Wundertüte

In der heutigen Zeit ist es ja als Mann recht schwer, für eine Frau noch ein Held zu sein und so sagt man sofort zu, wenn man gefragt wird, ob man denn einen Rechner neu einrichten könne, selbst wenn einem der Sinn der Aktion etwas zweifelhaft erscheint. Besagte Dame hatte bisher einen Pentium 3 mit 800MHz und 512MB RAM im Betrieb, der über eine 30GB Festplatte verfügte. Der „neue“ Rechner sei einer, der im Betrieb verschrottet werden sollte und wohl etwas schneller als der alte eigene sei, wenngleich die Platte nur über 20GB verfüge; der Chef hätte den Rechner verschenkt. Na ja. Der Kenner hört „verschrottet“ und „kleinere Festplatte“, denkt sich seinen Teil … dann aber auch daran, daß alle Drachen schon in grauer Vorzeit getötet wurden … und fängt dann mal an.

Der Rechner entpuppte sich dann als Pentium 4 mit 2GHz, 1,2GB RAM und reichhaltigem Zubehör, also schon mal nicht sooo  schlecht. Der Plan war, einfach die Platte des alten Rechners mit in den neuen Rechner zu schrauben, ihn komplett neu aufzusetzen und dann wäre man ja glücklich. Beim Öffnen des Rechners dann die große Überraschung: da war schon eine zweite Platte. Hä ?!?  Beim genauen Hinsehen stellte ich dann fest, daß da zwei 120GB, 7200U/min – Platten verbaut waren, bei denen nur auf einer 20GB partitioniert worden waren, der Rest war jungfräulich. Wer macht denn so was ?  Jedenfalls schreibe ich gerade auf diesem Rechner, es ist ein schönes Teil und vor Drachen hab‘ ich auch keine Angst.

Rundreise

Guitar hero; Copyright: wvs.topleftpixel.com

Nachdem ich Euch gestern ein paar Bilder aus Julias Photoblog vorstellte, will ich dann heute mal die Reise fortsetzen und Euch einen Streifzug durch einige andere Seiten bieten. Anfangen möchte ich mit Sam Javanroughs Daily dose of imagery, der diesen Guitar Hero photograpierte.

Band of horses; Copyright: www.anne.amazeman.com

Das tolle an Anne Schulz‘ Netzküssen ist, daß es zu jedem Bild direkt auch einen passenden Song zu hören gibt. Da lernt man dann nicht nur neue Perspektiven, sondern auch direkt neue Musik kennen.

Why my guitar gently weeps; Copyright: www.photoschau.de

Frank Boenigk zeigt in seiner Photoschau immer sehr klare Bilder, meistens als Makroaufnahmen. Daß das auch mit einer Gitarre hervorragend funktioniert, sehr Ihr hier.

Maton magic; Copyright: www.stolenpixel.com

Daniel Viney arbeitet für seine Seite Stolenpixel mit einer kleinen Ixus 55, was mir immer wieder Mut macht, weil ich ja auch mit so einem Ding unterwegs bin. Sehr schön finde ich hier den harten Kontrast zum Bild von Frank.

12; Copyright: www.supersteady.org

Paolo Lim arbeitet hauptsächlich noch ganz konservativ mit 35mm – Material, scannt die Photos dann ein und bearbeitet sie (natürlich noch) mit Photoshop. Die Ergebnisse sind auf seiner Seite Supersteady zu finden.

The Pouges; Copyright: www.mysteryme.com

Gary Shrimpling hat hoffentlich vor ein paar Tagen nicht nur die Ankündigung gesehen, die er da in seinem Photoblog Mystery me zeigt, sondern auch das Konzert. Nebenher lebt er in Durham, Nord-Ost – England, während…

Foggy night; Copyright: www.durhamtownship.com

Kathleen Connally mit ihrem Blog A walk through Durham Township aus Durham, Pennsylvania, USA, berichtet. Die Welt scheint dort recht ländlich zu sein. Ihr Schwerpunkt ist jedenfalls die Land(wirt)schaft dort.

Todd Trainer; Copyright: www.existenzminimum.org

Adrians Existenzminimum habe ich hier schon häufiger erwähnt und auch dieses Mal komme ich nicht daran vorbei. Seine Seite ist so puristisch wie der Name: nur gute Bilder und nicht viel drumherum. Wozu auch.

Heading for fame; Copyright: www.thedailysunrise.com

Zum Abschluß noch etwas besonders Bemerkenswertes: Azhar Chougle, der Photograph hinter The daily sunrise, ist 17. Und er zeigt uns Bilder aus Indien mit einem unheimlich wachen Auge, so daß es mir großen Spaß macht, sie anzusehen.

