Schiller Theater Berlin, Tag 5/5

Heute fängt der Arbeitstag etwas früher an, denn wir haben Besuch vom Fernsehen. Seit 15:00 gibt Annett Interviews und es wird auch noch eine Probe geben, die mitgeschnitten wird. Den Vormittag habe ich wieder gemütlich verbracht und beim Experimentieren mir fast dieses Blog zerschossen; zum Glück hatte ich vorher die Daten gesichert und konnte sie wieder aufspielen….

Annett Louisan in Berlin beim Interview

Auch die Probe für den Fernsehmitschnitt ist ganz gut gelaufen. Bei dieser Band ist es schon wirklich interessant zuzusehen. Mal ’n Stück einen halben Ton tiefer spielen ? Kein Problem. Gemacht. Es sind eben wirkliche Profis, die ihr Engagement aber nicht am Bühneneingang abgegeben haben, wie man es ja auch oft kennt, sondern wirklich mit Leib und Seele dabei sind. Schön. Weitere Bilder der Probe gibt es nach dem „Weiterlesen“ – Link.

Nach der Probe gemütliches gemeinsames Essen im Catering und alles für die letzte Show hier vorbereitet. Man muß sich fast wieder daran gewöhnen, daß heute nach der Show abgebaut wird und dementsprechend wieder effektiv gearbeitet werden muß — zumal einige ja noch zur Echo – Party wollen.

Die Show war gewohnt geschmeidig wie schon die letzten Tage. Hier in Berlin war es an allen Tagen so, daß sehr viele Menschen deutlich zu spät kamen. Wahrscheinlich, weil sie dachten, daß es wie letztes Jahr eine Vorband gäbe. Statt sich mal zu informieren kamen sie dann einfach 20 bis 30 Minuten zu spät. Jeden Tag so 100 Leute. Zum einen ist das natürlich nervig für alle, die pünktlich waren, aber andererseits frage ich mich doch, warum ich viel Geld für ein Konzert ausgebe, zu dem ich nicht pünktlich komme. Heute hatten wir dann noch ’ne 18:00 Uhr Show und natürlich kommt ein ganzer Schwung erst um kurz vor 20:00 Uhr und wundert sich, daß die Show fast zu Ende ist. Zu blöd, oder ? Sehr schön auch ein älteres Ehepaar, daß um kurz vor 20:00 Uhr hier aufschlägt…. mit zwei Karten für den 12.03.2007. Und dann noch diskutiert, warum denn die Veranstaltung heute nicht ist. Da gilt doch ganz allgemein: wer lesen kann ist klar im Vorteil. Noch ein paar Bilder von der Show auch nach dem „Weiterlesen“ – Link.

Der Abbau dann sehr gemütlich und ruhig und um 23:00 fertig. Ich gehe jetzt noch lecker ein Bierchen trinken; der Zug nach Hamburg geht erst morgen Mittag.
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Berlin Schiller Theater, Tag 4/5

Tja…. was soll ich heute schreiben…. tagsüber habe ich ein wenig Büroarbeit gemacht, mich mit allerlei privaten Dingen beschäftigt, rumgegammelt, ungefähr eine Stunde geduscht….. wir mußten ja erst um 18:00 im Theater sein und das Wetter war einfach zu beschissen um rauszugehen. Abends dann noch mal eine kurze Probe zu „Wer bin ich wirklich“, eins, zwei kleine Veränderungen am Arrangement. Und dann ’ne runde Show mit wieder auffällig vielen grauhaarigen Menschen. Sacht mal Berliner Mädels…. warum kommt Ihr nicht vorbei ? Klappt doch in den anderen Städten !

Der Schnürboden im Schiller Theater Berlin

Weil ja nicht so richtig viel zu tun war, habe ich dann schon mal angefangen, alles für sie Zollpapiere bei der Einreise in die Schweiz aufzuschreiben. Die Schweiz ist ja kein EU – Land und darum muß man noch richtig ATA – Carnets ausfüllen, damit der Zoll nicht allzu sehr nervt. Blöd ist nur, daß die Schweiz als einziges Land der Erde immer noch Gewichtszölle (und nicht nur Zölle nach Wert) hat, so daß man alles genau verwiegen muß. Außerdem bin ich mal wieder ein wenig durch’s Haus und habe noch ein Bild vom Schnürboden mitgebracht.

