Im olympischen Bezirk

Unser Weg führte uns heute an der olympischen Stadt Pekings vorbei. Im Grunde ist das Gelände völlig unspektakulär, da stehen halt die Stadien herum (besonders gefällt mir das Hauptstadion rechts und auch das Schwimmstadion mit der LuPo – Außenhaut, das hier nicht zu sehen ist). Trotzdem ist da richtig was los, auf dem Boulevard tummeln sich die Menschen.

So kommt es, daß natürlich auch die Touristennepper ihren Weg hierin gefunden haben. Man kann Photos mit Comicberühmtheitenkopien machen (die Chinesen machen eigentlich immer das Victory – Zeichen, wenn sie photographiert werden), oder sich vor den Stadien ablichten lassen.

Im Gegensatz zu Disney ermüden die Comicfiguren hier allerdings auch öffentlich, was für kleine Kinder doch schon etwas desillusionierend ist. Ich erinnere mich daran, daß bei der Sesamstraßen – Tourproduktion der Besuch von Kindern hinter der Bühne genau aus diesem Grund strengstens verboten war.

Außerdem kann man Unmengen an Drachen kaufen — zu äußerst unterschiedlichen Preisen. Das Angebot reicht von zwei Zehnerpackungen zu 5 Yuan (¥) bis zu einer Zehnerpackung zu 40¥ und drei Packungen zu 100¥. Ein Euro entspricht 8,4 Yuan.

Über das bunte Treiben wacht die Polizei. Mal ganz ehrlich: kann man vor der chinesischen Polizei Angst haben, wenn sie mit solch niedlichen Überwachungsfahrzeugen unterwegs ist ?  Kaum oder ?  :-)

Erstes Schlendern durch Peking

Gestern Abend sind wir kurz zum Essen geschlendert und da gibt es in einer so fremden Stadt wie Peking ja einiges zu sehen. Besonders photogen machten sich in meinen Augen diese, wie überall in China wild durch die Luft verlegten Kabel.

Beim Besuch eines Supermarkts (die Getränkepreise im Hotel sind etwas teurer als in Deutschland, haben also echtes internationales Niveau) kamen wir direkt im Eingangsbereich an einem großen Maggi – Tütensuppenständer vorbei, was uns schon ziemlich belustigte. Überhaupt sind westliche Marken hier deutlich stärker vertreten, als man das erwarten würde.

Später war ich mit dem Veranstalter noch eben in dem Venue, in dem wir morgen unser erstes Konzert haben werden. Da lief zu dem Zeitpunkt eine chinesische Oper. Das ist ehrlicherweise jetzt nicht ganz der Musikstil, den ich mir jeden Tag anhören würde, aber eine hochinteressante Erfahrung war es allemal.

Wenn man dieses Bild sieht, dann möchte man meinen, wir hätten uns verflogen und seien doch wieder in Rußland gelandet. Dem ist aber nicht so; mitten in Peking ist das neue Messegelände, das durch ein russisches Unternehmen gebaut wurde. Mitten auf dem Gelände steht der Messeturm und genau den seht Ihr hier.

Heute waren wir an der Mauer und am Olympiagelände, davon später mehr.

10%

Beim Feilschen auf touristisch frequentierten Märkten sollte man in China am Ende nicht mehr als 10% des ursprünglich genannten Preises zahlen, wenn man nicht übers Ohr gehauen werden möchte. Vor allem darf man erst gar nicht versuchen, den Preis in Euro umzurechnen und zu überlegen, ob er angemessen wäre. Ich bin sicher, daß hartnäckige Verhandler auch mit deutlich weniger als 10% die Ware bekommen würden.

Außerdem gehört auf die Ächtungsliste der UN – Menschenrechtscarta das komplette Belagern eines Ausländers durch mehr als zwei Verkäufer gleichzeitig. Eine Traube von fünf oder sechs Verkäufern 150m hinter sich her zu ziehen ist echte Folter.

Ankunft im Reich der Mitte

Nach 22h Reise über Paris und Shanghai in Peking angekommen, die beiden letzten Flüge mit deutlicher Verspätung, ohne daß es vernünftige Erklärungen dafür gab. Da mosere noch einmal jemand über die Deutsche Bahn. Erstaunt festgestellt, daß es bei Air France keine Säfte, sondern nur Fruchtnektar gibt und daß der A340 unglaublich viel leiser ist als die Boing 777.

