Los geht’s

Wir sind an Bord und unterwegs, zur Zeit schippern wir von Kiel über Rendsburg (wo wir noch drei Mann Besatzung an Bord nehmen werden) nach Brunsbüttel durch den Nord-Ostsee-Kanal, von wo wir uns dann in Richtung Teschelling aufmachen werden. So wird für die nächsten knapp zwei Wochen meine Aussicht sein und ich freue mich schon sehr auf diese Zeit.

Hier seht Ihr den Thiessenkai in Kiel – Holtenau, direkt am Eingang der Schleusen zum Kanal. Bei der Firma Thiessen hatte ich vor einigen Jahren, als ich selbst auf Großseglern arbeitete, mein Postfach und der Thiessenkai war sowas wie mein Zuhause. Mittlerweile ist der alte Thiessen tot und seine Firma gibt es leider auch nicht mehr.

Auf diesem Photo ist klar ersichtlich, warum wir heute Nachmittag in einem Bereich mit gutem Fernsehempfang sein müssen. Nachdem Kapitän Mike gestern der deutschen Mannschaft die Daumen gedrückt hat, erwartet er von uns das Gleiche natürlich auch für seine Mannschaft. Wir haben schon besprochen, daß wir eventuell unsere Reiseroute ändern müssen. Mit einer deutschen Besatzung werden wir in englischen Häfen wohl zur Zeit nicht so richtig herzlich willkommen sein.

Mal sehen, ob ich vor Verlassen des deutschen UMTS – Netzes noch mal blogge, ansonsten wird’s dann ab jetzt längere Pausen geben.

Ich bin dann mal wech

Es ist Sommerzeit, Sommerzeit ist Urlaubszeit und dieses Jahr auch für mich. Ab morgen fahre ich mit der SS Stortemelk in knapp zwei Wochen von Kiel aus durch den Nord-Ostsee-Kanal, die Elbe hinab, vorbei an Deutschland, Niederlande, Belgien mit Abstechern nach England und den Kanalinseln bis nach Frankreich, wo ich am 09.07. in Cherbourg von Bord gehe. Da ich noch gar nicht weiß, ob und wie ich zwischendurch mal Internetverbindung haben werde, wird die Berichterstattung zumindest ab dem 30.06. eher bruchstückhaft sein. Macht Euch deshalb keine Sorgen, wir gehen schon nicht unter und ich werde dann im Zweifelsfall im Nachgang berichten.

Auch Euch einen schönen Sommer.

Funde

beim Segeln

Kinder, was man alles so findet, wenn man mal seine ganzen Photoschubladen durchwühlt. Unglaublich. Ihr werdet in den nächsten Wochen wohl hier mit mir eine Reise in meine Vergangenheit unternehmen, fürchte ich. Unter anderem fand ich Bilder, die gar nicht von mir sind, sondern von meinem Segelkollegen Andreas Meyer. Hier knüpfe ich gerade sehr gemütlich ein Topsegel fest. Bei traumhaftem Wetter. Ich muß dringend mal wieder segeln gehen.

beim Segeln

An diese Situation kann ich mich auch noch sehr genau erinnern. Ich stehe auf dem Top des Fockmasts und nehme Peilung, ob wir denn wohl unter der Brücke durchpassen werden. Wir werden. Zwischen Großmastspitze und Brücke bleiben noch 3m Platz.

Heiligendamm

Sicherheitsanlagen in Heiligendamm; Copyright: Alexander Svensson

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“ sprach vor einigen Jahren ein Herr mit hoher Stimme; weniger Tage später kam sie doch. In dem Land, in dem sie früher stand wird zur Zeit eine neue Mauer errichtet. Das KnowHow ist ja noch da. Heiligendamm, eigentlich idyllischer Seekurort an der Ostsee und Austragungsstätte des sommerlichen G8 – Gipfels, wird verbarrikadiert, dem Zaun darf man sich dann auch nicht mehr nähern.

Aussicht auf Heiligendamm; das Bild ist größerklickbar

Für alle, die Dank der Sicherheitsstufe im Sommer nicht dorthin kommen hier mal ein Photo von meinem Besuch von vor drei Jahren. Ausgerechnet an dem Tag war es leider bewölkt. Wer übrigens meine ganze damalige Reise per Großsegler von Kiel nach Danzig nacherleben möchte, der kann das hier tun.