Little Miss Sunshine

Nach dem Besuch bei Pur waren wir noch im Kino und haben uns Little Miss Sunshine angesehen. Dirk hatte den Film ja schon ausführlich besprochen. Ein herrlich politisch unkorrektes Werk in dessen Mittelteil vielleicht doch ein wenig viel aufgetragen wurde, dessen Ende aber für alles entschädigt. Ganz großes Lachkino.

Tannenbaum

Auf dem Nachhauseweg in der Innenstadt noch an diesem Tannenbaum vorbeigekommmen. Die Bude vor dem Baum ist etwa 2,5m hoch.

Stimmgerät als Software

Gute Stimmgeräte sind eine echte Glaubensfrage und die meisten Profis unter den Backlinern vertrauen ja immer noch auf die Peterson – Strobes. Auch dort gibt es neben den guten alten motorgetriebenen Geräten mittlerweile digitale Varianten und auch eine recht gut ausgestattete Software für den Rechner, die den Laptop zum programmierbaren Stimmgerät werden läßt. Uli wies mich gestern allerdings auf eine im Netz kostenlos verfügbare Software hin, die ich Euch hier auch empfehlen möchte. Der AudioPhonics – Tuner läuft unter Windows und bietet ähnlich wie der große Bruder die Möglichkeit, verschiedene Instrumente als Presets abzuspeichern, so daß ein schnelles und komfortables Arbeiten hinter der Bühne oder im Studio möglich ist. Natürlich muß man auf das Strobe – Display verzichten, aber der verwendete Zeiger arbeitet meiner Meinung nach auch sehr übersichtlich, von daher kann ich Euch einen individuellen Test nur empfehlen.

Pur in der ColorLine Arena

Pur in der ColorLine Arena Hamburg

Einige mögen jetzt denken „Der Sorger schreckt auch vor nichts zurück“ und da habt Ihr Recht. Pur ist seit Jahren eine aufwendige Tourproduktion, es gibt dort immer ganz gute Showideen und da mein Kollege Uli Müller auch dort mit unterwegs war, habe ich ihn mal besucht und natürlich auch die zweite der beiden Hamburg – Shows in der ColorLine Arena gesehen.

Pur in der Hamburger Color Line Arena

Die Show besticht durch eine runde CenterStage, die zu Anfang noch mit einer Gaze zugehängt ist. Während der ersten Takte fällt die Gaze dann mittels Kabuki – System und die Musiker kommen zum Vorschein. Damit auch alle was sehen können ist die Bühne drehbar gebaut; zu den einzelnen Songs bewegt sich die Plattform also und jeder hat mal seinen Lieblingsmusiker im Vordergrund.

Nach dem Break geht’s wie immer mit vielen Photos weiter.

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Die kleine Hexe im St. Pauli – Theater

Die kleine Hexe im St. Pauli Theater

Am Samstag wollte ich mir dann mal ansehen, was meine Freundin Melanie gerade so täglich treibt und bin ins St. Pauli – Theater getapert. Dieses Theater gibt’s auf’m Kiez schon seit 1841, ist das älteste noch lebende Theater Hamburgs und somit eine alte Legende. Jedes Jahr zu Weihnachten gibt es natürlich auch ein Kindermärchen, das den kompletten Dezember drei Mal am Tag gespielt wird. Dieses Jahr Otfried Preußlers „Die kleine Hexe“.

Kleine Schwierigkeitsstufe für das Kindermärchen ist immer, daß es sich die Möglichkeiten auf der kleinen Bühne mit der Abendvorstellung, in diesem Jahr Cabaret, teilen muß. Kein leichtes Unterfangen. Aber gerade an kleinen Theatern ist die Einsatzbereitschaft der Leute immer besonders hoch und so hat man eine schöne Produktion hingebastelt, bei schon ich als Erwachsener viel Spaß hatte — um so mehr die vielen Kinder. Auch wenn eines an einer recht spannenden Stelle am Anfang laut „Ich will nach Hause“ rief und somit für viele unterdrückt grinsende Gesichter auf der Bühne sorgte.

