Leichtes Entsetzen…

… löst regelmäßig dieser zarte Kulissendolly bei unseren örtlichen Partnern aus. Ehrlicherweise war auch ich ein wenig erschrocken, als ich ihn das erste Mal im warehouse sah. Aber er ist so gebaut, daß er von der Höhe her so gerade noch in den Truck paßt, wenn er die Laderampe hinaufgerollert kommt. Und so ein Dolomitenbergmassiv ist eben — massiv.

Videonauten

Die Tour der Kastelruther Spatzen geht ja recht lang, also eine gute Gelegenheit, Euch mal wieder ein paar Kollegen vorzustellen. Und weil wir es gearde erst mit wackelnden Leinwänden hatten, fange ich einfach mal mit der Videoabteilung an. Oben seht Ihr Steffen Müller. Der ist bei der Tour gar nicht mit dabei, hat aber die ganzen Videozuspieler geschnitten. Steffen ist wie ich Angestellter bei der „Schmiede“ und da unser Videospezialist. Die meiste Arbeit hatte er lange vor der Tour. Stunden an Material wurde für die Jubiläumstour gesichtet und in aktuelle Formate konvertiert. Bei den Proben in Bayreuth hatte Steffen sein kleines mobiles Studio aufgebaut, um da noch schnell Veränderungen realisieren zu können. Und wie das immer so ist, hatte er auch noch gut zu tun.

Marc Nesselhauf ist unser Videospezialist auf Tour und mit drei Beamern, Leinwänden und der Regie hat er auch gut zu tun. Oben seht Ihr ihn während der Show. Da mischt er Livekamerabilder und Videoinhalte, die vom Medienserver kommen, so, daß zwei unterschiedliche Inhalte entstehen: ein mal für die beiden Leinwände rechts und links der Bühne und ein mal für die mittige Leinwand, die vor die Berge gefahren werden kann. Das ist konzentrierte Arbeit.

Update Bahnhof Würzburg

Von meiner letzten Nacht im Hauptbahnhof Würzburg berichtete ich ja. Diese Nacht war ich wieder dort; zum Glück mit 1,5h nur relativ kurz. Allerdings kann ich nun ein paar Tips geben, was man zu nächtlicher Stunde machen kann. Zum einen wies mich ein bloglesender Bahnmitarbeiter per Mail darauf hin, daß es an Gleis 1 eine Kantine für Betriebsangehörige gebe, die bereits ab 05:30 die Türen öffnet und bei der man das mit dem „betriebszugehörig“ um diese Uhrzeit nicht allzu genau nehme. Da waren wir heute, der Kaffee kostet 1,10€, es ist warm und das Personal sehr nett.

Für die Zeit vor 05:30 gibt es auch in Würzburg eine Bahnhofsmission, die allerdings etwas außerhalb des eigentlichen Gebäudes am Busbahnhof liegt. Darum sah ich sie beim letzten Mal nicht. Auch hier übernehmen Caritas & Diakonie zumindest teilweise Aufgaben, die in meinen Augen eigentlich die Bahn übernehmen müßte. Gut, daß es diese Einrichtung gibt.

Geschichten, die das Leben schrieb

Ohne daß ich das jetzt bestimmten Orten zuordnen möchte, aber zwei Geschichten aus den letzten Tagen muß ich dann doch mal erzählen. Wir setzten auf der Tour eine MDG ein. Das ist ein sogenannter Hazer, also eine Maschine, die ganz feinen Dunst in der Luft erzeugt, damit man das Licht besser sehen kann. Die Maschine brodelt die ganze Zeit vor sich hin und die Leute aus der Halle bekommen gesagt, daß sie bitte ihre Lüftung auf kleinste Stufe stellen sollen, damit der Dunst schön hält und keine Schlieren zieht. Und meistens wissen die Hallenleute das auch; wir sind ja nicht die Ersten, die mit so einem Gerät ankommen.

