Schanzenfest — abends

Ich erwähnte ja schon im Bericht über den Tag, daß viele Anwohner des Schanzenviertels heute nicht mehr ganz glücklich darüber sind, daß der Schwarze Block das Schanzenfest traditionell als Keilerei mit der Polizei nutzt. Das hat tatsächlich Tradition bis zu den Urtagen der Besetzung der Roten Flora und wenn ich mir die Polizei anschaue, dann freuen die sich da auch immer schon drauf. Jedenfalls habe ich den Eindruck, daß man sich gegenseitig schön provoziert. Schon Nachmittags, Oma und Opa sind noch zum Kaffeetrinken da, kreist der Beobachtungshubschrauber über dem Gelände. Und gegen Abend wird die Präsenz der Uniformierten dann doch recht aufdringlich.

Die beiden ersten Bilder zeigen Einheiten, an denen man vorbei muß, wenn man zum Fest will, das zu diesem Zeitpunkt tatsächlich noch absolut friedlich abläuft. In den Straßen sind auch ein paar Schwarzblockhansels, aber größtenteils ganz normale junge Leute, die einfach auf dem Fest und in den reichlich vorhandenen umliegenden Kneipen einen schönen Abend erleben wollen. Das Schanzenviertel ist nämlich auch das angesagte Kneipenviertel in Hamburg.

Auch die Patrouillengänge haben nichts mehr vom freundlichen Freund und Helfer, sondern dienen in meinen Augen nur einem Zweck: der Provokation. Irgendwann muß doch mal eine Flasche oder ein Stein fliegen, der die Schlacht eröffnet. Und bis es so weit ist, läuft man halt schön marzialisch auf und ab. Es muß sich einfach jemand finden lassen, der den Anfang macht.

Diese Herren, auch in einer der Zugangsstraßen, erinnern mich allerdings so wie sie da stehen eher an die Damen ein Stückchen weiter auf der Davidstraße. Was mich dann doch lachen läßt. Ich habe mich leider nicht getraut, mal hinzugehen und nach dem Preis zu fragen.

Derweil läuft auf der Bühne noch ein Konzert. Die Stimmung ist trotz der massiven Polizeipräsenz erstaunlich entspannt, das Wetter ist lau, man ist gewillt, einen schönen Abend zu haben.

Plötzlich ist es dann soweit. Die Uniformierten fühlen sich bedroht und in einem Affenzahn knallen die Wasserwerfer herbei. Das fand ich unglaublich: es sind große, richtig schwere Fahrzeuge und die heizen dann in einem unglaublichen Tempo an wegspringenden Passanten vorbei. Schon das ist unverantwortlich. Jedem ist doch klar, daß Abends der ein oder andere schon was getrunken hat und dann vielleicht nicht ganz so schnell von der Straße kommt. Da hätte schon mal der erste überfahren werden können. Während von den Autos also Durchsagen kommen, wird hektisch die Bühne abgebaut. Die wäre jetzt im Weg.

Zum jetzigen Zeitpunkt, Nachts um 03:00 Uhr, kann man in den Agenturmeldungen lesen, daß es vor der Flora brennende Barrikaden gegeben habe. Das ist Quatsch. Gelogen. Vielleicht ein Standardtext, den man jedes Jahr neu aus der Schublade holt. Diese Photos hier sind vor der Flora entstanden und da brennt nichts. Gar nichts. Der einzige Qualm der entsteht sind die heftigen Abgase der Wasserwerfer. Es fliegen auch keine Flaschen oder Steine. Statt dessen bedeckt die Polizei die Leute, die vor den umliegenden Kneipen an den Biertischen sitzen, mit Salven aus den Wasserwerfern. Leute, die nicht zum Schwarzen Block gehören, sondern einfach nur ihr Samstagsbier trinken wollen. Das halte ich für taktisch unklug, weil so Symphatisanten geboren werden.

In den Agenturmeldungen kann man auch lesen, die Polizei sei dieses Jahr mit relativ wenig Polizisten vor Ort. Auch das ist Quatsch. Die Uniformierten kommen aus allen Löchern angerannt und auf der Plazza sind ganz schnell mehr „Staatsdiener“ als Zivilisten.

Statt dezenter Salven wird der Wasserdruck nun deutlich erhöht und die meisten Unbeteiligten sehen zu, daß sie verschwinden. Das mache ich auch. Ich glaube, hätte ich mir noch weiter angesehen, wie die Polizei vorgeht, wäre ganz schnell auch ein Stein in meinen Händen gewesen. Für einen Einsatz in dieser Form gab es in meinen Augen noch nicht mal ansatzweise einen Grund.

Was bleibt als Fazit ?  Die Polizei spielt mit solchen Aktionen den Schwarzblöcklern in die Hände. Statt komplett wegzubleiben und einen netten Grillabend im Polizeivereinsheim zu veranstalten, müssen die Uniformierten als Terminator so lange in der Gegend herumlaufen, bis es dann tatsächlich zur Keilerei kommt. Was mich deutlich befremdete waren die Gesichter einiger Polizisten: die freuten sich richtig darauf, jetzt endlich loslegen zu dürfen. Endlich Party. Das macht sie keinen Deut besser, als irgendwelche rauflustigen Jugendliche.

Wenn unser Land, unsere Demokratie, keinen kleinen Haufen linksextremer Hansel vertragen kann, die ein paar bekloppte Parolen skandieren, dann tut mir dieses Land leid, dann hat es nichts anderes verdient, als vor die Hunde zu gehen. Der Einsatz jedenfalls hatte in meinen Augen — und ich war immerhin vor Ort — eindeutig totalitären Charakter. Und da kann ich der Polizei nur zurufen: „Ihr seid erwachsene Leute, Ihr solltet Euch was schämen !“. Letztlich habe ich den Polizeistaat gesehen, gegen den tagsüber manchmal gewettert wurde. Und ich habe erheblich Achtung verloren.

