kurze Feeds

Es ist mal wieder soweit: der Inhalt meines Blogs wird über Feedleser in andere Webseiten eingebunden, gibt dort den Content für Werbung, mit der Geld verdient wird, von dem ich nichts habe. Das finde ich nicht lustig und deshalb muß ich leider wieder die RSS – Feeds meines Blogs auf Kurzfassung umstellen. Das tut mir für all‘ diejenigen leid, die mein Blog ganz bequem im Feedreader lesen und nicht immer hier auf die Seite surfen, aber ich kann es nicht ändern.

Stellarium

Jetzt wird es ja wieder wärmer, man sitzt im Idealfall mit einem Menschen im Arm, den man sehr mag und weil es so schön romantisch ist, schaut man sich nicht nur tief in die Augen, sondern auch die Sterne an. Richtig punkten kann, wer jetzt jenseits von kleinem und großem Wagen auch noch ein paar Sternbilder hinbekommt. Klar, man kann kreativ sein und mit eigener Phantasie Sternbilder erfinden (den großen Elefanten und da, schau mal, die Waschmaschine; der Nebel ist das Bullauge), gerade Frauen stehen ja auf gesunden Humor; aber so richtig gut ist es, wenn man richtige, offizielle Sternbilder kann. Wer keine Lust hat, in einsamen Nächten die ganzen Bilder auswendig zu lernen, dem hilft jetzt das Stellarium.

Hinter dem Stellarium (das Bild oben kann man übrigens größerklicken) verbirgt sich eine freie Software für alle Plattformen, die man für die gängigen Handys auch als App herunterladen kann. Hier wird einem der Himmel auf dem Display exakt so angezeigt, wie er gerade ist. Man gibt nur seinen Aufenthaltsort ein, die Uhrzeit synchronisiert das Programm aus der Systemzeit und schon weiß man genau, wie die einzelnen Sterne heißen, wie weit sie entfernt sind und welche Sternbilder sich daraus ergeben.

Weil man nicht nur Sterne leuchten sieht, sondern auch Planeten und Satelliten, werden auch diese angezeigt. Das Programm kommt standardmäßig mit allen Objekten, die man mit einem gewöhnlichen Fernglas erkennen kann, für Leute mit richtigen Teleskopen können auch weitere Sterndaten in verschiedenen Staffelungen kostenlos nachgeladen werden. Bei der letzten Datei werden dann selbst Sterne angezeigt, die nur mit Weltraumteleskopen zu sehen sind — das ist ganz cool für diejenigen, die ein Weltraumteleskom zu Weihnachten geschenkt bekommen haben.

Jenseits von romantischen Momenten taugt die Software natürlich auch für ernsthafte Anwendungen.

Danke an Mike für den Tip

Bühne

Auch wenn mir natürlich klar ist, daß dies hier nur ein Modell ist, so haben die meisten Modelle doch eine reale Grundlage. Daher nun meine Frage: weiß jemand, ob es diese Bühne in der Form tatsächlich gibt und wo ?

Sachdienliche Hinweise bitte in den Kommentaren, oder an die nächste Blogdienststelle.

Messerundgang

Gestern war ich auf „unserer“ Messe, der pro light & sound in Frankfurt, also der weltweit größten Messe für Veranstaltungstechnik und wie immer wenn ich dort war, will ich Euch hier kurz ein paar Dinge zeigen, die ich dort sah. Wie immer gibt es zahlreiche kleine Stände von chinesischen Firmen, die eine Menge Schrott und Kopien produzieren, manchmal aber auch tolle Details. Diese Firma in Halle 6.1 stellt Taster her. Das klingt jetzt erstmal nicht soooo aufregend. Das Besondere an diesen beiden Modellen ist aber die Beschriftbarkeit: die acht Taster außen sind mittels OLED in ihrer Hintergrundfarbe frei veränderbar und auch die Beschriftung kann per LCD verändert werden. Die fünf Taster in der Mitte haben einfach einen Videoscreen, der erstaunlich hochauflösend ist und auf dem Inhalte komplett frei aufgespielt werden können. Ziemlich klasse.

Wie immer gibt es auf der Messe nicht nur innovative Technik zu sehen, sondern auch … nun ja … fossile Relikte, die im realen Leben keine Rolle mehr spielen, aber irgendwelche Freakmärkte bedient. Wie diese PA. Wer’s mag.