In einer Halle, groß und seit vielen Jahren bestehend, war das anders: die Lüftung lief, unser Lichtmann stellte den Hazer stärker, die Lüftung lief stärker, der Hazer wurde noch stärker gestellt. Zwischendurch Rückfragen beim Haus. „Jaja“ war die Antwort. Schließlich war die Lüftung so stark, daß die Videoleinwände zu wackeln begannen. Harte Rückfrage ans Haus. Da dann die Antwort: „Na ja, Ihr macht ja so viel Rauch, das sieht ja gar nicht gut aus, das muß ich absaugen. Außerdem habe ich Angst, daß die Rauchmelder anspringen.“ Nun war die Feuerwehr schon mit vier Mann Brandwache vor Ort und üblicherweise werden Rauchmelder während des Konzerts ausgeschaltet. „Nein, das machen wir hier nie.“ Aha. Wofür dann die Brandwache ?!?  Nach kurzer Kontroverse einigten wir uns dann auf eine Lüftungsstufe, bei der wenigstens die Leinwände ruhig hingen……

Andere Situation: wir haben zwei Kameras im Publikum stehen, die unter anderem für die Bilder auf den Leinwänden sorgen. Dabei kommt es tatsächlich manchmal kurzfristig zu leichten Sichtbehinderungen für einzelne Besucher. Bislang war das nie Grund für Diskussionen. In einer Stadt aber kam nach der Pause eine aufgebrachte Frau auf uns zu. Das sei ja die Höhe, eine Unverschämtheit und überhaupt. Sie würde das nicht mit sich machen lassen. Sie will jetzt und sofort und vom Kameramann (später dann von mir persönlich) das Geld zurück. Und zwar nicht nur den regulären Kartenpreis, sondern die komplette Kohle, die sie für die Karte auf dem Schwarzmarkt bezahlt habe (also etwa das Doppelte des regulären Preises). Plus Reisekosten. Plus Babysitter. Das ganze in schönster Mundart, so daß ihr kaum zu folgen war. ???wtf???  Nein. Die Antwort lautet: nein. Gerne Gästeliste bei der nächsten Show in der Nähe. Aber auch nur, wenn Sie mich nicht mehr anfassen und mal einen Schritt zurückgehen. Brrrrrrr.

Der Hallenschnelldurchlauf

Nachdem ich bisher wenig über die Hallen erzählte, in denen wir residierten, will ich das mal in alphabetischer Reihenfolge nachholen. Jedenfalls bei solchen, von denen ich bisher auch bei anderen Touren noch nichts erzählte. Alphabetisch und auch von den Konzerten her die erste Halle ist die Oberfrankenhalle Bayreuth. Eine Sporthalle mitten in einem Sportzentrum mit Schwimmbad, Eishalle und Stadion. Die Halle selbst ist mit allem ausgestattet, was man so von einer Mehrzweckhalle erwartet, hat ausreichend Strom und Hängepunkte. Da in den Nebenhallen immer auch noch Sportunterricht und andere Termine sind, muß man ab Aufbaubeginn mit Secus dafür sorgen, daß niemand durch die Baustelle läuft. Sonst aber ist alles gut und vor allem die Haustechniker sind sehr nett und motiviert. Da die Halle außerdem gut Platz bietet ist es eine gute Probenhalle. Nur unser Dekodolly paßte mit seiner 2,60m Höhe leider nicht durch die Türe und mußte außen ent- und beladen werden.

Erst Anfang der Woche waren wir in Bielefeld. Die Stadthalle hat eine in zwei Richtungen bespielbare Bühne, was insofern praktisch ist, als daß man den kleinen Saal als Storage nutzen kann. Nicht ganz praktisch ist der Ladelift, der Teil der hinteren Bühnenfläche ist. Dafür gibt es reichlich C1 – Hauspunkte; das gleicht den Lift – Zeitverlust wieder aus.

Wenn man bisher in der Stadthalle Deggendorf spielte, dann war man sicher in diesem Saal. Eine ganz typische Stadthalle mit Handkonterzügen und Lademöglichkeit direkt auf die Bühne. Eine klassische Mittelbühne.

