Telefunken

Telefunken

Bevor ich ins Bett steige habe ich noch mal schnell meine Runde durch meine Lieblingsphotoblogs gemacht, wieder viele ganz tolle Bilder gefunden (Julia, das mit dem Ballon am Handlauf ist wirklich ganz, ganz wunderschön) und das hier von Moritz paßt wieder so schön zu meinem Thema Technik, daß ich’s hier auch an die Öffentlichkeit zerren muß.

Danke, daß Ihr mir meine Tage immer wieder auf’s Neue mit Euren Ansichten verschönt.

Michael Buble im Stadtpark Hamburg

Eins erst mal vorneweg: meine Ixus 50 ist ein klassischer Fehlkauf. Es ist selbst bei Tageslicht beinahe unmöglich, mit ihr vernünftige, scharfe Bilder zu machen, weil sie in Konzertsituationen sehr gerne auf den Schädel des Vordermanns fokussiert, nicht aber auf die Bühne. Die tollen fünf Megapixel bringen da gar nichts und es ist einfach frustrierend, wenn man bei der Bilderauswahl nach den Konzert nicht nach Kriterien wie Showlicht und Gesichtsausdruck gehen kann, sondern von 150 Photos schon mal 140 unscharf sind. Es ist zum Kotzen. Meine Vorgängerixus, das Model V2, hatte das noch drauf, leider war sie nach einigen Jahren mechanisch hinüber; ich habe die Kamera immer dabei. Aber diese neue Kamera wird sehr, sehr bald in die Tonne gehen. Rausgeschmissenes Geld. Wenn ich mir ansehe, daß Leute mit Kameras, die die Hälfte gekostet haben, bessere, schärfere Bilder machen, dann ärgert mich das sehr. So. Mußte mal gesagt werden. Jetzt aber zum Konzert.

Hier klicken für eine größere Ansicht der Stadtparkbühne

Stadtparkkonzerte sind immer wieder schön. Ich finde, das Erlebnis fängt schon beim Hinweg an. Natürlich gibt es nie genug nahe Parkplätze. Aber das ist gar nicht weiter tragisch, denn so läuft man wie viele hundert andere Menschen auch prozessionsartig durch den Park bis zum Konzertgelände. Das ist schön, man kann den Duft der Pflanzen einatmen und kommt so schon positiv eingestimmt dort an.

Vor dem Eingang hatte ich dann ein etwas merkwürdiges Erlebnis. Dazu muß man wissen, daß Menschen ab einer gewissen Behinderungsstufe bei Konzerten eine Begleitperson frei haben. Nicht der Behinderte hat freien Eintritt, sondern die Begleitperson, die der Behinderte benötigt, um auf dem Konzertgelände zurechtzukommen. Es spricht mich also vor dem Eingang ein etwa 35 jähriger Typ an, er hätte einen Behindertenausweis, ob ich ihn nicht mit in das Konzert nehmen könne, dann brauche er nichts zu bezahlen. Natürlich habe ich das nicht gemacht. Ich mag da vielleicht jobmäßig vorbelastet sein, aber der Junge hat das Prinzip nicht verstanden. Es geht darum, den Konzertveranstalter von seiner Führsorgepflicht bei Behindeten zu entbinden. Nur deshalb dürfen Begleitpersonen kostenlos mit. Es geht nicht darum, jemanden kostenlos die Show ansehen zu lassen. Und weil ich schon oft jobmäßig Diskussionen mit Behinderten hatte (warum dürfen wir nicht alleine kostenlos in die Show) reagiere ich da ganz strikt.

Für Leute, die früher mal im Stadtpark waren: die klassische Stadtparkbühne gibt es seit einigen Jahren nicht mehr, nachdem die Bauaufsicht erst freundlich und dann auch recht nachdrücklich auf Mängel der alten Bühnenkonstruktion hingewiesen hatte. Mittlerweile baut Johny Lechner jedes Jahr eine amtliche Layher – Bühne, in die man auch mal richtig was reinhängen kann. Riggen war ja früher nicht so doll. Konkret: das heutige Set wäre bei der alten Bühne so sicher nicht möglich gewesen. Für mich sichtbar gab es die folgende Technik: vier Trussen mit ’ner Menge Vorhängen und drei fahrbaren Dekoteilen, 18 StudioColours, 16 MAC2000, 8 EightLights mit Farbwechslern, 12 StudioPARs mit Farbwechslern und 8 Profiler (!) als Publikumslicht, alles angesteuert von einer GrandMA. Darüber hinaus gab’s zwei Trooper von vorn und einen als Topbacklicht – Trußspot. Ton wurde durch zwei siebener Vdosk – Bananen mit je drei Bässen und ein paar ARCSen als Nearfill, durch eine Heritage angesteuert, versorgt. Obwohl es ja ein LineArray war, gab es auch bei Wind kaum Phasing; klasse.