Schild über dem Bühnenaufgang im St. Pauli Theater

Über dem Bühnenaufgang hinter der Bühne des St. Pauli Theaters hängt dieses Schild und die jungen Schauspieler der Vorstellung haben sich das wohl zu Herzen genommen. In einem Monat gut 70 Vorstellungen hinzulegen ist ja ein kräftezehrendes Unterfangen, dem sich die Cast aber locker und mit Spielfreude stellte. Ich weiß gar nicht, ob ich Leser aus der Hamburger Gegend mit Kindern habe, aber irgendwelche Nichten und Neffen ab vier Jahren gibt es ja bestimmt. Schnappt Euch die Kinder und geht hin. Noch bis Sylvester könnt Ihr so für viel Freude und strahlende Kinderaugen sorgen. Und wenn’s keine Kinder gibt, egal, dann geht mit ein paar Freunden und werdet noch mal Kinder. Das klappt bestimmt auch ;-)

Emmis blaue Stunde im Schmidt – Theater

Emmi im Schmidt Theater

Was macht man, wenn der Abend angebrochen ist und noch Hunger auf Kultur herrscht ? Genau, man geht ins Schmidt – Theater. Dort gab’s am Freitag um Mitternacht „Emmis blaue Stunde„, eine äußerst anarchisch – schräge Talkrunde, bei der geordneter Talk kaum aufkommt.

Emmi und Herr Willnowski sind ein altes Ehepar; sie eine in Würde gealterte Kammersängerin, er ein russischer Tastenquäler, die sich auf so unglaublich schlagfertige Art hassen, daß sie natürlich ihre Gäste mit unvorhersehbarem Ulk mit einbeziehen müssen. Jeder eingeladene Talkgast muß sich also auf einiges gefaßt machen und ehrlicherweise sind die Gäste auch nicht soooo wichtig. Wichtiger ist eher die Frage, was denn jetzt wohl als nächstes passiert. Gast der freitägigen Ausgabe waren der Geräuschillusionist Topas, die NDR – Moderatorin Julia Westlake, der Kabarettist Ole Lehmann und der frischgebackene MoPo Chefredakteur Matthias Onken. Arbeitsteilung zwischen den beiden Hauptakteuren ist, daß Emmi versucht, mit Niveau Talk zu betreiben, während Herr Willnowski irgendwas macht. Die Betonung liegt auf irgendwas. Es hat selten mit dem Gast zu tun, stört immer die Unterhaltung und ist unglaublich komisch.

Julia Westlake beispielsweise kam ehrlicherweise kaum ernsthaft zu Wort; sie war vielleicht auch einfach ein wenig schüchtern. Aber ich fand das jetzt nicht weiter tragisch. Wer die Frau sehen will, kann ja die NDR – Talkshow einschalten. Daß man sich durchsetzen kann, bewies dagegen Matthias Onken — und schon wurde die Runde fast ein wenig langweilig. Fast.

Legendär ist auch die Quizrunde mit Kandidaten aus dem Publikum, bei dem der Gewinner, völlig egal, wie seine Antworten auch ausfallen, schon von vorne herein feststeht: der gutaussehende junge Mann, in den sich zu verlieben sich Emmi für diesen Abend vorgenommen hat. Und so gewinnen die beiden Verlierer Freikarten für’s Schmidt, während der Gewinner eine Nacht mit Emmi…

Ole Lehmann bei Emmis blaue Stunde im Schmidt Theater

Natürlich wird nicht nur „getalkt“, die Gäste tragen auch zur Show bei. Während Topas sehr eindrucksvoll bewies, daß man nicht nur mit Kaninchen, sondern auch mit Geräuschen zaubern kann, erzählte Ole Lehmann sehr anschaulich von seiner Schilddrüsenoperation und bewies, daß Robby Williams auch nur ’ne Ole Lehmann – Kopie ist, während Herr Willnowski schon wieder eine Kerze für den HSV anzündete.

