Bachs h-Moll – Messe

Zur Hamburger Hauptkirche St. Petri gehört auch ein Kirchenchor, klar, und dieser heißt Bachchor, was schon die Hauptstilrichtung des Chores beschreibt. Der Chor hat schon einen recht guten Namen und gestaltet nicht nur regelmäßig Gottesdienste, sondern gibt auch Konzerte; am gestrigen Samstag gab’s die h-Moll – Messe von Bach.

Die handwerkliche Leistung war bis auf ein paar Patzer eines Solohornisten soweit ok, was mir allerdings fehlte, war Feuer. Alle Beteiligten spielten und sangen dieses Werk sicher sehr gut, aber es sprang — jedenfalls bei mir — nichts über. Die Musik plätscherte vor sich hin und riß mich nicht mit. Das fand ich schade. Vielleicht liegt es aber auch daran, daß die textliche Variation bei einem etwa 15minütigen Kyrie eben nur aus drei Wörtern besteht. Da ist es dann doppelt schwer, Spannung aufzubauen.

Sturmflut – Nachgedanken

Nun war ich ja gestern vor Ort. Habe gesehen, was es zu sehen gab. Und dann schlage ich heute die Zeitung auf und lese von Katastrophen und chaotischen Zuständen. Hä ?  Gut, es gab ein paar Deppen, die ihre Autos nicht rechtzeitig weggefahren haben. Zu viel Coolness muß halt bestraft werden. Aber ansonsten sind die Gebiete geflutet worden, die bei Sturmflut immer voll Wasser stehen und die auch vollfluten sollen, weil sie noch vor den Hochwasserdeichen liegen. Also alles ganz normal, denn die Deichanlagen standen ja nicht mal ansatzweise in Gefahr.

Als ich gestern diese ganzen Fernsehteams sah (ich selbst habe sieben gezählt) dachte ich mir schon, daß da wieder aus einer Mücke ein Elephant gemacht wird. Aber daß da selbst die einheimischen Tageszeitungen mitmachen, hätte ich ja nicht gedacht. Da erscheinen die Berichte aus anderen Städten, wo es ja noch viiieeeeeel schlimmer gewesen sein soll, direkt in einem ganz anderen Licht. War da auch Business as usual ?  In Hamburg jedenfalls war die Sturmflut gestern so, wie sie halt ein bis zwei Mal im Jahr ist. Die Keller sind so konstruiert, daß sie vollaufen sollen (damit der Wasserdruck die Gebäude nicht zerdrückt) und sich auch von selbst wieder entleeren. Da muß man doch nicht groß berichten „Dutzende von Kellern liefen voll“. Ja, klar, normal.

Wenn schon keine Sensation da ist, dann muß man sich wohl eine machen. In diesem Sinne: ruhig bleiben.

Sturmflut in Hamburg

Gestern und heute war es hier in Hamburg ein wenig windig und darum konnte man heute den ganzen Tag überall hören, lesen und sehen, daß es wohl eine Sturmflut geben würde. Speziell im Hafengebiet gibt es dann auch immer sehr deutliche, sehr unüberhörbare Durchsagen. Letztlich gab es aber dann die entscheidenden drei Stunden doch etwas zu wenig Wind für das ganz große Fest. Aber seht selbst. Nachfolgend ein paar Bilder aus dem Hafen; Panoramen kann man wie immer größerklicken.

Sturmflut in Hamburg; Copyright: Annette Prüfer

Jetzt wird es aber allerhöchste Zeit, damit…

Sturmflut in Hamburg

das nicht passiert: die Vergaser haben Wasser gezogen. Kein Fahren bei noch steigernder Flut.

Sturmflut in Hamburg; Bild größerklickbar

Die Kundenfrequenz dieses Edelrestaurants wird heute leider etwas leiden.

Sturmflut in Hamburg

Dabei gibt es natürlich auch eine Menge schöne Aussichten…

Sturmflut in Hamburg; Bild größerklickbar

…man muß sich nur darauf einlassen.

Sturmflut in Hamburg; Bild größerklickbar

Außerdem kann man lernen, daß überdachte Baustellenfußwege und Silos schwimmen…

Sturmflut in Hamburg

…und sogar Autos…

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Für die Welt…

Yasmina Hunzinger im Stage Club Hamburg

Gestern Abend gab es das angekündigte Johannes Oerding – Konzert im Stage Club und glücklicherweise konnte ich es einrichten, doch hinzugehen. Den Opener machte mit vier Songs die in Köln lebende Schweizerin Yasmina Hunzinger. Stimmlich und musikalisch hat sie mich echt überzeugt. Etwas schade fand ich die Arroganz einer etwa 12 – köpfigen Hühner- Schicksen- Mädchentruppe, die wohl nur Johannes sehen wollten und während Yasminas Auftritt laut schnatternd störten. Dabei hätte die Sängerin alle Aufmerksamkeit voll verdient.

