Schön ordentlich

Eine Mutter ist mit ihrer Tochter unterwegs. Der Kleinen mißlingt etwas und sagt deutlich lispelnd „scheiße“.

Die Mutter: „Na, wie heißt das ordentlich ?“.

Die Tochter: „scheis-se !“

„Ja, genau, gut so.“

Ich konnte mich vor Lachen kaum halten. Die Mutter: „Oh … ja … stimmt.“

Berlin

Über’s Wochenende war ich in Berlin. Ganz ohne Job, einfach mal privat, weil ich mir eine Ausstellung anschauen wollte, von der ich auch später noch berichten werde (wenn dann die Bilder dazu freigegeben sind). Wenn man so durch die Hauptstadt flaniert, dann kann man schon verstehen, warum beispielsweise das Brandenburger Tor eines der Wahrzeichen der Stadt ist. Sieht schon imposant aus.

Aber auch dunkle Mächte sind am Werk, wie hier eindeutig zu erkennen ist. Ich weiß natürlich nicht, ob der Strahl dunkler Energie aus der Lichtwolke kommt, oder ob man aus dem Bundeskanzleramt versucht, das Licht mit Dunkelheit abzutöten. Aber wir können sicher sein: mysteriöse Dinge geschehen im Regierungsviertel.

Vor anderthalb Jahren zeigte ich Euch schon mal ein paar Bilder aus Berlin und da erzählte ich, daß das Holocaust – Mahnmal nachts ganz toll beleuchtet sei. Tja. Das war einmal und an einigen, wenigen Stellen kann man auch noch erahnen, wie es denn mal gewesen ist. Aber ansonsten scheint die Anlage komplett ungewartet zu sein, denn sicher 90% der Beleuchtung ist schlicht defekt. Was ich nicht nur schade, sondern vor allem ziemlich heftig peinlich finde.

Ein bißchen peinlich finde ich auch diese einlaminierten und deutlich angegammelten Schilder an der nagelneuen und millionenschweren amerikanischen Botschaft. Das scheint der Praktikant des Polizeipräsidenten in Berlin aufgehangen zu haben, so wie das aussieht.

Kommen wir wieder zu Schönem, kommen wir zum Schwarzen Cafe an der Kantstraße. Diese 24h – Kneipe ist sicher legendär. Für sein Frühstück rund um die Uhr, für das gute Essen, für gute Getränke und für die gemütliche, leicht ranzige Ausstattung. Ich bin dort immer wieder sehr gern und darum mußte ich auch dieses Wochenende dort vorbeischauen. Außerdem war ich auch noch im Schupke im Wedding. Ich wohnte mal einige Zeit dort in der Nähe, hatte eine Wohnung mit Kohlekachelofen und wenn ich im Winter von einer Tour nach Hause kam, trank ich mir dort immer die Seele warm.

Und beim Anblick dieses Kneipentischs mit Geschichte fiel mir auf, daß ich in den letzten Monaten echt viel zu wenig unterwegs war. Das muß sich wieder ändern. In diesem Sinne: Prost.

Mal wieder auf dem Dom

Es gibt verschiedene Gründe, regelmäßig zum Dom zu gehen. Reibekuchen zum Beispiel. Und Dampfnudeln. Und Schokoananas. Und einen halben Meter lange Bratwürste. Und dieses Riesenrad. Noch vor wenigen Wochen war es in den Nachrichten, weil einer der vielen zum Transport notwendigen LKW nachts auf der Autobahn in Brand geraten war. Und jetzt strahlt es schon wieder auf dem Heiligengeistfeld.

Für mich ist es immer wieder spannend, dieses Fahrgeschäft zu beobachten (nein, da bekommen mich keine zehn Pferde rein, ich müßte kotzen rückwärts verdauen): der Airwolf dreht sich mit einer hydraulischen Antriebsleistung von 200kW auf drei Achsen und schleudert die Insassen so in mehr oder weniger zufällige Richtungen. Allein vom statischen Aspekt her finde ich so etwas absolut interessant und ich würde gern mal die Berechnung dazu sehen.

Eine Frage, die mich auch bei jedem Kirmesbesuch beschäftigt: warum gibt es eigentlich keine alten Raupen mit Verdeck mehr ?  Als Teenie war eine solche Fahrt mit einem Mädel immer ein besonderes Erlebnis, weil man nach Verschließen des Verdecks hemmungslos knutschen mußte konnte. Aber seit sicher 20 Jahren habe ich eine solche Variante nicht mehr gesehen. Schade eigentlich…

Auch sehr schön finde ich Geisterbahnen, die schon außen mit einigen Menschen bespielt werden, hier das Daemonium. Mit ’ner Wurst in der Hand macht es schon Spaß, sich mal zehn Minuten neben die Anlage zu stellen und dabei zuzuschauen, wie einfach man doch Passanten höllisch erschrecken kann. Wenn man sich mal etwas intensiver mit diesem Fahrgeschäft beschäftigt, dann stellt man fest, daß das Grundgerüst der Anlage bereits seit 1978 unterwegs ist und immer wieder verändert wurde. Die Blutspringbrunnen mit Knochenteilen sind beispielsweise erst seit 2006 mit unterwegs.

too much information

Im Hauptbahnhof Hannover läuft ein elektronisches Ansagesystem, mit dem Informationen über einfahrende und verspätete Züge bekanntgegeben werden. Dabei sind die einzelnen Ansagen aus verschiedenen Bausteinen zusammengesetzt und werden in Deutsch und Englisch abgefeuert. Durch die Synthese klingt alles recht gleich und nervt beim Zuhören schnell; zumal sie recht oft wiederholt werden.