Um 02:30 Uhr war die Show vorbei, man schaute auf die Uhr und war erstaunt, daß es schon so spät war. Ein extrem kurzweiliger Abend mit viel Spaß.

ausverkauft

Heute wollte ich ja zu Ingo Pohlmann und Pascal Finkenauer ins Grünspan. Das Konzert wurde extra wegen der Nachfrage vom kleineren Knust dorthin verlegt. Und dann komme ich dort an und es ist restlos ausverkauft. Respekt Herr Pohlmann ! Hatte ich gestern nicht noch geschrieben, ich fänd’s toll, wenn kleinere Bands die Clubs vollbekommen ? Heute war ich dann selbst Opfer. Zwar sah ich durchaus bekannte Gesichter, denen ich einen Einlaß noch hätte abschwatzen können, aber nach einer wirklich extrem unfreundlichen Tür durch u-need hatte ich da tatsächlich keine Lust drauf. Da muß ich mich dann bis zum nächsten Konzert gedulden und eher um Karten oder Gästeliste kümmern.

David Huhn und Der Fall Böse im Molotow

David Huhn im Molotow

Ich find’s schön, wenn gute lokale Bands einen Club richtig voll bekommen. Hier war’s der Fall. David und die bösen Jungs zogen gestern so viele Leute, daß man im Molotow sicher nicht umfallen konnte und das völlig zu Recht. David Huhn machte mit seiner Band den Anfang und bot uns schöne, gut gemachte Popsongs, die einem das Grinsen ins Gesicht treiben. Handgemachte Musik, leider wahrscheinlich zu gut für’s Formatradio (in diesem Zusammenhang: bei Dirk gibt’s gerade ausgehend von Werbung eine sehr interessante Diskussion über die Gleichschaltung von Kultur in Richtung Gesichtslosigkeit).

David Huhn im Molotow

Der Musik merkt man einfach an, daß sie mit Enthusiasmus, mit Glauben an das eigene Schaffen gemacht ist. Daß die Künstler nicht gecastete Puppen sind, sondern Kunst und Künstler verschmelzen. So sollte es einfach sein. Ich sah die Band innerhalb eines guten halben Jahres jetzt zum dritten Mal und es hat jedes Mal Spaß gemacht.

Der Fall Böse im Molotow

Nach einer für NDR – Verhältisse (der NDR hat beide Konzerte mitgeschnitten und wird sie in den nächsten Wochen senden) unglaublich kurzen Umbaupause startete dann Der Fall Böse. Während David relativ ruhige Musik macht, bei der man sich aber gut bewegen kann, ist von Können hier keine Rede mehr. Eher von müssen. Der Fall Böse spielt Funk – HipHop. Oder sowas.

Der Fall Böse im Molotow

Schubladen sind hier wohl nicht so richtig gefragt. Leute, die es nicht mögen zu transpirieren, sollten diese Konzerte auf jeden Fall meiden, denn einfach nur rumstehen und zugucken ist genetisch nicht möglich. Vergeßt es einfach. Auf der Bühne gibt jeder alles, alle sind mit einem schon fast unverschämten Spaß dabei und so wird der Abend zu einem gigantischen Fest.

Der Fall Böse im Molotow

Zum Konzertende hin gibt es dann ein kleines Problem: das Publikum will partout nicht nach Hause. Die Zugaben sind lange gespielt, die Konservenmusik quillt aus den Boxen und die Band darf nicht mehr auf die Bühne, weil die nachfolgende Disko auf dem Plan steht. Was die Leute nicht daran hindert, nach Zugaben zu brüllen. Der Abend schreit nach Wiederholung und ich freue mich schon darauf.