Brückenforum Bonn

Dennis Nähr beim Lichtdesignern

Nach kurzer Nightlinerfahrt ging’s dann heute im Bonner Brückenforum weiter. Eine Bastelbaustelle, in die unsere eigentliche Produktion nicht so ganz hineinpaßt. Und so stellte sich Dennis Nähr, unser Lichtdesigner, mal eben hin und entwarf ein Konzept, wie’s denn von der Lichtseite heute funktionieren könnte. Die Hälfte der Lampen blieben mal direkt in den Cases.

Das Brückenforum in Bonn

Ihr seht selbst, daß der Raum nicht besonders groß ist und die Bühne keine echte Höhe hat. Außerdem sind die Riggingmöglichkeiten (also die Chance, Dinge an die Decke zu hängen) mit 250kg/Punkt sehr gering. Trotzdem zauberten wir hier was ganz Schönes hin.

Mit den örtlichen Stagehands (Helfern) läuft heute übrigens heute eine Wette. Sie behaupten, sie wären das ultraschnelle Team beim Abbau. Nun. Ich lobte drei Kisten Bier aus für den Fall, daß der Truck heute um 00:00 zu ist. Persönlich bin ich der Meinung, daß das nicht zu schaffen ist, weil wir unsere leeren Cases mangels Stauraum alle wieder in den LKW packen mußten. Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren.

Die Show läuft heute auch intern runder als gestern, was mich doch beruhigt. So habe ich nämlich im Gegensatz zu gestern mehr Zeit zum Bloggen :mrgreen:

Mittlerweile ist’s nach der Show und ich kann sagen, daß die Veränderungen doch Wirkung gezeigt haben. Die Show ist jetzt insgesamt deutlich besser und man merkt, daß selbst Kleinigkeiten unbewußt auch vom Publikum wahrgenommen werden. Es freut mich, daß es jetzt so gut läuft. Die Hands bauen gerade voller Energie ab und maß muß sie manchmal etwas bremsen, damit sie im Bestreben, besonders schnell abzubauen, nicht über’s Ziel hinausschießen und es dadurch letztlich länger dauert. Aber es herrscht gute Stimmung und so macht das Arbeiten hier trotz der etwas unhübschen Location doch richtig Spaß.

Es geht wieder los: Tourauftakt Annett Louisan in Hagen

Nachdem ich bei Annetts ganzen OpenAir – Terminen im Sommer ja durch Max verhindert war, fängt dann jetzt wieder die Annett – Zeit an. Auftakt der Herbsttour mit einigen Wiederholungskonzerten in größeren Städten und Shows auch in kleineren Orten war in der Stadthalle Hagen. Immer wenn der Name eines Saals mit „Stadthalle“ anfängt, kann man sich schon mal innerlich darauf vorbereiten, daß es ein irgendwie vieleckiges Gebäude vornehmlich mit den Innenfarben Orange, Grün oder Braun ist. So auch in Hagen.

Die Stadthalle Hagen nach dem Annett Louisan - Konzert

Wir haben recht früh um 09:00 Uhr mit dem Aufbau begonnen, weil es von der Deko und Ausstattung zwar genau so abläuft wie bei den Frühjahrsterminen, das Material aber frisch aus dem Lager kommt und für uns erst eingerichtet werden muß. Pulte müssen programmiert und Kabelbäume geklebt werden. Da fängt man besser mal ’ne Stunde eher an. Dabei ging dann jedoch alles erschreckend schnell; wir sind halt doch ein eingespieltes Team. Und so war alles bereit, als um 16:00 die Künstler ankamen.

Friedrich Paravicini beim Soundcheck zum Annett Louisan - Konzert

Hier seht Ihr Friedrich Paravicini, unseren Multiinstrumentalisten beim Soundcheck mit seiner BluesHarp. So wie er haben sich auch die anderen Musiker auf der Bühne häuslich niedergelassen; es wurden neue oder neu arrangierte Songs noch mal geprobt, damit vor allem auch die Techniker sich darauf einstellen können. Immerhin müssen Sound und Lichtdesign ja zu den Stimmungen der Lieder passen. Auch hier der Umgang echt familiär und vertraut. Schön, mit dieser Truppe wieder unterwegs zu sein.

Später dann die vom Publikum gefeierte Premierenshow. Ehrlicherweise gab’s intern schon ein paar Haker, aber die hat draußen wohl keiner gemerkt… Machen wir dann ab sofort besser.

