Ehre

Heute haben wir einen Offday in Bamberg und beim Gang durch die Fußgängerzone der Innenstadt fiel mir dieses Geschäft auf. Klar, man könnte das jetzt mit einem „Bayern halt“ abtun und dem Hinweis, daß so ein Laden in Hamburg relativ schnell brennen würde. Aber ich bin doch etwas …… irritiert, daß Menschen mit krankhafter Muskelkontraktion im rechten Arm im Freistaat so offen agieren können und es belebt übelste Vorurteile.

Karfreitagsspaziergang

Heute ist hier in Hamburg herrlichstes Sonnenwetter, also ein guter Moment, das neue Objektiv auszuprobieren. Ich habe mir ein Lensbaby Composer Pro mit Sweet 35 Optik zugelegt. Das ist kein normales Objektiv, sondern eines, mit dem man den Fokus innerhalb des Bildes massiv verschieben kann. Bis die Bilder wirklich so werden, wie ich mir das vorstelle, muß man schon ein wenig pröbeln. Vor allem darf man die Blende nicht zu groß wählen, weil der Effekt für die meisten Motive dann doch zu stark wird. Etwas ärgerlich ist die Tatsache, daß bei meiner Nikon D60 die Zeitautomatik nicht funktioniert, wenn die Kamera keine Rückmeldung vom Objektiv über die Blende bekommt. Ich war ja davon ausgegangen, daß wie bei jeder anderen vernünftigen Kamera der Belichtungsmesser einfach seinen Job macht und mißt, ohne groß mit dem Objektiv reden zu müssen. Aber die Elektronik der D60 scheint besonders geschwätzig zu sein. Schade. So muß man komplett manuell arbeiten, was zumindest mal in der Eingewöhnungsphase lästig ist.

Weitere Bilder meiner Lensbabyexperimente wird es irgendwann in den nächsten Tagen in meinem Photoblog geben; mir gefallen tatsächlich die am besten, bei denen man den Effekt als Effekt gar nicht wahrnimmt, sondern es für das Resultat einer besonders großen Brennweite hält.

Ansonsten gibt es auch mit meinen normalen Objektiven genug zu photographieren. Beispielsweise diesen Marienkäfer, der über den Bürgersteig krabbeln, …

… oder diese wunderschöne Schreinerei in einem Hinterhof.

Außerdem kann man mal wieder sehen, wie weit südlich Hamburg liegt und wie warm das Wetter hier ist: die Zitronenlimonadenbäume blühen in voller Pracht.

Ich wünsche Euch wunderschöne Ostertage.

Oldtimer – Tankstelle

Wenn man den Namen „Großtankstelle Brandshof“ hört, dann denkt man ja erstmal ein modernes Ungetüm mit 20 Zapfsäulen und weitläufigem Shop, das 24/7 geöffnet ist. Das ist, soviel kann man direkt zum Anfang zusammenfassen, die Tankstelle am Brandshof nicht. Das, was man zur Gründung 1953 „Großtankstelle“ nannte, wäre heute nur eine kleine Tankstelle unter vielen, wenn …… ja wenn sie eben nicht noch (oder wieder) genau so wäre, wie sie 1953 aussah. Ein restauriertes Original mit Herz.

Und ehrlicherweise kann man das, was man an einer Tankstelle normalerweise macht, (noch) nicht (wieder): tanken. Auch wenn es originale Zapfsäulen gibt, sind sie leider (noch) nicht wieder im Betrieb, weil die Technik dahinter so teuer ist, daß nach der aufwendigen Renovierung des Gebäudes dafür kein Geld mehr da war. Stattdessen ist eine Werkstatt eingezogen, die sich ganz passend auf Oldtimer spezialisiert hat und auch als Gutachterbetrieb für Oldtimer zugelassen ist.

So kann man sich hier also nicht nur TÜV – Plaketten abholen, sondern auch allen Papierkram erledigen, der notwendig ist, um eines der begehrten H – Kennzeichen für historische Fahrzeuge zu bekommen. Darüber hinaus verfügen die Betreiber über alle Kontakte, um auch seltenste Ersatzteile aufzutreiben.

