlounge. Die Trennung ist deshalb so strikt, weil oben auch die Betten sind und die meisten es doch nicht sooo doll finden, wenn diese nach Rauch riechen.

An diesem Nightliner finde ich übrigens besonders gut, daß es zwischen den Bereichen immer richtige Türen gibt und nicht nur die sonst vielfach üblichen Vorhänge.

InEar – Headset

Auf diesem Bild seht Ihr ganz typische Headsets, wie ich sie bei Veranstaltungen zur Kommunikation benutze. Links ist eher das dezentere Modell für schicke Industrieveranstaltungen mit gemäßigten Umgebungspegeln, rechts die altbewährte Rock ’n‘ Roll – Variante, die auch bei hohen Lautstärken noch funktioniert. Speziell diese ist doch recht klobig, auch wenn sie natürlich super funktioniert.

Ganz neu habe ich jetzt diese Version: Hearsafe paßt Headsets komplett ohne Bügel an, die nicht nur noch dezenter aussehen und eine perfekte Außenabschirmung haben, sondern auch eben wegen der individuellen Orthoplastik – Anpassung bequem und bombenfest sitzen. Ich hatte gestern meine erste Show damit und bin schlichtweg begeistert. Meine Kollegen meinten zwar, mit dem DT (auf dem oberen Bild rechts) sähe ich wichtiger aus, aber das ist mir grad egal.

Diese Konstruktion gibt es in verschiedenen Ausführungen: neben dieser einohrigen Variante gibt es sie auch zweiohrig, das heißt, es ist stereo – InEar – Monitoring mit einem Headsetmikro möglich. Außerdem kann man das Kabel mit Mini – Klinkensteckern, oder aber mit offenen Enden bestellen. Letztes ist dann praktisch, wenn man wie hier gezeigt, beispielsweise einen XLR – Stecker auflöten will, weil das Kabel mit dem festverpreßten Stecker sich nicht gut löten läßt.

Stefan Weniger

Pyrotechniker sind bis heute ein wenig so, wie früher die Alchemisten: sie pröteln den Tag über mit merkwürdigen Substanzen vor sich hin und Abends gibt es dann die perfekte Show. Unser Alchemist der Tour ist Stefan Weniger. Wir haben für eine volkstümliche Show ja mit hohen FlameJets (eine Art Flammenwerfer) doch auch ungewöhnliche Effekte dabei, die Stefan sehr gewissenhaft und sorgfältig betreut. Das ist insofern wichtig, weil bei den Kastelruther Spatzen normalerweise die Fans jederzeit zur Bühne kommen und Geschenke / Blumen abgeben dürfen. Würde er nicht so aufpassen, dann bestünde die Gefahr, daß es dann mal Fan flambé gäbe.

Weil Stefan ein guter Kollege ist, hilft er aber auch beim Licht und ein wenig bei der Deko; immer dann, wenn mal jemand gebraucht wird. Neben der Pyrotechnikerei ist Stefan außerdem noch bei der Jugendarbeit aktiv; beim Rittergut steckt er viel Arbeit hinein. Da dort bestimmt auch regelmäßig Lagerfeuer gemacht werden, ist er da ja auch fast in seinem Element.

Hallenstadion Chur

Wenn man beim Aussteigen aus dem Nightliner eine solche Aussicht hat, dann kann man sicher sein, in der Schweiz zu stehen. Ich schrieb es schon mal vor einiger Zeit, als ich mit Annett unterwegs war: irgendwie ist das Grün auf Wiesen und Feldern hier kräftiger, saftiger, als in Deutschland oder Österreich. Etwas irritierend für mich allerdings die Geräuschkulisse: ich fühlte mich an einen viele Jahre zurückligenden Besuch in Sarajevo zurückversetzt, weil direkt nebenan ein Militär – Schießübungsplatz ist, auf dem mit Maschinengewehren geballert wurde.