Annett Louisan in Berlin; Der Blender

„Der Blender“

Dennis Nähr hat Besuch

Dennis hat Besuch

Annett Louisan in Berlin

Annett im Publikum

Nach der Show ist ein Teil der Crew noch losgezogen, die Berliner Kneipenlandschaft erkunden. Ich bin lieber nach „Hause“, hab‘ noch ein wenig telephoniert, mich gefreut, daß ich mich mit einem Menschen, bei dem ich das gerade nicht gedacht hätte, einigen kann und gehe jetzt schlummern. Morgen passiert wieder mehr; versprochen !

Artikel mit Paßwörtern

Ab sofort wird es Artikel mit Paßwörtern geben. Im Laufe der Zeit hat sich für mich die Bedeutung und die Motivation, überhaupt ein Blog zu schreiben verändert. Nachdem es ja bisher im wesentlichen ein beruflicher Blog war, möchte ich mittlerweile für mich auch einige private Dinge festhalten. Darauf gebracht hat mich Dirk, der erzählte, daß er angefangen habe, jeweils seine Artikel des gleichen Tages vor einem Jahr zu lesen und daß es für ihn sehr interessant sei, seine eigenen Ansichten mit einem Jahr Abstand zu lesen.

Nun ist es so, daß sich in meinem privaten Leben zur Zeit durchaus eine Menge tut. Für mich sicher hochinteressant, meine eigenen Gedanken und Empfindungen mit einem gewissen Abstand zu lesen; aber diese Dinge gehören meiner Meinung nach nicht in eine Öffentlichkeit. Es sind wirklich private Gefühle, Empfindungen, Verwirrungen. So werde ich dieses Blog als umfassendes Tagebuch nutzen — ich habe in meinem Leben sowas längere Zeit und für mich selbst noch nie getan — und ich bin gespannt, wie ich mich selbst mit einem gewissen Abstand sehen werde. Verzeiht mir also, daß ich Euch da manchmal ausschließe.

Berlin Schiller Theater, Tag 3/5

Heute haben wir recht früh angefangen, weil die Band an der Live – Version zu „Wer bin ich wirklich“, der Titelmelodie zur neuen Pro7 – Serie „Lotta in love„, proben wollte. Die Proben sind mittlerweile zu Ende und es sind zwei wirklich tolle Versionen — ein Mal die volle Bandversion und ein Mal nur mit Gitarre und Wurlitzer für Promogigs — dabei herausgekommen, die beide auch ganz unterschiedlich wirken. Die Bandversion geht schon ziemlich nach vorne und hat echte Hitqualitäten, die kleine Version ist viel intimer und unterstreicht damit die Unsicherheiten, die der Text ausdrückt. Heute Abend soll der Song öffentliche Premiere haben…. wenn das Publikum laut genug nach Zugaben fordert.

Ansonsten ist ruhiges Arbeiten angesagt. Außerdem muß sich der ein oder andere ja vielleicht noch ein bißchen vom gestrigen Abend erholen ;-)

Annett Louisan in Berlin

Die Show heute vom Publikum her so zwischen dem ersten und dem zweiten Tag; relativ alter Altersdurchschnitt. Das ist mir schon am ersten Tag aufgefallen, daß die jungen Berliner weniger zu uns kommen als in anderen Städten. Ansonsten ganz gut gelaufen; die Band scheint sich daran gewöhnt zu haben, daß Peter die Shows mitschneidet und spielt lockerer. Die Premiere von „Wer bin ich wirklich“ ist gut über die Bühne gegangen und das Publikum war fast verdutzt über die Nummer, weil Annett sie gar nicht angesagt hat. Und wieder gibt es nach dem „Weiterlesen“ – Link noch zwei Photos.