61 Gedanken zu „Schanzenfest — abends“

  1. „In den Agenturmeldungen kann man auch lesen, die Polizei sei dieses Jahr mit relativ wenig Polizisten vor Ort. Auch das ist Quatsch. Die Uniformierten kommen aus allen Löchern angerannt und auf der Plazza sind ganz schnell mehr “Staatsdiener” als Zivilisten.“

    Markus, Du musst nur die Bildzeitung lesen, die bestätigt Deine Aussagen!

    „Sonntag, 05. Juli 2009, 04:46 Uhr
    Ausschreitungen nach Straßenfest in Hamburg

    Im Anschluss an ein friedlich verlaufenes Straßenfest in Hamburg ist es am Samstagabend zu Ausschreitungen gekommen. Bis in die frühen Morgenstunden hätten bis zu 1000 Randalierer die Beamten mit Steinen und Flaschen angegriffen sowie Barrikaden errichtet, sagte ein Polizeisprecher. Es sei ein „hohes aggressives Potenzial“ vorhanden gewesen. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Schlagstöcke gegen die Randalierer rund um den Autonomentreffpunkt „Rote Flora“ im Schanzenviertel ein. Ein Polizeifahrzeug sei in Brand gesetzt worden. 67 Menschen seien festgenommen, weitere 18 in Gewahrsam genommen worden, teilte die Polizei mit. Bei den Krawallen seien 27 Polizisten verletzt worden. Wie viele Randalierer verletzt wurden, sei nicht bekannt. Insgesamt seien knapp 1800 Beamte Polizisten im Einsatz gewesen.“

    1. Alter , ich wohne seit 7 Jahren inner Schanze und hab “ leider “ live ansehen müßen wie Erwachsene Leute auf der roten Flora – ich nenne es mal brandähnliche Bomben- auf die Polizisten abgeschossen haben
      Du schreibst hier – wird hektisch die Bühne abgebaut-…. wenn Die Jungs hektisch waren dann möchte ich die mal bei richtiger Arbeit sehen ?
      Egal – ich schäme mich für die Action gestern und würde in dem Fall sogar am liebsten zu Waffe greifen und die Typen mit den Brandbomben von der Flora abknallen ! – versteh überhaupt nich das die Bullen das nicht machen – glaub ich lass nächstes mal ein paar von den Jungs auf meinen Balkon die Tage (;
      schöne Grüße vom nichtjuppie

      1. Ah, der obligatorische Nazi, der offen zugibt die Zecken, Schwuchteln und Asis am liebsten „abknallen“ zu wollen. Schreib doch mal deine Adresse hier rein, deine Nachbarn freuen sich bestimmt über die Info, neben einem gewaltbereiten Psychopathen zu wohnen.

      2. Das klingt irgendwie nach einem Attentat a la Rudi Dutschke … pass mal bissl auf deine Gefühle und Gedanken auf ^^ sicher gibt e da Chaoten die angreifen unter den Autonomen… aber die gibt es auch bei der Polizei, wie viele Videos auf YouTube und viele Augenzeugenberichte bestätigen.

  2. Hmmh, ich bin etwas skeptisch, warst Du z.B die gesamte Zeit im Bereich der Flora und hast sicher die Abwesenheit brennender Barikaden beobachten können?

    1. Die Berichte haben sich im Laufe der Nacht verändert. Jetzt, am Tag danach, sind mehr Wahrheiten zu lesen, als heute Nacht. Aber: ja. Ich kann definitiv ausschließen, daß es bis zum Zeitpunkt meines Gehens Feuer auf Schulterblatt und Susannenstraße gegeben hat. Auch kann man mittlerweile in einigen Berichten lesen, daß der brennende Polizeiwagen „an einer Polizeistation in der Nähe des Schanzenviertels“ gestanden habe und nicht im Viertel selbst, also wahrscheinlich an der Stresemannstraße.

  3. Spannend, hier zu lesen und gleichzeitig die halbwegs vernünftigen SWR3-Berichte im Radio zu hören. Örtlich näher gelegene Sender habe ein undifferenziertere Berichterstattung, zumindest im Netz.
    Es gibt immer mehrere Wahrheiten, nur bei der Verbreitung haben manche Vorteile.

  4. das brennende polizeiauto stand vor der wache in der stresemannstraße.
    von ein uhr bis vier uhr früh standen die wasserwerfer vor dem jolly rogers, und warteten, mit flaschen beworfen zu werden. jeder werfer wurde weggespritzt, was zwei neue würfe provozierte. wäre die polizei um 1 uhr einfach abgezogen, wäre wohl gar nichts mehr passiert.

  5. Danke für diesen informativen Bericht. Bin (aus Faulheit) nicht hingefahren. Aber einen Eindruck von „vor Ort“ mit der Ansage, wie provokativ die Polizei drauf war und wie sehr die Medien mal wieder übertrieben haben – sehr lesenswert!

  6. @Markus: Glaubst du allen Ernstes, das Schanzenfest wäre friedlich verlaufen, wenn sich die Polizei nicht hätte blicken lassen?

    Ein Anwohner, dessen Auto in Brand gesteckt wurde, oder ein Geschäfteinhaber wie der Wirt (die Wirte?) des Frank und Frei, dessen Scheibe eingeschlagen wurde, dürfte die Forderung nach Abwesenheit der Polizei sicher etwas anders sehen.

    Ich war in diesem Jahr nicht beim Schanzenfest; weiß also nicht, wie die Polizei diesmal aufgetreten ist. Aber selbst wenn es Polizisten gegeben haben sollte, denen es ums Provozieren ging: Die Schuld am Steinewerfen und Brandstifter tragen einzig und allein die Täter.