In Peking herrscht fetter Smog, der im Bus durch Räucherstäbchen überstunken wird. „Interessante“ Geruchsmischung. So Smog wie hier gab es in Deutschland selbst in den 70er und 80er Jahren nach meiner Erinnerung nie und ich wohnte im Ruhrgebiet.

Es ist eine Schande, aber heute sitze ich nur am Schreibtisch; über 50 berufliche Mails. Keine Chance zum Sightseeing. Morgen hoffentlich.

der letzte Stand

Bevor es gleich in den Flieger nach China geht, hier nochmal ein kurzes Update: oben seht Ihr Basti, vier Trommeln tragend. Die sind Teil der gregorianischen Backline, die wir dann ab Schweden einsetzen werden (in China spielen wir mit örtlichem Equipment).

Dieses Auto, das ich ganz frech vor der Abfahrt noch schnell beklebte, ist auf dem Weg nach Kastelruth; dort ist das alljährliche Spatzenfest, bei dem ich natürlich (u.a. wegen China) nicht bin. Trotzdem wünsche ich der Crew dort natürlich ganz, ganz viel Spaß.

Und noch ein Auto gibt es hier zu sehen: das von Haube, einem Gregorian – Crewmitglied. Dem hatte Schneider, ein Spatzen – Crewmitglied, vor einiger Zeit nach einem … lustigen Abend … spontan das Auto umgestaltet. Ich find’s extrem spaßig.

Mehr gibt es hier erstmal nicht, ich hoffe, daß ich dieses Mal mehr Zeit finde, von meiner Reise zu berichten. China ist schon sehr speziell. Ja. Ich freu‘ mich schon.

Der Kreis schließt sich

Für mich wird das Jahr so enden, wie es im Frühjahr begonnen hat: mit einer internationalen Tour der Gregorian. Nachdem wir im letzten Herbst ja schon nordöstlich von Japan auf der russischen Insel Sakhalin spielten, wird es dieses Jahr „nur“ China sein; dafür kommen wir aber dann auch mit England recht weit westlich für gregorianische Verhältnisse.

Zur Zeit laufen die Vorbereitungen für gewissermaßen drei Tourabschnitte, die wir direkt nacheinander spielen werden: China mit örtlicher Produktion, Kontinentaleuropa mit unserer großen Tourproduktion und dann noch eine „heimelige“ Weihnachtstour durch Kirchen, bei denen wir Aufgrund der Kartennachfrage teilweise zwei Shows an einem Tag und mehrere Tage hintereinander am selben Ort spielen werden.

Bei der Kirchentour werden wir auf die Hexenverbrennung wohl wahrscheinlich verzichten müssen :-)  Wer unseren Produzenten Frank Peterson kennt weiß aber, daß es auch an heiligen Stätten sicher einige schöne Überraschungen geben wird.

Auch wenn alle Beteiligten bei Tourende im Frühjahr wirklich fertig waren, freue ich mich doch schon wieder sehr darauf, mit dieser Truppe in neue Abenteuer (Albanien, Ukraine, Bosnien ……) zu ziehen.

Da ich während der Tour kaum bloggte, gibt es jetzt hier nochmal ein paar Bilder und ganz am Ende auch ein Video mit einer kurzen Zusammenfassung der Show. Im Internet sind noch nicht alle Termine veröffentlicht, das wird sicher in den nächsten Tagen noch nachgeholt. Vielleicht kommt uns ja der ein oder andere mal in Kiev oder Tirana besuchen :-)

Fliege

Zur Zeit platzt der Schreibtisch fast, viele Projekte liegen hier, davon viel Industriekram, den ich leider nicht verbloggen kann. Allerdings steht auch wieder eine Tour an. Im Oktober bis Dezember werde ich Stand jetzt wohl mit den Mönchen die Länder China, Schweden, Dänemark, Belgien, Italien, Slowenien, Albanien, Bulgarien, Rumänien, Ukraine, Ungarn, Luxemburg, Frankreich, Niederlande, England, Deutschland, Österreich, Kroatien und Bosnien Herzegovina bereisen. Ich hoffe, daß die Tour mit dieses Mal mehr Gelegenheit gibt, das Erlebte zu verbloggen, als die letzten Touren.