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Berlin Schiller Theater, Tag 2/5

Aus dem Theater gibt es heute eigentlich gar nicht so viel zu erzählen. Dennis und Sascha haben ihre Partnerinnen zu Besuch und genießen es dadurch doppelt, daß wir mehrere Tage an einem Ort sind. Dienstbeginn war heute um 18:00 Uhr, es gab nur einen sehr kurzen Soundcheck und danach ein wirklich gutes Konzert. Die Stimmung im Publikum war heute viel besser als gestern. Gestern war ein wenig dieses etwas steifere „Premierenpublikum“ da und heute mehr Leute, die einfach Spaß haben wollen. Mal seh’n, wie sich das in den nächsten drei Tagen entwickelt. Nebenher hat die Crew natürlich die Grand Prix – Vorentscheidung verfolgt und sich mit Texas Lightning über den Sieg gefreut. Allein Peter hat für Vicky die Daumen gehalten, aber ich glaube, das war nur aus alter Verbundenheit….. Peter arbeitet oft für sie.

Mirko Michalzik beim Annett Louisan - Konzert in Berlin

Nach der Show hat uns Dieter Semmelmann, unser Tourneeveranstalter, zu einem leckeren Abendessen mit Umtrunk ins Brel am Savignyplatz eingeladen. Von diesem Teil des Abends gibt es ganz bewußt keine Photos. Künstler, Crew und Büros haben sich auf jeden Fall gut unterhalten und der Abend endete erst so um 03:00 Uhr.

Vorbesprechung Palastorchester

Wenn man schon mal mehrere Tage in Berlin ist und nicht auf- und abbauen muß, kann man die Zeit direkt für Vorbesprechungen nutzen. So habe ich mich heute mit Ian Wekwerth vom Palastorchester, dem Tontechniker Bernd Meyer – Lellek und Thomas Tiedemann von tour – house getroffen, um sowohl das diessommrige Konzert in der Waldbühne, als auch ein paar Details der nächsten Shows mit der Palastrevue zu besprechen.

Die Waldbühne in Berlin ist eine große, 22.000 Besucher fassende OpenAir – Bühne direkt am Olympiastadion, die ein wenig an klassische Amphitheater erinnert. Bei so einem großen Venue muß man sich schon ein bißchen was einfallen lassen, wenn man dort „überleben“ will und so haben wir uns ein schönes Bühnenbild ausgedacht und auch über die heute fast standardmäßig erwarteten Videowände nachgedacht. Wenn das Wetter halbwegs gut ist (und der August sollte uns da nicht enttäuschen), dann wird das sicher ein toller Abend.

Bei Max Raabe gibt es drei verschiedene Konstellationen, unter denen er Konzerte gibt: erst einmal das Solokonzert, bei dem er nur von einem Pianisten begleitet wird, dann das normale Konzert mit Palastorchester und zu guter Letzt noch die Revue mit Orchester, großem Bühnenbild und Ballett. Während bei den ersten beiden Möglichkeiten der Aufwand doch recht gering ist (sieht man mal von einem 12köpfigen Orchester ab), stellt die Revue doch schon gewisse Anforderungen. Letztlich kann sie nur in Theatern gespielt werden, weil man die dort vorhandene Technik (Schnürboden) braucht. Auch die Bühnentiefe (mindestens 24m) ist eigentlich nur in Theatern zu finden. Im Sommer spielen wir nun unter anderem zwei Wochen lang in Hannover im Aegi und dort ist die Bühne nur 20m tief, was eine gewisse Herausforderung darstellt. Aber mit ein paar Tricks werden wir auch das so meistern, daß es dem Zuschauer nicht auffällt. Außerdem müssen die Kulissen überarbeitet werden und auch darüber haben wir gesprochen.

Bei der Internetseite des Palastorchesters schließt sich übrigens der Kreis zum Schiller Theater. Als Begrüßungsbild erscheint eine Photomontage, die aus Teilen der Frontansicht des Schiller Theaters zusammengestückelt ist. Sehr witzig gemacht.

