Abendspaziergang

Eben machten wir noch einen kleinen „Gang durch die Gemeinde“. Die Luft und Atmosphäre nach einem Gewitter ist einfach klasse und das wollten wir genießen.

Ich wohne ganz nah an einer der angesagten Kneipengegenden in Hamburg und von mir aus gesehen fängt es mit dieser Bar hier an. Im Grunde ist sie auch direkt ein gutes Beispiel für die Entwicklung, die das ganze Schanzenviertel gerade durchmacht. Der Geheimtip der alternativen Szene ist die Gegend nämlich schon lange nicht mehr. Ähnlich wie 36 und Prenzel in Berlin „verschickt“ das Viertel; die Alternativen, die die Gegend vor Jahren für sich erschlossen, werden verdrängt von topsanierten Eigentumswohnungen und stylishen Läden, die sie nicht mehr bezahlen können. Dafür kommen eben die ganzen hippen Mediengestalter.

Aktuelle Entwicklung: das traditionelle Schanzenfest, seit Generationen von den Anwohnern mit alternativem Trödelmarkt, Livemusik und Kinderbespaßung organisiert und leider Abends regelmäßig in eine große Keilerei mündend, soll dieses Jahr verboten werden. Angeblich wegen der Belästigung der Anwohner. Was einigermaßen quatsch ist, hat das Viertel doch mittlerweile so viel genehmigte Freiluftgastronomie wie kein anderes in Hamburg. Genau das ist wahrscheinlich das Problem: schicke Cafés stoßen auf alternatives Kulturhappening.

6 Gedanken zu „Abendspaziergang“

  1. Och, Rossi ist immer noch ein netter Ausgangspunkt für den Schanzenbummel. Im Großen und Ganzen stimme ich dir zu – allerdings fehlen mir die Schlägereien nach dem Schanzenfest nicht so wirklich. Zumal ich eh immer zu der Fraktion gehörte, die dem aus dem Weg ging. Letztlich haben wir das Fest dann irgendwann ganz gemieden.

  2. die Probleme mit Neuanwohnern gibts überall. Vor einigen Jahren wollte in Erlangen ein neuer Anwohner, dass die Musik der Bergkirchweih spätestens um 10 aus zu sein habe und ansonsten nur knapp über Zimmerlautstärke sein sollte. Damit kam er aber nicht durch.
    In Berlin schauts gerade ähnlich aus: das SO36 hat nen neuen Nachbarn, der sich vom SO36 durchs Küchenfenster gestört fühlt. Jetz sollen die für 80000Euro ne Lärmschutzwand bauen…

    Schönes Wochenende,
    Robart

    1. Och, manche wissen sich schon zu helfen. Letzten Freitag kamen die Gäste am Tische neben uns in den Genuss einer kostenlosen Dusche aus dem dritten Stock. Für nen Lacher hat’s auf jeden Fall gesorgt. Was die Anwohner angeht: Die sahen nicht so alt aus, als dass sie dort länger wohnen, als es die Rote Flora in der heutigen Verwendungsform gibt. Haben also – in meinen Augen – selbst schuld, wenn der Lärm sie stört. Dafür ne geile Wohnlage.

  3. das MellowMood-Bild ist ja richtig schick!

    War am 1. Mai abends (also einen Tag spaeter als letztes Jahr) auch da – naja, ein paar nette Bilder sind’s geworden, aber irgendwie trotzdem eine arme Veranstaltung…

    Und den Imbiss direkt gegenueber der Haschpa werde ich auch nicht weiterempfehlen – teurer als auf der Reepernbahn, aber dann ein bissel Kartoffelsalaetchen (voll die Miniportion) direkt *auf* die Currywurst packen – nee, danke :/

    Mahlzeit,

    c-v

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