Johannes Oerding im Stage Club Hamburg

Nachdem Yasmina schon den Schwerpunkt des Abends, tolle Stimme, festgelegt hatte, eröffnete Johannes Oerding sein Set sehr geschickt mit einer acapella – Passage. Was dem Laien wegen des Effekts einen Schauer über den Rücken laufen läßt, sorgt bei Insidern für absoluten Respekt. Es ist nämlich gar nicht so einfach, ein Stück ohne Begleitung anzufangen, nicht abzusingen und wenn dann die Band einsetzt noch genau auf dem Ton zu sein.

Johannes Oerding im Stage Club Hamburg

Die von Johannes selbst geschriebenen Stücke kommen alle aus der Soulecke, bieten aber doch eine sehr große Breite von Ballade bis Voll-auf-die-Fresse und wurden von der perfekt und optisch absolut im Hintergrund spielenden Band hervorragend unterstützt. Mir persönlich hat nur eine einzige Nummer nicht gefallen, alle anderen aber dafür um so mehr.

Johannes Oerding im Stage Club Hamburg

Allen anderen Besuchern schien es auch gefallen zu haben, denn Showende war erst nach drei Zugaben, die recht lautstark gefordert wurden. Ihr seht: ein Künstler dessen Konzerte den Besuch lohnen und den ich bestimmt nicht aus den Augen verlieren werde.

Widescreen

Widescreen - Seminar bei Publitec; Bild größerklickbar

Grund für meine Bahnfahrerei war übrigens ein Seminar über Widescreen – Projektionen am gestrigen Dienstag bei Publitec. Es ging darum, wie man Projektionen mit mehreren Beamern bis hin zu 360° – Bildern am besten hinbekommt und auch steuert. Dazu gibt es ja verschiedene Lösungsansätze, die hier einmal aufgezeigt und vorgeführt wurden. Dabei ist die Lösung sehr von den Gegebenheiten abhängig, denn Ansätze, die bei einer Festinstallation hervorragend laufen, können völlig ungeeignet bei Livesituationen sein und umgekehrt. Daß mich dieses Thema als Panoramaphotograph besonders interessiert, ist doch klar. Allerdings sind solche extremen Breitwandprojektionen heute bei fast jeder Industrieveranstaltung Standard, so daß Weiterbildung in dieser Richtung sicher gut ist.

Nachtrag:
Aufgrund der Nachfrage von Michael in den Kommentaren beschreibe ich Euch auch gerne, wie das denn eigentlich geht. Eine Projektion wie oben bei dem Bild birgt mehrere Punkte auf die man achten muß. Das Einfügen verschiedener Inhalte in ein Gesamtbild ist ja mit modernen Videoschnittpulten kein Kunststück mehr. PiP (picture in picture) beherrscht heute jede Konsole. Dabei werden verschiedene Zuspielquellen, seien es Laptops mit PowerPoint – Präsentationen, DVD – Player, Videorecorder, oder Mediaserver, in Fenster gelegt, die in der Größe und Position frei veränderbar als Layer übereinander gelegt werden können. Würde man beim Bild oben die beiden Präsentationsfenster übereinanderlegen, stellte man fest, daß die Fenster nicht gleichwertig sind, sondern eines hinter dem anderen liegt. Das fällt bei gewählten Positionierung aber natürlich nicht auf. Mit diesen einzelnen Layern kann man dann noch ein paar Spielereien anstellen (man kann ihnen frei gestaltbare Rahmen geben, kann sie halb durchscheinend machen, Bluebox – ähnliche Effekte programmieren, usw.). Dieses PiPpen ist aber erst mal völlig unabhängig von der Projektionsgröße, das geht immer.

Beispiel für eine Panoramaprojektion

Anspruchsvoller wird es, wenn man die normalen Videoformate wie 4:3 oder 16:9 verläßt und ein richtiges Panorama zeigen will. Das muß so ein Pult erst mal von der Auflösung her können. Um ein schönes Ergebnis zu erzielen kann man nicht die Standardbreiten der normalen Videoformate nehmen und oben & unten einfach etwas wegschneiden. Bei einer 20m breiten Projektion würde ein Pixel dann plötzlich 2,5cm breit und das sieht beschissen aus.

