Ladendiebstahl

Björn hat sich in seinem Blog Gedanken über die Gruppen gemacht, die bei ihm im Laden klauen. Mit dabei sind auch Kinder. Er selbst vermutet, daß sie oft zu wenig Taschengeld bekommen. Ich kann mich dabei daran erinnern, daß ich als Kind auch mal klaute…… das war mir zu dem Zeitpunkt aber gar nicht so bewußt.

Ich war vielleicht vier, vielleicht fünf, vielleicht sechs Jahre alt, ging auf jeden Fall noch in den Kindergarten und ich erinnere mich, daß es kalt war und ich einen dicken Mantel anhatte; es muß also Winter gewesen sein. Ich war mit meiner Mom in der Stadt und bei Karstadt gab es direkt neben dem Ausgang so einen Stand, an dem es viele verschiedene Sorten Bonbons gab, die man sich in Tüten füllen konnte. So etwas gibt es ja heute noch. In meinem Elternhaus waren Süßigkeiten immer recht rar, wir sollten lieber einen Apfel essen („Iß ’n Apfel“ ist bis heute ein geflügeltes Wort in unserer Familie). Als ich da im Vorbeigehen dieses Füllhorn an Bonbons sah, war es wie das Paradies für mich und im Vorbeigehen steckte ich eine Hand voll ein. Das schien mir völlig legitim, schließlich lagen die da ganz offen und einladend rum.

Meine Mutter war mit dem Sortieren ihrer Tüten beschäftigt, jedenfalls bekam sie erst etwa 200m nach Verlassen des Kaufhauses mit, daß ihr Sohn kaute. Jungejungejunge…… Sie war deutlich nicht davon zu überzeugen, daß diese ganzen Bonbons am Ausgang als Aufmerksamkeit des Hauses dort standen und so mußte ich zurück, meine Taschen wurden vor den Augen einer streng schauenden, ältlichen Verkäuferin geleert, ich durfte alles wieder zurückräumen und das bereits vertilgte Bonbon wurde bezahlt. Selten hatte etwas Süßes so einen schlechten Nachgeschmack. Und mir war klar: klauen ist äußerst peinlich.

Ein Gedanke zu „Ladendiebstahl“

  1. auch wenn der Beitrag schon „etwas“ älter ist, möchte ich doch loswerden, dass ich die Reaktion deiner Mutter echt klasse finde. Viele andere Eltern reagieren doch eher mit „Gott sei dank hat das keiner gesehen!“ und einer Ermahnung dass natürlich *nie* wieder zu tun. Uns schon ists passiert – der Jung hat kapiert, dass alles was kein Fremder gesehen hat, völlig in Ordnung ist :-(

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