Der bestialische Gestank Geruch in Dixi – Klos wird deutlich nicht erträglicher, wenn man in jede Toilette fünf Wunderbäume hängt.
Hohe Kunst am Berg
Kastelruth ist ja nur ein kleiner Ort und so ist die Verkehrsführung auch recht simpel: es gibt eine Hauptstraße, die durch das Dorf führt und im Dorfkern eine große Kreuzung mit mehreren Straßen auf kurzer Distanz und zahlreichen Zebrastreifen. Da muß man schon ein wenig aufmerksam sein. Und wie das in den Bergen halt so ist — immerhin ist man auf elfhundert Metern — sind die Straßen nicht eben, sondern haben auch Steigungen. Ausgerechnet diese Hauptkreuzung zeichnet sich durch so eine Steigung aus.
Gestern um etwa 18:00 Uhr stand der komplette Verkehr im Ort still. Dies nicht etwa wegen einer Großdemo, oder weil die Spatzen auf offener Straße gespielt hätten. Nein, auf den ersten Blick war es eine typische „Frau am Steuer“ – Situation: die Fahrerin eines Golfs verreckte minutenlang beim Wiederanfahren am Zebrastreifen. Immer und immer wieder bockte der Wagen nur kurz und ging wieder aus. Anfahren am Berg war wohl nicht die Stärke der Fahrerin. Menschen jubelten, einige versuchten, durch Anschieben zu helfen, aber es half alles nichts, der Wagen soff jedes Mal auf’s Neue ab. Die ersten Neugierigen schlossen bereits Wetten ab, wie lange es noch dauern würde, fliegende Händler eilten herbei, Würstchenbuden, CNN – Übertragungswagen und Riesenräder wurden aufgebaut …… nein, sorry, das ist natürlich übertrieben; aber trotzdem tat sich etwa 5 Minuten lang nichts. Irgendwann nahm sich ein Passant ein Herz, öffnete die Fahrertür und gebot der Fahrerin, doch bitte auszusteigen; er würde den Wagen wegsetzen. Was er auch mit aufheulendem Motor schaffte.
Direkt hinter dem Golf stand die ganze Zeit ein Mercedes – Kombi. Der männliche Fahrer dieses Fahrzeugs zeichnete sich durch besonders kräftiges Kopfschütteln und besonders verständnislose Gesten aus. Endlich war der Golf weg und er konnte weiterfahren. Man mag es kaum glauben, aber auch er schaffte es, den Wagen sicher zwölf Mal abzuwürgen, bevor er endlich mit quietschenden Reifen losschoß. Köst – lich !
Schmach am Morgen
Schon am Sonntag begannen wir unseren Aufbau für das Kastelruther Spatzenfest und es begann mit einer Schmach: einer der drei Trucks hatte sich im Matsch festgefahren und mußte herausgezogen werden. Zum Glück gibt es genug geländegängige Fahrzeuge, die dann retten können — was die Südtiroler gern mit einem Grinsen erledigen.
Ansonsten sind es hier zwar arbeitsreiche Tage, aber alles läuft nach Plan.
Landluft schmeckt
Zur Zeit bin ich wieder in Kastelruth und habe dort eine sehr interessante Entdeckung gemacht: wenn man neben den Ställen hergeht, dann riecht es deutlich intensiver, wenn man durch den Mund atmet; die Luft riecht nicht, sie schmeckt also nach Land. Also laufe ich die ganze Zeit entgegen meiner Gewohnheit hechelnd durch die Gegend.
There’s no business like showbusiness
Oder auch: „Und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht.“ Und damit Bertold Brecht nicht immer rechtbehält, will ich Euch ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Gestern und heute bin ich in unserem Lager, das ich aus firmenpolitischen Gründen warehouse nennen soll, und was die Kollegen da leisten, ist wirklich erwähnenswert. Das Verwalten der ganzen Technik kann man so schlecht in Bildern zeigen. Hier aber mal Bilder auf denen Ihr seht, wie aus einer etwas … abgewohnten … Showtreppe wieder ein strahlendschönes Modell wird. Neben der reinen Materialverwalterei haben wir nämlich auch eine Schreiner- und Bühnenbauabteilung bei uns. Diese Kollegen haben in den letzten Tagen eine Jubiläums – 25 für die Spatzen gezaubert, die ich Euch in den nächsten Tagen noch präsentieren werde und die wirklich sehr, sehr geil geworden ist (auch an dieser Stelle noch mal ein begeistertes „Danke“ dafür). Heute wird eben die zweiteilige Treppe so aufgearbeitet, daß man sie nächste Woche auf eine Tour mit einem Musicalstar schicken kann.
Einigkeit und Recht auf Freibier
Es ist Samstagvormittag und genau um 09:38 Uhr stehe ich beim großen Mediahöker am Rande der Kleinstadt, um mich noch schnell mit zwei S-Video – Kabeln einzudecken, die ich in den nächsten Tagen wohl brauchen werde. Der Laden ist zu.
Ich schaue neben die Eingangstüre: Öffnungszeiten Mo – Sa 09:00 – 22:00 Uhr.
Ich schaue noch mal auf meine Uhr: 09:39 Uhr mittlerweile.