    1. Ich bin tatsächlich der Meinung, das Schanzenfest wäre um Klassen friedlicher verlaufen, hätte es nicht diese Art des Einsatzes gegeben, ja. Ganz sicher, und da stimme ich Dir zu, hätte es auch Zwischenfälle gegeben. Aber die Gesamtsituation wäre friedlicher geblieben.

      Was das Auto angeht: da ist einfach die Frage, wie ich damit umgehe. Warum parkt beim Schanzenfest da überhaupt ein Fahrzeug, wo doch überall Schilder stehen, daß man während des Schanzenfests da nicht parken soll. Auf der Bartelsstraße beispielsweise stand Mittags ein fetter, schwarzer BMW mitten in der Flohmarktfläche; so geparkt, daß er maximal im Weg stand. Weit und breit kein anderes Auto. Als Kaskoversicherung würde ich dem nicht einen Cent zahlen; das ist grob fahrlässig.

      Nicht daß wir uns falsch verstehen: ich finde Sachbeschädigung immer komplett schwachsinnig und ich halte die Linksautonomen für maximal verblendet. Aber ich kann vom Staat erwarten, daß er besonnen reagiert und nicht mit einer „Ich hab‘ den Längeren“ – Mentalität.

      1. Ich weiß nicht, wo überall Autos zu Schaden kamen. Auf dem Schulterblatt zu parken, wäre in der Tat extrem fahrlässig – gleichzeitig ist es unrealistisch, die komplette Schanze und Nachbarviertel einen Tag lang autofrei zu halten.

        Und was heißt „Um Klassen friedlicher“ konkret? Nehmen wir an, die Polizei wäre – wie von dir vorgeschlagen im „Vereinsheim“ geblieben, und irgendein Schwachmat hätte das Fenster eines Nachbarschaftsrestaurants (also eines Ladens, den die „Szene“ ja eigentlich erhalten will!) eingeworfen oder eine nah an einem Haus stehende Mülltonne abgefackelt.

        Wäre es dann okay, das „Vereinsheim“ zu verlassen? Und glaubst du, die Polizisten würden dann freundlicher behandelt?

        Auszug aus dem Mopo-Protokoll des vergangenen Jahres: “1.20 Uhr: Als Beamte an der Bartelsstraße ein Feuer löschen, werden sie von rund 100 Protestlern angegriffen und mit Flaschen und Steinen beworfen.”

        Apropos „Protestler“: Die Linksautonomen sollen in diesem Jahr ja wohl in der Minderheit gewesen sein, obwohl sie immer gern als Sündenböcke präsentiert werden. Das Hauptproblem scheinen die Randaletouristen gewesen zu sein, denen es nur um den Krawall geht.

        1. Wenn ich Innensenator wäre, dann würde ich mich mit der Nachbarschaftsinitiative zusammensetzen und gemeinsam ein Konzept entwickeln, würde die Polizei komplett aus dem Gelände raushalten. Gestern Abend hat die Polizei alles maximalmögliche getan, um möglichst viele gegen sich aufzubringen. Wenn Heerscharen von Polizisten im Kampfanzug Patrouille gehen, dann ist das Aggression. Wenn bei Einsatzbeginn erst einmal die kompletten Gäste der Plazza mit dem Wasserwerfer weggespritzt werden, obwohl zu diesem Zeitpunkt keine Steine, Flaschen, Mollys fliegen, dann ist das Aggression. Ich selbst bin gegangen, weil ich merkte, daß mich die Polizeiaktion so sehr aufbrachte, daß ich kurz davor war, mich zu bewaffnen. Und ich behaupte von mir, kein Randaletourist oder gar Autonomer zu sein.

          Ohne Polizei würde es sicher auch Zwischenfälle geben, das ist leider unbestreitbar. Aber die Reaktion der Umstehenden wäre eindeutiger, die Anwohner würden sich viel mehr distanzieren. So schafft die Polizei völlig unnötig Sympathisanten. Die Polizei macht sich einen großen Teil ihrer Feinde selbst.

          1. Wie sollte bei einem polizeifreien Schanzenfest deiner Meinung nach mit „Zwischenfällen“ umgegangen werden? Den Opfern von Gewalt bringt es nichts, wenn sich Anwohner davon lediglich „distanzieren“ (vielleicht durch kollektives Säuseln des Satzes: „Hey, Gewalt ist keine Lösung, du“? ;-) ).

            Glaubst du, die Nachbarschaft würde kollektiv dafür sorgen, dass Gewalt gegen Personen oder Sachbeschädigung (z. B. Abfackeln von Großmülltonnen in Hausnähe) sofort im Keim erstickt wird? Oder denkst du, dass im Interesse des lieben Friedens ein paar blutige Nasen, ein paar eingeschlagene Fensterscheiben und vielleicht ein paar angezündete Anwohnerautos geduldet werden sollten?

            1. Ich glaube, daß durch den Polizeieinsatz nicht ein Auto weniger brennt und nicht eine Scheibe weniger zu Bruch geht. Im Gegenteil: ich fürchte, daß gerade durch die angeheizte Stimmung noch mehr geschieht („um des den Bullen mal zu zeigen“, was — natürlich — Schwachsinn ist). Deshalb, ja, wäre ich bereit, einen gewissen Grundsatz zu (er)dulden.

              Darüber hinaus glaube ich auch, daß bei vernünftiger Atmosphäre die Schanze selbst in der Lage ist, weite Teile der Aktionen selbst zu ersticken. In Ansätzen sieht man solch eine Entwicklung in Berlin. Eine Unterstützung der Anwohner wäre jedenfalls ein besseres Konzept, als jedes Gespräch mit ihnen sofort mit dem Ergebnis Illegalität festzuschreiben.

              1. Ich bin mir nicht sicher, ob dein Vorschlag praktibal ist, aber halte ihn auf jeden Fall für erwägenswert. Danke für den interessanten und konstruktiven Austausch!