Das Wetter ist ja seit Tagen nicht so richtig prickelnd, aber auf dem Hinweg schien noch die Sonne. Natürlich zog es sich dann pünktlich um 19:00 Uhr (offizieller Showbeginn) zu und es begann zu regnen. Da zeigte es sich dann, daß das Michael Buble – Publikum nicht so richtig OpenAir – erfahren ist: sicher 50% der Leute holten ihre Regenschirme (!) heraus. Pussies ! Da sieht doch kein Mensch mehr was. Zum Glück hörte es sehr bald wieder auf und später kam sogar die Sonne noch mal raus.

Um 19:30 Uhr kam Jann Arden als Vorband auf die Bühne. Jann kommt wie Michael aus Kanada, spielt Akustikgitarre und hatte noch einen Akustik- und einen E-Gitarristen mit dabei. Dabei war ihr sehr klar, daß sie eigentlich keiner sehen wollte und sie begann ihr Set mit den Worten: „Ich weiß, daß Ihr uns nicht sehen wollt, sondern Michael. Ich verspreche Euch daher, wir machen’s kurz.“ An dieses Versprechen hielten sie sich auch; es gab vier nette, ruhige Songs, ehrlicherweise eher live gespielte Einlaßmusik, denn wirklicher WarmUp.

Michael Buble im Stadtpark Hamburg

Mit Schlag 20:00 Uhr fing dann Michael Buble an und es wurde ein richtig schön amerikanisches OldSchool – Entertainment – Konzert. Selbst das Mikrophon kam verdrahtet und nicht drahtlos. Michael ist nicht nur ein wirklich guter Sänger, sondern auch ein begabter Entertainer. Knapp 1/3 des Konzerts war Moderation. Ich kann mich an Whitney Housten – Konzerte erinnern, bei denen alle immer die Augen verdreht haben, wenn sie so viel quatschte. Hier war das anders. Die Moderationen waren gut gemacht, locker und witzig. So begrüßte er besonders all‘ die Kerle, die eigentlich gegen ihren Willen von ihren Freundinnen mitgeschleift wurden. Auch war ihm durchaus bewußt, daß viele der Mädels, die heute ihm „I love you“ zurufen, morgen schon Helmut Lotti das Gleiche versprechen würden. Darüber hinaus kannte er sogar Schnappi und baute es in einen seiner Songs ein.

Michael Buble im Stadtpark Hamburg

Getragen wurde Michaels klasse Gesang von einer exzellenten Band (Drums, Kontrabaß, Gitarre, Flügel/Keys, je ein Alt-, Tenor-, Baritonsax, drei Trompeten, zwei Posaunen) und einem wirklich begnadeten Soundmann. Dabei spielte er sich quer durch die Standarts und einige eigene Songs, alle sehr gut und mit Seele interpretiert.

Michael Buble im Stadtpark Hamburg

Bei seinem letzten Song (A song for you, „fast“ so schön interpretiert wie seinerzeit Donny Hathaway) verzichtete Michael komplett auf’s Mikro und beendete das Stück unverstärkt; eine gute Leistung bei einer 5.000er OpenAir – Location. Leider endete die Show um 21:17 Uhr meiner Meinung nach deutlich und viel zu früh.

Fazit: wieder ein Konzert, das richtig Spaß gemacht hat und ein Künstler, den ich mir sicher noch mal ansehen werde.

WMsuperlive Trailer

In den vergangenen Tagen war ich ja mit Videoschnitt beschäftigt. Damit auch Ihr Euch vorstellen könnt, was ich da so treibe, hier mal der Trailer zu WMsuperlive. Wir haben uns wegen der doch sehr unterschiedlichen Qualität des von den Botschaften zur Verfügung gestellten Materials dazu entschlossen, kein bewegtes Rohmaterial für diesen Film zu verwenden, sondern nur Standbilder. Entsprechend schnell geschnitten, sieht es trotzdem halbwegs bewegt aus.