Heute gab ein wohl ein größeres Problem, faktisch alle Züge hatten rund zehn Minuten Verspätung und so lief diese Ansagerei permanent; zumal auch noch Gleisänderungen verkündet wurden. Ich saß rund 20 Minuten am Gleis 7/8 und in dieser Zeit lief vielleicht zusammengenommen zwei Minuten keine Ansage.

Der Erfolg war durchschlagend: bei der Abfahrt meines Zuges saßen mehrere Leute im falschen Zug, weil die ganzen Ansagen und Wiederholungen die Leute einfach kirre gemacht hat. Scheint ja ein überzeugendes System zu sein…

Be happy

Es gibt in Hamburg nicht viele katholische Kirchen und an einer kam ich am Sonntag während eines Spaziergangs vorbei. St. Bonifatius liegt in Eimsbüttel und ist den ganzen Tag über geöffnet. Die Kirche selbst finde ich ganz schön, es riecht stark nach Weihrauch, was auch für eine katholische Kirche heutzutage selten ist. Wenn nur dieses Kreuz nicht wäre. Die Aufschrift. Jungejunge. Was da dem Seelsorger wohl durch den Kopf gegangen ist.

Jüdischer Friedhof Warschau

So zwischen Allerheiligen und Allerseelen gehen ja viele von uns mal auf einen Friedhof, die Großeltern besuchen. Oder einfach, weil es auf so einem Friedhof ja auch schön ist. Mir gefallen besonders die jüdischen Friedhöfe, weil sie wahrhaft für die Ewigkeit gebaut sind. Im Gegensatz zu christlichen Grabstätten, die nach zwei, drei Jahrzehnten wieder eingeebnet werden, bleiben jüdische Gräber bestehen. Sie werden nach einer gewissen Zeit oft nicht mehr gepflegt, weil es keine Angehörigen mehr gibt und beginnen dann zu verfallen. Gerade das macht die Vergänglichkeit des Lebens noch einmal besonders deutlich und führt so zu Anlagen, die schon fast mystisch sind.

In fast allen Städten Europas gibt es mehr oder weniger große jüdische Anlagen. In Berlin Weißensee ist der größte jüdische Friedhof Europas, dicht gefolgt von dem in Warschau, den ich 2004 besuchte und von dem ich zahlreiche Photos mitbrachte.

Passend zur Jahreszeit möchte ich Euch hier nun einige Bilder zeigen, die Euch vielleicht die Faszination näherbringen und zu einem Besuch animieren können. Nach dem Weiterlesen – Link findet Ihr unkommentiert einige Bilder aus meiner Sammlung.

„Jüdischer Friedhof Warschau“ weiterlesen

Dein halbtoter Bahnhof

An diese Textzeile von Klaus Hoffmann mußte ich gestern denken, als ich auf dem Weg zu einem Vortrag in Berlin am Bahnhof Zoo vorbeikam. Klaus Hoffmann schrieb das Stück „Berlin“ lange vor dem Fall der Mauer, als der Bahnhof Zoologischer Garten noch der einzige Fernbahnhof im Westen Berlins war. Heute ist es wahrscheinlich noch ruhiger dort als zu Mauerzeiten. Die beiden Bahnsteige waren jedenfalls fast leer.

Ich lebte vor Eröffnung des Hauptbahnhofs mal zwei Jahre lang in der Hauptstadt und für mich war Zoo bei allen Reisen Start- und Zielpunkt. Er war immer voll, gerade durch die Tatsache, daß es nur zwei Bahnsteige gibt, aber mich störte das nie. Ganz im Gegenteil, ich fand es eher praktisch. Heute tut es mir fast weh, den Bahnhof so verwaist zu sehen.

Inward singing

Wenn man am heutigen Abend durch die Straßen läuft, stolpert man förmlich über verkleidete Kinder, die sich als besonders schaurig erachten. Dabei weiß von denen sicher niemand, daß das Fest, das sie begehen — all hallow’s even, kurz: Halloween — den Vorabend zu Allerheiligen meint, mithin also ein katholisches Fest ist (was es hier im reformierten Hamburg doppelt witzig macht); wenngleich manche keltischen Ursprung vermuten. Gerne würde ich die Gesichter sehen, wenn man die Kinder mit einer Suppe abspeiste. Daher kommt nämlich die Herumzieherei: von der Bitte nach einer wärmenden Suppe für die armen Seelen. Genug der Besserwisserei.

Manche von Euch kennen vielleicht Tenacious D und deren Stück inward singing. Diese Technik kann man nicht nur zum Singen, sondern auch zum Schreien benutzen. Das klingt dann besonders gruselig. Jedenfalls versuchten eben vier filmblutverschmierte Kindergartenkinder mich hinter einer Hecke zu erschrecken. Ich erwiderte mit einem solchen Einatmungsschrei bei wildem Herumgefuchtel, worauf die Kinners verstört schreiend zu ihrer Mutter türmten. Wohl noch nicht ganz gruselfest, die Kleinen…

Geschwür

Auch wenn ich es nicht verbloggte: in den letzten Wochen war ich häufiger mit 7,5 – Tonnern unterwegs, meistens mit einem Mitsubishi Canter, den ich ja auch schon an anderer Stelle bemängelte. Ich bin der Meinung, daß bei der Namensgebung das „t“ statt eines zweiten „c“s geschrieben wurde, denn eigentlich ist der Wagen ein echtes Geschwür. Schon im Vergleich zum 814 von Mercedes.

In diesen Tagen fuhr ich nun einen MAN 8.185 und da tun sich dann echt Welten auf !  Komplette Luftfederung, Retarder, Tempomat, ein Fahrerhaus, aus dem man auch gut die hintere Ecke des Fahrzeugs erkennen kann und das Platz bietet… Perfekt. Notiz an mich: bei Europcar zukünftig einen Canter ablehnen.