Chaos zum langen Wochenende

Gerade stehe ich am Hauptbahnhof in Hannover und es gibt nicht einen Zug, der pünktlich fahren würde. Dazu noch fröhliche Gleisänderungen. Das ganze würde ich ja fast klaglos hinnehmen, wenn die Informationspolitik der Transportleitung nicht so stümperhaft wäre. Mein Zug hat erst fünf, dann zehn, dann 15 Minuten Verspätung, dann dürfen wir das Gleis wechseln. Dort angekommen werden uns 30 Minuten angezeigt, kurz darauf 45 Minuten. Als Grund wird bei der Durchsage ein „Notarzteinsatz am Gleis“ genannt.

Weil ich keine Lust habe, auf dem zugigen Bahnsteig zu stehen, frage ich einen Bahner, wann denn nun tatsächlich mit dem Zug zu rechnen sei. Seine Antwort: „Keine Ahnung, uns fehlt der Lokführer.“ „Oh, ihm galt der Notarzteinsatz ?“ „Nö. Es gab überhaupt keinen Einsatz.“

So grobe Verarsche finde ich schon ziemlich scheiße, wenn ich das mal so deutlich sagen darf.

5 Gedanken zu „Chaos zum langen Wochenende“

  1. Warum sollte es bei der Bahn anders sein als im realen Leben?
    Dumm ist es, dass da einer einem normalen Kunden die Wahrheit sagt. Notarzt klingt einfach besser als „Lokführer hat keine Lust“.
    Konzerte werden ja auch häufiger wegen „technischer Probleme“ als „aufgrund der nicht so hohen Nachfrage“ von großen in kleine Venues verlegt. ;-)

  2. hehe,, sehr eigenartig,, denn genau das selbe Drama war am Dienstag in Erfurt der Fall. 50 % aller Züge mit Verspätung ( längste war 110 min) und alle wegen einem Notarzteinsatz am Gleis. Schein als brauch die Bahn bald mal wieder eine neue Ausrede.

  3. Leider vermutlich eine Folge der Einsparungspolitik…
    Kann nur für Österreich reden aus eigener Erfahrung… Früher gab es quasi rund um die Uhr Bereitschaftspersonal sowohl bei Lokführer als auch bei Zugbegleiter. Das wurde immer weniger und jetzt gibt es bei uns z.b. nur noch tagsüber einen Mann und falls mal zufällig für die „Springer“ keine Schicht frei ist sitzt da auch einer herum. Aber das ist dann eher ein Lotteriespiel für den Disponenten.
    Wenn dann auch noch Feiertag ist schaut es noch trauriger aus.
    Ehrlich gesagt glaube ich auch nicht das der Lokführer „keine Lust“ hatte… es kann immer mal vorkommen das einer erkrankt oder verunfallt .. es kommt auch vor das gar keiner eingeteilt wurde oder der eingeteilte Lokführer vpm Einsatzleiter nicht von seiner Dienstschicht verständigt wurde usw.

    Wenn mich nicht alles täuscht ist ja in D auch das Personal in Güterverkehr und Personenverkehr getrennt .. da ist es dann auch nicht möglich einen eventuellen Bereitschaftler vom Güterverkehr einfach für den Fernverkehr heranzusiehen …

    Das dann „Ausreden“ wie technische Panne oder Einsatz im Gleis herhalten müssen ist wohl nur zu verständlich…

    Abgesehen davon .. wenn mehrere Züge auf dem selben Streckenabschnitt verpätung haben ist es schon eher ein Gebrechen am Gleis oder eben ein Personenschaden (Suizid darf man ja nicht sagen – dauert aber so zw. 1-2 Stunden mit kompletter Streckensperre – kann ich auch aus eigener Erfahrung sagen)

  4. Markus kauf die mal das Buch „Sank you four your Trevelling“ (oder so ähnlich), da kannste richtig Lustige Bahngeschichten lesen.

Kommentare sind geschlossen.