Die Videowand wird später im Format 16:9 sein, da auch die Spiele in diesem Format gesendet werden. Aus technischen Gründen (die Zuspielung erfolgt über DVD) werden die Videos aber im herkömmlichen 4:3 – Format produziert. Das führt dazu, daß der obere und untere Rand für Euch jetzt nicht sauber aussieht und teilweise sogar verspringt. Später wird dies aber natürlich nicht zu sehen sein.

Führerschein

Der Mensch sucht sich ja immer Herausforderungen. Früher ging man Bären jagen, dann zog man in den Krieg, später versuchte man es mit Freeclimben & Bunjee und heute …. ja heute schreibt man Blogs. Das scheint sich auch zu einem wirklichen Abenteuer zu entwickeln.

Vor gar nicht allzulanger Zeit legte sich der Vater von Heidi Klum, die man jetzt besser „dem Seal seine Frau“ nennt, mit halb Bloggistan an, weil die Schreiberlinge sich angeblich am Ruhm der Tochter laben wollten. Später gab es in Bremen eine Gerichtscheffin, die mehr Zeit in die Verfolgung von vermeindlichen Permalinkverbrechern, als in die Jagd nach wirklichen Verbrechen steckte. Vor kurzem nahm ein bloggender Supermarktbesitzer einen kritischen Artikel über das Lottoannahmesystem Fluxx aus dem Netz, weil man ihn offensichtlich mit überzeugenden Mitteln dazu gedrängt hatte. Und jetzt, jetzt macht man sich angeblich der „Urheberkünsterrechtsverletzung“ strafbar, wenn man auch nur verlinkt, wie man hier, dort und da lesen kann.

Vielleicht sollte man vor die Möglichkeit der aktiven Teilnahme am Internet eine Prüfung setzen, so eine Art Führerschein fürs WWW. Dann bleiben einem auch so Aktionen erspart. Auf der anderen Seite: auch Callboy Torsten wird für die Erhöhung des Bruttosozialprodukts sorgen. Aber weniger durch seine liebevolle Arbeit, sondern durch die Forderungen Udo Vetters an ihn.

Quiz

Wer macht Werbung mit diesem Bild ?

Ich habe ja schon erzählt, daß ich ein Video für unsere Veranstaltung schneide und daß wir dafür von den Botschaften der an der Fußball WM teilnehmenden Länder Video- und Bildmaterial zugeschickt bekommen haben. Unter anderem dieses Bild. Und jetzt kommt das Preisrätsel: welches Land wirbt in seinen Unterlagen ganz stolz mit diesem Photo ?

Derjenige, der als erstes die richtige Antwort gibt (und jeder darf nur einen Tip abgeben) gewinnt ein original WMsuperlive – T-Shirt. Teilnehmen dürfen alle, nur nicht die beiden Herrschaften Lascaux und die Mitglieder der Botschaft und Konsulate des betreffenden Landes. Ich bin mal gespannt :-)

Es gibt übrigens schon jemanden, der auf nicht ganz lautere Weise (und durch meine Schusseligkeit) das Ergebnis herausbekommen hat. David läuft daher gewissermaßen außerhalb der Konkurrenz mit; zum Glück hat er das Ergebnis mir per eMail geschickt und nicht hier gepostet. Daher läuft das Quiz ganz normal weiter und alle Ratenden geben ihren Tip hier in den Kommentaren ab.

Die Lösung ist da. So schnell hätte ich da nicht mit gerechnet. Ja, die Schweiz wirbt in ihren Imagebildern mit Panzern und anderer Militärtechnik. DonJup ist mir noch die Erklärung schuldig, wie er drauf gekommen ist und außerdem brauche ich seine Adresse und die T-Shirt – Größe, damit ich ihm seinen Gewinn zukommen lassen kann (kannst Du mir mailen, Adresse ist im Impressum). David hat es gestern schon rausbekommen, aber nicht durch Raten oder Wissen, sondern weil ich Depp vergessen hatte, die EXIF – Daten des Bilds zu löschen und da die Lösung des Rätsels gewissermaßen schon drinstand. Er bekommt aber natürlich auch einen Preis. Den Gewinnern ganz herzlichen Glückwunsch !