              2. Ich bin mir natürlich auch nicht sicher, ob es wirklich funktionierte; aber ich halte es sinnvoll, es langfristig zu versuchen. Ich bin überzeugt davon, daß es im ersten Jahr noch Zwischenfälle gäbe, in den nachfolgenden Jahren aber besser würde, weil der „Feind“ fehlt. Von daher dürfte man sich im ersten Jahr auch nicht schrecken lassen.

                Auch Dir danke für die sachliche Diskussion.

          2. Gemeinsamer Feind vereint, uralte Taktik. War selbst öfter am Rande solcher Demonstrationen (nach dem St. Pauli Spiel oder wohnend auf der Schanze – bin ganz sicher kein Aggressor) da ist soviel Testosteron in der Luft und die Leute die dafür bezahlt werden benehmen sich gänzlich unsouverän – schreien, rempeln, zurückdrängen, filmen alles auch gegen harmlose Passanten. Wenn die einen dann zum wiederholten Mal penetrieren, obwohl man tatsächlich einfach nur gehen will, wird man selbst (Reflex und Hormone) ziemlich aggro.
            Die Jungs in schwarz sollten aber geschulte Profis sein und sich von pöbelnden Pubertierenden nicht provozieren lassen. Oft wirken die meist sehr jungen Cops aus fernen Bundesländern allerdings völlig überfordert.

            Im Übrigen, stehen die Jungs in solcher Montur des Öfteren auch bei Kindergartendemos, mit Erzieherinnen und kleinen Kindern >>> vollkommen affig.

            1. Du hast ein sehr wichtiges Wort mit reingeschrieben (Hervorherbung durch mich):

              Die Jungs in schwarz *sollten* aber geschulte Profis sein…

              Gerade diese Professionalitaet habe ich mehrfach vermisst – und ich bin mir sicher, dass das ganze eben mit dieser Professionalitaet auch entspannter abgelaufen waere.

              1. Genau DAS ist der Punkt !! „GESCHULT“ … das ganze soll doch wohl als Schulung dienen oder warum sonst schickt man haufenweise (oft auch junge) Polizisten dort hin !? Und von noch zu schulenden kann man eben keine Professionnalität erwarten…
                und wenn alles friedlich bleiben würde , wäre ja die Schule ausgefallen und man wäre umsonst zur Schule gefahren und hätte kein „Knüppeln“ und „Wasserwerfen“ gelernt.
                Warum das alles so abläuft ist doch glasklar… Gleiches kann man auch wöchentlich bei Fussballspielen beobachten. Da gibts Fussballspiele die kommen mit fast gar keiner Polizei aus,weil ihre Kollegen grad in einer anderen Schule ..äääh ich meinte Stadion… sind und dort Massenschlägerei auf dem Stundenplan habe und alle dort sind.

  7. “ […] Auch die Patrouillengänge haben nichts mehr vom freundlichen Freund und Helfer, sondern dienen in meinen Augen nur einem Zweck: der Provokation. Irgendwann muß doch mal eine Flasche oder ein Stein fliegen, der die Schlacht eröffnet. […]“

    Was für ein Schwachsinn hier geschrieben wird … Kein Polizist wünscht sich, beworfen zu werden. Das Wochenende hätten sie sicher auch anders verbringen wollen.
    Es sind immer die Politiker, die Polizeipräsenz wünschen. Beschwert euch bei denen …
    Außerdem können die Einsatzkräfte sich nicht unsichtbar machen. Wenn sie gebraucht werden, müssen sie schnell vor Ort sein. Typisch Volk: Wünschen sich mehr Sicherheit, aber bitte so, dass es niemand sieht. Und wenn die Polizei mal gerufen wird, kann’s manchen nicht schnell genug gehen.

    Schnell raus aus diesem linken Spinner-Blog hier …

    1. Ich denke für zahlreiche Beamte sind solche Events Anlass auch mal ordentlich die Sau raus zulassen. Dazu gibt es noch Zuschläge um die Sache zu versüssen, Rückendeckung der Medien und Politik, und damit das wohlige Gefühl am Abend für „das Gute“ eine Schlacht geschlagen zu haben.

  8. War ebenfalls dort und bin mir sicher, wenn man bei den Bullen Drogentests durchgeführt hätte, hätte man sicher bei manchen Trupps ganz interessante Ergebnisse gehabt. Da standen doch einige Trupps schon gegen 18:00h mit glasigen Augen und stierem Blick herum, bei denen sich keiner mehr unterhalten hat. Die hatten bestimmt was genommen…

    1. Was ist das eigentlich für ein blödsinniger Kommentar? Glaubst du den Mist tatsächlich den du geschrieben hast snuggi?
      Die Ordnungshüter waren fast alle seit 9 oder 10 Uhr morgens im Dienst (teils sogar noch früher), haben den Großteil der Zeit in ihrer bis zu 16 Kg schweren Ausrüstung gesteckt und dies auch noch bei ziemlich warmen Witterungsverhältnissen, plus (zu späterer Stunde) extremer körperlicher Belastung (Rennen etc.).
      Was glaubst du wie du schauen und gucken würdest, wenn du unter solchen Bedingungen arbeiten müsstest?

      Noch dazu kommt: Wie würdest du dich fühlen, wenn dir schon zum x-ten Mal dein Wochenende gestrichen wird und du erfährst, dass du wieder viele Stunden mit deiner Panzerung unterwegs bist und dich mit Steinen und so bewerfen lassen musst obwohl du eigentlich schön mit Frau und Kind oder mit Freunden an die Ostsee fahren wolltest etc.?
      Die meisten haben gar keinen Bock da zu sein, die wären wahrscheinlich lieber auf der anderen Straßenseite beim Partyvolk, mit ’nem Caipi in der Hand!

      Das die irgendwas genommen haben, das ist ziemlich unwahrscheinlich, denn (auch wenn sie nicht immer Bock drauf haben) die hängen an ihren Jobs.
      Die würden wahrscheinlich auch ziemlich schnell auffliegen.
      Klar…schwarze Schafe gibt es immer, aber doch nicht gleich ganze Trupps……..