Traumhaft allerdings der Abbau. Knackig – schnell, obwohl’s der Truck das erste Mal geladen wurde. So muß es sein. Um 00:30 waren die Trucktüren zu und das erste Bier auf. Prost.

Fahrt nach Hagen

Heute war neben einigen privaten Dingen nichts besonderes los und so bin ich Abends nach Hagen gefahren, wo morgen der Tourbeginn zur Annett Louisan – Herbsttour ist. Auf der Autobahn waren ganz schön viele merkwürdige Leute unterwegs. ‚Ne Menge Wohnwagengespanne, die so langsam fuhren, daß ganze Kolonnen von Lastern sie überholten. Zwei (!) Autos, die bei dreispurigen Teilen ganz nach links fuhren, damit man sie rechts überholen kann. Ist eigentlich Vollmond ?

Wie in Basel wohne ich auch heute Nacht wieder in einem Mercure – Hotel und wie in Basel erinnert mich das Zimmer an eine U-Haft – Zelle. Zugegeben, das Bad ist hier großzügiger.

Der letzte Tag in Basel und die Rückreise

Der Sonntag war ziemlich verregnet und so habe ich tagsüber nichts Richtiges gemacht. Abends die letzte Show mit Max, wieder mit gutem Publikum, danach Abbau, der recht zügig ablief und dann schnelles Schlafen, weil der Flieger zurück nach Hamburg bereits um 07:00 Uhr ging.

Heute morgen um 04:45 ging schon wieder der Wecker. Gähn. Der Flughafen Mulhouse/Basel/Freiburg ist schon echt häßlich. Auch das gastronomische Angebot läßt zu wünschen übrig. Ebenfalls befremdlich: EasyJet reserviert beim Einchecken keine Sitzplätze, sondern es ist freie Platzwahl, was beim Boading zu sommerschlußverkaufähnlichen Hektikaktionen führt. Das braucht doch echt kein Mensch, oder ?

In Hamburg dann Paßkontrolle (klar, wir kommen aus der Schweiz, einem nicht-EU – Land) als Dienst nach Vorschrift. Jeder Ausweis wird ausgibig kontrolliert und eingelesen. Eigentlich eine Schwachsinnsaktion, denn als Autofahrer werde ich doch an der Grenze ganz einfach durchgewunken, als Fußgänger gar nicht beachtet. Keine Ahnung, wen sie ärgern wollten, oder ob was besonderes anstand.

Zuhause ganz schnell die erste Waschmaschine gestartet, denn morgen geht’s ja schon direkt mit Annett weiter. Mittags dann bei Proben zu dem Stück „Schwestern“ im Polittburo gewesen. Übermorgen ist Premiere, heute war der erste Tag auf der Bühne und dementsprechend fleißig wuselten alle dort herum: Bühnenbild, Licht, Musiker, Schauspieler, Regie. Es ist schon interessant, so ein Stück noch in der Entstehung zu sehen und ich würde es mir dann auch gerne mal fertig anschauen, aber da bin ich ja leider schon wieder unterwegs.

Den Rest des Tages mit dem Abarbeiten eines ungewöhnlich hohen Poststapels und mit Vorbereitungen für Annett verbracht.

Zoo Basel und weitere Erlebnisse

Pelikan im Zoo Basel

Nachdem es nachts regnete, war’s aber tagsüber schön und so sind wir in den Zoo. Der Baseler Zoo war mir im Vorfeld als besonders schön beschrieben worden und so lang der Besuch ja nahe. Nun scheine ich durch die Zoos in meiner Heimatstadt Duisburg, in Krefeld, Köln, Hamburg und Berlin ziemlich verwöhnt; jedenfalls empfand ich die Baseler Ausgabe allenfalls als durchschnittlich. Viele Tiere schienen auf Betriebsausflug, die Käfige waren leer. Auch habe ich seit Jahren das erste Mal wieder Käfiginsassen mit Hospitalismus gesehen. Trotzdem hatten wir natürlich unseren Spaß. Besonders über die Nashörner, die mit ihren Hautüberlappungen schon ein wenig so aussehen, als seinen sie einer Playmobil – Serie entsprungen.

Später eine gute Show ohne Kinken und wieder mal tollem Publikum. Da werden sich die Wiener in wenigen Wochen mal richtig anstrengen müssen, wenn sie die Baseler schlagen wollen.

Nach der Show noch ein wenig unterwegs gewesen. Die Schweizer Gastronomiepreise sind schon schockierend. Aber wenigstens haben wir noch ein Restaurant gefunden, das nach der Show noch die Küche offen hat. War gar nicht so einfach.