Premiere „Berlin Alexanderplatz: remastered“ im Rahmen der Berlinale

Poster des Films; Copyright: Bavaria Film

Heute ist Premiere des digital überarbeiteten Films Berlin Alexanderplatz von Rainer Werner Fassbinder im Rahmen der Berlinale. Diese Vorführung läuft im Admiralspalast, mit der Revue haben wir also heute frei. Max spielt aber als Gast während der Gala und die ganze Veranstaltung läuft ja auch in unserem Set, also muß ich auch ein wenig aufpassen, was denn hier passiert.

Vorbereiten der Leinwand

Vorgestern gab es eine Probe, nachdem wir, wie Ihr oben seht, die Leinwand vorbereitet und aufgehangen haben.

Der Videobeamer

Das ist übrigens unser Videobeamer. Schon ein etwas größeres Teil als das aktuelle Angebot von Tchibo.

Heute dann noch mal Proben und heute Abend dann die Premiere. Das ganze Drumherum wird von einem jungen Theaterregisseur geleitet und mir wird mal wieder klar, warum subventioniertes Staatstheater so viel Kohle verbrennt. Hier sitzen Heerscharen von Menschen schlecht koordiniert sich ihre Hintern platt.

Die Ankunft der Gladiatoren ... äh ... Promis

Hier seht Ihr die Ankunft der ersten Promis zur Premierenfeier. Später bin ich leider nicht mehr rausgekommen.

Der Film. Nun. Ich habe ein oder zwei Teile 1980 als 15jähriger gesehen und fand ihn langweilig. Heute gab’s die ersten zwei Teile und ich fand sie … langweilig. Überspielt. 80er Jahre eben. Fassbinder mag zu seiner Zeit herausragend gewesen sein und ich bin auch bekennende Banause. Aber ich könnte mir nicht vorstellen, alle 14 Teile zu sehen. Allerdings schienen auch weite Teile des Publikums nicht so richtig begeistert, denn nach dem ersten Teil waren sicher genau so viele Menschen im Foyer wie im Saal, auch wenn sie natürlich berlinalefilmfachmännisch alle voll des Lobes waren.

Daß gut 1,5 Millionen Euro für die Restaurierung des Films ausgegeben wurden finde ich dennoch gerechtfertigt. Das Material war nicht mehr in vorführbarem Zustand und der Film ist — mein persönlicher Geschmack nun hin oder her — neuere deutsche Kulturgeschichte. Wer sich’s gönnen will: die DVD – Sammlung ist ab sofort über die Edition der Süddeutschen Zeitung zu kaufen.

Reaktionen

Die Nachricht, daß ich in wenigen Wochen ein Angestellter sein werde, scheint ja tatsächlich einige wirklich schockiert zu haben. Ich wurde bei gut einem Dutzend Telephonaten beispielsweise gefragt, ob ich krank sei, ob ich heiraten wolle und noch ein Kind bekomme, wie hoch denn das Gehalt sei, daß ich mich darauf einlassen würde. Nun. Nein, ich bin nicht krank, sondern sehr gesund, weder Kind noch Hochzeit stehen vor der Türe und die Kohle ist auch nicht so umwerfend viel, daß ich dafür Grundsätze verraten würde. Es gab in den vergangenen Monaten durchaus auch hier geäußerte Überlegungen, was zu verändern. Daß daraus eine Festanstellung werden würde, war zwar nicht Teil des Plans, aber ich finde das jetzt nicht soooo spektakulär. Neben ein paar Nachteilen birgt es ja auch durchaus ’ne Menge Vorteile. Ich bin auch ganz ehrlich zu sagen, daß ich mich nicht von jedem anstellen lassen würde. Aber in diesem Kontext glaube ich an ’ne Menge Spaß und darum ist mir das nicht schwergefallen.

Für die Klangschmiede/in.plan habe ich in der Vergangenheit ja schon häufiger als Freiberufler gearbeitet. Das Unternehmen deckt ein breites Spektrum von Tour bis Industrie ab, ist flexibel, neugierig und vor allem: hat nette Leute. Das finde ich wichtiger als Kohle. Klar, es wird ein paar Dinge geben, die ich so wie bisher dann nicht mehr machen kann. Aber ich glaube auch, daß ich zusammen mit einem starken Partner im Rücken dafür viele Sachen realisieren kann, die ich allein im Leben nicht gestemmt hätte. Und darauf freue ich mich.