    2. Sehr interessant, als ich den Kommentar vor dir von Ich las, wollte ich spontan genau das selbe wie du schreiben. Zu Zeiten, als es am Schulterblatt schon geknallt hatte, ging in der Bartelstraße vorm Selekta Shop noch rund 20-30 Minuten ganz entspannt die reggae-party weiter.
      Hier und da liefen eine Uniformierte in ihren Kamptrupps um die Häuser, von denen einige direkt an mir vorbeispazierten. Ich bin wahrlich keine Person die sehr aufmerksambei solchen Dingen ist, umso mehr wahr ich geschockt, mit was für riesen Pupillen so einige der Uniformierten umherlief. Hab auf einigen Elektropartys noch nicht so Augen gesehen.
      Hier wird sich scheinbar ganz gezielt aufgepuscht für ein Erlebnis, das halt einmal im Jahr ansteht.
      (Originalzitat eines Polizisten gegen 18.30 im Florapark war sogar: „Heute fangen wir mal an“)
      Bin sonst auch sehr vorsichtig mit solchen Behauptungen, aber einige dieser Augen sprachen mehr als tausend Worte. Erschreckend!

  9. der schreiber der Bildunterschriften würde vom „freundlichen Freund und Helfer“ nicht mal Schreiben, wenn er in einer Blutlache läge und der Einzige, der ihm hilft, ein Schutzmann wäre.
    Dieser Begriff steht im nicht zu, da er den Gedanken daran gar nicht und niemals hatte oder haben wird.
    Manche Menschen lügen, um IHRE Wahrheit zu verschleiern…

    1. Beim Schanzenfest wäre allerdings der Freund und Helfer derjenige, der dich erst in diese Lache befördert. Ich habe Polizisten als Freunde, die sich bewusst gegen solche Einsätze bzw. Jobs entscheiden. DIE kotzen selber über ihre Dolph Lundgren Kollegen.

  10. so sehr ich Dir in der Meinung, dass mit gemaessigterer Pol-Praesenz das ganze ruhiger abgelaufen waere, zustimmt, muss ich Dir in Sachen „brennende Barrikaden“ widersprechen – an der ampelgeregelten Baustelle (ungefaehr mittig zwischen Plaza und Pferdemarkt) wurde der Bauzaun auf die Strasse gerissen, und Paletten angezuendet. Und auch auf dem Pferdemarkt wurde eine Baustellenabsperrung auf den Pferdemarkt gezogen, ein Sofa dabeigestellt und alles angezuendet – Beweisfotos vorhanden :)

    Ein absolutes Armutszeugnis lieferte die Pol allerdings, als sie zigmal Demonstranten aufforderte, sich vom Pferdemarkt *in Richtung Budapester Strasse* zu entfernen – hallo, geht’s noch? Schoen Richtung Kiez treiben, oder wie? Das Konzept habe nicht nur ich nicht verstanden…

    Auch das „entfernen Sie sich in Richtung xyz“ war eher chaotisch als koordiniert, man konnte fast das Gefuehl haben, dass die selber nicht wussten wo sie denn nun die ganzen Demonstranten hintreiben sollten…

    Die aggressive Fahrweise der Pol-Fahrzeuge (zB Wasserwerfer) kann ich ebenfalls bestaetigen, da wundert man sich dass nicht mehr (Personen)schaden entstand (eigentlich duerfen doch Pol-Fahrzeuge nur mit Einweisung rueckwaertsfahren, oder?) – naja, sind halt Kollateralschaeden :/

    Zur Aggressivitaet der Gruen-Blauen an sich hab‘ ich mich ja gerade schon geaeussert…

    c-v

    1. Natürlich weiß ich, daß es im Laufe des Abends Feuer auf der Schanze gab; allerdings erst deutlich nach Beginn des Polizeieinsatzes. Bis 21:45, also bis zu dem Moment in dem die Wasserwerfer anpreschten, gab es kein Feuer und auch in den folgenden 20 Minuten nicht. Danach war die Stimmung so angeheizt, daß alles möglich war…

    2. „…..als sie zigmal Demonstranten aufforderte, sich vom Pferdemarkt *in Richtung Budapester Strasse* zu entfernen – “

      das haben die sog. Demonstranten wohl auch nicht verstanden, weil sie z. B. aus Berlin mit Molotowcoctails* angereist kamen und womöglich keine Ortskenntnis haben

      * das habe ich unserer Lokalzeitung entnommen.

      Ansonsten ist es für mich schwierig die vielen subjektiven Berichte zu einen objektiven Bericht zusammenzufassen.

      1. nicht nur die „swog. Demonstranten“, auch Zivilisten wurden ja aufgefordert, sich dortunddorthin zu begeben – schade nur, wenn man dann einen „Freund und Helfer“ fragt wo das denn sei, ein frech-patziges „da lang Du Arsch“ bekommt… Die Passantin war beileibe nicht als „szenezugehoerig“ ersichtlich, sondern wollte schlicht nur raus dort…

        Immerhin wurde ich mit nur geringer Verzoegerung dann auch durch eine Sperre gelassen, als ich das ganze nur noch verlassen wollte – eigentlich haette ich dort (Stresemannstr., vorm Polizeirevier) garnicht durchgedurft, da war naemlich die Verpflegungsstelle ;) – aber in die andere Richtung zu fahren, waere Selbstmord gewesen :/

        Ach, da freut man sich schon irgendwie doch wieder auf die Konzerte und Festivals…