Auch beim Beamer wird es plötzlich anspruchsvoll; eine 20m breite, aber nur 3m hohe Leinwand ist durch einen Beamer allein gar nicht bespielbar. Erst recht nicht, wenn die Leinwand nicht gerade, sondern gekrümmt ist. Das Videosignal muß also so aufgeteilt werden, daß verschiedene Projektoren nur die Bildinformationen bekommen, die sie darstellen sollen und das so, daß ein nahtloser Übergang möglich ist. Eine Steigerung sind da noch 360° – Projektionen, bei denen es ja weder Anfang noch Ende geben soll. So etwas können dann nur noch ganz wenige Videopulte. Im Livebereich hat sich hier das Barco Encore durchgesetzt.

Aber auch bei den Zuspielern reichen plötzlich wegen ihrer äußerst begrenzten Pixelzahl normale Medien nicht mehr. FullHD – Video kann man noch halbwegs gebrauchen, alles andere sieht auf kompletter Breite zu pixelig aus und muß extra für eine Veranstaltung produziert werden. Dabei stößt man dann auch gerne mal an die Grenzen verschiedener Computer – Videoformate. Hier haben sich zwei Systeme, Dataton Watchout und Stumpfl Wings, etabliert, die die anfallenden Datenlasten auf ganze Rechnerarrays verteilen und somit ein ruckelfreies Video auch in höchster Qualität selbst bei 360° – Projektionen ermöglichen. Dabei können diese Systeme auch hochkomplexe Shows wiedergeben, so lange sie programmiert werden können und keine Veränderungen während der Show benötigen. Ein kleines Video (70,4 MB !) zu den Möglichkeiten von Watchout findet Ihr unten.

Lichtdesigner

Der McRib Lichtdesigner; Copyright: McDonalds

Das ist natürlich jetzt hier fast schon kommerzielle Werbung, aber ich muß es doch machen, weil es ein großer Spaß ist. Mein Chef Steffen wies mich darauf hin, daß man im Netz endlich mal wieder selbst am Lichtpult stehen kann. Unter McRib.com gibt es die Möglichkeit, zu vorgegebenen Songs eine eigene Lightshow zu designen. Mit Licht, Pyro, Laser, dem ganzen, vollen Programm also. Das ist tatsächlich ganz witzig gemacht und es gibt sogar eine Offline – Version davon (PC / Mac), bei der man auch eigene Songs benutzen und die Lightshows zur Musik speichern kann. Euch viel Spaß.

Lu bitte melden

In Wien hatten wir immer einen wirklich tollen örtlichen TL namens Lu (Michael Lukesch). Nun hat er seinen Arbeitgeber gewechselt und ich erreiche ihn nicht mehr, was ich äußerst bedauerlich finde. Wenn Du hier noch mitlesen solltest Lu, oder jemand ihn kennt: bitte mal melden. Danke !

Kein Streik

Verspätungsanzeige auf dem Bahnhof in Hagen

Es wurden dann im Laufe der Fahrt noch 180 Minuten. Was ich gar nicht so schlimm fand, denn ich nahm einfach den Zug, der eigentlich vor zweieinhalb Stunden schon hätte kommen müssen. Aber alle anderen Züge aus der Richtung hatten ähnliche Verspätungen. Angeblich wegen Kinder im Gleis. Zweieinhalb Stunden ? Da hat man die ja lange spielen lassen.

Später in Hamburg

Später in Hamburg gab es dann diese Anzeigentafel. Von wegen Kinder im Gleis. Bei allen Zügen, egal woher, wohin ? Ich fühle mich als Kunde deutlich verarscht.

Und nun zur Werbung

In den nächsten Tagen gibt es ein paar wirklich tolle Konzerte in Hamburg und auch wenn ich vielleicht zu beiden leider nicht werde gehen können, weil eventuell andere Termine im Weg sind, so muß ich sie Euch doch anempfehlen, damit wenigstens Ihr in den Genuß kommen werdet, sollte er mir entgehen.

Schon am Mittwoch, 07.11.2007 ist der phänomenale Johannes Oerding (Konzertkritik) im Stage Club zu sehen. Denen, die ihn kennen muß ich nichts mehr sagen, alle, die ihn noch nicht gesehen haben sollten das jetzt unbedingt nachholen. Der Mann hat Stimme & Ausstrahlung; es macht unglaublich großen Spaß, ihm zuzuhören. Support des Abends wird Yasmina Hunzinger sein, die ich bisher nicht kenne, aber das was man auf ihrer Seite hören kann, klingt ziemlich vielversprechend.

Am 17.11.2007 wird Anna (Konzertkritik) mit ihrer Band im Gastpalast auftreten. Ich bin überzeugt davon, daß es ein herausragender Abend wird, wenn diese bezaubernde Künstlerin auf diese außergewöhnliche Location trifft. Eigentlich wie das Konzert mit Johannes ein Pflichttermin. Ich wünsche Euch ganz viel Spaß !