Damit ist meine Reise für heute beendet. Natürlich kann ich Euch hier nur einen kleinen Ausschnitt zeigen und nur solche Photos, die halbwegs ins Thema des Blogs passen. Besucht die Photoblogs der Leute, die ich Euch hier vorstelle; es lohnt sich. Wer nach weiteren Photoblogs sucht, findet sie beispielsweise hier oder da.

Julias Photoblog

Vor dem Konzert; Copyright: Julia Kappus, www.jottkah.de

Durch die ganze Hektik in den letzten Wochen war ich lange nicht mehr auf Photoblogtour; wie ich jetzt sah, verpaßte ich einiges. Allein schon bei Julia gibt es so viele schöne Bilder über Bühne, Show und Licht, daß ich ihr hier einen eigenen Artikel widmen kann und Euch empfehle, auch mal wieder bei ihr vorbeizuschauen.

Gegenlicht; Copyright: Julia Kappus, www.jottkah.de

Ich mag ihren Umgang mit Farben und Perspektiven sehr; die Fähigkeit, Dinge aus dem Kontext herauszulösen und ganz eigenständig darzustellen.

Bühne; Copyright: Julia Kappus, www.jottkah.de

Das Fazit…

für die letzten Tage: es ist erschreckend, wenn ein Menschen, den man selbstbewußt und selbstständig kennengelernt hat, durch Krankheit plötzlich so neben sich steht, daß er sich noch nicht mal mehr zutraut, ein einfaches Handy zu bedienen und panische Angst davor hat, völlig abgeschnitten zu sein, obwohl er doch stets von ihm wohlgesonnenen Menschen umgeben ist. Hoffentlich wird das bald wieder besser. Und es ist beachtenswert, wie viel Kraft und Ruhe der Partner hat, diesen Menschen zu stützen. Tiefer Respekt.

Schneekulleraugen

In manchen Dingen ist man im Laufe eines Lebens ja abgestumpft. Nur wenige Erwachsene freuen sich wirklich über Schnee in der Stadt; für die meisten ist er eher lästig. Auf dem Weg nach Mainz schneite es heute. Mit in der Gruppe war eine Kambodschanerin, eine erwachsene Frau, die große Kulleraugen der Begeisterung bekam, als es weiß vom Himmel rieselte. Eigentlich sehr schön, solch kindliche Begeisterung empfinden zu können.

Jim Knopf und Lukas im Staatstheater Mainz

Szenenbild aus Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer im Staatstheater Mainz

Rund um Weihnachten entsinnen sich bundesweit alle Theater ganz plötzlich ihrer zukünftigen Klientel und spielen Kinderstücke. Im Staatstheater Mainz gab es dieses Jahr Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer von Michael Ende. Vorweg: die Inszenierung hat mir unter’m Strich sehr gut gefallen. Die Schauspieler waren motiviert und hatten sichtbar Lust am Spielen. Auch die musikalische Begleitung durch einen wirklich guten Akkordeonisten war gelungen.

Szenenbild aus Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer im Staatstheater Mainz

Richtig gut war auch das Bühnenbild. Bei den ganzen Lokomotiven, Drachen und Vulkanen ist der Bundesumsatz an Nebelmaschinen sicher deutlich nach oben gegangen. Als Techniker störte mich nur die Leistung der Lichtabteilung. Die Flächen waren nicht immer sauber ausgeleuchtet; es gab Löcher. Auch waren Tages- und Kunstlichtlampen teilweise wild und ohne für mich erkennbares Konzept gemischt. Wenn man schon kopfbewegte Lampen (für ein Theater erstaunlich viele Movingheads übrigens) mit klassischem Theaterlicht mischt, dann muß man sich entweder Gedanken darüber machen, wie man die einzelnen Szenen am besten mit den jeweiligen Geräten beleuchtet, oder wenigstens cto/ctb filtern, um einen homogenen Eindruck zu bekommen.

Szenenbild aus Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer im Staatstheater Mainz

Solche Punkte fallen dem normalen Besucher (und am wenigsten den Kindern) wahrscheinlich nicht bewußt auf. Immel wiedel elstaunlich finde ich, daß es manchen Schauspieleln scheinbal ganz leicht fällt, Splachstölungen und „chinesischen Akzent“ völlig flüssig lübelzublingen. Lespekt. Also: eine schöne Vorstellung.

Nachtrag: schon als Kind frug ich mich, wie denn Emma schwanger werden und Molly bekommen konnte, wenn doch keine männliche Lokomotive mitspielt. Ob Lukas und Emma …… naaaaaaaiiiiiiiin !