In der kleinen Halle finden manchmal auch Ausstellungen statt; zur Zeit über Salzseehochgeschwindigkeitsfahrzeuge. Am Wochenende, wenn in der Werkstatt nicht gearbeitet wird, kann man sich nicht nur die Ausstellung anschauen, sondern auch jede Menge alte Autos auf dem Parkplatz rund um die Tankstelle bestaunen. Innerhalb kürzester Zeit hat sich nämlich die Oldtimer – Tankstelle zum beliebten Wochenendtreffpunkt der Oldtimerszene rund um Hamburg etabliert. Man trifft sich dort und genießt ……

…… den besonderen Service des Erfrischungsraums, der rechts im Bild noch so gerade zu erkennen ist. Es gibt selbstgebackenen Kuchen, Filterkaffee und auch warme Gerichte, die frisch vor Ort zubereitet werden. Dieses Panorama hier und auch das zweite Bild von oben kann man übrigens größerklicken.

Der Erfrischungsraum ist im übrigen nicht nur am Wochenende geöffnet, sondern auch jeden anderen Tag in der Woche. Da verpflegt man dann mit täglich wechselnder Karte die Arbeiter der umliegenden Betriebe — und natürlich auch sonst jeden, der Hunger hat. Die Küche ist mittlerweile so beliebt, daß es zur Hauptstoßzeit richtig voll ist, was ja für die Qualität und Preiswertigkeit spricht …… und vielleicht auch für die äußerst charmante Bedienung im originalen 50er – Outfit.

Auf dem Hof habe ich auch den Wagen gefunden, den ich meinen Cheffen mal als meinen Dienstwagen vorschlagen möchte. Der Sommer kommt ja gerade :-)

Wer auch mal am Brandshof vorbeifahren möchte findet hier alle Informationen rund um die Tankstelle. Ich wünsche ganz viel Spaß beim Besuch.

Oberhafenviertel

Heute war das Wetter so umwerfend schön, daß ich alles, was ich mir vorgenommen hatte, einfach liegenließ und loslief. Mein Weg führte mich ins Oberhafenviertel, einem Lagerviertel im Umbruch, aus dem Ihr in der nächsten Woche auch Photos in meinem Photoblog sehen werdet.

Eingezwängt zwischen alten Hafenkanälen und den sich verzweigenden Trassen des Hauptbahnhofs liegt ein Lagerviertel, nicht ganz so alt wie die Speicherstadt, dafür aber mit Gleisanschluß für alle Lagerhäuser. Schön heruntergekommen und noch nicht todsaniert. Wobei zur Zeit noch nicht endgültig feststeht, was mit dieser Gegend mitten in der Stadt geschehen soll.

Eine ganze Reihe Künstler arbeiten heute schon neben den althergebrachten Gewerbebetrieben in dieser Gegend und das führt zu schönen Kontrasten, wie beispielsweise dieser kleinen Stereoanlage fürs Wohnzimmer.

Die meisten, aber eben nicht alle Gleise werden nicht mehr befahren; man muß also doch noch aufpassen, wo man langläuft, wenn man sich ins Gleisbett begibt. Diese große Stückguthalle ist bis heute zumindest zu einem kleinen Teil immer noch in Benutzung.

Die Halle hinter dieser Türe, unter einer Eisenbahnbrücke gelegen, nicht mehr.

Mir gefällt die Gegend und ich werde sie sicher nochmal besuchen. Auch weil es dort die Oberhafen – Kantine gibt, die sowieso immer einen Besuch wert ist.

Watch your step

Manche Hinweise sind ja sehr hilfreich, weil man eine Gefahr sonst wirklich nicht bemerkt hätte — wie beispielsweise diese kleine Stufe, über die man sicher stolpern würde, gäbe es nicht das Schild, das die Aufmerksamkeit dahin lenkt, wo es wichtig ist …… auf die zu erwartende Zerrung, wenn man, ohne Tänzer oder Gymnastikartist zu sein, versuchen würde, mal eben diese Stufe zu nehmen.