Interessant ist übrigens auch, daß der Schweizer Verteidigungsminister gleichzeitig Sportminister ist. Sein Amt ist zuständig für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport.

England

Englische Fahne

Gerade habe ich mal wieder was gelernt. Zur Zeit sitze ich am Schnittrechner und befasse mich mit Zuspielern für unsere Videowand. Unter anderem habe ich hier die Fahnen aller 32 teilnehmenden Länder. Bei der englischen Flagge zuckte ich, weil ich mit dem Union Jack gerechnet hatte und rief Peter an, der mir die Dateien geliefert hatte. Der erklärte mir dann, daß die Briten sich faktisch als Erfinder des Fußballspiels sehen und mit mehreren Mannschaften bei internationalen Wettbewerben antreten: England, Wales, Schottland und Nordirland. Aus diesem Grunde könne man nicht den Union Jack nehmen.

Das ist ja interessant. Heißt das, daß Bayern demnächst auch unter eigener Flagge teilnehmen kann ? Merkwürdige Sitten. Aber gut, dann verwurste ich jetzt diese Variante.

Jetzt geht’s los

Heute war der erste Tag, an dem im Eisstadion in Lüneburg – Adendorf gearbeitet wurde. So ein Eisstadion ist ja eigentlich nicht so richtig eine Veranstaltungsfläche. Es ist nicht wirklich heimelig und außerdem gibt es keine wirklichen Rettungs- und Fluchtwege von der Eisfläche weg. Jedenfalls nicht für 2.000 Besucher.

Wenn Du hier klickst, gibt's ein größeres Bild von der Demontage der Gitter

Erst einmal haben wir heute alle Netze und Gitter rund um die Eisfläche entfernt. Auf dem Photo ist es leider auch in besserer Auflösung (wenn Du auf’s Bild klickst, wird es größer) nicht so richtig zu erahnen, wie viel es vom Eindruck ausmacht, wenn mal der Blick frei über den Eisflächenrand hinausgehen kann, ohne durch Gitter zu sehen. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Demontage der Spielerbank in der Eishalle Adendorf

Dann müssen wir auch die Bänke für die Eishockeyspieler demontieren, weil sonst die vorgeschriebenen Fluchtwegbreiten nicht eingehalten werden können. Während die Netze und Gitter noch recht einfach demontiert werden können, ist das bei den Bänken schon deutlich schwieriger. Eine Demontage ist nämlich eigentlich gar nicht vorgesehen. Nicht nur, daß alle Teile miteinander verschweißt sind, so eine Bank ist auch noch höllenschwer. Mit zehn Mann kann man das Ding nicht wegtragen. Aber letztlich haben wir diesen Trumm mittels zweier Hubwagen doch noch wegbekommen. Morgen ist die zweite Bank dran (gibt ja zwei Mannschaften beim Eishockey).

Insgesamt glaube ich, daß in Lüneburg und Umgebung viele noch nicht realisiert haben, was für eine Größenordnung unsere Veranstaltung eigentlich annimmt. Ich habe mich heute mit Ortsansässigen unterhalten, die ernsthaft glaubten, daß wir eine Leinwand aufstellen, wie sie in jeder Kneipe hängt. Nun ja. Fast. Unsere „Leinwand“ ist nur 30m² groß und so hell, daß selbst bei knalligem Sonnenschein noch perfekt das Spiel zu verfolgen ist. Weil es nämlich gar keine Leinwand ist, sondern eine LED – Wand. Auch gibt es in Kneipen wahrscheinlich keine zwölfköpfige Livebands, die vor und nach den Spielen für Stimmung sorgen. Und gegenüber den OpenAir – Veranstaltungen, die es ja auch gibt (auf dem Heiligengeistfeld in Hamburgs St. Pauli wird es beispielsweise eine ähnliche Wand geben, allerdings ohne Bands und Party drumherum), haben wir den unbestechlichen Vorteil, daß wir ein Dach über’m Kopf haben (kann beim deutschen Sommer vorteilhaft sein) und wir richtige Stadionatmosphäre erzeugen können — eben weil wir in einem Stadion sind.

Jetzt aber hurtig ins Bett, morgen geht’s weiter.