Ich schaue in meinen Handykalender: es ist Samstag.
Ich schaue durch die Eingangstüre: der Laden ist definitiv dunkel und verrammelt.
Haben die pleite gemacht ? Ist irgendwas heute in diesem Ort, von dem ich nichts weiß ? Was ist hier los ?
Plötzlich fällt es mir ein: klar, heute ist Feiertag, Tag der deutschen Einheit. Ich muß echt weniger Arbeiten, damit ich mehr Kontakt zur Realität habe. Heute Nachmittag jedenfalls fahre ich nach Kastelruth. Große Jubiläumsfeier. Das 25. Kastelruther Spatzenfest. Das ist gut, denn dann ich komme mal ein wenig vom Schreibtisch weg und arbeite „richtig“. Das ist schlecht, weil auf eben diesem noch unglaublich viel zu erledigen liegt. Egal.
Noch größer als der Everest
ist das Kastelruther Spatzenfest;
ein Berg, der hört am Gipfel auf,
die Stimmung steigt noch höher rauf.
Das Dach der Welt, das ist so schön,
da kann man in den Himmel seh’n.
Doch schöner als der Everest
ist das Kastelruther Spatzenfest.
Copyright: Kastelruther Spatzen
In diesem Sinne: schönes Wochenende.
Hits & Zeit
Die Radiolandschaft in Hamburg ist in etwa so desaströs wie das Wahlergebnis der SPD in Hamburg – Eimsbüttel. Letzteres ist bei dem aufgestellten Kandidaten kein Wunder, ersteres liegt an der so unglaublichten Formatierung der Stationen, daß man sie einfach nicht ertragen kann. Da macht mir dieser Flyer echten Mut, denn er wirbt gewissermaßen mit dem Gegenentwurf aller anderen empfangbaren Stationen: Keine besten Hits aus welchem Jahrzehnt auch immer. Leider ist das Angebot zeitlich begrenzt. Liebe Motor – Entscheider: laßt die Stadt Eurer Geburt nicht hängen.
Ansonsten gäbe es ganz viel zu erzählen; auch viele tolle Bilder habe ich gemacht …… ich komme aber zu nichts, weil einfach so viel zu tun ist. Ab Sonntag bin ich erst mal wieder in Kastelruth, der jährliche Zeltwahnsinn steht wieder vor der Tür und da hoffe ich, daß ich dann auch mal wieder die Zeit finden werde zu bloggen. Und ab Ende Oktober geht’s dann auch wieder richtig auf Tour. Da sollte sich dann hoffentlich ein täglicher Rhytmus einspielen.
Bleibt mir gewogen.
Wählen, wählen, wählen
Zur Zeit habe ich so viel zu tun, daß ich nicht zum bloggen komme; ein Thema möchte ich aber trotzdem hier noch mal ansprechen: die Bundestagswahl am Wochenende. Auch wenn der Wahlkampf keiner ist und bei mehreren Umfragen im Bekanntenkreis die Ratlosigkeit groß war, welche Partei man denn zur Zeit überhaupt wählen kann, so halte ich es doch für elementar, wählen zu gehen. Ulrich Wickert hat dazu ein wirklich tolles Beispiel gebracht: wir Wähler können mit ein wenig Ausdauer die politische Landschaft massiv verändern. Und selbst wenn ich mich dazu entschließen sollte, daß wirklich niemand wählbar ist, dann kann ich immer noch ungültig wählen. Dann gibt es wenigstens für mich keine Ausrede wie gutes Wetter / schlechtes Wetter / interessantes Fernsehprogramm.
Wer von Euch keine Ahnung hat, welche Partei er denn nun wählen soll, kann sich im Internet Anregungen holen. Er gibt einige Wahlberatungstools:
Über diese Hilsmittel kann man mal eine gewisse Richtung feststellen und dann ist man auch so im Thema, daß man sich vielleicht noch zwei, drei andere Informationen holt. Ruck-zuck stellt man fest, daß vielleicht eine Partei doch schon relativ viel von der eigenen Meinung vertritt. Oder man überlegt sich, daß man vielleicht eine Partei nicht unbedingt wählen möchte, aber daß diese vielleicht schlimmeres verhindern könnte. Deshalb noch mal:
geht wählen !
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Fremde Federn
Manchmal gefallen mit Bilder so gut, daß ich sie hier zeigen muß, obwohl ich sie gar nicht gemacht habe. Gibt ja auch andere gute Photographen. Diese zwei Photos sind von Annette und das erste zeigt den Lichtschalter im Durchgang von der Straße zum Garten hier in unserem Haus.
Das zweite Photo ist im St. Pauli Theater entstanden. Beide sind in meinen Augen wirklich toll geworden und stimmen von Ausschnitt und Farben genau.
Filmdreh
Beim Bäcker gegenüber gab es heute einen Filmdreh. Ehrlicherweise kann ich sagen, daß es in der Realität sogar besser ist als im Film, weil Ihr oben einen Kellner seht, tatsächlich in dem Laden aber nur Frauen arbeiten. Nicht nur die Kuchen und der Mittagstisch, sondern auch die Tochter der Inhaberin, Maja, ist immer einen Besuch wert.