  11. Pingback: www.lieblnk.de
  12. Ich möchte an dieser Stelle einmal grundsätzlich was los werden: die Legende der provozierenden Polizei nervt mich langsam richtig. Ich habe die Krawalle auf der Schanze, zumindest den Anfang davon, nicht zum ersten mal beobachtet und immer fiel mir auf, dass der Schwarze Block sehr organisiert vor geht. Das hat nichts mit Alkohol und irgendwelchen spontanen Aktionen zu tun. Beispiel Samstag. Gegen 21.45h sind 4 Böller/Raketen aus 4 verschiedenen Richtungen zu hören, danach noch einmal mehrere. Das waren offensichtlich die Startschüsse für den Krawallbeginn, kurz darauf fing es nach meiner Beobachtung an verschiedenen Stellen an. Wo ist also hier die Provokation? Glaubt wirklich jemand, dass es keine Krawalle geben würde, wenn die Polizei nicht vor Ort wäre? Diese Krawalle haben nichts mit Politischen Einstellungen oder gar Demonstrationen zu tun. Es geht nur um den Krawall an sich, ans zerstören, kaputttreten. Dumpf, Dumm – zum kotzen!

    1. Lieber Jens, bin auch dort gewesen, wie jedes Jahr. Kann Dir nur sagen, dass traditionell nicht am Tage die Krawalle anfangen, sondern erst bei Dunkelheit. Habe den Anfang sehr genau mit bekommen. Hinter der Flora
      waren bis 400 Leute sehr ausgelassen am feiern. Im 10 minuten Tackt kamen Polizei Polonaisen dort hin und haben sich dort positioniert. Beim letzten Mal haben sie Ihre Helme aufgesetzt und die Randale ging los. Meiner Meinung nach war die Strategie der Polizei ganz deutlich darauf ausgelegt Null Toleranz den Riot zu starten. Damit wird von politischer Seite im nächsten Jahr ein Verbotsantrag wahrscheinlicher.

  13. es mag sein das die polizei etwas aggressiver war, auch mit ihren fahrweisen … aber das schanzenfest wird einfach immer schlimmer, die leute kommen nichtmehr zum demonstrieren sondern einfach zum stress machen ( abends der grossteil!!!), ich habe etliche leute gesehen die bierflaschen aufgehoben haben und in die menge geworfen haben, ja … mit menge meine ich menschenmenge ( auf männer, frauen, jugendliche und sogar noch kleinere kinder, teils natürlich auch polizei)
    ich lebe in der rosenhofstr. direkt inner schanze seit meiner geburt und das fest wird seit ich mich zurück erinnern kann jedes jahr schlimmer und schlimmer, es wurden ja schon mittags zettel verteilt auf denen stand das man sich nichts von der polizei gefallen lassen soll und dagegen halten müsse, quasi wurde zum „randale machen“ aufgerufen.

    und hört mir auf mit dem „wären nicht 1000 bullen hier wäre es friedlich“ oder „wären sie später abgehauen wäre es ruhig geworden“ das ist absoluter BULLSHIT und das wisst ihr auch selber, dass halbe schanzenviertel würde brennen, da die hunderten leute die hier stress machen einfach darauf aus sind, sich mit der polizei anzulegen … ich erinner mich noch an krawallen zum 1ten mai hin vor ein paar jahren, es war kaum polizei hier und die leute haben angefangen laternen anzuzünden, mülltonnen zu verbrennen, spiegel abzutreten oder scheiben von läden einzuschlagen.

    ich möchte nicht die leute angreifen die hier ab und zu mal nen leerstehendes haus besetzen oder noch recht friedlich demonstrieren, es gibt von jahr zu jahr immer mehr leute die menschenmengen dazu anzetteln einfach stress zu machen, im endeffekt sind es die leute die mit den feuerbomben oder ähnlichem anfangen und nicht die polizisten.

    ich bin als ich klein war sehr gerne über das schanzenfest gegangen und konnte auch abends noch ganz beruhigt rausgehen und mir etwas leckeres vom grill holen oder ähnliches und das NACH 22 oder 23 uhr, jetzt bin ich 22. und habe gegen 22.30 jedes mal die angst das ich eine flasche oder nen holzbalken über den kopf geknallt bekomme wenn ich mir nur nen paar zigaretten holen will.

    so eins noch, es wurde feuer gelegt und flaschen geschmissen BEVOR die polizei die wasserwerfer benutzt hat, selbst wenn es anders gewesen wäre, ich glaube kaum das wasser ein grund dafür ist irgendwelche selbstgemachten feuerbomben in die menge zu werfen wo auch unschuldige festbesucher sind … so etwas würd von dem abschaum (ja richtig, die leute die feuerbomben und flaschen in die unschuldige menge werfen sind dummer abschaum für mich) vorher geplant und gebaut.
    diese meinung teilen sehr viele leute mit mir, vorallem diejenigen die direkt hier in den strassen wohnen und jede krawalle mitbekommen.

    nochma angemerkt: ich rede von den leuten die die schanze einfach benutzen um mal die sau raus zu lassen und auf alle anderen leute nen schiss geben.

  14. Es war eine friedliche Feier. Um die 12000 Menschen waren am essen trinken und tanzen. Es gab alles was eine schöne Feier ausmacht. Bis Einzelne Polizeibeamte sich mit ebenfalls wenigen Provokateuren Auseinandersetzungen lieferten, Grund war das die Polizei mit den schwären Wasserwerferfahrzeugen, mit hohe Geschwindigkeit ,das Abbauen der Bühne drängten viele mussten zu Seite springen, sonst wären sie überfahren . Eine Flasche flog von der Bühne, die am abbauen war
    kurz darauf nahmen die beamten cs gas und sprühten es in die menge, gleichzeitig die Wasserwerfer,die feiernden Schrein „Bullen raus“, und paar schmeißen Flaschen ,die Polizei reagierte sehr aggressiv und schoss weiter mit den Wasserwerfer wild in die Menge, ob man beteiligt war oder nicht.
    Ganz schanzenvirtel wurde abgesperrt mit vielen die nur feiern wollten,die Hundertschaften wurden immer Aggressiver und sperrten die Roteflora ab ,da ist es eskaliert .Flaschen und Knallkörper sind von ein Dach gegenüber der Flora geworfen worden
    viele Verletzte auf beider Seiten. Auf den Strassen Brennende Barrikaden mit Müll, ein Polizeiwagen und parkende Autos wurden angezündet.
    die Straßen sind voll mit Glassplitter und Müll
    das ist die Bilanz von Schanzenfest 2009

    adam ouassim

  15. Hallo!
    Danke für diesen Bericht. Das ist Bürgerjournalismus von unten. Die etablierten Zeitungen übernehmen eins zu eins die Polizeimiteilungen. Ein Armutszeugnis für die alten Medien. Es lebe das Internet!