Astrid Lindgren: „Ur – Pippi“

Astrid Lindgren:

Ich glaube, daß es niemanden gibt, der ohne Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstocher Langstrumpf aufgewachsen ist. Und wenn doch, so sei derjenige stark zu bedauern. Bis zu dem Mädchen, das wir alle kennen war es jedoch ein längerer Weg; ursprünglich existierte Pippi nur als gesprochenes Wort, als Gutenachtgeschichte. Astrid Lindgrens Tochter Karin ist sich gar nicht sicher, ob sie sich wirklich über die in geschriebenes Wort eingesperrte Version gefreut hat, die sie 1944 zum 10. Geburtstag geschenkt bekam. Und auch die Mutter war sich wohl nicht sicher, ob ihre Erzählung nicht vielleicht doch etwas zu rau geraten war; schrieb sie doch dem Verlag, dem sie ihr Manuskript zuschickte:

„Ich gestatte mir, beiliegend ein Kinderbuchmanuskript zu übersenden, dessen Rücksendung ich voller Zuversicht demnächst erwarte.

Pippi Langstrumpf ist, wie Sie feststellen werden, falls Sie sich die Mühe machen, das Manuskript zu lesen, ein kleiner Übermensch in kindlicher Gestalt. angesiedelt in einem ganz normalen Umfeld. Dank ihrer übernatürlichen Körperkräfte und sonstiger Umstände ist sie völlig unabhängig von den Erwachsenen und lebt ihr Leben ganz so, wie es ihr beliebt. Bei Ihren Auseinandersetzungen mit erwachsenen Personen behält sie stets das letzte Wort. […]

Um mich zu überzeugen, wie es sich damit verhält, lege ich das Manuskript hiermit in Ihre sachkundigen Hände und kann nur hoffen, daß Sie nicht das Jugendamt alamieren. Sicherheitshalber sollte ich vielleicht darauf hinweisen, daß meine eigenen unglaublich wohlerzogenen, engelsgleichen Kinder keinerlei Schaden durch Pippis Verhalten genommen haben. Sie haben sofort verstanden, daß Pippi ein Einzelfall ist, der normalen Kindern kein Vorbild sein kann.“

Tatsächlich wurde das Werk abgelehnt; sicher beißen sich die Verantwortlichen dafür heute noch in ihren Allerwertesten, verloren sie Astrid Lindgren doch damit für immer. Die Ablehnung nahm Lindgren jedoch als Ansporn; sie überarbeitete das Skript und erschuf die Pippi, wie wir sie heute kennen. Allen, die sich mal die freche Originalversion ansehen möchten (wobei mit heutigen Augen betrachtet der Unterschied nicht sooooo unverschämt ist, wie das in den 40ern empfunden wurde), kann ich das Buch sehr empfehlen. Letztlich tat die Überarbeitung meiner Meinung nach dem Werk tatsächlich gut, schaffte Lindgren doch damit den Schritt, tatsächlich ein Vorbild für Selbstständigkeit und eine Grundlage für viele Kinderträume zu schaffen.

Frohlocket !

Engelsorchester beim mitternächtlichen Musizieren

Heute Nacht gab der Engelschor mit seiner unvergleichlichen Kapelle wieder sein alljährliches Konzert, das beizuwohnen ich die einmalige Gelegenheit hatte. Es war ein echter Genuß und ich empfehle jedem von Euch, in den nächsten Jahren auch mal vorbeizuschauen.

Engel mit PSA

Interessant zu sehen, das VStättVO und BGV C1 auch bei den Engeln mittlerweile gültig ist und sie mit PSA fliegen müssen.

Frohe Weihnachten

Weihnachtlich funkelnde Binnenalster in Hamburg; Bild größerklickbar

Liebe Leser,

zum Weihnachtsfest kann man ja verschiedene Einstellungen haben; mir selbst ist es deutlich zu kommerziell und ehrlicherweise ist mein Verhältnis zum christlichen Glauben nicht gerade so, daß ich in großer Freude über die Geburt des Erlösers das Fest begehe. Trotzdem kann man aus dem Fest etwas machen. Und so wünsche ich Euch, daß Ihr in den nächsten Tagen mit Menschen zusammen sein könnt, die Euch wirklich nahe sind. Daß Ihr Ruhe habt, alles zu genießen und auch zu überlegen, was man denn im Leben verbessern könnte. Und daß Ihr Weihnachten in innerer Zufriedenheit erleben könnt.

Ich wünsch‘ Euch alles Gute

Markus