Die oben gezeigte Fliege, ein echt fetter Brummer, besuchte mich gestern in meinem Büro, während ich mit einem Kunden telephonierte. Es war gar nicht so einfach, einhändig das Bild zu schießen, ohne mein Gegenüber merken zu lassen, daß ich noch anderweitig beschäftigt war :-)

Robe Robin 600 – Serie

Bei der Gregorian – Tour gab es bei der Planung recht schnell den Punkt, an dem die Wünsche des Produzenten an das Lichtdesign und die Riggingmöglichkeiten in einigen der für die Tour gebuchten Hallen nicht zusammenpaßten; bei der ausgeschriebenen Lampe, der Martin Mac 700 – Serie, wurde das Rigg einfach zu schwer. Dazu muß man wissen, daß in einigen Hallen der Stadthallen – Größe nur Hängepunkte bis 500kg zur Verfügung stehen. Also standen wir vor der Frage, wie wir mit diesem Problem dieser Herausforderung umgehen wollen. Aus der Erfahrung der vorangegangenen Tour wußte ich, daß der Produzent Cut – Shows (also reduzierte Shows) nicht gut findet; von daher stand eher nicht zur Diskussion, in einigen Hallen einfach Technik wegzulassen. Und das Licht insgesamt etwas einzudampfen war auch keine echte Alternative.

Zufällig sah ich bei einer anderen Produktion, bei der ich Kollegen besuchte, die Robe Robin 600 – Lampen. Kleine, leichte (22 kg !!!), unglaublich helle Movingheads, die alles zu können schienen, was wir auf der Tour brauchen. Also besorgte ich mir bei LMP, dem deutschen Vertrieb, alle Lampen der Serie und stellte sie in einem ShootOut gegen die Mac 700s Produzenten und Lichtdesigner vor. Es wurde ein längerer Abend. Tatsächlich haben die Robe – Spots kein Animation – Wheel (das ist eine Effekteinheit, mit der man bewegte Dinge wie Feuer und Wasser sehr gut simulieren kann). Dafür wiegt sie aber auch 13kg weniger, ist kleiner, unauffälliger … und tatsächlich mindestens genauso hell bei geringerem Stromverbrauch. Nach einiger Diskussion entschied man sich dann ehrlicherweise eher etwas widerwillig für die Robes. Das Riggewicht lies uns keine Wahl. Und so kauften wir als Technikdienstleister eine größere Stückzahl dieser Lampen. Wir wollten gerade sowieso in Licht investieren :-)

Während der Tour schlug dann die Widerwilligkeit in echte Begeisterung um. John Davis, der Lichtdesigner, hatte sehr schnell raus, wie man bei den Spots mit den beiden Goborädern das fehlende Animation Wheel … quasi ersetzen konnte und ab da kam niemals auch nur der Ansatz eines Zweifels auf, daß die Entscheidung gegen Mac 700 und für Robin 600 die richtige gewesen ist. Die Lampe ist in allen Punkten unfaßbar schnell. Auch massive Farbwechsel mit der CMY – Einheit sind mit dem Auge nicht mehr zu verfolgen; die neue Farbe ist einfach da. Das geringe Gewicht entspannte nicht nur die Riggingsituation, sondern auch den Rücken der Techniker. Eine Robin 600 hängt man auch allein bequem auf.

Interessant ist auch das Verhalten der neuartigen Brenner, die Robe einsetzt: nicht nur die extrem hohe Lichtausbeute aus einem 575er Leuchtmittel, das einen Output ermöglicht, der einen Vergleich mit 700er Brennern nicht zu scheuen braucht, auch die Konstanz der Farbtemperatur im Laufe der Brennerzeit ist beachtlich.

Am Ende der Tour saß ich mit John zusammen, um kurz über ein anderes Projekt zu sprechen und sein erster Wunsch: bitte wieder diese Lampe. Dem kann ich mich anschließen. Die Robins sind ohne große Macken die Tour durchgelaufen und es war eine gute Entscheidung sie mitzunehmen.

Nicht mit auf Tour, aber in der Robe Robin 600er – Serie auch noch verfügbar sind ein Beam – Scheinwerfer und ein in meinen Augen wirklich beachtenswerter LED – Washer.