  16. Auch ich kann Markus Sorgers Bericht nur zustimmen. Auch ich stand als die Stimmung kippte an der Bühne Ecke Schulterblatt/Susannenstr.. Dort war die Atmossphäre ausgelassen und friedlich. Definitiv gab es kein offenes Feuer zwischen dieser Bühne und der Kneipe „Saal 2“. Auf der Treppe der Roten Flora saßen friedlich Punks und Ähnliche herum und auf der Straße wie auch auf dem Boulevard feierte man heiter. Angefangen hat der Krawall aus meiner Sicht damit, dass ein stark besoffener Punk rechts neben der Bühne in Richtung Flora getorkelt ist, der wohl die Polizisten gereizt hat (diesen Vorgang habe ich leider nicht mitbekommen). Fakt ist, dass dem Punk ein Polizist mit erhobenem Schlagstock und hassverzerrtem Gesicht (nein, ich polemisiere nicht, ich habe das so beobachtet) hinter dem Punk herlief und gefolgt von seinen Kollegen diesen mit der üblichen Brutalität zu Boden gerissen hat. Darauf kamen die ersten Protestrufe aus der Menge und als die Polizei den Punk Richtung Juliusstr. abgeführt hat, wurden massiv Flaschen und ähnliches auf diese geworfen. Dann kamen die Wasserwerfer und die schwarzen Polizisten um das Schulterblatt zu räumen, wobei die Wasserwerfer anfangs ziemlich wahllos in die Menge schossen.
    Mit schwerbewaffneten Polizisten schon frühzeitig (war es ab 18 Uhr oder schon früher?) demonstrativ zwischen den friedlich Feiernden Aufstellung zu nehmen, halte ich für sehr ungeeignet für Ruhe zu sorgen. Denn ich fand das mehr als störend und irritierend. Für die meisten war das schon eine Provokation.

  17. und gerade bin ich ueber die Meldung „St. Pauli-Anhaenger verletzt und entsetzt“ bei SPON gestolpert: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,634632,00.html

    Und hier ist nochmal schoen dieselbe Einheit zu sehen, von denen mir einer das „ich schlag‘ Dich hier weg“ entgegenboelkte:
    http://www.welt.de/videos/politik/inland/article4062811/Krawalle-Polizist-verliert-die-Fassung.html

    Ich hoffe sehr, dass das ganze Folgen hat – befuerchte aber dass das (wiedeR) alles unter den Teppich gekehrt wird :( Denn „leider“ ist die Kennzeichnung der Beamten absolut unzureichend – mMn muss es ja nicht der Name sein, aber eine *eindeutige* Nummer (am besten von unabhaengiger Stelle kontrolliert, damit nicht versehentlich die Liste wegkommt und keiner mehr weiss……. ihr versteht?) *muss* sein (siehe http://www.welt.de/hamburg/article2675073/Streit-um-Namensschilder-von-Polizisten-flammt-auf.html) – man, ich werfe heute nur so mit Links um mich…

    c-v

  18. „Demonstrieren die Rechten in der Stadt, gibt es zwei sauber getrennte Seiten: die einen hier, die Gegendemonstranten dort. Das macht es für die Polizei leichter, einer Eskalation vorzubeugen. Genau das war die Krux beim Einsatz in xxxxxxxx, der zu den «schwierigeren» gehörte. Dort feierten fast 2000 Menschen friedlich.

    Aber gewaltbereite Linke mischten sich darunter, die nach Einschätzung der Polizei schon im Vorfeld Randale geplant hatten und gezielt die Beamten zum Eingreifen zu bewegen suchten, um einen Grund zu haben, aggressiv zu reagieren. Derlei «Spiele» sind bekannt, insofern darf von Besonnenheit auf Seiten der Polizei gesprochen werden, dass man etwa einen «Spontanaufzug» von rund 150 Menschen nicht sofort auflöste – die Lage wäre vielleicht noch schlimmer eskaliert.

    Von mündigen Bürgern kann man zwar verlangen, von sich aus einen Ort der Randale zu verlassen – aber darf man es voraussetzen? Damit wirklich jeder den Ernst der Lage realisiert, wäre eine Megafon-Durchsage womöglich sinnvoll gewesen – darauf wurde verzichtet, aus taktischen Gründen. Vielleicht hätte auch dies nicht garantiert, dass Unbeteiligte nicht zwischen die Fronten geraten. Aber zumindest die Chance hätte man ihnen geben müssen.“

    das ist ein Kommentar zum anderen Ort zur gleichen Zeit. Kann es wahr sein, dass ein paar Gewaltbereite die Spielregeln für die Demokratie festlegen und die Polizei sich defensiv zurückhält???

  19. Ich kann nur bestätigen, dass wenn die Polizei abgezogen wäre oder nicht mit einem so großen Aufgebot angerückt wäre, der Abend wahscheinlich erheblich friedlicher abgegangen wäre. Reine Provokation!