Ihr werdet hier meine Metamorphose vom Freelancer zum Angestellten miterleben. Werdet sehen, wie ich Ver.di – Mitglied werde und für die 37,5 Stunden – Woche kämpfe. Quatsch !  Das war beispielsweise auch so ein Punkt, den mich mehrere Leute gefragt haben. Wie das denn dann mit der Arbeitszeit aussähe. Leute, es ist Rock ’n‘ Roll. Jeder, der anfängt ein Stundenbuch zu führen, sollte lieber beim Finanzamt anfangen. Und das, was Gewerkschaften in den letzten Jahren veranstalten ist eher Ausbremsung und Besitzstandwahrung (vornehmlich der Rechte der Funktionäre), als Innovation.

Macht Euch also nicht allzu große Sorgen oder Hoffnungen: ganz so viel wird sich für mich nicht verändern.

I got arrested by Arrested Development

Gestern war ich recht viel im Auto unterwegs. Auf der Hinfahrt hörte ich die beiden CDs von Regy Clasen. Regy kennen einige von Euch vielleicht als eine der drei BackingVokal – Mädels von Stefan Gwildis, sie macht aber schon seit einigen Jahren wirklich tolle eigene Songs. Einen kleinen Eindruck könnt Ihr Euch hier am Ende des Artikels verschaffen. Weitere Hör- und Sehbeispiele gibt’s auf ihrer Homepage.

Abends, ich hatte ja Dank Autobahnvollsperrung viel Zeit, hörte ich auf NDR2 das montägliche Radiokonzert, dieses Mal gab’s eine Show von Arrested Development, die sie im September im Rahmen des Reeperbahnfestivals gegeben hatten. Ich sah diese Truppe vor vielen Jahren live und das Konzert war damals umwerfend. Zwischenzeit war die Band mal getrennt, aber sie scheinen sich wirklich wieder gefunden zu haben, denn das, was ich da gestern Abend im Radio hören durfte, war wirklich sehr, sehr geil und ich mußte später leider feststellen, daß sie erst im Herbst auf Tour waren und wohl dieses Jahr nicht in Deutschland spielen werden; schade. Sehr empfehlenswert.

Entscheidung in Wernigerode

Wernigerode

In dieses bezaubernde Städtchen führte mich gestern der Weg am spielfreien Tag. Der Anlaß ist fast schon ein historischer: nach vielen Jahren als Freelancer gab es in den letzten Wochen immer mal wieder Gespäche mit einer Firma, die jemanden wie mich gerne anstellen möchte. Und zu den letzten Gesprächen trafen wir uns eben gestern in Wernigerode, weil mein zukünftiger Arbeitgeber im nebenan gelegenen Ilsenburg Proben und Premiere zur aktuellen Florian Silbereisen – Tour hat. Nun, was soll ich sagen, ab dem 01.04. bin ich Angestellter. Das ist tatsächlich schon erst mal ein komisches Gefühl, ja. Aber in dem Kontext habe ich da tatsächlich Lust drauf und ich bin freudig – gespannt, wie sich das entwickeln wird.

Auf dem Weg dorthin bin ich an einer ganzen Reihe umgeknickter Strommasten vorbeigekommen und das erinnerte mich an die Wälderwüsten, die ich während der Fahrt bei meiner Wurliabholung gesehen hatte. Da war der Sturm woanders wohl tatsächlich stark und nicht so luschig wie in Hamburg.

Vollsperrung einer Autobahn

Auf dem Rückweg bin ich dann natürlich schön in eine Autobahnvollsperrung geraten und stand erst mal 1,5h in der Gegend herum. In dem Zusammenhang gibt es mal wieder ein paar Dinge, die ich nicht verstehe. Wenn die Leute im Radio einem lang und breit etwas von spiegelglatten Autobahnen erzählen und auch auf dem Navi dank TMC eine eindeutige Warnung erscheint (so Navis sind schon ’ne Wucht), dann muß ich doch nicht unbedingt mit Vollgas gegen die nächste Leitplanke brettern. Mich ärgert das insofern, als daß der Mensch, der sich da zerlegte, mich 2 Minuten zuvor noch mit wilder Lichthuperei von der Spur gepustet hat, bloß weil ich mit relativ zügigen 70 jemanden überholte, der vielleicht 45km/h fuhr, was ihm auch nicht anzukreiden war. Nur weil jemand unter dem guten Stern fährt muß er doch nicht glauben, daß seine Reifen Bond – gleich Spikes ausfahren. Bekloppt.