Hellau & Alaaf

Auch wenn wir thematisch und geographisch nicht gerade im Mittelpunkt der karnevalistischen Hochburg unterwegs sind (mich wundert sowieso, daß man um diese Zeit überhaupt für nichtkarnevalistische Themen Hallen buchen kann), so habe ich dann gerade mal für wenigstens ein wenig Einstimmung gesorgt. Ehrlicherweise war ich ein wenig von unseren Cateringdamen enttäuscht. Ich hatte ja damit gerechnet (und gehofft), sie würden um 11:11 wild Bützchen verteilend durch die Halle ziehen. Nichts dergleichen. Ihnen war die historische Bedeutsamkeit des Tages noch nichtmal bewußt. Tsssss ;-)

vor dem Aufstehen

Heute morgen bin ich sehr früh (also für meine Verhältnisse) aufgestanden, um ein paar schöne Bilder zu schießen. Das Wetter ist einfach klasse. Endlich wird es etwas kälter, es war tatsächlich unter 0°C, es gab einen blauen Himmel, das wollte ich nutzen. Außerdem ist meine Pflanze neben dem Bett eingegangen, da wollte ich mir was Neues kaufen. Was lag also näher, ganz touristisch zum Fischmarkt zu gehen.

Für meinen Lieblingspflanzenhöker war es anscheinend zu kalt (da hätte ich auch selbst drauf kommen können), die Mitbewerber hatten nichts, was mich anspricht und so bin ich nur mit ein paar Bildern nach Hause gekommen, was ja auch nicht schlecht ist. Ärgerlich ist, daß ich deutlich noch nicht alles essen kann; Dinge mit fester Konsistenz sind einfach noch zu schmerzhaft. Es gab nämlich schon einige Dinge, die ich mir sonst gegönnt hätte.

Opatija, 1/2

Nun muß ich mit meiner Tourberichterstattung mal langsam zum Ende kommen, ich bin ja schon über eine Woche wieder zuhause. Letzte Touretappe war Opatija an der kroatischen Adriaküste und ich deutete hier im Blog ja schon an, daß es ein durchaus angenehmes Ende der Tour war; wir hatten drei traumhaft schöne Tage. Der erste Eindruck war aber zumindest für Matthias, unseren Nightlinerfahrer, etwas erschreckend. Da mußte er hoch, um zu unserem Hotel zu kommen. Wir sind dann erstmal hochgelaufen um zu schauen, wie es da so weitergeht. Auf dem Rückweg sprach ich ihm Mut zu: „Du schaffst das, Junge, mach‘ Dir keine Sorgen, der Bus macht das mit ……“. Wieder im Bus angekommen wurde alles „seefest“ vertäut und dann ging es unter lautem „Die arme Kupplung, scheiße, die arme Kupplung, mein Chef bringt mich um !“ – Rufen den Berg hinauf. Wir belohnten ihn oben mit Applaus.

Die Gegend rund um Opatija ist wirklich sehr schön. Um diese Jahreszeit ist da nichts los, viele Hotels haben komplett geschlossen, trotzdem kann man die Tage gut genießen, denn es gibt eine Menge zu sehen. In der Hauptsaison ist das wahrscheinlich eher nichts für mich, aber im Frühling möchte ich da schon sehr gern nochmal hinfahren.

Hier ist nun die Halle zu sehen, in der wir dann am 23.12. unser letztes Konzert, unser 88. Gregorian – Konzert in 2011, spielen sollten. Man achte auf den Kerl im Wasser. Der Typ war wirklich mutig. Ich selbst hätte es toll gefunden, irgendwo direkt am Meer in ’ne Sauna zu gehen und dann ins Wasser zu springen, aber Opatija ist auf Wintergäste nicht so richtig eingestellt und darum gibt es eine Strandsauna leider nicht. Ohne vorheriges Aufheizen in die Fluten zu springen habe ich mich dann nicht getraut. Ja, ich bin ein Weichei.