Am gestrigen Tag waren wir mit den Spatzen im Hallenstadion Chur, einer schon älteren Eishalle, die im Sommer unter anderem auch für Konzerte genutzt wird. Dort gab es keinen richtigen Internetzugang (nur meine im Ausland sehr teure deutsche UMTS – Karte), so daß ich Euch erst heute berichten kann. Außer der etwas gewöhnungsbedürftigen Geräuschkulisse und dem langen Ladeweg ist die Halle selbst zwar alt, aber ok. Nur bei den Garderoben kann man konstatieren, daß die Kombination von Toiletten und schlittschuhschonendem Kunststoffboden geruchstechnisch keine gute Idee ist. Ein Aufenthalt ist dort eine klare Zumutung. Und auch der Ladeweg ist lang und nachts beim Laden auch sehr steil.

Beim Aufbau stellten wir dann fest, daß die Bühne so nicht stehenbleiben kann; sie stand ja mitten auf dem Radweg… Die Halle scheint im Sommer wohl auch als Verkehrsschule genutzt zu werden. Beim genaueren Hinsehen ergab sich auf dem kompletten Hallenboden eine verschlungene Straßenstruktur.

In der Halle finde ich die Dachkonstruktion ganz schön und das ist eine gute Gelegenheit noch mal zu erklären, was eigentlich ein Rigger macht; auf dem Photo seht Ihr nämlich zwei. Rigger hängen die Ton- und Lichttechnik an zugelassenen Punkten der Dachkonstruktion auf. In manchen Hallen geht das ganz einfach, weil es Catwalks (Laufstege) gibt, in anderen muß man richtig klettern, so wie hier. Da man die Ketten und Stähle, mit denen die Technik aufgehangen wird, hinaufziehen muß und klettern auch nicht immer einfach ist, braucht man neben Schwindelfreiheit schon ein wenig Kondition für diesen Job.

Wie Ihr seht ist dieses Konzert doch etwas anders als die Shows in Deutschland. Nicht nur, daß die Leute an Biergarnituren sitzen und während des ganzen Abends serviert wird, auch gibt es vorher eine Karaoke – Bar. Es hat also mehr von Festzelt, als von steifem Konzert, was ja auch der Musik entgegenkommt. Außerdem ist es ganz witzig, im Applaus auch diese typischen Alpenjuchtzer zu hören. Ich bin mal gespannt, wie sich das in den nächsten Tagen entwickelt.

Überraschung !

Heute morgen um kurz nach 09:00 Uhr kamen direkt zwei Simse der Packstation bei mir an. Mich wunderte das deutlich, hatte ich doch eigentlich gerade nichts bestellt. Also bin ich eben noch schnell zur Post, bevor ich zum Bahnhof fuhr. Dort erwartete mich eine dicke Überraschung.

Roland aus Traun (Österreich) und Ulrich aus Erlangen stöberten tatsächlich in meiner Wunschliste und schenkten mir Bücher !  Ich bin ein wenig geplättet und muß gestehen, daß ich da gar nicht mit rechnete. Ehrlicherweise dachte ich eher, daß so eine Liste mal eine gute Idee ist, um Dinge aufzuschreiben und etwas parat zu haben, wenn Muttern vor Weihnachten fragt, was ich mir denn wünsche; da fällt mir nämlich spontan nie etwas ein. Daß also tatsächlich jemand Fremdes auf den Gedanken kommt, dann aus der Liste etwas zu schicken, macht mich echt ziemlich …… [mir fehlen die Worte].

Danke also den beiden. Ich habe die Bücher jetzt nicht mit auf Tour genommen und werde in der folgenden Woche mal schreiben, wie sie denn nun sind.

Ich bin echt platt.

Danke !

Tschüß Garten

Gleich geht es wieder los, eine Woche Spatzen in der Schweiz wartet auf mich und darum muß ich mein Gartenbüro räumen. Noch schnell einen Rundgang gemacht, alles gegossen und die zweite Tulpensorte bewundert, die ihre Knospen öffnet. Bis Sonntag treibe ich mich jetzt erst mal wieder in Hallen herum, was bei dem Wetter eigentlich beichtpflichtig ist.