Gute Unterhaltung

Manchmal beklage ich mich ja über meine Zugfahrten. Oft ist es aber einfach auch nur lustig. So wie heute. Erst war ich in einem Regional“express“ im Schwäbischen unterwegs. Um mich herum nur mundartliches Gebrabbel und genau hinter mir … ein älteres, eindeutig norddeutsches Ehepaar mit herrlichstem s-pitzen S-tein. Ein köstlicher Kontrast.

Später dann im ICE auch ein Norddeutscher. Etwa 24 Jahre, Student, mit Vornamen Julius. Und alle bösen Vorurteile paßten perfekt: neuester Apple, Ledertäschchen, iPhone, mit Blick ins Fenster wird die zeitlose Frisur gerichtet. Leicht überheblicher Blick. Sohn. Auch das zu beobachten war köstlich. Zumal der Herr dann im vollen Zug stehen mußte.

Abendspaziergang

Eben machten wir noch einen kleinen „Gang durch die Gemeinde“. Die Luft und Atmosphäre nach einem Gewitter ist einfach klasse und das wollten wir genießen.

Ich wohne ganz nah an einer der angesagten Kneipengegenden in Hamburg und von mir aus gesehen fängt es mit dieser Bar hier an. Im Grunde ist sie auch direkt ein gutes Beispiel für die Entwicklung, die das ganze Schanzenviertel gerade durchmacht. Der Geheimtip der alternativen Szene ist die Gegend nämlich schon lange nicht mehr. Ähnlich wie 36 und Prenzel in Berlin „verschickt“ das Viertel; die Alternativen, die die Gegend vor Jahren für sich erschlossen, werden verdrängt von topsanierten Eigentumswohnungen und stylishen Läden, die sie nicht mehr bezahlen können. Dafür kommen eben die ganzen hippen Mediengestalter.

Aktuelle Entwicklung: das traditionelle Schanzenfest, seit Generationen von den Anwohnern mit alternativem Trödelmarkt, Livemusik und Kinderbespaßung organisiert und leider Abends regelmäßig in eine große Keilerei mündend, soll dieses Jahr verboten werden. Angeblich wegen der Belästigung der Anwohner. Was einigermaßen quatsch ist, hat das Viertel doch mittlerweile so viel genehmigte Freiluftgastronomie wie kein anderes in Hamburg. Genau das ist wahrscheinlich das Problem: schicke Cafés stoßen auf alternatives Kulturhappening.

Spaziergang

„Es gibt keine Maikäfer mehr“ sang schon vor 35 Jahren Reinhard Mey (Wikipedia) und im Grunde hat er damit auch Recht; wenngleich ich an diesem Wochenende nach längerer Zeit doch welche sah.  Und eben weil sie so selten sind, zeige ich sie Euch hier auch. Wir haben diesen Kollegen hier übrigens nicht mit nach Hause genommen, um ihn in der Trophäensammlung zu verewigen, sondern natürlich wieder freigelassen.

Jetzt lese ich im Internet, daß sich der Maikäfer wieder stark vermehrt habe. Hm. Interessant. Ich habe ihn jedenfalls schon ewig nicht mehr gesehen.

Wenn man beim Spazierengehen mal etwas besser hinschaut, dann kann man nicht nur Käfer, sondern auch ganze Raupennester sehen. Dieses hier war ganz interessant, weil es in ihm schon ziemlich wuselte.

Wir spazierten jedenfalls über alte Streuobstwiesen, an denen auch der Flieder blühte…

…und auch durch dichten, fast dschungelartig bewachsenen Wald.

Und plötzlich steht man dann vor der Brutstätte des olympischen Gedankens; der scheint allerdings schon etwas angerostet zu sein. Wahrscheinlich leidet der Gedanke an zu viel Kommerz.

Auf jeden Fall hatten wir einen schönen Rundgang.

Steinseilbahn

Wenn ich an eine Seilbahn denke, dann verbinde ich das mit hohen Bergen, mit skifahren oder wandern. Gestern sah ich dann dieses Modell in Nußloch. Mit der Seilbahn werden seit 1918 Steine von einem Steinbruch knapp 10 Kilometer weit in die Heidelberger Zementfabrik in Leimen transportiert. Das finde ich eine ziemlich umweltfreundliche Lösung, denn mit LKW wäre das doch ein recht nerviges Unterfangen.

Fehlversuch

Uns wurde die Bar Rounge in Basel empfohlen und weil die Strecke zwischen Basel und Zürich doch sehr überschaubar ist, wollten wir nach dem Abbau dort das ein oder andere Kaltgetränk genießen. Wie Ihr sehen könnt, ist diese Bar in der 30. Etage des Messeturms, man hat also zumindest eine gute Aussicht. Unten am Eingang wurden wir erst mal unserer Leathermen & Konsorten entledigt, auch die typischen Kaputzenpullis waren nicht gern gesehen. Aha. Oben angekommen standen wir in einer recht leeren … Disko. Freitag Nacht, 01:30 Uhr, und die Bude war nur leicht gefüllt. Dazu waren die Getränke teuer und nicht mal richtig gut. So kam es, daß wir nach der ersten Runde recht schnell wieder im gemütlichen Liner saßen und da die bordeigenen Getränke genossen.

Am Züricher Hallenstadion angekommen, war dort kein Reinkommen auf den Parkplatz. Der Nachtwächter war wohl in den Tiefschlaf gefallen und auch durch ausgiebiges Klingeln & Hupen nicht aus seinen Träumen zu wecken. Was also tun, wenn man nicht auf der Straße abparken will ?  Nun. Schranken haben Ausfahrkontakte und mit Mülltonnen kann man auch Auto spielen…… ;-)