Seit kurzem, wir waren erst die zweite Produktion, gibt es nun die nagelneue Halle 2 direkt nebenan. Die ist größer, flexibler, auch gut zu beladen und in nächster Zeit wird auch ein festes Grid über die Bühne gebaut, so daß dann das Rigging sehr einfach wird. Wir bastelten noch 3m – Schluppen um die Betonträger. Die Hauscrew ist durch ihre alte Halle eingespielt und löst die kleinen Anfangswewehchen schnell und unkompliziert. Strom kommt an vielen Stellen einfach aus dem Boden; da sieht man, daß dort auch Messen stattfinden sollen.

Als ich eben das Bild sah, mußte ich tatsächlich schon überlegen, wo denn das wohl war, dabei ist das gerade mal zwei Wochen her. Die Rothaus –  Arena in Freiburg ist eine der zahlreichen Messehallen, die man auch als Konzertvenue nutzen kann. Strom, Rigging, alles da. Der Truck kann in die Halle fahren, was im Winter sehr angenehm ist. Ansonsten halt ’ne Halle.

Heute sind wir in der Oberschwabenhalle Ravensburg. Praktisch sind die auf Trägern verschiebbaren Hausmotoren in der Tiefe. Unpraktisch ist, daß man in der Breite beim Raster sehr festgelegt ist, will man kein Prerigg hängen. Wir haben uns natürlich alles auf die Linien geschoben…… Ansonsten gibt es nur zu berichten, daß das mit den Schwaben und dem Hochdeutsch zwei Dinge sind, die nicht zusammenfinden. Und daß Backstage die Heizung nicht richtig spielt. Im Catering ist es heute extrem kalt. Außerdem war man örtlicherseits sehr bemüht, das Sidemasking partout auf die hauseigenen Vorhanglinien zu setzen, was aber bei uns einfach nicht funktioniert, weil wir das Masking nicht auf der Bühnenvorderkante brauchen, sondern 6m dahinter. Schon wegen der Sichtlinien.

Zu guter Letzt in unserem kleinen Reigen biete ich Euch die Rhein-Main-Halle Wiesbaden. Die Garderoben & Büros sind im Keller, das finde ich nicht so doll, weil ich gerne bühnennah sitze. Ansonsten ist’s halt eine ganz normale Stadthalle, die nur nicht Stadthalle heißt. Der Dickstrom wird ein wenig abenteuerlich von der Seite herangeführt. Mit unseren 20m 125er sind wir nur sehr knapp bis zum Dimmer gekommen.

So weit von der Front. Nun hoffe ich, daß morgen früh die Bahn nicht streikt.

Fachtage

Eigentlich ist die Anmeldefrist ja schon abgelaufen. Da ich aber erst heute selbst die eMail bekam gehe ich mal davon aus, daß es noch nicht so voll ist, daß man sich nicht mehr eintragen kann. Der ein oder andere Hersteller ist ja durchaus interessant.

Lang ist’s her

Heute Morgen stolperte ich verschlafen in die Stadthalle in Hagen und neben der Bühnentüre hing noch die Setliste des letzten Acts. Ernie … Rockpommel … Silent Movie … verdammt, das sagte mir doch was. Und ich war mir auch sicher, daß das schon verdammt lange her sein muß. Ist es auch. Grobschnitt (Wikipedia) war eine meiner Idole der frühen Jugend. Die Kapelle gab es fast 20 Jahre nicht, 2007 folgte die Reunion und mittlerweile gibt es auch wieder Konzerte. Ich kann mich an zwei sehr lange Shows (und hier war das Wort „Show“ wirklich Programm) erinnern, die ich mal besuchte. Witzig, sie jetzt gewissermaßen unterwegs zu „treffen“ und zu erfahren, daß es die Kapelle wieder gibt.

Camera gecrackt

Durch den Hinweis Michaels bin ich auf ein Tool gestoßen, mit dem man alle Canon – Kameras, also auch meine Ixus, unter anderem dazu bringen kann, RAW – Dateien abzuspeichern; aber auch einige andere sinnvolle Erweiterungen werden mitinstalliert. Die neue Firmware wird ganz einfach auf die Speicherkarte(n) gespielt, die Originalfirmware bleibt für alle Fälle natürlich auch verfügbar. Das Ganze ist sehr durchdacht und macht großen Spaß, darum sei es auch hier erwähnt.