Berlin Schiller Theater, Tag 1/5

Heute ist’s fast wie nach Hause kommen. Im Schiller war ich schon so oft und häufig auch so lange. Erst im Januar habe ich hier zwei Wochen verbracht. Aber mal langsam und der Reihe nach. Heute Morgen um 08:00 waren wir am Hotel, haben eingecheckt und sind ’ne Stunde später dann mit dem Nightliner zum Theater. Das Schiller Theater war mal das größte deutsche Sprechtheater; Peter Zadek hat in einem Interview vor ein paar Wochen gesagt, das Schiller Theater sei damals sowas wie das National – Theatre Deutschlands gewesen. Alles was Rang und Namen hatte, hat hier gespielt oder inszeniert und ein wenig von diesem Geist kann man heute immer noch spüren. Leider tatsächlich nur noch ein wenig, denn der Berliner Senat hat das Theater nach der Wende in einer bis heute heftig umstrittenen Entscheidung geschlossen und seit dem führt diese Haus das leidvolle Leben einer „Mietleiche“.

Vorschau Schiller Theater

Auf jeden Fall ist hier viel Platz, wir nehmen selbst bei großzügigstem Aufbau vielleicht ein Drittel der Bühnentiefe ein und können so den Raum und die Zeit in den nächsten Tagen nutzen, um unser Material zu warten. Die ganze lokale Crew sind gute alte Bekannte und so wird die Stimmung hier fast sowas wie ein Familienfest werden; schön. Auch unsere Küchenabteilung freut sich, denn es gibt hier eine große. fest eingerichtete Küche — die ehemalige Kantine — und Guido hat schon angedroht, daß er sie nutzen will, um uns mal richtig zu zeigen, wie gut er kochen kann. Mein Gott, wenn das, was er in den vergangenen Wochen gebrutzelt hat noch nicht gut war….. wie viel soll ich denn dann in den nächsten fünf Tagen zunehmen ?!?!

Neben dem normalen Aufbau bastelt Peter heute besonders viel, denn in den nächsten fünf Tagen werden wir die Show jedes Mal mitschneiden. Das muß natürlich vorbereitet sein; extra Mikros werden gehängt. Für Euch heißt das: besonders viel Stimmung mitbringen, wenn Ihr zu einem der Konzerte kommt. Ist doch klar, oder ?

Vom Aufbau haben wir für ein Theater einen ungewöhnlichen Weg gewählt. Normalerweise würde man hier ja alles direkt und ohne Traversen an die alle 25cm vorhandenen Hauszüge hängen. Da man so aber die Bühne für den Nebel nicht „luftdicht“ bekommen würde, haben wir hinten unsere ganz normale Trussbox geriggt und nur das Frontlicht an einen Hauszug gehängt. Der Ton ist auch ganz klassisch geriggt, weil es keine anderen Möglichkeiten dafür gibt. Generell müssen wir darauf achten, daß wir nichts in den Weg des Eisernen Vorhangs (ein stählerner Feuerschutzvorhang, viele Tonnen schwer) stellen. Der muß nämlich immer fallen können.

An dieser Stelle ein Nachruf: die Schiller Klause gibt es nicht mehr. Das ist insofern dramatisch, weil es dort günstiges Bier und superleckere Frikadellen… äh Buletten sagt man hier ….. also superleckere Buletten gab. Der Inhaber Thomas kannte einen bereits nach wenigen Besuchen und hat einen auch nach Jahren nicht vergessen. Ich war zuletzt im Januar jeden Tag dort essen. Ich find’s schon echt sehr schade. Ja, die Kneipe war schon ziemlich abgeranzt, aber sie hatte ihren sehr eigenen Stil, den ich sehr gemocht habe. Sie war seitlich faktisch ins Schiller Theater mit eingebaut, man hatte es also nie weit. In memoriam ein herzliches Prost.

Annett Louisan in Berlin 1-1

Die Show ist heute sehr gut gelaufen und es war außergewöhnlich viel Presse da. Im „Weiterlesen“ – Bereich gibt’s wieder zusätzliche Photos. Toll war, daß wir heute ja nicht abbauen mußten, sondern nach einem gemütlichen Feierabendbier schön ins Hotel fahren konnten. Das ist echt klasse.

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