    Allerdings ist auch traurig, dass wieder Krawallmacher aus der gesamten Republik angerückt sind, um hier Ärger zu machen!
    Hier gehts doch gar nicht mer um die Ziele der Menschen im Schanzenviertel!
    Schade, dass dadurch die eigentlichen Proteste gar nicht mehr ernst genommen werden können, weil es sich doch nur um ein „Schlägerfest“ der Radikalen handelte. Dann muss sich auch keiner wundern, wenn man nichts mehr erreichen kann.

  20. Es ist unverständlich, warum die Ordnungsbehörde für diesen Abend kein absolutes Außengastronomieverbot ab 22:00 ausspricht. Natürlich kann es nicht sein, dass Gästen quasi die Pizza vom Teller gespritzt wird. So zumindest sehen einige Videos aus.

    Damit würde der Senat die Schanze zwar indrekt zur No-Go-Area erklären, in der er die öffentliche Sicherheit und Ordnung nicht mehr aufrecht erhalten kann. Dies würde mir aber besser gefallen als wenn ich mich als Passant von Schupos mit „Da lang, Du Arsch“ beschimpfen lassen müßte.

  21. Nach dem Genuss einiger erregender Privatamateur-Videos muß ich meine Meinung erweitern. Wer nach 23:00 Uhr noch auf der Schanze rumläuft und so den Brandstiftern indirekt Deckung bietet, muß sich zu Recht diese Anrede gefallen lassen.

  22. Experiment Schanzenfest 12. September 2009 gescheitert.

    Gestern hat die Polizei die von allen gewünschte Strategie gewählt, sich vom Schulterblatt fernzuhalten. Den ganzen Abend habe ich nicht einen Polizisten gesehen und wir waren uns alle einig, dass dieses Schanzenfest bitte so zu Ende gehen sollte.

    Tja… aber ist die Polizei nicht vor Ort, holt man sie sich eben und attackiert mal eben die Polizeiwache an der Stresemannstraße. Es war ab ca. 1.00 Uhr zu beobachten, wie wildentschlossene Möchtegern-Autonome sich zwischen Flora und Haspa gesammelt haben um dann in Richtung Pferdemarkt zu laufen, irgendwann danach ging es los. Und nachvollziehbarerweise haben die Bullen dann zugeschlagen und das Fest geräumt.

    Nachdem beim letzten Schanzenfest eindeutig die Provokation von der Polizei ausging, war es dieses Mal definitiv anders. Es wäre zu schön gewesen, hätte man Bild-Zeitung und co. mal keine Schlagzeile geliefert. Traurig.

    1. Ich war gestern Abend nicht dort und kann nur wiedergeben, was mir dort wohnende Kollegen erzählten; das deckt sich im wesentlichen mit der Schilderung. Es scheint also, daß man auf Polizeiseite gelernt hat.

      Es war nicht zu erwarten, daß direkt beim ersten Mal alles gut geht. Dazu kommen einfach deutlich zu viele Krawalltouristen (die es auch nicht anders verdient haben, als sich eine blutige Nase zu holen). Ich hoffe, daß sich die Entscheider jetzt nicht zurückziehen und sagen „wir haben es ja versucht“, sondern langen Atem behalten. Ich hoffe, daß die Einsatzleitung auch langfristig Ruhe bewahrt. Nur so wird man das Problem lösen können — langfristig.

  23. Wir standen den ganzen Abend direkt vorm Bedford-Café und mussten die Kommentare unzähliger über die Susannenstraße ankommender „Gäste“ hören: „Hier ist ja gar nichts“ oder „Schade“. „Linke Luschen“ hat auch einer auf Lager gehabt… uhuhuhu, gefährlich.

    Zu beobachten war ausserdem, dass die sich offensichtlich für die neue Generation der Autonomen haltenden teilweise nicht älter als 15 sind, völlig sinnlos vermummt durch die Gegend laufen und darauf warten, dass einer endlich anfängt. Fast hatte man den Eindruck, die Leute seien von weit angereist und wollten, dass sich die Reise auch lohnt. Bevor überhaupt etwas losging, wurden schon diverse Flaschen gegen die Haspa-Scheiben geschleudert die aber alle kaputt gingen, ohne die Scheiben zerstört zu haben. Dann hat man sich die Wache ausgesucht.

    Nachdem die Polizei das Schulterblatt geräumt hatte, haben wir uns in Richtung Pferdemarkt bewegt. Hier war die Stresemannstraße nach dem Angriff auf die Wache natürlich abgesperrt und vor der Absperrung bauten sich immer wieder besoffene Halbstarke auf, um die Polizisten zu bepöbeln.

    Nach gestern habe ich erstmal die Hoffnung auf ein friedliches Schanzenfest verloren. Ich sage sowas wirklich nicht häufig, aber meiner Meinung nach hat die Polizei gestern alles richtig gemacht. Da traditionell aber alle auf Randale warten und sie vor allem erwarten, wird es auch nächstes Jahr nicht anders laufen. Solange kleine Spinner durch die Gegend laufen die Riot als Sport ansehen, wird sich gar nichts ändern.

    Schade, sowas nach Freitag zum 2. Mal zu erleben. Das waren die NPD-Nasen längst über alle Berge. Aber anstatt ein Bier trinken zu gehen, wird die Polizei an allen Ecken angegriffen.

  24. @anonym
    Es ist traurig das dieser kinder-Krawalltouris das typische Klischee verteidigen. Trotzdem sollte man den Kopf nicht in den Sand werfen.
    Wenn es zwei Jahre solche tatik wie jetzt im September beim Schanzenfest gibt weren die jungen Krawallmacher auch nicht mehr anreisen. Schau mal den 1. Mai in Hamburg (abgesehen von 2008 mit der NPD) und Kreuzberg an. Das verläuft sich im laufe der Jahre.
    Diese Eventkrawalltouristen wird man vermutlich auf die schnelle nicht unterbinden können, aber was zählt das man diese Langfristig entschärft. Das tut man am besten in denen man denen das entzieht was sie suchen… Stattsgewalt.
    …da verlieren sie schnell die Lust…

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