private Nightlinerfahrt

DerFred erzählte in den Kommentaren, daß er bei seinem nächsten Geburtstag einen Nightliner mieten möchte, um mit all einen Freunden eine Wochenendtour zu machen. Das erinnert mich an eine Geschichte, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.

Ein Nightliner ist ein Bus mit eingebauten Betten, in dem die Tourcrew und manchmal auch die Künstler reisen. Während man schläft wird man schon in die nächste Stadt gefahren. Für die Crew oft die einzige Möglichkeit, zu ausreichend Schlaf zu kommen. Vor ein paar Jahren mieteten wir uns auch mit ein paar Leuten einen Nightliner; aber nicht, um damit eine Tournee zu fahren, sondern eine gemeinsame fröhliche Tour zum AC/DC – Konzert in Hannover. Wir dachten uns, daß es einfach praktisch sei, beim Konzert zu feiern, gemeinsam zu trinken und sich keine Gedanken über den Heimweg machen zu müssen. Der Nightliner sollte uns einfach wieder nach Hamburg fahren und da stiegen wir dann am nächsten Morgen nach dem Rauschausschlafen wieder aus.

In Hannover angekommen machte der Fahrer das, was so ein Nightlinerfahrer aus Gewohnheit immer macht: er fährt Backstage. Und die dicken Securities am Tor machten das, was sie immer machen, wenn ein Nightliner um die Ecke fährt: sie gaben flugs und ohne weitere Rückfrage den Weg frei. Und auch wenn man ohne sichtbaren Paß aus dem Liner steigt wird man von niemandem aufgehalten; wer aus so einem Bus kommt, der gehört schon dazu. Allein der spätere Rückweg war etwas beschwerlich. Auch wegen der zwischenzeitlich genossenen Gerstensaftschorle, aber auch, weil wir ja plötzlich gemeines Publikum waren, das wieder Backstage wollte. Nach einer kürzeren Diskussion riefen wir dann unseren Fahrer an und er pickte uns vor dem Stadion auf. Insgesamt ein netter Abend.

alt

Gestern ist mir aufgefallen, daß ich mit 43 Jahren der zweitälteste Bewohner meines 12 Parteien – Mietshauses bin. Und ebenfalls der, der mit 12 Jahren am zweitlängsten dort wohnt. Das war noch ganz anders, als ich dort einzog. Da war ich deutlich einer der Jüngeren. Mittlerweile ist die Generation der Mieter, die seit dem Bau des Hauses 1954 dort wohnen, einfach weggestorben. In den Nachbarhäusern sieht es ganz ähnlich aus, so daß man fast von einer „Verschanzung“ (im Sinne von „dem Schanzenviertel immer ähnlicher werdend“) des Viertels sprechen kann.

Ich sehe mich schon in wenigen Jahren aus dem Fenster brüllen. „Jetzt aber mal Ruhe hier !“ Huch.

vorsichtig

Blick in den Garten

Heute wurde ich aus meinem Gartenbüro vertrieben, die vom Vermieter engagierten Gärtner kamen nämlich, um den Rasen zu mähen und sich auch sonst um den Garten zu kümmern. Eigentlich rechnete ich ja damit, daß sie stumpf alles mähen, was auf der Rasenfläche wächst, aber weit gefehlt: fast mit Liebe legten sie jede einzelne Tulpe frei, die noch schöne Blüten hatte. Respekt. Da freue ich mich doch auf die nächsten Sonnentage.

Ansonsten biegt sich mein Schreibtisch gerade. Fünf neue Projekte wollen vorbereitet werden, eines davon haben wir seit gestern sicher: Alida Gundlach, im Norden als Fernsehmoderatorin bekannt, hat sich von Joja Wendt zu Gesang motivieren lassen und wird im Herbst auf Tour gehen. Die Produktion wird recht aufwendig und daran stricken wir gerade. Darüber hinaus bieten wir auf drei weitere Projekte und sind da in der heißen Phase. Zu guter Letzt will auch eine große Industrieveranstaltung Mitte Juni nicht vergessen sein.

GEZ

Seit vielen Jahren schon bin ich bei der GEZ gemeldet, zahle brav jährlich im Voraus meine Gebühren, auch wenn ich kaum radiohöre und wenig fernsehe. Seit ein paar Wochen jedoch sind die Herrschaften richtig nervig. Sie schreiben mich nämlich regelmäßig an, ich möge doch mal meine Geräte anmelden und ich sei verpflichtet, wenigstens Auskunft über vorhandene Geräte zu geben. Daß ich jetzt schon wiederholt antwortete, sie mögen doch einfach mal in ihren eigenen, wohl unsortierten, Unterlagen nachschauen, da ständ nämlich alles drin, scheint da niemand zu registrieren: ich bekomme mittlerweile harsche Mahnungen. Gut, ich kann auch anders. Einschreiben/eigenhändig/Rückschein an Herrn Buchholz. Mit der Bitte, die entstandenden Auslagen schnellstmöglich zu ersetzen. Vielleicht räumt ja dann mal jemand auf.