Yamaha stellte ihre lange überfällige neue Digitalpultserie vor und an dem Stand war es so voll, daß ich darauf verzichtete, mir das Pult anzuschauen. Auch wenn auf dem Stand dichtes Gedränge war: ich fürchte, daß Yamaha seine Alleinstellungsposition, die die Firma vor fünf Jahren noch auf dem Livepultsektor faktisch hatte, locker verspielt hat und nun den Konkurrenten hinterherrennen muß. Interessant bei Yamaha (und auch an vielen anderen Stellen auf der Messe) war der unglaublich hohe Anteil von russischen Interessenten. Die Russen müssen ganze Flieger gechartert haben, um zur Messe zu kommen. Yamaha hatte extra eine ganze Gruppe von russischsprachigen Verkäufern am Stand.

Im krassen Gegensatz dazu der Stand von Cadac. Auch hier baut man Digitalpulte, extrem hochpreisige noch dazu und das Standpersonal trägt die Nase etwas höher. Der Stand ist aber komplett abgerockt und schon am ersten Messestag im desolaten Zustand. Das hätte ich bei dem Marktsegment, den Cadac bedienen möchte, anders erwartet.

Hier mal eine Variante des Notfallcases, bei dem man nicht Gefahr läuft, beim Abbau sich Finger abzuquetschen. Auf der anderen Seite finde ich gerade die hohe Bauform der sonst üblichen Notfallcases ganz cool, weil man dann einfacher an den Verbandskasten kommt und die hohe Bauform auch eine gewisse Signalwirkung hat.

Singing Rock, bislang eher bei Bergsteigern für Klettergurte und Zubehör bekannt, hat mittlerweile nicht nur richtig gute professionelle Gurte, sondern auch den guten, alten Seemannsstuhl professionalisiert und bietet damit die Möglichkeit, auch bei längeren Montagen halbwegs bequem zu sitzen. Klasse.

Auch wirklich praktisch finde ich dieses Hilfsmittel zum Bergen von verletzten Kletterern von Bornack, einer Firma, die aus dem Bereich der Industriekletterer kommt.

Klasse fand ich auch dieses aufblasbare Teil, das vor eine Stufenlinse gehangen wird und mit dem man dann sehr gut Flächen ausleuchten kann.

Nachdem die Lichttechniker jahrelang neidisch auf die Tonkollegen schauten, weil die immer ganz wichtig berechnen konnten, während man selbst völlig ohne zu rechnen einfach nur Lampen aufhing, kommt jetzt das LineArray für die Lichtabteilung, wie man hier sehen kann. Die Parameter wurden schon in die bekannten Softwareprodukte wie Mapp Online und pre flight check integriert und nun können auch die Lichtler beim Aufbau ganz wichtig mit ’nem Laptop über die Baustelle rennen.

Kultour zeigte, wie man Ausstellungsfläche möglichst ökonomisch ausnutzt, indem man das Matruschka – Prinzip anwendet.

Und LMP Pyro ist nun auch in der Lage, Wasserfontainen brennen zu lassen. Der Effekt läßt sich leider schlecht photographieren, sieht in der Realität aber schon ziemlich cool aus.

Soweit meine Eindrücke. Ansonsten gab es wenig echte Sensationen, dafür aber eine stille Entwicklung: es gibt viel weniger Katastrophen bei Aufhängungen als in den vergangenen Jahren. Entweder greift die Messeleitung härter durch, oder aber die Professionalisierung unserer Branche zeigt tatsächlich mal positive Seiten.

Ei – Verstärker

Hochinteressant finde ich es, daß man im Zweifelsfall jeden Scheiß heutzutage verkauft bekommt, wenn bloß eine Dockingstation für ein Fallobst – Produkt darin integriert ist — wie beispielsweise diesen Gitarrenverstärker. Optischer Gesamteindruck, Haptik und Preis lassen spontan vermuten, daß es sich eher nicht um ein hochwertiges Produkt handelt, daß die Gitarre, die man daran anschließen kann, deutlich nicht nach Marshall oder Fender, sondern eher nach Casio (ich denke da insbesondere an das VL1) klingen wird. Mit sicherem Instinkt haben die Produktentwickler die in diesen Zeiten einfach unwichtige Eigenschaft „Qualität“ vernachlässigt, sondern das Killer – Argument eingebaut, das den Verstärker sicher zum Verkaufshit werden läßt: eine iPad – Mulde.

Super.

Welch‘ Innovation.

