Mein Arbeitsplatz

Die Gregorian – Tour ist nun schon seit einigen Wochen vorbei und jetzt komme ich auch allmählich dazu, mal die Bilder zu sichten und sortieren. In den nächsten Tagen werde ich hier noch ein paar Dinge zeigen. Anfangen möchte ich mit meinem Show – Arbeitsplatz. Als … „Schein – Heiliger“ (also als Heinz mit vielen Lappen) war ich für einige Effekte verantwortlich. Ihr seht den Not – Aus – Schalter, mit dem ich die Laseranlage und auch die Flammenwerfer im Gefahrenfall ausschalten konnte. Beide wurden nämlich von John, unserem Lichtdesigner, per DMX (ein digitales Protokoll zur Steuerung von Showlicht) zusammen mit dem Licht gesteuert, damit alles immer schön zusammen paßte. Davor steht das Pyro – Zündpult, mit dem die ganzen Brandrinnen, Blitze und auch der Knall, also der Knall, gezündet wurde.

Unter dem Pyropult ist die Steuerung für die C1 – Anlage zu sehen. Für die mitlesenen Laien dazu eine Erklärung: wir hängen unsere ganze Licht- und Ton – Konstruktion ja in der Regel mit Kettenzügen in die Hallendecke. Diese Motorkettenzüge gibt es in verschiedenen Ausführungen und je nachdem wie viele Sicherheitsvorkehrungen und Redundanzen darin eingebaut sind, darf man diese Motoren während der Show über Menschen bewegen — oder eben nicht. C1 – Züge sind die sichersten Motorzüge und die darf man über Menschen verfahren. Genau das haben wir auch gemacht. Wir hatten eine sogenannte Movingtruss (auch produktionsintern „Jojo“ genannt), die während der Show in genau programmierten Höhenstufen verfahren wurde und die millimetergenaue Kontrolle der dazugehörigen Motoren geschah eben mit diesem Controller. Ich selbst fand es schon erstaunlich, wie viel Vertrauen die Sänger in die Technik und mich als Bediener hatten, denn ich habe während der Show Traverse und die daran befestigten 16 Lampen genau zwischen die Köpfe eingefädelt. Es gab zum Glück nie eine Beule.

Unter dem Motorcontroller ist noch die Auslöseeinheit für den Kabuki [ein fallender Vorhang]. Nach dem Soundcheck wurde damit der aufgerollte Frontvorhang so ausgelöst, daß er dann die Bühne für das Publikum verdeckte; im Intro fiel der Vorhang dann ganz und gab den Blick auf die Sänger frei.

Na, und ganz unten in dem Pappkarton lag noch eine Löschdecke. Die habe ich an dieser Stelle aber zum Glück nie gebraucht……

3 Gedanken zu „Mein Arbeitsplatz“

  1. Jain. Ob es ein Blech gibt oder nicht hängt nicht von der Show, sondern vom Venue ab. In Theatern oft ja (abhängig von der Bühnengröße und auch vom Staat in dem man gerade ist), in irgendwelchen Eisarenen nein.

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