Grüner Schlauch

Manche Gerüche führen mich immer wieder weit zurück in meine Kindheit, obwohl ich sie sicher mittlerweile häufiger in anderem Zusammenhang gerochen habe, als im Ursprünglichen. So ist das auch mit dem Grünen Schlauch. Der Grüne Schlauch war ein etwa 5cm breiter, flacher Plastikschlauch, der auf einer Seite ganz viele kleine Löcher hatte. Man konnte ihn zum Sprengen im Garten einsetzen. Oder aber zur Kinderbespaßung wenn es heiß war. Dann wurde er auf dem Rasen meiner Eltern ausgerollt und wir Kinder rannten quitschend durch das Wasser, das er versprühte.

Dieser Geruch von Sonnenluft und Wasser gehört einfach zum Grünen Schlauch. Auch wenn ich dann später auf See bei offenem Fenster duschte, oder im meiner jetzigen Wohnung direkt neben dem gekippten Fenster unter der Dusche stehe: es schwingt immer ein Kindersommer mit.

Ich finde es interessant, wie sehr sich so ein Eindruck einprägt. Vielleicht, weil man auch gerne an eine doch recht unbeschwerte Zeit zurückdenkt, in der die Sorgen noch so klein waren, wie man selbst.

Monty Roberts in Hamburg

Monty Roberts in der Alsterdorfer Sporthalle, Hamburg

Gestern Abend, kaum daß ich wieder zuhause war, sind wir noch zu Monty Roberts in die Alsterdorfer Sporthalle. Nicht, daß ich plötzlich Pferdenarr geworden sei, oder nach einer Tour, die ich vor einiger Zeit betreute, das Programm noch einmal sehen wollte; aber sechsjährige Mädchen und Pferde……

Monty Roberts ist bekannt geworden, weil er Pferde völlig gewaltfrei einreitet, die gewissermaßen um Erlaubnis fragt und weil er im „Dialog“ mit Pferden deren Unarten (Agressionen, Ängste, oder beispielsweise die Weigerung, einen Perdehänger zu betreten) behandelt. Er war bei der Entwicklung seiner Methode stark durch seinen Vater angetrieben, der als Reiter und Vater sehr gewalttätig war. Die Kommunikation mit den Tieren erfolgt dabei durch Körperhaltungen und aus der Erfahrung in der vergangenen Tour kann ich berichten, daß dies wirklich erstaunlich gut funktioniert: selbst extrem bockige Pferde folgen ihm nach einer gewissen Zeit ohne Zwang.
Der Abend war so wie erwartet: in vier verschiedenen Fällen wurde gezeigt, daß und wie die Methode funktioniert. Für einen Perdeinteressierten, der eine solche Vorführung noch nie sah, sicher hochinteressant. Dabei betont Monty Roberts, daß sich seine Methode auch auf Menschen übertragen lasse: Gewalt sei keine Lösung, Vertrauen und Dialog alles.

Eichtoleranz

Blick auf den Tacho

Die Tachos der Mietwagen, mit denen ich gemeinhin unterwegs bin, sind in aller Regel geeicht. Jedenfalls klebt da meistens so ein Eichsiegel. Was nicht heißt, daß die auch richtig gehen. Im Vergleich zum Navi jedenfalls zeigen diese geeichten Geschwindigkeitsangaben immer zu viel an. Das heißt doch auch, daß gerade bei langen Strecken mehr gefahrene Kilometer gezählt werden, als eigentlich zurückgelegt wurden. Was bei Nutzfahrzeugen, deren Mietkosten erheblich durch die zurückgelegte Strecke bestimmt werden, doch schon ärgerlich ist. Heißt das Siegel also, daß nur dafür gesorgt wurde, daß die Vermieter es nicht übertreiben ?

Hotel Hohenlohe, Schwäbisch Hall

Zimmer 111 im Hotel Hohenlohe, Schwäbisch Hall; Bild größerklickbar

Kaum hatte ich einen Tag zuhause genossen, ging es auch schon wieder weiter mit einem Annett – Termin, über den ich leider nichts schreiben kann, weil es eine firmeninterne Veranstaltung ist und der Kunde keine Berichterstattung wünscht. In dieser Zeit wohne ich im Hotel Hohenlohe in Schwäbisch Hall. Das Emsland, die Lüneburger Heide, das Ruhrgebiet — alles Landstriche, die man ja gemeinhin kennt. Nur das Hohenloher Land ist erstaunlich unbekannt, obwohl es so klein gar nicht ist. Allerdings ist Schwäbisch Hall auch die bekannteste Stadt in diesem Gebiet und sooooo groß ist die Stadt auch nicht.

Das Hotel ist ein Viersternehaus mit Außenpool (Ihr seht, meine Auftraggeber sorgen dafür, daß das Malta – Gefühl nicht so schnell vergeht), das man am Hang gebaut hat. Die Rezeption ist in der vierten Etage gewissermaßen hinten raus, ich wohne in der ersten Etage.

Blick über den Kocher vom Hotel Hohenlohe, Schwäbisch Hall; Bild größerklickbar

Das Haus ist ganz schön; es gibt ein paar Kleinigkeiten, die mal gemacht werden müßten, aber das hält sich alles in tolerierbaren Grenzen. Allein der Schreibtisch in meinem Zimmer ist doch sehr klein. Dafür hat man aber vom Hotel aus eine schöne Aussicht auf den Kocher und die Altstadt gegenüber. Das ist ja auch etwas wert. Außerdem zeigt man sich sehr flexibel, was meine Parkerei mit dem Transporter angeht. Der steht nämlich jetzt bewacht direkt vor der Rezeption. Super.