Auf der anderen Seite: wer drauf reinfällt ist selbst schuld.

erste Reaktionen zum zweiten Teil der Digitalen Dividende

Die Ankündigung, daß auch das 700MHz – Band der mobilen Telephoniererei und mobilem Internet zugeschanzt werden soll, hat in der Branche eingeschlagen wie eine Bombe, hat man doch gerade in den letzten Monaten erst neue Geräte kaufen müssen, weil die alten Frequenzen aus dem 800MHz – Bereich schon an die Handyanbieter verschachert wurde. Erste Reaktionen und Einschätzungen gibt es dazu hier. Ich selbst bin bei der Einschätzung, daß vor 2020 nichts zu befürchten sei, äußerst skeptisch. Bei der Dititalen Dividende 1 hat man ja auch erzählt, daß vor 2015 nichts zu befürchten sei und nun ist das Thema deutlich früher Realität. Wir sind als Branche einfach viel zu klein, als daß man gegen Telekom, Vodefone & Konsorten anstinken könnte.

Allerdings rächt sich nun auch, daß die Einteilung der Welt in nur drei Funkzonen vielleicht doch ein wenig sehr grob ist. In Afrika, das mit Europa eine Zone bildet, ist die Struktur eine ganz andere, es gibt faktisch keine terrestrischen Fernsehsender und ehrlicherweise ist auch die Veranstaltungstechnik in den meisten Gegenden etwas … bodenständiger, als hier. Vielleicht sollte man als erstes mal darüber nachdenken, die Zone 1 zu teilen. Aber ich bin mir sicher, daß soweit niemand der Verantwortlichen denken wird.

Ich schieße scharf

Wir haben hier auf dieser Produktion einen 35m langen, fahrenden Vorhang und wenn die Halle mal nicht hoch genug für den Vorhang ist, dann muß man ihn halt irgendwie umstecken. Bislang machte ich das immer mit Sicherheitsnadeln, was eine elende Fummelei beim Kürzen und auch am nächsten Tag beim Entfernen der ganzen Sicherheitsnadeln war. Mein Kollege Thorsten, gelernter Dekorateur, brachte mich auf eine viel bessere Idee: eine Tagging – Pistole. Ihr kennt alle doch diese dünnen, doppel – T – förmigen Plastikfäden, mit denen im Klamottenladen zum Beispiel die Preisschilder an den Kleidungsstücken befestigt sind, oder manchmal die Socken als Paar zusammengehalten werden. Damit kann man eben auch einen Vorhang umstecken. Das geht etwas schneller und eleganter als mit Sicherheitsnadeln. Der Clou kommt aber, wenn man den Vorhang wieder auf Originallänge braucht: man zieht mit einem Schwung am unteren Ende, die Plastikfäden reißen, man schüttelt den Vorhang einmal aus und ist fertig. Super !

Es gibt diese Pistolen in vier verschiedenen Ausführungen: für feine und für dicke Fäden, für normale und extralange Fäden. Ich selbst habe eine Pistole in feiner, normallanger Ausführung und nutze 7mm lange Fäden. Das klappt auch bei dickeren Stoffen gut. Eine Investition, die sich echt gelohnt hat.

Noch mehr Kitsch hinter der Bühne

Nachdem ich ja hier die kleine Reihe „Kitsch hinter der Bühne“ vor Weihnachten begann, will ich von der heutigen Installation berichten. Meine Lichtjungs installierten über meinem Schreibtisch eine kleine Diskokugel und leuchten sie nun mit einem Movinghead an, der heute auf der Werkbank stand. Hin und wieder muß man an dem Seil ziehen, an dem die Kugel hängt und dann dreht sie sich wieder für 10 Minuten. Großer Spaß. Wir überlegen, ob wir in den nächsten Tagen ein ganzes Mobilé bauen sollen :-)

Nagelneuer Schrott

In den letzten Monaten investierte die Branche massiv in neue Funkmikrophonstrecken, da die alten Geräte infolge der Digitalen Dividende, also der Nutzung der bisher genutzten Frequenzen durch drahtlose Internetverbindungen und auch durch den Einsatz von DVBT kaum noch nutzbar geworden waren. Verbunden war diese Umstellung mit vollmundigen Versprechungen. Wie sehr man Versprechen von Politikern vertrauen darf, zeigt nun diese Meldung. Demnach soll es recht bald eine zweite Digitale Dividende geben, bei der es neue Einschnitte bei den Funkfrequenzen für Drahtlosmikros geben soll. Danach sind dann viele der gerade erst neu gekauften Geräte wieder kaum noch nutzbar. Eine echte Unverschämtheit.

Einen weiteren Bericht gibt es hier.